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„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net

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Wir schließen uns deren Meinung an mit dem Verweis auf die bereits in Kapitel 1<br />

angesprochenen multiplen körperlichen Beeinträchtigungen.<br />

Im Folgenden sollen verschiedene Komponenten intellektueller Fähigkeiten genauer<br />

betrachtet werden, die für das Gelingen von Kommunikation von wesentlicher<br />

Bedeutung sind.<br />

4.1.1 Klassifizieren <strong>und</strong> Ordnen<br />

Lindberg geht davon aus, dass Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom verschiedene Objekte<br />

klassifizieren können. Die Fähigkeit zu ordnen <strong>und</strong> zu klassifizieren, ist für die<br />

Informationsaufnahme, - analyse <strong>und</strong> <strong>–</strong>verar<strong>bei</strong>tung, die sensorische Integration, von<br />

besonderer Bedeutung (vgl. Lindberg 2000, 50). Der Mensch schafft sich Strukturen,<br />

die ihm helfen, sich zu orientieren. Dobslaff gelangt zu der Ansicht, dass die<br />

Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom nur ihnen geläufige Dinge <strong>und</strong> Sachen in bekannten<br />

Situationen klassifizieren können. So werden <strong>bei</strong>spielsweise Tassen <strong>und</strong> Teller<br />

richtig auseinander sortiert. Die Mädchen erkennen auch persönlichen Besitz <strong>und</strong><br />

differenzieren zwischen ihm <strong>und</strong> dem anderer Kinder, allerdings sind sie überfordert,<br />

wenn sie unterschiedliche Arten von Spielzeug klassifizieren müssen. In diesem<br />

Zusammenhang weist Dobslaff darauf hin, dass Wiedererkennen <strong>und</strong> Klassifizieren<br />

gefördert werden sollen, weil diese Fähigkeiten Alltagsbedeutung für die Mädchen<br />

haben <strong>und</strong> darüber hinaus eine Hilfe für den Aufbau von Abstraktionsvermögen<br />

darstellen (vgl. Dobslaff 1999, 228f.).<br />

4.1.2 Abstrahieren, Generalisieren <strong>und</strong> das Erkennen von Kausalität<br />

Abstraktion ist die Fähigkeit, Merkmale <strong>und</strong> Eigenschaften von Objekten zu<br />

relativieren, um sie <strong>bei</strong>spielsweise auf ihren Funktionalwert reduzieren zu können<br />

(alles was hohl ist, ist ein Trinkgefäß). Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom haben ein<br />

Problem <strong>bei</strong> der Übertragung gewonnener Erfahrungen auf neue Bedingungen (vgl.<br />

Dobslaff 1999, 229f.). Dobslaff geht außerdem davon aus, dass die Merkfähigkeit<br />

der Mädchen stark eingeschränkt ist. Sie können sich taktile, auditive <strong>und</strong> optische<br />

Signale nur bedingt merken. Das hat auch Auswirkungen auf ihre Kommunikation,<br />

weil Wortklangbilder, Wortsprechbilder, Gebärden <strong>und</strong> Zeichen nicht behalten<br />

www.foepaed.<strong>net</strong> 56

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