„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mädchen mit Cerebralparese in Melbourne/Australien erfolgreich angewendet,<br />
woraufhin 1986 das DEAL Communication Centre eröff<strong>net</strong> wurde.<br />
Vereinzelt finden sich in der internationalen Literatur vergleichbare Erfahrungen <strong>bei</strong><br />
Menschen mit Autismus, die aber nie wirklich ernst genommen wurden. 1989<br />
besuchte der amerikanische Professor Douglas Biklen das DEAL Communication<br />
Centre, der <strong>dann</strong> die Methode der Gestützten Kommunikation bekannt machte. Ein<br />
Jahr später brachte Biklens Mitar<strong>bei</strong>terin, die Sprachtherapeutin Annegret Schubert,<br />
die neue Kommunikationsmöglichkeit auch nach Deutschland.<br />
Bei der Gestützten Kommunikation hilft ein Mensch, der sich Stützer nennt, einem<br />
kommunikationsbeeinträchtigten Menschen, gezielt auf Objekte, Fotos, Symbole,<br />
Sätze, Wörter oder Buchstaben zu zeigen. Durch diese physische Stütze sollen<br />
neuromotorische Probleme überw<strong>und</strong>en werde. Die emotionale Stütze, z. B. verbale<br />
Hinweise, hilft dem Betroffenen, psychische Blockaden während der<br />
Kommunikation zu meistern. Gestützt wird entweder an der Hand, am Handgelenk,<br />
am Unterarm, am Ellbogen oder an der Schulter. Einige Schreiber benötigen oft nur<br />
noch eine Berührung an irgendeiner Stelle ihres Körpers.<br />
Die Stütze so weit wie möglich zu reduzieren, um eine möglichst unabhängige<br />
Kommunikation zu erlangen, stellt sich als Ziel der Gestützten Kommunikation<br />
heraus. Crossley beschreibt die Gestützte Kommunikation deshalb auch als<br />
‘Facilitated Communication Training’ (FCT).<br />
Der Personenkreis, der die Gestützte Kommunikation anwendet, umfasst alle<br />
Menschen, die die motorischen Mindestanforderungen der Unterstützten<br />
Kommunikation, z. B. das Erlernen von Gebärden oder gezieltes Zeigen nicht<br />
erfüllen können.<br />
Diese Methode ist durchaus kritisch zu sehen, denn es besteht immer die Gefahr der<br />
Beeinflussung des Gestützten durch den Stützer.<br />
In den vorangehenden Kapiteln haben wir Gr<strong>und</strong>legendes über die Bedeutung von<br />
Kommunikation <strong>und</strong> die Auswirkungen von Kommunikationsbeeinträchtigungen<br />
erfahren. Daraus ergibt sich, dass die Unterstützte <strong>und</strong> Gestützte Kommunikation für<br />
Menschen mit einer beeinträchtigten Kommunikation von größter Relevanz ist.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong> 52