„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
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3.6 Alternative Kommunikation<br />
Nachdem wir uns im vorhergehenden Abschnitt von Menschen mit<br />
Kommunikationsbeeinträchtigungen gesprochen haben, die oftmals nicht die<br />
Möglichkeit besitzen, sich adäquat verbal sowie nonverbal zu äußern, werden wir im<br />
Folgenden Kommunikationsmethoden für diesen Personenkreis vorstellen.<br />
Der Begriff ‚alternative Kommunikation’ kann sehr weit gefasst werden, denn es<br />
können darunter alle Kommunikationsformen verstanden werden, die nicht verbal<br />
sind. Wir möchten uns in diesem Kapitel allerdings auf Maßnahmen der<br />
Unterstützten <strong>und</strong> Gestützten Kommunikation beschränken, die eine gemeinsame<br />
Ebene zwischen sprechenden <strong>und</strong> nichtsprechenden Menschen schaffen sollen.<br />
3.6.1 Unterstützte Kommunikation<br />
Die Unterstützte Kommunikation, im Englischen auch Augmentative and Alternative<br />
Communication (AAC) genannt, entwickelte sich Anfang der 80er Jahre im<br />
angloamerikanischen Raum <strong>und</strong> ist auch seit Anfang der 90er Jahre in Deutschland<br />
eine anerkannte Wissenschaft (vgl. Kristen 1999a, 18). Sie soll Lautsprache<br />
unterstützen, ergänzen oder ersetzen. Der im Deutschen verwendete Fachterminus<br />
‚Unterstützte Kommunikation’ bezeich<strong>net</strong> ein sonderpädagogisch-therapeutisches<br />
Fachgebiet, dessen Ziel die Verbesserung der Kommunikation von Menschen mit<br />
Beeinträchtigungen oder Fehlen der Lautsprache im Alltag ist (vgl.<br />
Hüning-Meier/Pivit 2000, 264).<br />
Die Zielgruppe, für die die Unterstützte Kommunikation entwickelt wurde, besteht<br />
also ohne Ausnahme aus allen Menschen, die eine Kommunikationsbeeinträchtigung<br />
haben (vgl. Kap. 3.5).<br />
Die Vertreter der Unterstützten Kommunikation gehen davon aus, dass alle<br />
Menschen ein Bedürfnis nach Kommunikation besitzen. Hier stellt sich die Frage,<br />
wie das Ziel der Unterstützten Kommunikation verwirklicht werden soll.<br />
Es können verschiedene Kommunikationsformen genutzt werden, die die<br />
Lautsprache ersetzen. Da<strong>bei</strong> ist es wichtig, individuell zu entscheiden, welches<br />
System für jeden einzelnen Menschen am effektivsten ist. Im Leitfaden werden wir<br />
einige für Menschen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom relevante Kommunikationssysteme vorstellen<br />
(vgl. Anlage Nr. 1). Kristen legt besonderen Wert auf ein „multimodales<br />
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