„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
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Kommunikationssystemen voraus hat. Aus diesem Gr<strong>und</strong> existieren auch<br />
Kommunikationshilfen mit einer Sprachausgabe.<br />
Um jedoch nichtsprechenden Menschen gerecht zu werden <strong>und</strong> weil sich vieles nicht<br />
verbal ausdrücken lässt (vgl. Argyle 1979, 14) wird im folgenden Abschnitt die<br />
nonverbale Kommunikation angesprochen.<br />
3.3.2 Die nonverbale Kommunikation<br />
Ein großer Teil interpersonaler Kommunikation verläuft nicht-verbal (vgl. Speck<br />
1980, 82). Bei der analogen Kommunikation stellen die den Gegenstand<br />
bezeichnenden Symbole einen direkten Bezug zum Objekt her. Die zur nonverbalen<br />
Kommunikation benutzten Zeichen werden von einem anderen Organismus<br />
wahrgenommen <strong>und</strong> beeinflussen dessen Verhalten (vgl. Argyle 1979, 14). Zu<br />
unterscheiden sind unbewusste <strong>und</strong> bewusste Signale. Sendet ein Sender bewusst<br />
eine Mitteilung an einen Empfänger, indem er einen für den Empfänger<br />
verständlichen Code benutzt, ist das eine Mitteilung im engeren Sinne. Erst wenn die<br />
Empfänger den verwendeten Code verstehen <strong>und</strong> der Sender sich dessen bewusst ist,<br />
handelt es sich nach Argyle um einen Kommunikationsvorgang. Unbewusste<br />
Zeichen hingegen sind nicht unbedingt dazu bestimmt etwas mitzuteilen. Sie sind<br />
außerdem häufig nicht so einfach kontrollierbar (vgl. ebd., 15). Einige Beispiele<br />
hierzu sind das Schwitzen <strong>bei</strong> Aufregung oder Zittern.<br />
Diese nonverbalen Signale werden über verschiedene Kommunikationskanäle<br />
gesendet <strong>und</strong> empfangen. Es besteht ein auditiver, ein visueller, ein taktiler, ein<br />
olfaktorischer <strong>und</strong> ein thermaler Kommunikationskanal. Die häufigsten nonverbalen<br />
Botschaften werden über den visuellen Kanal, wie z. B. Gesichtsausdruck, Blicke,<br />
Gestik etc., über den auditiven Kanal <strong>bei</strong> der Betonung <strong>und</strong> Stimmhöhe oder über<br />
den taktilen Kanal gesendet, über den <strong>bei</strong>spielsweise Berührungen wahrgenommen<br />
werden (vgl. ebd., 201 ff.). Mädchen <strong>und</strong> Frauen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom senden viele<br />
nonverbale Signale. Darauf wird in Kapitel 4.2 noch ausführlicher eingegangen.<br />
Oft sind nonverbale Mitteilungen mit der Sprache verb<strong>und</strong>en oder verdeutlichen<br />
diese. Das äußert sich <strong>bei</strong>spielsweise, wenn Menschen das Sprechen mit Gesten<br />
begleiten. Prosodische Signale sind sogar eng mit der Sprache verknüpft. Stimmhöhe<br />
<strong>und</strong> Betonung sagen oft mehr über die Bedeutung eines Satzes aus als der Inhalt<br />
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