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„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net

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„Ähnlichkeiten zwischen <strong>bei</strong>den Syndromen bestehen in den Stereotypien<br />

(Körperschaukeln), der Störung der kommunikativen Entwicklung <strong>und</strong> geringe<br />

Aufmerksamkeitsspanne. Autistische Kinder behalten jedoch ihre motorischen<br />

Fähigkeiten <strong>bei</strong> Verlust der Sprache <strong>und</strong> der interaktiven Kompetenzen“<br />

(Sarimski 1997, 256).<br />

Samantha (3,0 Jahre), eines der Mädchen, das wir am DEAL Communication Centre<br />

kennen gelernt haben (vgl. Kap. 6.1; Anlage Nr. 2), hatte einen sehr aufmerksamen<br />

Ausdruck <strong>und</strong> suchte den Augenkontakt mit ihr vertrauten Personen. Eine<br />

Beobachtung, die sich auch <strong>bei</strong> allen anderen Klientinnen mit <strong>Rett</strong>- Syndrom am<br />

DEAL Communication Centre bestätigte. Dazu schreibt Lindberg:<br />

„Die Mädchen haben, anders als autistische Kinder, auch einen guten<br />

Augenkontakt. Manchmal können sie ihr Desinteresse durch Vermeidung des<br />

Augenkontakts demonstrieren. Es kann auch sein, dass sie sich an eine unbekannte<br />

Person erst durch kurze schnelle Blicke annähern müssen, aber wenn sie sich erst<br />

einmal angefre<strong>und</strong>et haben <strong>und</strong> der Kontakt hergestellt ist, blicken sie fest <strong>und</strong><br />

ausdauernd in die Augen des anderen“ (Lindberg 2000, 57).<br />

Auf die Bedeutung des Blickkontaktes wird in den weiteren Kapiteln dieser Ar<strong>bei</strong>t<br />

noch genauer eingegangen werden (vgl. Kap. 4.2.3).<br />

Am Ende dieses Abschnitts befindet sich eine Tabelle (T.2; S. 22), die eine genaue<br />

Merkmalsunterscheidung von <strong>Rett</strong>-Syndrom <strong>und</strong> frühkindlichem Autismus<br />

vornimmt.<br />

Das Angelman-Syndrom, das einen zweifelhaften Bekanntheitsgrad durch den<br />

diskriminierenden Namen ‘Happy-Puppet-Syndrome’ (dt.: Fröhliche Puppen)<br />

erlangte, wurde 1965 zum ersten Mal von Harry Angelman beschrieben. Ursache<br />

dieses Syndroms ist eine Deletion am Chromosom Nr. 15. Steinhausen beschreibt die<br />

Kinder wie folgt:<br />

„Nach ungestörtem Schwangerschaftsverlauf werden die Kinder im allgemeinen<br />

normal geboren. Im Säuglingsalter fällt eine verzögerte statomotorische<br />

Entwicklung auf, auch sind verschiedene andere Symptome entsprechend deutlich,<br />

so daß die Diagnose meist zwischen dem zweiten <strong>und</strong> vierten Lebensjahr zu<br />

stellen ist“ (Neuhäuser/Steinhausen 1999, 148).<br />

Die Bewegungen von Kindern mit Angelman-Syndrom bleiben auch im<br />

fortschreitenden Alter steif <strong>und</strong> ungelenk. Diese Entwicklung ist ebenfalls<br />

www.foepaed.<strong>net</strong> 21

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