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„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net

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Weder das Lautieren noch die ersten Worte bleiben <strong>bei</strong>m klassischen <strong>Rett</strong>-Syndrom<br />

erhalten. Insgesamt ist dieses Stadium durch eine regressive Entwicklung<br />

gekennzeich<strong>net</strong>.<br />

T.1 Diagnostische Kriterien des <strong>Rett</strong>-Syndroms 7<br />

Notwendige Kriterien:<br />

1. Scheinbar normale pränatale <strong>und</strong> perinatale Periode<br />

2. Scheinbar normale psychomotorische Entwicklung während der ersten 6 Monate*<br />

3. Normaler Kopfumfang <strong>bei</strong> der Geburt<br />

4. Verzögerung des Schädelwachstums zwischen dem 5. Monat <strong>und</strong> dem 4. Lebensjahr<br />

5. Verlust erworbener zweckmäßiger Handfunktionen zwischen dem 30. Monat <strong>und</strong> dem 6.<br />

Lebensjahr, zeitweise mit Verlust der kommunikativen Fähigkeiten <strong>und</strong> sozialem<br />

Rückzug gekoppelt<br />

6. Entwicklung von gestörten expressiven <strong>und</strong> rezeptiven Sprachfähigkeiten <strong>und</strong> einer<br />

scheinbar starken psychomotorischen Behinderung<br />

7. Stereotype Handbewegungen, wie das Hände wringen / reiben / klatschen / schlagen /<br />

belecken <strong>und</strong> waschen<br />

8. Erscheinen der Gangapraxie <strong>und</strong> der Rumpfapraxie bzw. -ataxie zwischen dem 1. <strong>und</strong> 4.<br />

Lebensjahr<br />

9. Diagnose unter Vorbehalt vom 2. bis zum 5. Lebensjahr<br />

Unterstützende Kriterien:<br />

1. Dysfunktionen der Atmung<br />

a. Zeitweiser Atmungsstillstand (apnoe) <strong>bei</strong> Wachheit<br />

b. stoßweise Hyperventilation<br />

c. anfallsmäßiges Luftanhalten<br />

d. starker Luftausstoß oder vermehrter Speichelfluß<br />

2. EEG - Abnormitäten<br />

a. in Wachheit eine verlangsamte Hintergr<strong>und</strong>aktivität mit stoßweiser, rhyth-<br />

mischer Verlangsamung (3-5 Hz)<br />

b. Epileptische Entladungen mit oder ohne klinische Anfälle<br />

3. Anfälle<br />

4. Spastizität oft in Verbindung mit Muskelschw<strong>und</strong> <strong>und</strong> Dystonie<br />

5. Periphäre Störungen des vegetativen Nervensystems<br />

6. Skoliose<br />

7. Wachstumsretardation<br />

8. Hypotrophe, kleine Füße<br />

Ausschlusskriterien:<br />

1. Beweis intrauteriner Wachstumsretardierung<br />

2. Organvergrößerung <strong>und</strong> andere Hinweise auf Speicherkrankheiten<br />

3. Netzhautentzündung (nichtentzündlich bedingt) oder optische Atrophie<br />

4. Mikrozephalie <strong>bei</strong> Geburt<br />

5. Beweis einer perinatalen Hirnschädigung<br />

6. Existenz einer identifizierbaren metabolischen oder andersartigen progressiven<br />

neurologischen Behinderung<br />

7. Neurologische Behinderung durch schwere Infektionen oder Hirntrauma<br />

_________________________________________________________________________________<br />

* Entwicklung kann bis zum 18. Monat normal erscheinen<br />

7 Treverthan et al. 1988, S7 (übersetzt von Henning Schmidt)<br />

www.foepaed.<strong>net</strong> 18

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