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„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net

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8 Resümee<br />

,Diagnose: <strong>Rett</strong>-Syndrom <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>dann</strong>?’ Der erste Teil des plakativ formulierten<br />

Titels der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong>nhaltet eine wesentliche Fragestellung, die sich<br />

auch jetzt am Ende dieser Ar<strong>bei</strong>t nicht vollständig klären lässt.<br />

In dieser Ar<strong>bei</strong>t liegt der Schwerpunkt im Bereich der Kommunikation, der<br />

Förderung der Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom durch alternative Methoden sowie auf<br />

den daraus resultierenden Folgen für die Lebensqualität. Auch wenn wir uns<br />

exemplarisch auf Mädchen <strong>und</strong> Frauen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom bezogen haben, lässt sich<br />

ein Großteil unserer Ar<strong>bei</strong>t auch auf viele nichtsprechende Menschen mit anderen<br />

Behinderungen beziehen.<br />

‚Und <strong>dann</strong>?’ Diese Frage impliziert weitere Forschungsar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> dem von uns<br />

beschriebenen Personenkreis. Unseres Erachtens nach müssen weitere pädagogisch-<br />

therapeutische Maßnahmen für die Kinder mit <strong>Rett</strong>-Syndrom entwickelt <strong>und</strong> auf ihre<br />

Wirksamkeit hin überprüft werden. Dazu gehören sowohl Konzepte der Hydro-,<br />

Musik- <strong>und</strong> Physiotherapien sowie andere Interventionen als auch die Überprüfung<br />

der Effizienz der ‘Second Skin Garments’, denn diese können wahrscheinlich nicht<br />

nur im Bereich der Kommunikationsförderung eine wichtige Hilfe sein. Es wäre ein<br />

Fehler, nachdem eine mögliche Ursache des <strong>Rett</strong>-Syndroms bekannt ist, sich jetzt<br />

von den Mädchen <strong>und</strong> Frauen abzuwenden, <strong>und</strong> sie mit der Diagnose sich selbst <strong>und</strong><br />

ihren Angehörigen, ohne weitere Hilfen, zu überlassen.<br />

‚Und <strong>dann</strong>?’ lässt sich nicht einfach beantworten, auch wenn sich Eltern <strong>und</strong><br />

Fachleute dies vielleicht wünschen. Wir haben gezeigt, dass Unterstützte <strong>und</strong><br />

Gestützte Kommunikation den Mädchen <strong>und</strong> Frauen da<strong>bei</strong> helfen kann, mit der<br />

Umwelt in einen Dialog zu treten, wenn diese es zulässt.<br />

‚Und <strong>dann</strong>?’ bedeutet auch, dass die bestehenden Barrieren akzeptiert <strong>und</strong><br />

überw<strong>und</strong>en werden müssen, damit die Kommunikation für <strong>bei</strong>de Seiten erfolgreich<br />

verläuft. Eine angemessene Förderung sowie ein gleichberechtigtes Zusammenleben<br />

können nur verwirklicht werden, wenn ein Umdenken stattfindet, welches den<br />

Menschen mit Behinderung nicht mehr als defizitäres Wesen ansieht. Die<br />

Verwirklichung dessen fordert, dass in der Ausbildung zum Sonderpädagogen<br />

wichtige Inhalte, wie z. B. Kommunikationsförderung <strong>und</strong> deren didaktische<br />

Umsetzung sowie die Rolle des Pädagogen als Assistenten vermittelt werden.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong> 136

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