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„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net

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unerlässlich. Es gibt keine Garantien dafür, dass Georgia in Zukunft keine langen<br />

Phasen von Einsamkeit durchleben wird oder Schwierigkeiten bekommt, Kontakte<br />

zu knüpfen (vgl. Evans/Meyer 2001, 176). Einige Erfahrungen, die Georgia machte,<br />

belegen dies eindeutig. Auf der anderen Seite zeigt dieses Beispiel jedoch, wie<br />

wichtig es ist, Fre<strong>und</strong>schaften zu pflegen, um eine selbstbestimmte Persönlichkeit zu<br />

entwickeln.<br />

Auf unsere Frage an die Eltern, mit denen wir über das Inter<strong>net</strong> in Kontakt stehen, ob<br />

die Mädchen Fre<strong>und</strong>e oder Fre<strong>und</strong>innen haben, schrieb eine Mutter uns, dass ihre<br />

Tochter D. keine Fre<strong>und</strong>in im eigentlichen Sinn hat. „Da müsste ich nachhelfen, was<br />

ich <strong>dann</strong> aber nicht machen möchte, denn es sollte ja kein Zwang sein. Ich glaube, da<br />

ist noch viel Aufklärungsar<strong>bei</strong>t zu machen.“ 30<br />

Natürlich dürfen Fre<strong>und</strong>schaften nicht verord<strong>net</strong> werden, sie funktionieren unseres<br />

Erachtens nach auch nicht. Wir sind jedoch der Ansicht, dass man die ersten<br />

Kontakte zu anderen Kindern durchaus arrangieren sollte, denn wie das Beispiel<br />

Georgia zeigte, muss man die Mädchen auf diese Art an Beziehungen außerhalb der<br />

Familie heranführen. Weiterhin erklärte uns eine Mutter, dass ihre Tochter in der<br />

Klasse (2. Klasse einer Montessorischule) integriert ist. Trotzdem bestätigt sie uns,<br />

dass die Mädchen gerne eine beobachtende Haltung einnehmen, eine Ansicht, die<br />

viele teilen.<br />

Eine andere Mutter berichtet uns von ihrer Tochter L., dass auch sie keine feste<br />

Fre<strong>und</strong>in hat. Allerdings ist ihre Tochter noch sehr jung <strong>und</strong> noch nicht lang in der<br />

Kindertagesstätte.<br />

„Was mir immer deutlich auffällt ist die Affinität zu anderen <strong>Rett</strong>mädchen. Das<br />

berichten auch andere Eltern. Bei allen Treffen hat man immer das Gefühl die<br />

Mädchen freuen sich total, andere »ist wie ich’s« zu treffen.“ 31<br />

Eine Beobachtung, von der auch Lindberg berichtet (vgl. Lindberg 2000, 131). Wir<br />

stimmen den Eltern zu, die uns geschrieben haben, dass auch die Eltern der<br />

30<br />

Anmerk. d. Verf.: Diese Information stammt aus der Email einer Mutter vom 19.10.2001, die den<br />

Verfassern dieser Ar<strong>bei</strong>t vorliegt.<br />

31<br />

Anmerk. d. Verf.: Diese Information stammt aus der Email einer Mutter vom 20.10.2001, die den<br />

Verfassern dieser Ar<strong>bei</strong>t vorliegt.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong> 128

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