„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
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<strong>und</strong> positive Einstellungen zum Menschen mit Behinderung in Balance stehen. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> organisierten Eltern, Lehrer <strong>und</strong> sechs Mitschülerinnen, die Georgia<br />
auswählte, eine Gruppe, in der sie ihre Freizeit gemeinsam gestalteten. Die Eltern<br />
zogen sich, bis auf die logistische <strong>und</strong> finanzielle Unterstützung, aus der Gruppe<br />
zurück, was ihnen nach eigenen Angaben nicht immer leicht fiel. Für die Mädchen<br />
bedeutete dies auf der anderen Seite, dass sie auch Geogias Assistenten sein mussten<br />
<strong>bei</strong>m Toilettengang, <strong>bei</strong>m Essen <strong>und</strong> Aktivitäten wie Minigolf, u.ä. <strong>und</strong> somit auch<br />
viel Verantwortung übernahmen.<br />
“This sense that Georgia was one of them, was, in a way, illusory, since in<br />
virtually every domain of behaviour she was in reality very different. But<br />
subjectively she could be seen by the other girls, interpreted by them, as <strong>bei</strong>ng, for<br />
example, a good listener, someone who could keep a secret, someone who<br />
appreciated them (she was, after all, rarely critical and certainly never put them<br />
down). In this sense, the post-modern concept that disability is a social<br />
construction is largely correct” (Evans/Meyer 2001, 174).<br />
Dieses Beispiel gibt Anregungen, wie fre<strong>und</strong>schaftliche Beziehungen gefördert<br />
werden können, ohne dass sie als Verordnung empf<strong>und</strong>en werden. Wir folgern aus<br />
diesem Beispiel, dass, je eher Mitschüler in die Lage versetzt werden,<br />
beziehungsweise es ihnen gelingt, auf die Gefühlsregungen <strong>und</strong> Bedürfnisse der<br />
Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom zu reagieren, desto bedeutungsvoller werden die<br />
Kontakte für <strong>bei</strong>de Seiten.<br />
Dies wird Auswirkungen auf die fre<strong>und</strong>schaftlichen Beziehungen haben <strong>und</strong><br />
persönliche Entscheidungen innerhalb dieser Bindungen erfordern, was von den<br />
Mädchen wiederum Selbstbestimmung verlangt.<br />
Alternative Kommunikationsmethoden können den Mädchen helfen, schneller <strong>und</strong><br />
adäquater auf ihre Umwelt zu reagieren als dies sonst möglich wäre. Zudem sind wir<br />
der Überzeugung, dass Kinder <strong>und</strong> Jugendliche unverkrampfter <strong>und</strong><br />
unvoreingenommener gegenüber technischen Kommunikationshilfen sind <strong>und</strong><br />
Unterstützte Kommunikation durchaus eine gewisse Faszination oder Attraktivität<br />
aussenden kann.<br />
Die Untersuchung von Evans <strong>und</strong> Meyer ist bisher die einzige, die soziale Bindungen<br />
untersucht hat <strong>und</strong> es wird deutlich, dass dies nur mit sehr viel Engagement der<br />
Eltern <strong>und</strong> der Lehrkräfte möglich wurde. Unterstützung in diesem Bereich ist<br />
www.foepaed.<strong>net</strong> 127