„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die drei zentralen Komponenten der Figur 1 sollten auch von den Autoren <strong>und</strong><br />
Illustratoren berücksichtigt werden <strong>und</strong> dies unabhängig davon, ob ein Kind<br />
behindert ist oder nicht. Es muss darum gehen, keinen Pol höher oder geringer zu<br />
erachten als den anderen. Es wäre für uns durchaus eine Überlegung wert, ob es eine<br />
Möglichkeit gibt, Bücher ‚Talker <strong>–</strong> fre<strong>und</strong>lich’ zu gestalten, d.h. in diesem Sinne mit<br />
möglichst vielen Beteiligungsmöglichkeiten für die Mädchen, ohne dass Handlung,<br />
Illustration oder Text darunter strapaziert würden.<br />
Eine erste Studie zum Einsatz von Bilderbüchern <strong>bei</strong> der Kommunikationsanbahnung<br />
von Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom legten Koppenhaver et al. (2001) vor. In dieser<br />
Untersuchung wurde in erster Linie die Interaktion zwischen Mädchen mit <strong>Rett</strong>-<br />
Syndrom <strong>und</strong> ihren Müttern untersucht. Die Untersuchung war in vier verschiedene<br />
Phasen unterteilt.<br />
In der ersten Phase sollten die Mütter 25 ihre Mädchen <strong>bei</strong>m bisher gewohnten<br />
Bilderbuchvorlesen auf Video aufzeichnen. Die Mädchen wurden nur <strong>dann</strong> gefilmt,<br />
wenn sie ein unbekanntes Buch präsentiert bekamen (zweimal in Phase 1). Die<br />
bekannten Bücher konnten so oft gelesen werden wie die Mädchen danach<br />
verlangten.<br />
In der zweiten Periode stand die Effizienz des Einsatzes von sogenannten ‘Resting<br />
splints’ im Mittelpunkt (vgl. Anlage Nr. 1). Die Eltern wurden befragt, welche Hand<br />
ihre Töchter dominant einsetzten <strong>und</strong> wurden dazu aufgefordert, den ‘Resting Splint’<br />
der nicht dominanten Hand überzustreifen, um die Handstereotypien der Mädchen zu<br />
unterbinden. Außerdem sollte dieser ‘splint’ nicht nur <strong>bei</strong>m Lesen von<br />
Bilderbüchern, sondern auch <strong>bei</strong> anderen Aktivitäten genutzt werden.<br />
25 Anmerkung: Es wurden <strong>bei</strong>den Elternteilen die Ziele <strong>und</strong> Methoden der Untersuchung erklärt, da<br />
aber in den betreffenden Familien eher die Mütter vorgelesen haben, wurden nur diese Interaktionen<br />
aufgezeich<strong>net</strong> <strong>und</strong> ausgewertet.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong> 101