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1. Aktuelles

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BENIMM AKTUELL<br />

TrendSet&LifeStyle GbR


Das Basiswissen enthält die wichtigsten Hinweise und Vorschläge für aktuelle<br />

Umgangsformen in Deutschland sowie neue Regeln und was weiter gilt. Die<br />

Legende von Knigge Benimmregeln ist eine Erfindung von Seminarveranstaltern.<br />

Bei uns erfahren Sie, was heutzutage zum guten Benehmen gehört, damit der<br />

Umgang in der Gesellschaft zum Vergnügen wird und nicht in Aversion und<br />

Aggression endet. Benehmen gehört heute zur Allgemeinbildung und zum guten<br />

Businessauftreten, wird aber in unserem Bildungssystem leider oft vernachlässigt.<br />

Inhalt:<br />

<strong>1.</strong> <strong>Aktuelles</strong> Seite 1<br />

2. Business/Beruf 50 Tipps Seite 2<br />

3. Benimm aktuell im Alltag Seite 7<br />

4. Einladungen Seite 12<br />

5. Dress Codes Seite 13<br />

6. Begrüßen in Deutschland Seite 16<br />

7. Young Professionals/Existenzgründer/Selbstständige Seite 21<br />

<strong>1.</strong> <strong>Aktuelles</strong><br />

No Go 2013<br />

Personen, die man nicht privat kennt, mit Hi zu begrüßen.<br />

Nach dem Ober zu schnippsen<br />

Eine Reklamation laut vortragen<br />

Einen Streit vor anderen austragen<br />

Im Business ungepflegte Kleidung und Schuhe tragen<br />

Im E-Mail die Orthografie und den Satzbau vergessen<br />

Während des Essens im Restaurant telefonieren: auch nicht vom Tisch<br />

aufstehen, um ein Gespräch entgegen zu nehmen. Stellen Sie die<br />

Mailbox ein. Außer man hat sich vorab entschuldigt und einen wichtigen<br />

Anruf angekündigt.<br />

Liebestöter bei Frauen<br />

Die Partnervermittlung Parship hat in einer Umfrage zum „Traummann“<br />

die Präferenzen der Frauen bei der Partnerwahl ermittelt. Demnach<br />

sind folgende Eigenschaften Liebestöter für Frauen:<br />

<strong>1.</strong> Männer mit schlechten Manieren 43 %<br />

2. Pfennigfuchserei 16 %<br />

3. Ungepflegte Fingernägel<br />

4. Starke Tätowierungen<br />

5. Schlechte Ernährung<br />

1


Mit guten Umgangsformen und Tischmanieren können Sie in jedem Fall<br />

punkten.<br />

Parship-Umfrage zum Charakter des Traummannes<br />

Wenn es um die Eigenschaften des Traummannes geht landen<br />

gutes Aussehen 39 %, Sportlichkeit 32% und außergewöhnliche<br />

Lebensführung 27% auf den hinteren Plätzen. Ganz oben auf dem<br />

Wunschzettel dagegen stehen: Harmoniefähigkeit 86%, Verständnis<br />

für den Partner 80%, gleiche Wertvorstellungen 70%, Humor 67%.<br />

2. Business/Beruf 50 Tipps<br />

<strong>1.</strong> Den ersten Eindruck gibt es nicht zum zweiten Mal.<br />

Egal ob privat oder im Business, achten Sie auf Ihr Erscheinungsbild. In<br />

vielen Unternehmen gibt es interne Dresscodes, die man kennen sollte<br />

und nach denen man sich richten sollte. Wer durch unpassende oder<br />

ungeschickte Kleidung - zu eng - zu kurz- zu bunt - zu ungepflegt<br />

auffällt, provoziert Klatsch im Unternehmen.<br />

2. Damen stehen im Business zur Begrüßung mit Handschlag auf.<br />

3. “Ladies first“ gilt nicht im Business. Da gilt die<br />

Rangordnung/Hierarchie innerhalb der Firma. Der Chef wird vor seiner<br />

Assistentin und oder seiner Abteilungsleiterin begrüßt.<br />

4. Wo sitzt der Chef im Taxi?<br />

Hinten, daneben der Gast oder seine Frau. Der/die Mitarbeiter/in sitzen,<br />

falls die Rückbank besetzt ist, vorne neben dem Taxifahrer.<br />

5. Bei Bewerbungsgesprächen gibt es eine Reihe unzulässiger<br />

Fragen, auf die man nicht antworten muss. Dazu gehören Fragen nach<br />

politischer Einstellung, früheren gewerkschaftlichen Tätigkeiten,<br />

Schulden, früheren Arbeitsvergütungen, Heiratsplänen,<br />

Familienplanung, früheren Krankheiten, Berufen von Lebenspartnern,<br />

etc. Den aktuellen Stand der unzulässigen Fragen, sollten Sie jedoch<br />

über Bewerbungsplattformen oder das Arbeitsrecht ermitteln.<br />

Aber: unzulässige Fragen dürfen Sie falsch beantworten, das hat keine<br />

rechtliche Auswirkung auf den Arbeitsvertrag.<br />

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6. Wissen Sie, wie man einen Geschäftsbrief formal richtig<br />

schreibt?<br />

Es gibt dazu DIN-Vorschriften, die man kennen sollte, wenn man im<br />

Beruf vielfach Geschäftsbriefe schreiben muss. Berufseinsteiger treten<br />

häufig in zahlreiche Fettnäpfchen bei ihren Vorgesetzten.<br />

Hochschulabgänger sind sich dieser Formvorschriften ebenfalls kaum<br />

bewusst und schreiben ohne große Bedenken wild drauf los. Gleiches<br />

gilt für geschäftliche E-Mails. Diese Vorschriften sollte man im Business<br />

wissen und anwenden. Formvorschriften nach DIN 5008 im Internet und<br />

bei www.Sekretaria.de<br />

7. Schreiben Sie eine geschäftliche E-Mail wie einen<br />

Geschäftsbrief<br />

mit Betreff, allen rechtlich relevanten Kontaktdaten ihres Unternehmens<br />

und ohne Kürzelfloskeln. Sehr offiziell kann der normale Geschäftsbrief<br />

auf Geschäftspapier auch als PDF an das E-Mail angehängt werden.<br />

Diesen kann man besser ausdrucken und einer anderen Person zeigen<br />

bzw. vorlegen. Ein E-Mail sieht dagegen formal nicht so offiziell aus.<br />

8. Wie melden Sie sich in Ihrer Firma am Telefon?<br />

Große Unternehmen schulen ihre Neueinsteiger nach ihren internen<br />

Gepflogenheiten. Gibt es keine Einweisung, dann melden Sie sich mit<br />

ihrem kompletten Namen: „Guten Tag Firma XY, Sie sprechen mit<br />

Christian Müller von der Schadenabteilung, was kann ich für Sie tun“<br />

oder: „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Fragen Sie bei ihren Kollegen, ob es<br />

in der Firma Vorgaben beim Telefonieren gibt. Auf keinen Fall, melden<br />

Sie sich in der Firma nur mit „Meyer“. Das ist nur dem Chef<br />

vorbehalten, den jeder kennt oder kennen sollte.<br />

9. Was tun, wenn Sie sich zu einem Termin verspäten?<br />

Kein Problem heutzutage! Wenn die Verspätung sehr wahrscheinlich<br />

ist, dann kündigen Sie schon mal per Handy an, dass Sie<br />

wahrscheinlich zu spät kommen werden. Wenn die Verspätungszeit<br />

absehbar ist, teilen Sie ihren Kollegen oder Geschäftspartnern mit, wie<br />

viel später Sie wahrscheinlich eintreffen werden. Bei wichtigen<br />

Geschäftsterminen und längerer Anreise (mehr als 250 km) mit dem<br />

Auto sollte man einen ausreichenden Zeitpuffer einbauen oder lieber<br />

mit der Bahn/dem Flieger anreisen. Dann ist man offiziell entschuldigt,<br />

wenn diese verspätet sind.<br />

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10. Grüßt man sich im Fahrstuhl?<br />

Ja, derjenige, der den Fahrstuhl betritt, grüßt denjenigen, der bereits im<br />

Fahrstuhl steht, auch wenn er diesen nicht kennt. Man begrüßt immer<br />

ohne Handschlag im Fahrstuhl, auch wenn der Vorgesetzte sich dort<br />

bereits befindet. Lassen Sie den hierarchisch höher stehenden etwas<br />

sagen. Bemühen Sie sich als Mitarbeiter nicht um den Smalltalk mit<br />

dem Vorgesetzten. Mit Kollegen ist das natürlich lockerer zu<br />

handhaben.<br />

1<strong>1.</strong> Verhandlungsstrategien<br />

Wenn möglich, wählen Sie einen strategisch günstigen Platz bei<br />

Verhandlungen aus. Setzen Sie sich, wenn möglich, im rechten Winkel<br />

also an die Kopfseite des Tisches neben den Verhandlungspartner. Sie<br />

haben bei dieser Sitzposition eine angenehme Distanz zu Ihrem<br />

Gesprächspartner und er auch zu Ihnen. Gegenüber ist dann zu<br />

empfehlen, wenn der Tisch nicht allzu breit ist; sonst entsteht zu viel<br />

Distanz. Weitere Gesprächsteilnehmer können sich dann neben den<br />

Hauptgesprächspartner oder im anderen rechten Winkel zu Ihnen<br />

verteilen. Findet das Gespräch in den Räumen des Geschäftspartners<br />

statt, wird man Ihnen einen Platz anbieten, den Sie natürlich<br />

akzeptieren müssen.<br />

12. Es gibt Chefs, die ihre Mitarbeiter auf gute Umgangsformen hin<br />

testen, Heutzutage kann jeder, der es will, sich dazu informieren. Die<br />

einfache Herkunft oder auch ein Migrationshintergrund ist keine<br />

Entschuldigung mehr, seitdem es Bücher und Internet zum Thema<br />

„Benimm“ gibt. Wer in der Gesellschaft, von der er anerkannt werden<br />

will und bei der er mitspielen möchte, deren Umgangsformen<br />

(Spielregeln, Werte) nicht kennt oder nicht akzeptiert, stellt sich ins<br />

gesellschaftliche Abseits genau der Community, bei der er gerne<br />

arbeiten möchte. Wer die Regeln beim Fußballspielen nicht anerkennt,<br />

kann auch nicht mitspielen<br />

13. Wohin mit den Mänteln?<br />

Wenn Sie zu einem Meeting von außerhalb kommen, ist vom<br />

Einladenden immer eine Garderobenablage vorgesehen. Schauen Sie<br />

sich um oder fragen Sie nach der Möglichkeit, ihren Mantel<br />

aufzuhängen. Den Mantel einfach über den nächst besten Stuhl zu<br />

hängen, ohne vorher zu fragen, ist schlechter Stil. Behalten Sie diesen<br />

über Ihren Arm gehängt, dann werden die Gastgeber sofort Abhilfe<br />

schaffen.<br />

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14. Kennen Sie den „Casual Friday“ ?<br />

Einige Firmen mit modernem Image haben den Casual Friday, also den<br />

Freitag in legerer Kleidung eingeführt. Das gibt es in manchen<br />

Anwaltskanzleien, Unternehmensberatungen, Agenturen etc. An<br />

diesem Tag dürfen die Mitarbeiter und der Chef natürlich auch in<br />

legerer Kleidung kommen. Viele verwechseln das mit Freizeitkleidung.<br />

Casual heißt bequem, leger. Aber bitte keinen T-Shirt/Jogginglook mit<br />

Turnschuhen etc.<br />

15. Der Chef oder auch ein Freund hat offiziell zum Essen<br />

eingeladen. Sie sind zu früh oder pünktlich im Restaurant aber der<br />

Chef ist noch nicht da. Gibt es eine Bar im Restaurant, wartet man dort<br />

bis der Chef kommt. Den Aperitif, den Sie sich dort bestellen, sollten<br />

Sie anschließend nicht persönlich mit an den Tisch nehmen. Entweder<br />

austrinken und bezahlen oder vom Personal an den Tisch nachbringen<br />

lassen. Sie gehen also nicht mit dem Glas in der Hand durch das<br />

Restaurant an den Tisch.<br />

16. Duzen in der Firma<br />

Im Berufsleben muss man unterscheiden, wie es mit dem Duzen in der<br />

Firma bestellt ist. Wird in der Firma generell geduzt, z.B. bei Ikea, dann<br />

schließt man sich dem internen Umgangston an. In vielen Firmen gibt<br />

es eine Mischform. Das ist besonders schwierig. In einigen Abteilungen<br />

der Firma duzen sich alle. Kein Problem. Aber was ist, wenn sich nur<br />

einige duzen? Man fühlt sich ausgegrenzt? Oder noch nicht dazu<br />

gehörig? Sicherlich ist es am Anfang kompliziert, alle mit Sie<br />

anzureden, obwohl sich viele duzen. In einer fairen, kollegialen<br />

Abteilung, wird man aber nach kurzer Zeit oder gleich am Anfang das<br />

DU angeboten bekommen. Wenn nicht, sollte man fragen, wann man<br />

zu den Kollegen Du sagen darf oder sollte. Auf jeden Fall bietet der<br />

Vorgesetzte, wenn überhaupt, das DU zuerst an.<br />

17. Der Chef duzt alle auch mich – darf ich ihn auch sofort duzen?<br />

Natürlich nicht, ohne zu fragen. Es gehört aber zum guten Stil, dass der<br />

Chef das Du zuerst anbietet. Tut er es nicht, fragt man am besten die<br />

Kollegen, wie man sich verhalten soll. Einfach zurück duzen ist nicht<br />

okay. Herr Müller alle duzen „Sie“ hier in der Firma, gilt das auch für<br />

mich? Achtung: Lehrlinge in Handwerksbetrieben werden häufig vom<br />

Meister geduzt. Das ist aber in dieser Branche ein Zugehörigkeitsbonus.<br />

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18. Am Buffet bei einer Business-Veranstaltung<br />

Hier gilt immer: Laden Sie den Teller nie zu voll. Essen Sie am Buffet<br />

nach der Reihenfolge: Vorspeisen, Hauptgänge, Nachspeisen. Sie<br />

können mehrfach gehen und immer einen neuen Teller nehmen. Das<br />

Besteck wird meist vom Servicepersonal am Tisch nachgelegt oder es<br />

steht am Anfang bei den Tellern am Buffet.<br />

Leider sieht man immer wieder – meist Herren – mit übervollen Tellern<br />

an den Tisch zurückkehren. Auf diesen befindet sich dann oft eine oder<br />

mehrere Vorspeisen und das Hauptgericht. Zum Glück nicht auch<br />

schon die Nachspeise.<br />

19. Business-Lunch bei einer Veranstaltung<br />

Es gibt Mittagessen aber auch Vortragsveranstaltungen mit Lunch- oder<br />

Dinnerbegleitung. Dann stellt man sich am Tisch – meist 8er Tische –<br />

mit Handschlag und unter Namensnennung persönlich vor. Diese<br />

Veranstaltungen dienen oft „zum Netzwerken“. Man kann auch die<br />

Firma nennen, für die man tätig ist. Mehr diskrete Veranstaltungen<br />

bevorzugen das Austauschen von Visitenkarten am Schluss der<br />

Veranstaltung aber nur, wenn man mit der Person ins Gespräch<br />

gekommen ist.<br />

Fazit: versuchen Sie mit dem/der Tischnachbar/in ins Gespräch zu<br />

kommen und von den übrigen Teilnehmern am Tisch zu erfahren wer<br />

sie sind.<br />

20. Small-Talk machen Sie daraus einen Light-Talk im Business<br />

Die Eröffnung eines Gesprächs fällt vielen schwer. Die englische Art,<br />

einfach über das Wetter zu sprechen kommt in Deutschland nicht so<br />

gut an. Was tun? Welchen Einstieg wählt man am besten? Natürlich<br />

situationsbedingt. „Wie sind Sie auf diese Veranstaltung gestoßen?<br />

Was genau erhoffen Sie im Vortrag zu erfahren“?<br />

Aktuelle Ereignisse aus Wirtschaft und Sport bieten beim Business-<br />

Meeting immer Gesprächsstoff.<br />

2<strong>1.</strong> Frauen im Beruf<br />

Frauen haben im Business keine Vorrechte.<br />

Es gilt Gleichberechtigung und die Hierarchie.<br />

Trainieren Sie Schlagfertigkeit gegenüber männlichem<br />

Dominanzgehabe im Job.<br />

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3. Benimm aktuell im Alltag<br />

22. Anything goes ?<br />

Die Zeiten, wo man sich benehmen konnte, wie man wollte, sind vorbei.<br />

Die Ansprüche im Job wie auch privat sind gewachsen. Die Ansprüche<br />

an sich selbst meistens auch.<br />

Wer heute im Business und auch privat anerkannt werden will, muss<br />

sich benehmen können. Mobbing geht oft auch auf schlechtes<br />

Benehmen zurück, weil man sich mit der Firmenperformance nicht<br />

vertraut gemacht hat. Man muss kein Anpasser sein, wenn man sich<br />

mit guten Umgangsformen vertraut macht. Richtig angewandt, zeigt<br />

man Sozialkompetenz und guten Stil.<br />

23. Wer gute Umgangsformen kennt, darf auch davon<br />

situationsbedingt abweichen.<br />

Wer die Form kennt, weiß natürlich auch, wann man diese brechen<br />

darf. Allerdings weiß nur derjenige, der sich auskennt, wann ein<br />

Abweichen angebracht ist. Dazu muss man erst einmal wissen, wo es<br />

lang geht im täglichen Miteinander.<br />

24. Blickkontakt<br />

Bei der Begrüßung und im persönlichen Gespräch halten Sie immer<br />

Blickkontakt. Es ist äußerst unhöflich während eines persönlichen<br />

Gesprächs die Blicke ständig schweifen zu lassen. Bei mehreren<br />

Gesprächspartnern hält man möglichst zu allen Blickkontakt. Der<br />

Zuhörende hält mehr Blickkontakt als der Sprechende. Er teilt dadurch<br />

seine Aufmerksamkeit mit.<br />

25. Körpersprache<br />

Achten Sie bei einem persönlichen Gespräch auf Ihre eigene<br />

Körpersprache und die Ihres Gegenübers. Oft spiegelt der<br />

Gesprächspartner nur Ihre Gefühlslage wieder. Achten Sie darauf,<br />

sich in eine positive Stimmung zu versetzen, dann gelingt vieles besser.<br />

26. Der Handschlag als Kommunikationsmittel<br />

Offiziell ist der Handschlag noch immer die Ouverture für ein<br />

persönliches Gespräch oder aber für die respektvolle Wahrnehmung<br />

des anderen. Daher ist er im Alltagsleben vielfach verschwunden. Trifft<br />

man Bekannte am Supermarkt, gibt man sich wohl kaum noch die<br />

Hand. Trifft man sich häufig beim Sport in der Gruppe, ist der<br />

Handschlag auch dort „Out“. Bussi, Bussi ersetzt das persönliche<br />

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Begrüßungsritual unter guten Bekannten oder Freunden. Dennoch: Im<br />

Geschäftsleben ist der Handschlag immer noch die adäquate<br />

Begrüßungsform zwischen Kunden und Vorgesetzten.<br />

Genauer gesagt:<br />

Im Geschäftsleben, insbesondere im Kundenkontakt, ist der<br />

Handschlag zur Begrüßung unerlässlich.<br />

27. Der Händedruck<br />

Jeder weiß, dass ein angenehmer Händedruck nicht auffällt. Ein<br />

unangenehmer bleibt aber in Erinnerung. Sorgen Sie für die richtige<br />

Stärke des Händedrucks und probieren Sie es im Familienkreis aus,<br />

wie Ihr Händedruck ankommt. Kräftige Männer bemerken oft gar nicht,<br />

wie stark Sie die Hand des Gegenübers drücken.<br />

Frauen neigen zum Pfötchen geben, das heißt, Sie lassen die Hand<br />

manchmal schlaff hängen. Das kann ein Zeichen von Schüchternheit<br />

aber auch Trägheit sein, zumindest wird es oft so interpretiert.<br />

Vermeiden Sie also beide Extreme und fragen Sie ihre Freunde ob Ihr<br />

Händedruck angenehm oder unangenehm wirkt. Bei Schwitzehändchen<br />

hilft die Apotheke weiter. Begrüßen ist in Deutschland ein leider<br />

kompliziertes Thema im Beruf und auch privat. Hier hilft das Video-<br />

Seminar Begrüßungsformen in Deutschland, erhältlich in unserem Shop<br />

auf www.Benimm-Aktuell.de<br />

28. Grüßt man seinen Sitzpartner im Flugzeug?<br />

Ja, der Hinzukommende grüßt den bereits sitzenden Fluggast mit der<br />

Tageszeit.<br />

29. Grüßt man die Wartenden im Wartezimmer eines Arztes?<br />

Ja, auch hier gilt, der Neue grüßt die bereits Wartenden.<br />

30. Grüßt man sich im Zugabteil?<br />

Ja, wenn man das Abteil betritt und wenn man es wieder verlässt.<br />

3<strong>1.</strong> Wer hilft wem aus dem Mantel?<br />

Heute hilft jeder jedem aus dem Mantel, der die Hilfe benötigt. Meist<br />

hilft der Herr der Dame zuerst aus dem Mantel und zieht dann erst<br />

seinen Mantel aus, um ihn bei der Garderobe abzugeben. Ist das<br />

Ausziehen des Mantels beim Herrn z.B. an der vollen Garderobe, im<br />

Restaurant durch Platzmangel, eingeschränkt, hilft die Begleitung, auch<br />

wenn es eine Frau ist, dem Herrn beim Ausziehen des Mantels.<br />

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32. Unerwartete Einladung<br />

Sie sind unerwartet von Ihrem/Ihrer Freund/in oder den potenziellen<br />

Schwiegereltern zu einem offiziellen Fest eingeladen. Sie wissen, dass<br />

Sie in Ihren Umgangsformen Defizite für solche Anlässe haben. Kein<br />

Problem. Sie können sich über das Internet und www.benimmaktuell.de<br />

schnell fit für diese Anlässe machen und fühlen sich bei<br />

diesem Fest sicher und souverän vorbereitet.<br />

Tischmanieren - Im Restaurant -<br />

33. Einer der schlimmsten „Fauxpas“ beim Essen ist, mit dem<br />

aufgestütztem Unterarm zu essen und diesen noch frontal vor dem<br />

Teller zu positionieren, um mit dem Eßwerkzeug das Essen in den<br />

Mund zu schaufeln. Das ist für deutsche Tischmanieren ganz brutal<br />

daneben.<br />

Der Arm hat während des Essens nichts auf dem Tisch zu suchen. Er<br />

dient als Hebel für die Hände, mit denen man Messer und Gabel<br />

benutzt. Während des Essens berührt der Arm niemals den Tisch.<br />

Zwischen einzelnen Gängen kann das Handgelenk/der Unterarm die<br />

Tischkante berühren. Legere Sitten lassen auch zu, dass man zwischen<br />

den Gängen des Menüs die Ellenbogen aufstützt. Bei einem offiziellen<br />

Essen ist das aber nicht stilvoll. Zeigen Sie guten Stil besonders beim<br />

Essen und zwar immer und überall, dann wirken Sie lässig und nicht<br />

verkrampft.<br />

34. Wer geht im Restaurant voran?<br />

Der Ober, in der Mitte die Dame, dann der Herr. Führt der Ober nicht<br />

zum Tisch, geht der Herr voran.<br />

35. Wann trägt man das Jackett geschlossen?<br />

Ausschlaggebend für die Art der „Knöpfung“ ist die Situation. Sitzen Sie<br />

am Tisch zum Essen, können Sie alle Knöpfe öffnen, auch die des<br />

Zweireihers. Stehen Sie z.B. bei einem Empfang am Bistrotisch, ist<br />

zumindest ein Knopf, nämliche der mittlere bei einem Dreireiher<br />

geschlossen; bei einem Vierreiher (nicht Doppelreiher) bleiben beide<br />

mittleren Knöpfe geschlossen. Das Jackett sitzt so besser. Sie können,<br />

wenn das den Sitz des Jacketts nicht beeinträchtigt, auch alle Knöpfe<br />

geschlossen halten. Der Doppelreiher bleibt im Stehen immer<br />

geschlossen.<br />

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36. Im Restaurant hebt man dezent die Hand, um den Ober/die<br />

Kellnerin auf sich aufmerksam zu machen. Eventuell sagt man noch<br />

Entschuldigung bitte, wenn er/sie direkt in der Nähe ist.<br />

Auf keinen Fall schnippst man mit den Fingern oder ruft laut durch das<br />

Lokal „Herr Ober“. Bitte nennen Sie eine weibliche Bedienung auch<br />

nicht Frau Oberin oder Fräulein. Entschuldigung, könnte ich bitte<br />

bestellen“ kommt meist gut an. In vornehmen Restaurants ist das<br />

Personal so geschult, dass man sich unaufgefordert um Sie kümmert.<br />

Wenn die Bedienung ein Namensschild trägt, ist es höflich, sie mit<br />

ihrem Namen anzusprechen nachdem man diesen entdeckt hat.<br />

37. Rotwein oder Weiswein<br />

Heutzutage können Sie den Wein bestellen, der Ihnen schmeckt.<br />

Allerdings sagt man, dass ein schwerer Rotwein nicht so bekömmlich<br />

zum gekochten Fisch sein soll. Kenner wissen natürlich, was wozu am<br />

besten passt. Der Ober kann auf jeden Fall zu Rate gezogen werden<br />

und eine Empfehlung für den passenden Wein geben. Man muss kein<br />

Weinspezialist sein.<br />

38. Der Zahnstocher steht in guten Restaurants schon gar nicht mehr<br />

auf dem Tisch, weil man am Tisch vor anderen nicht in den Zähnen<br />

rumpulen sollte. Wenn aber ein störender Essensrest in den Zähnen<br />

stecken geblieben ist, kann man sich natürlich einen Zahnstocher<br />

bestellen und damit auf der Toilette seine Zähne befreien. In Gegenwart<br />

anderer am Tisch ist das für den Zuschauer aber unästhetisch. Also<br />

bitte nicht!<br />

39. Wo legt man die Serviette ab, wenn man während des Essens<br />

aufstehen muss?<br />

In Deutschland legt man die Serviette links auf dem Tisch neben dem<br />

Teller ab, weil da kein Glas steht. Natürlich nicht „hingeknüllt“ sondern<br />

locker zusammengelegt. Auf keinen Fall legt man auch eine Papierserviette<br />

am Ende des Essens zusammengeknüllt auf den Teller. Auch<br />

hier gilt, die Serviette liegt leicht gefaltet links neben dem Teller.<br />

40. Guten Appetit<br />

Wenn Sie zu einem festlichen Essen im Restaurant eingeladen sind,<br />

z.B. runder Geburtstag, Jubiläum, Hochzeit, Weihnachtsfeier etc. und<br />

der erste Gang des Menüs wird serviert, sagt man nicht „guten Appetit“<br />

zu seinem Nachbarn. Man beginnt mit dem Essen, wenn alle den<br />

ersten Gang serviert bekommen haben, es sei denn der Gastgeber<br />

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fordert auf, mit dem Essen zu beginnen, weil die Küche überlastet ist<br />

und die Suppe sonst kalt wird. In guten Restaurants wird der erste<br />

Gang so zügig serviert, dass alle zusammen mit dem Essen beginnen<br />

können.<br />

4<strong>1.</strong> Wenn Sie während des festlichen Menüs ihren Platz verlassen<br />

müssen, entschuldigen Sie sich kurz bei ihrem Partner, bevor Sie<br />

aufstehen. Sind Sie eine Dame und ihr Nachbar ein Herr, wird er Ihnen<br />

mit dem „Wegrücken“ des Stuhls behilflich sein. Auch eine emanzipierte<br />

Dame wird helfen, wenn der Platz sehr eng ist, was bei größeren<br />

Veranstaltungen häufig der Fall ist.<br />

42. Wenn man im Restaurant zahlen möchte und das Personal<br />

nimmt keinen Augenkontakt auf, zeigt keinerlei Reaktion, dann geht<br />

man zu demjenigen, der bedient hat oder zum Restaurantchef und<br />

bittet um die Rechnung. Allerdings muss man in so einem Fall kein<br />

Trinkgeld geben, es sei denn, das Servicepersonal ist völlig überlastet.<br />

43. Wer zahlt die Rechnung beim ersten Date?<br />

Laut Parship-Umfrage erwarten 40% aller Frauen, dass der Mann beim<br />

ersten Date die Rechnung im Restaurant bezahlt. Immerhin sind 60%<br />

auch mit anderen Lösungen einverstanden.<br />

Als emanzipierte Frau sollte man auf jeden Fall beim ersten Date den<br />

Vorschlag zur Teilung der Rechnung machen. Er kann dann<br />

entscheiden, wie das ausgeht.<br />

44. Warum sollte man das Trinkgeld nicht mit der Kreditkarte<br />

bezahlen?<br />

Weil der Ober dann das Geld meist erst viel später ausgezahlt<br />

bekommt.<br />

Geht die Rechnung auf Geschäftskosten, ist es natürlich sinnvoll, das<br />

Trinkgeld über die Kreditkarte zu bezahlen, weil dann der Betrag offiziell<br />

belegbar ist. Natürlich kann man ein hohes Trinkgeld auch noch<br />

nachträglich handschriftlich auf die Rechnung setzen lassen. Für das<br />

Finanzamt ist der Kreditkartenbeleg bei besonders hohen Trinkgeldern<br />

aber zuverlässiger.<br />

11


4. Einladungen<br />

45. Schriftliche Einladungen<br />

Einladungen, die schriftlich erfolgen, erwarten auch eine offizielle<br />

Bestätigung. Es ist äußerst unhöflich, offizielle Einladungen erst im<br />

allerletzten Moment zu beantworten.<br />

Das heißt soviel wie, ich erwarte noch etwas Besseres oder vielleicht<br />

habe ich auch noch was Besseres vor. Hat man wirklich einen triftigen<br />

Grund für eine aufschiebende Zusage, so kündigt man das telefonisch<br />

an. Einladungen mit dem Vermerk u.A.w.g. (um Antwort wir gebeten)<br />

erwarten eine frühzeitige Antwort, da die Anzahl der Gäste für die<br />

Planung des Festes sehr wichtig sein kann.<br />

46. Was ziehe ich zu welcher Gelegenheit an?<br />

Es gibt Kleiderhinweise auf Einladungen, bei Hochzeiten, offiziellen<br />

Empfängen und ähnlichen Veranstaltungen. Diese Kleidungshinweise<br />

sollte man beachten, wenn man sich auf diesen Festivitäten in seiner<br />

zweiten Haut wohl fühlen will. Zum einen ist diese Kleiderempfehlung<br />

für den Gast gemacht, zum anderen für den Gastgeber, der seinem<br />

Fest einen bestimmten Rahmen geben möchte und dieser sollte von<br />

seinen Gästen auch respektiert werden.<br />

47. Was bringe ich zur ersten Einladung bei den potenziellen<br />

Schwiegereltern oder bei meinem Chef mit?<br />

Blumen, vorzugsweise als Schnittblumen. Kennt man die häuslichen<br />

Gegebenheiten der Gastgeber, kann auch eine Topfpflanze passend<br />

sein. Alkoholische Getränke, bitte nur bei guten Bekannten oder<br />

Freunden.<br />

48. Wie überreiche ich Blumen für die Gastgeber?<br />

Immer sichtbar für den Gastgeber. Entweder hat man das Papier kurz<br />

vor der Haustüre entfernt oder die Blumen sind in Klarsichtfolie<br />

verpackt; diese braucht nicht entfernt zu werden.<br />

49. Wie verabschiede ich mich stilvoll?<br />

Wenn allgemeiner Aufbruch ansteht, verabschiedet man sich auf jeden<br />

Fall mit einem Handschlag beim Gastgeber und bedankt sich für die<br />

Einladung. Will man bereits vor dem allgemeinen Aufbruch gehen,<br />

verabschiedet man sich unauffällig beim Gastgeber, indem man mitteilt,<br />

dass man leider frühzeitig gehen muss. Stilvoll ist es, schon am Anfang<br />

den Gastgeber zu informieren, dass man früher gehen muss und dies<br />

12


vorzugsweise ohne große Verabschiedung tun will, damit die anderen<br />

Gäste dies nicht missverstehen.<br />

50. Bedanken am nächsten Tag für die Einladung<br />

Es ist stilvoll, sich am nächsten Tag oder in den nächsten Tagen nach<br />

einer besonderen privaten Einladung für die Einladung persönlich zu<br />

bedanken. Meist per Telefon. Ganz offiziell auch schriftlich in Form<br />

eines Briefes.<br />

5. Dress Codes<br />

Ihre Kleidung sendet Signale aus; positive und negative, je nachdem,<br />

wie weit Sie in der Lage sind, Anlass und Umfeld für Ihren Auftritt richtig<br />

einzuschätzen. Nehmen Sie Dress Codes und Kleiderempfehlungen als<br />

Spielregeln der Gesellschaft an, dann fühlen Sie sich wohl in ihrer<br />

zweiten Haut.<br />

Zu einem Empfang anlässlich des 50-igsten Geburtstages ihrer Tante,<br />

sollten Sie die Gastgeberin mit Ihrer Kleidung ehren und nicht<br />

brüskieren. Ein häufiger Fehler ist, sich selbst wichtiger zu nehmen als<br />

den Gastgeber, den Arbeitgeber, den Künstler, den Anlass zu dem Sie<br />

hingehen.<br />

Bei der Beerdigung wird dies besonders deutlich. Man ehrt den Toten<br />

und nimmt sich selbst zurück durch dunkle, unauffällige Kleidung. Bei<br />

der Hochzeit ist das weiße Kleid nur der Braut vorbehalten, weil es ihr<br />

schönster und strahlendster Tag sein soll. Zeigen Sie Stil und Fingerspitzengefühl<br />

bei der Auswahl der passenden Kleidung.<br />

Kleiderordnung im Business<br />

Wenn Sie in einem Unternehmen neu anfangen, erkundigen Sie sich<br />

vorher nach der Kleiderordnung des Unternehmens. Das können Sie<br />

bei der Personalabteilung oder in kleineren Unternehmen auch beim<br />

Sekretariat bzw. der Assistenz des Chefs in Erfahrung bringen. Falls<br />

Sie die Kleiderordnung schon kennen, richten Sie sich danach und<br />

provozieren Ihre Umgebung nicht durch unpassende (aufreizende bzw.<br />

ungepflegte) Kleidung. Das führt unbewusst zur Ablehnung und<br />

erschwert die Teamarbeit. Die Kleiderordnung oder Kleidungsempfehlung<br />

erleichtert Ihnen die Akzeptanz bei Ihren Kollegen und<br />

macht den Kopf frei für die neuen Aufgaben, die Sie in der Firma<br />

erwarten.<br />

13


Tipp für die Damen:<br />

Im Business trägt man Strümpfe, sofern Sie Kundenkontakt haben. Das<br />

ärmellose Kleid an Hitzetagen erfordert eine gepflegte, rasierte Achsel.<br />

Tipp für die Herren im Kundenkontakt:<br />

An Hitzetagen darf das Jackett nach Begrüßung der Kunden auf<br />

Nachfrage abgelegt werden, insbesondere dann, wenn der Kunde ohne<br />

Jackett erscheint. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Hemd nicht<br />

verschwitzt ist. Gehören Sie zu der Kategorie „Starkschwitzer“,<br />

benötigen Sie ein unverschwitztes Jackett als Ersatz in greifbarer Nähe.<br />

Kleiderempfehlungen auf Einladungen sollte man beachten<br />

Wenn Sie eine offizielle Einladung zu einer Hochzeit oder zu einem<br />

Cocktailempfang oder Firmenessen erhalten, sollten Sie den<br />

Kleiderhinweis auf der Einladung beachten, damit Sie und Ihr Partner<br />

sich auf dem Fest auch wohl fühlen und dem Gastgeber signalisieren,<br />

dass Sie seine Einladung zu schätzen wissen.<br />

Auch bei Einladungen in die Oper oder ins Theater sollte man sich nach<br />

demjenigen richten, der die Einladung ausgesprochen hat. Laden z.B.<br />

die zukünftigen Schwiegereltern in die Oper oder ins Theater ein,<br />

sollten Sie sich bei Ihrem Partner erkundigen, welche Kleidung<br />

erwünscht sein könnte. Das Beharren auf Ihrer Lieblingsjeans,<br />

kombiniert mit einem festlichen Oberteil, mag für das Gartenfest<br />

passend sein. In der Oper oder im Theater, insbesondere zu einer<br />

Premiere oder einem anderen festlichen Anlass, passt die Jeans nicht.<br />

Beweisen Sie Stil und Differenzierungsvermögen und achten Sie den<br />

festlichen Anlass, den Künstler und den Einladenden.<br />

Bei einer offiziellen festlichen Einladung werden Sie folgende<br />

Bekleidungshinweise auf der Einladung finden, die keine Angaben für<br />

die Damen enthalten. Damen müssen dann wissen, was sie dazu<br />

anziehen.<br />

<strong>1.</strong> dunkler Anzug<br />

2. Abendanzug / Smoking / black tie (kleiner Gesellschaftsanzug)<br />

3. Frack / white tie /cravatte blanche (großer Gesellschaftsanzug)<br />

Zu 1: die Dame trägt Kostüm oder Hosenanzug oder ein elegantes<br />

Kleid oder Complet.<br />

Zu 2: die Dame kann ein langes Abendkleid oder ein kurzes<br />

Cocktailkleid oder einen festlichen Hosenanzug tragen.<br />

Zu 3: die Dame trägt eine lange Abendrobe mit oder ohne Dekolleté,<br />

auch schulterfrei, je nach Figur, lange Abendhandschuhe, Stola/Schal,<br />

kurze Jacke oder Cape sind mögliche Ergänzungen.<br />

14


Bei privaten Einladungen, ohne offiziellen Anlass, finden Sie eher<br />

folgende Hinweise auf der Einladung:<br />

casual / leger<br />

hiermit ist gepflegte Freizeitkleidung gemeint aber keine Blaumänner.<br />

Siehe: (Jeans: die Blaumänner als ultimatives Kleidungsstück)<br />

Sommerlich festlich<br />

erwünscht ist dann keine Alltagskleidung. Sommeranzug und Kleid oder<br />

Kombimode mit Chic und Kreativität je nach Gastgeber und Ort des<br />

Anlasses.<br />

Come as you are bedeutet, Sie können nach Büroschluss oder<br />

Arbeitsende in Ihrer Bürokleidung zum Gartenfest erscheinen.<br />

Freizeitkleidung<br />

Hier ist die Jeans beliebt. Beachten Sie, dass man bei Einladungen am<br />

Abend auf keinen Fall Shorts oder Bermudas trägt.<br />

Individuelle Kleiderempfehlungen sind heute auf Partys der jüngeren<br />

Generation im Trend. Themenpartys oder Kleiderempfehlungen für<br />

„special events“ kommen dem Bedürfnis nach unkonventioneller<br />

Kleidung oder Verkleidung entgegen. Dazu zählen als beste Beispiele<br />

der Karneval/Fasching und das Oktoberfest sowie andere regionale<br />

Volksfeste und Anlässe.<br />

Jeans - die Frage nach dem ultimativen Kleidungsstück -<br />

Für viele junge Menschen ist die Jeans die einzige Beinbekleidung, die<br />

Sie bis zum Beginn des Berufslebens gerne getragen haben. Zweifellos<br />

ist die Jeans praktisch, vielfältig kombinierbar und eine Symbol für<br />

Freizeit und Zwanglosigkeit geworden. Doch die Masse der Milliarden<br />

Menschen, die eine Jeans tragen, raubt dem Träger dieses<br />

Kleidungsstücks jegliche Individualität. Für besondere Anlässe ist<br />

dieses Allerweltskleidungsstück daher wohl eher nicht geeignet.<br />

Differenzieren Sie daher genau, bei welchem Anlass die Jeans nicht<br />

erwünscht sein könnte. Richten Sie sich dabei nach den Erwartungen<br />

der Gastgeber und anderer Teilnehmer und nicht nach Ihrer Meinung.<br />

Dieses Verhalten zeigt soziale Kompetenz im Beruf und Alltag und<br />

beweist, dass Sie das Zeitalter der Selbstverliebtheit bereits hinter sich<br />

gebracht haben.<br />

Im Business ist die Jeans nur in den kreativen Branchen akzeptiert. In<br />

den klassischen Dienstleistungsbranchen wird sie nicht geduldet. Für<br />

Azubis kann es Ausnahmen geben, wenn diese keinen Kundenkontakt<br />

haben. Fragen Sie ihren Vorgesetzten oder die Personalabteilung, ob<br />

15


Sie als Azubi in Jeans erscheinen dürfen.<br />

In Handwerksbetrieben ist der „Blaumann“ das passende<br />

Kleidungsstück unter dem Arbeitskittel oder ähnlicher Arbeitskleidung.<br />

Der Blaumann, die blaue Jeans also, gehört in den Alltags- und<br />

Freizeitbereich und als Arbeitshose zum Handwerk.<br />

Die schwarze edle Jeans als Kompromiss für ultimative Jeansträger ?<br />

Die schwarze Jeans mit edlen Kombinationen für das Oberteil und<br />

eleganten Schuhen ? Bei offiziellen Anlässen bitte nicht. Privat wird<br />

Fingerspitzengefühl von Ihnen erwartet. Wenn Sie der Gastgeber sind,<br />

können Sie entscheiden, ob die Jeans für Sie und den Anlass passend<br />

ist, sind Sie eingeladen, sollten Sie sich nach den Erwartungen des<br />

Gastgebers richten.<br />

6. Begrüßen in Deutschland<br />

Begrüßen mit Handschlag<br />

Im Geschäftsleben begrüßen Sie auch beim Handschlag streng nach<br />

Hierarchie, aber: der Ranghöhere reicht die Hand zuerst oder auch<br />

nicht. Unter Kollegen kann die Ladies first- und Altersregel angewandt<br />

werden.<br />

Sie begrüßen ihre Kunden mit Handschlag, sobald diese den Raum<br />

betreten. Sie reichen als erster die Hand (Gastgeberrolle).<br />

Sie begrüßen ihre anwesenden Kollegen aus anderen Bereichen des<br />

Unternehmens bei Teambesprechungen der Reihe nach mit<br />

Handschlag, wenn das in Ihrem Unternehmen üblich ist. Wenn Sie<br />

einen Kollegen mit Handschlag begrüßen, sollten Sie alle anderen<br />

Kollegen auch mit Handschlag begrüßen, es sei denn, Sie stören damit<br />

den Beginn der Veranstaltung.<br />

Sie begrüßen Ihre Kollegen und Mitarbeiter am ersten Tag im neuen<br />

Job mit Handschlag. Damen und Herren stehen zum Handschlag auf.<br />

Im Business gibt man keinen Handkuss in Deutschland, in Österreich<br />

jedoch schon!<br />

Sich selbst vorstellen und bekannt machen<br />

Sie stellen sich selbst nur mit Vor- und Zunamen vor. Unter Kollegen<br />

16


machen Sie sich mit Vor- und Zunamen bekannt. Die Anwesenden<br />

haben das Recht, als erste zu erfahren, wer Sie sind.<br />

Grüßen<br />

Im Büro und Geschäftsleben gilt nur die Hierarchie. Damen und Ältere<br />

haben keinen Vorrang vor dem Chef. Der Rangniedrigere grüßt den<br />

Ranghöheren zuerst, Sie grüßen also Vorgesetzte und Chefs immer<br />

zuerst.<br />

Sie grüßen die Anwesenden immer, wenn Sie einen Raum neu<br />

betreten, auch wenn Sie der Chef oder Vorgesetzte sind. Ausnahme:<br />

Kundschaft, die den Raum betritt, wird zuerst begrüßt. Servicegedanke!<br />

Sie grüßen ihre Kollegen morgens, wenn Sie das Büro betreten ohne<br />

Handschlag, aber mit freundlichem Blick oder Lächeln und der<br />

entsprechenden Tageszeit.<br />

Sie grüßen Mitfahrer im Firmenfahrstuhl, ganz gleich ob Sie diese<br />

kennen oder nicht.<br />

Sie grüßen in der Mittagspause auf dem Flur mit „schöne Mittagspause<br />

oder angenehme Mittagszeit“, aber bitte nicht mit „Mahlzeit“ schon auf<br />

dem Gang. Nur Mahlzeit zu sagen ist zwar kurz und bündig, aber kein<br />

Gruß. Am Mittagstisch in der Kantine oder im Restaurant können Sie<br />

anderen eine gute Mahlzeit wünschen. Schöner ist aber: Lassen Sie es<br />

sich schmecken.<br />

Beim Verlassen des Büros am Abend werden Sie auf Redewendungen<br />

zurückgreifen, die in Ihrer Region üblich sind, wie z.B. Tschüss, Servus,<br />

bis Morgen, auf Wiedersehen, Ciao, bye - bye oder ähnliche<br />

Redewendungen.<br />

Andere vorstellen und bekannt machen im Business<br />

Kunden erfahren zuerst den oder die Namen der Anwesenden.<br />

Heutzutage wird der Chef den Kunden zuerst vorgestellt.<br />

Servicegedanke! Manche konservative Chefs möchten aber, dass man<br />

Ihnen die Kunden zuerst vorstellt. Erfragen Sie, wie Ihr Chef darüber<br />

denkt.<br />

Als Mitarbeiter machen Sie Ihren neuen Kollegen mit den anderen<br />

Kollegen bekannt. Dem Vorgesetzten oder Chef oder anderen,<br />

ranghöheren Mitarbeitern stellen Sie Ihren neuen Kollegen aber offiziell<br />

vor.<br />

17


Die private Partnerin eines Mitarbeiters erhält den selben Rang in der<br />

Firmenhierarchie wie der Mitarbeiter. Kein Ladies first bei Businessveranstaltungen<br />

mit Partnern! Dem jungen Marketingdirektor wird die<br />

neue, ältere Mitarbeiterin aus dem Team zuerst vorgestellt.<br />

Verabschieden<br />

Hat der Chef/Kunde oder ein Kollege eingeladen, wartet man bis er/sie<br />

die Tafel aufhebt. Haben Sie ihre Kunden eingeladen, geben Sie das<br />

Zeichen zum Aufbruch, indem Sie den Kaffee oder einen Digestif<br />

(Verdauungstrunk) bestellen und dann um die Rechnung bitten oder<br />

aufstehen und mit dem Ober separat abrechnen. Nach Bezahlung der<br />

Rechnung ist die Einladung beendet und der Aufbruch angesagt. Der<br />

Gastgeber verabschiedet sich mit Handschlag.<br />

Kurzfassung für den Privatbereich<br />

Grüßen - ohne Körperkontakt -<br />

Wer den anderen zuerst sieht, grüßt zuerst, egal ob Herr oder Dame.<br />

Ein Gruß sollte immer erwidert werden. Ankommende grüßen<br />

Anwesende und Jüngere grüßen wesentlich Ältere zuerst.<br />

Sie grüßen im Alltagsleben<br />

- die Verkäuferinnen in einem Geschäft, wenn Sie eine Frage an Sie<br />

richten oder einen Servicewunsch haben<br />

- die Anwesenden im Fahrstuhl ihres Wohnhauses oder im Hotel<br />

- die Anwesenden in der Arztpraxis, am Restauranttisch, bevor Sie sich<br />

dazu setzen möchten<br />

- die Sitznachbarn im Zugabteil, im Flugzeug, im Theater<br />

- die Kassiererin an der Kasse im Supermarkt<br />

Begrüßen mit Körperkontakt<br />

Privat gilt Ladies first, Alter vor Schönheit.<br />

Die Dame oder der ältere Herr reichen als erste die Hand zur<br />

Begrüßung.<br />

Der Gastgeber wird zuerst begrüßt und reicht als erster den<br />

Ankommenden die Hand.<br />

Küsschen und Bussi-Bussi sind nur unter guten Freunden und<br />

Familienmitgliedern angebracht. Man küsst zweimal an der Wange<br />

vorbei in die Luft und berührt dabei nicht die Wange. Erst rechte Wange<br />

dann linke Wange!<br />

18


Damen und Herren stehen zum Handschlag auf, es sei denn, sie sind<br />

gebrechlich oder die Sitzposition lässt es nicht zu.<br />

Ab 5 Personen wird auch privat der Reihe nach begrüßt.<br />

Der Handkuss wird in Deutschland nur in geschlossenen Räumen<br />

gegeben. Die Terrasse zählt zu den geschlossenen Räumen. Der Mund<br />

berührt nie die Hand der Dame.<br />

Sich selbst vorstellen oder bekannt machen<br />

Dies ist privat und im Business heutzutage gleich. Sie nennen nur Ihren<br />

Vor- und Zunamen. Sie halten die Hand zum Handschlag bereit, warten<br />

aber, ob die Dame oder der ältere Herr zum Handschlag ansetzt.<br />

Damen und ältere Herren geben den Auftakt zum Handschlag.<br />

Andere bekannt machen<br />

Privat macht man nur bekannt. Der Gastgeber macht die Gäste<br />

miteinander bekannt. Anwesende erfahren zuerst den Namen der<br />

"Neuen". Es gilt die Ladies first und die Altersregel, aber keine<br />

berufliche oder gesellschaftliche Rangunterschiede.<br />

Der Herr wird der Dame bekannt gemacht; sie erfährt seinen Namen<br />

zuerst. Der/die Jüngere wird dem/der Älteren zuerst mit Namen<br />

genannt.<br />

Auch privat wird mit Vor- und Nachnamen bekannt gemacht, wenn man<br />

diese kennt. Der Titel gehört auch privat zur Namensnennung dazu.<br />

Ehepaare kann man gemeinsam bekannt machen. "Das sind Herr und<br />

Frau Fischer" oder "Das sind Herr Daniel und Frau Karin Fischer";<br />

etwas lockerer im jüngeren Freundeskreis: „Das sind Karin und Daniel<br />

Fischer“.<br />

Bei einer Gruppe von mehr als 5 Personen macht man den oder die<br />

Neue „Neuen“ mit Namen bekannt und bittet dann, sich weiter<br />

gegenseitig bekannt zu machen. Man baut zusätzlich eine Brücke für<br />

den Gesprächsstoff mit den Ankömmlingen. Zum Beispiel durch das<br />

Erwähnen von ähnlichen Interessen der Gäste.<br />

Verabschieden<br />

Sie verabschieden ihre Gäste an der Haus-/Wohnungstür oder<br />

begleiten diese bis zum Auto oder Fahrstuhl, wenn Sie keine weiteren<br />

Gäste mehr im Raum haben, die warten.<br />

19


Sie verabschieden sich bei einer größeren Party von Ihren Gastgebern<br />

mit Handschlag. Ist der Gastgeber nicht aufzufinden, dürfen Sie auch<br />

ohne Verabschiedung gehen.<br />

Bei einem Essen im Restaurant warten Sie, bis der Gastgeber die Tafel<br />

aufhebt. Gibt es keinen Gastgeber, verständigt man sich mit den<br />

übrigen Anwesenden, ob man die Rechnung bestellen soll. In kleinerer<br />

Runde verabschiedet man sich mit Handschlag.<br />

Titel und Anrede<br />

sind privat und im Geschäftsleben gleichermaßen anzuwenden.<br />

Erworbene Titel wie Dr. oder Professor setzen Sie so lange vor den<br />

Familiennamen in der Anrede, bis der Titelinhaber Sie auffordert,<br />

diesen wegzulassen.<br />

Sie sagen also: „Guten Abend Frau Professor Schwan“, auch wenn der<br />

oder die Person noch einen zweiten oder mehrere Doktortitel haben<br />

sollte. Der höherwertige Titel wird immer zur Begrüßung benutzt, die<br />

anderen Titel fallen dann weg. Ebenso begrüßen Sie eine Person mit<br />

zwei Doktortiteln nur mit einem Dr.-Titel. „Guten Abend Herr/Frau Dr.<br />

Schmidt“, obwohl auf der Visitenkarten Frau Dr. Dr. Schmidt steht.<br />

Adelstitel sind offiziell seit 1919 in Deutschland abgeschafft. Sie<br />

gehören heute zum Namen und ersetzen das Herr oder Frau in der<br />

persönlichen Anrede.<br />

Sie sagen also: "Guten Abend Graf/Gräfin Hardenberg" oder<br />

"Fürst/Fürstin Stein" oder "Baron/Baronin Zweifler“. Das Adelsprädikat<br />

ersetzt demnach das Herr oder Frau.<br />

Ausnahme: der Freiherr oder die Freifrau (niederer Adel) werden z.B.<br />

nur mit Herr/Frau von ... angesprochen.<br />

20


7. Young Professionals/Existenzgründer/Selbstständige<br />

<strong>1.</strong> Tipps für das Vorstellungsgespräch<br />

2. Spezialtipps für Frauen beim Vorstellungsgespräch<br />

3. Frauen im Business<br />

4. Der erste Tag im neuen Job<br />

5. Wie begrüßt man die neuen Kollegen?<br />

6. Wie begrüßt man den Vorgesetzten oder den Chef?<br />

7. Der Umgang mit dem Chef<br />

8. Begrüßen beim Meeting<br />

9. Geschäftsbriefe richtig schreiben nach DIN 5008<br />

10. E-Mail Regelungen für geschäftlichen E-Mail-Versand<br />

<strong>1.</strong> Tipps für das Vorstellungsgespräch<br />

Der erste Eindruck lässt sich nicht wiederholen. Daher ist das Outfit, in<br />

welchem Sie sich vorstellen, wichtig. Dies sollte sauber, gepflegt und<br />

zur Branche passen. In der Bank, dem Rechtsanwaltsbüro und<br />

ähnlichen Dienstleistungsbranchen ist es eher konservativ. Damen<br />

sollten auch im Sommer nicht ohne Strümpfe, d.h. nicht mit nackten<br />

Beinen erscheinen. Das gesamte Outfit sollte von Kopf bis Fuß gepflegt<br />

sein. Auf gepflegte, d.h. geputzte bzw. saubere und nicht verlatschte<br />

Schuhe wird besonders geachtet ebenso auf gepflegte Haare.<br />

Seien Sie unbedingt pünktlich. Das ist in Deutschland ganz besonders<br />

wichtig. Fahren Sie so zeitig los, dass Sie vor dem Termin noch mal in<br />

Ruhe Ihre Bewerbungsschwerpunkte Revue passieren lassen. Inhaltlich<br />

sind Sie durch Bewerbungshilfen, per Internet, Buch, eventuell<br />

Bewerbungsschulung gut vorbereitet. Das ist heute für Berufsanfänger<br />

ein „MUSS“.<br />

Dennoch sollten Sie sich nicht sklavisch an den Leitfaden halten.<br />

Behalten Sie die wichtigsten Argumente für Ihre Bewerbung im Auge:<br />

Warum will ich gerade diesen Job und warum bin ich dafür geeignet.<br />

Ihre Argumente sollten stimmig sein und wirklich zu Ihrer Persönlichkeit<br />

passen.<br />

Eine ausführliche Vorbereitung auf das spezielle Gespräch mit dem<br />

Personalchef oder einem geschulten Mitarbeiter des Unternehmens, bei<br />

dem Sie sich bewerben ist ein „MUSS“. Diese Vorbereitung umfasst<br />

Recherchen über das Unternehmen im Internet, wenn dort solche<br />

veröffentlicht sind. Kleinere Unternehmen haben heute eine Webseite,<br />

auf der Sie sich zu den Produkten oder Dienstleistungen des<br />

21


Unternehmens informieren können und sollten. Bevor Sie also darüber<br />

sprechen, warum Sie für den Job geeignet sind, müssen Sie natürlich<br />

wissen, was in dieser Position von Ihnen erwartet wird. Meist gibt es ein<br />

Anforderungsprofil, auf welches Sie sich beworben haben. Das sollten<br />

Sie natürlich intensiv durchgearbeitet haben und jedes Detail kennen<br />

und beantworten können. Unangenehme Fragen und die passenden<br />

Antworten dazu kann man ebenfalls vorher durchspielen. Holen Sie<br />

sich dazu professionellen Rat bei Bewerberplattformen wie<br />

www.stepstone.de oder www.Monster.de.<br />

Blickkontakt<br />

Bei der Begrüßung und im persönlichen Gespräch halten Sie immer<br />

Blickkontakt. Es ist äußerst unhöflich während eines persönlichen<br />

Gesprächs die Blicke ständig schweifen zu lassen. Bei mehreren<br />

Gesprächspartnern hält man möglichst zu allen Blickkontakt. Der<br />

Zuhörende hält mehr Blickkontakt als der Sprechende. Er teilt dadurch<br />

seine Aufmerksamkeit mit.<br />

Körpersprache<br />

Achten Sie auf Ihre eigene und die Ihres Gegenübers. Bei einem<br />

persönlichen Gespräch spiegelt der Gesprächspartner oft Ihre eigene<br />

Gefühlslage wieder. Das kann man ändern. Man sollte sich während<br />

des Gesprächs selbst kontrollieren und auf eine aktive aufrechte<br />

Körperhaltung achten.<br />

2. Spezialtipps für Frauen beim Vorstellungsgespräch<br />

Hier steht natürlich eine Partnerschaft oder Heirat mit Kinderfolge im<br />

Vordergrund. Wenn Sie noch keine Kinder haben, müssen Sie dazu<br />

nicht mehr sagen, als dass Ihr Privatleben in geordneten Bahnen<br />

verläuft und Ihr Partner ihre Berufstätigkeit voll unterstützt. Haben Sie<br />

bereits Kinder, lassen Sie die Personalabteilung wissen, dass diese gut<br />

versorgt sind. Sei es die Oma, eine Haushaltshilfe oder eine<br />

Ganztagsschule, die Nachbarin, ein au pair bei kleinen Kindern, die Kita<br />

und andere Betreuungsmöglichkeiten, die Sie organisiert haben, um<br />

Ihrer Berufstätigkeit nachgehen zu können.<br />

Trotzdem wird eine gewisse Skepsis gegenüber Frauen mit Kindern<br />

oder denen, die welche kriegen könnten, immer bei der Auswahl<br />

mitschwingen. Inzwischen sind viele moderne Unternehmen bereit,<br />

Frauen mit kleinen Kindern zu unterstützen. Es gibt Kinderbetreuung in<br />

der Firma, Kindertagesstätten in unmittelbarer Nähe etc. Falls Sie also<br />

Kinder planen, sollten Sie sich möglichst ein Unternehmen dieser<br />

22


Kategorie aussuchen. Bei kleineren Unternehmen gibt es diese<br />

Möglichkeiten nicht. Hier darf im Bewerbungsgespräch darauf<br />

hingewiesen werden, dass die Politik für ausreichende Kitas und<br />

Tagesstätten sorgen wird.<br />

Mit der Frage nach der Familie ist auch die Skepsis verbunden, dass<br />

Frauen mit Familie den Job nicht so engagiert ausüben. Dem kann man<br />

nur entgegnen, dass man eine gute Ausbildung nicht für den Haushalt<br />

alleine durchlaufen hat und das Kinder heute, dank Frau von der Leyen,<br />

viel besser betreut werden können, als noch vor wenigen Jahren. Die<br />

jüngere Generation der Männer hilft heute im Haushalt mit.<br />

Was machen Sie bei einem Berufswechsel des Partners? … wird oft<br />

gefragt.<br />

Ein Berufswechsel des Partners steht momentan nicht an. Ich kenne<br />

aber gerade in meinem Bekanntenkreis einige Partnerschaften, wo der<br />

männliche Partner seiner Partnerin gefolgt ist. Inzwischen hat sich der<br />

Arbeitsmarkt für qualifiziert ausgebildete Arbeitnehmer ja erheblich<br />

verbessert. Man kann natürlich nicht jede Eventualität im Vorfeld<br />

absichern. Bei einem angenehmen Arbeitsplatz mit interessanten<br />

Aufgaben und adäquater Bezahlung wird man kaum zu einem Wechsel<br />

neigen. Man wird sich situationsbedingt organisieren. Wer den<br />

besseren Job hat, bleibt. Bleiben Sie bei all diesen Fangfragen<br />

gelassen und souverän und erklären Sie:<br />

Es kommt immer auf die individuelle Situation an, für die man eine<br />

Lösung finden wird. Ich habe gelernt, mich (und meine Familie) zu<br />

organisieren und mein Mann fühlt sich für die Kinder genauso<br />

verantwortlich wie ich. Auch er trägt seinen Teil zum Gelingen der<br />

Familienorganisation bei.<br />

3. Frauen im Business<br />

Bei der jüngeren Generation ist die Akzeptanz von Frauen im Beruf auf<br />

gleicher Ebene oder auch in übergeordneter Position unproblematisch.<br />

Nicht so bei der Generation der heute 50-jährigen und älteren Chefs.<br />

Da müssen sich Frauen noch immer „durchsetzen“ bzw. besonders<br />

qualifizieren. Eine Empfehlung einer renommierten Personalberatung<br />

lautet, dass Frauen sich eher durchsetzen, wenn sie wie Männer<br />

arrogant und sehr selbstbewusst auftreten. Das macht einfach keinen<br />

Sinn.<br />

23


Wer sich in seinem Job an der richtigen Stelle fühlt, benötigt kein<br />

„Arroganztraining“. Frauen müssen nicht wie Männer sein, auch nicht<br />

im Beruf. Sie überzeugen durch Kompetenz und Souveränität und<br />

verzichten auf „Wichtiggehabe“. An der richtigen Stelle sich aber in<br />

Stellung zu bringen, das sollten Frauen allerdings können und an<br />

geeigneter Stelle kundtun, dass Sie Macho-Gehabe wenig hilfreich für<br />

die Lösung der Aufgabenstellung finden.<br />

z.B. (charmant/witzig bei gleichrangigen Kollegen): „Lassen Sie uns<br />

lieber an der Lösung des Problems arbeiten, als uns heute mit zu viel<br />

Testosteron herumzuplagen“.<br />

Lassen Sie sich als Frau niemals persönlich angreifen mit der Floskel:<br />

typisch Frau oder das ist Frauenlogik … derartige Angriffe parieren Sie<br />

mit der Antwort: „Also glauben Sie, dass unsere Kanzlerin auch unfähig<br />

ist? Ich erlaube mir dieses unsachliche Argument zu übergehen“.<br />

Auf jeden Fall sollten Sie als Frau im Business Ihre Schlagfertigkeit<br />

gegenüber Machos trainieren. Bleiben Sie dabei cool, charmant und<br />

witzig. Es gibt dazu hilfreiche Bücher.<br />

Oberstes Gebot für Frauen im Business lautet jedoch:<br />

Keine erotischen Beziehungen im Unternehmen zu<br />

Geschäftspartnern und Kunden!<br />

Geben Sie Männern im Business durch aufreizende, provozierende<br />

Kleidung keinerlei Anlass zur Anmache. Andernfalls müssen Sie sich<br />

über anzügliche Angebote nicht wundern und Sie machen sich<br />

angreifbar.<br />

4. Der erste Tag im neuen Job<br />

Bereiten Sie sich auf den ersten Tag im neuen Job gut vor, indem Sie<br />

sich über die Gepflogenheiten in der Firma vorab informieren. Das<br />

betrifft die Art der Begrüßung und die Kleidung, die Sie für den ersten<br />

Tag im neuen Job auswählen. Gibt es eine „Berufskleidung (Uniform)“<br />

ist es einfach, haben Sie jedoch freie Wahl, dann bedenken Sie, was<br />

zum Stil der Firma und zu Ihnen passt und nicht, was der letzte Schrei<br />

der Mode ist. Am ersten Tag durch übertriebene Kleidung oder auch<br />

nachlässige, ungepflegte Kleidung aufzufallen, bringt nur Gesprächsstoff<br />

unter den Kollegen aber keinen persönlichen Vorteil. Am ersten<br />

Tag wird meistens mit Handschlag begrüßt. Gibt es eine Person, die<br />

Sie mit den Kollegen bekannt macht, dann wird diese Sie einweisen<br />

bzw. Ihnen vorschlagen, wie Sie die Kollegen oder Vorgesetzten<br />

begrüßen sollen.<br />

24


Lernen Sie zwischen Privatleben und Berufsleben zu differenzieren.<br />

Das Berufsleben ist nach Firmenhierarchie geordnet. In kleineren<br />

Unternehmen gibt es meist den Chef und alles andere sind Kollegen. In<br />

großen Unternehmen gibt es direkte Vorgesetzte (z.B. Abteilungsleiter)<br />

und darüber noch weitere hierarchische Stufen (z.B. Bereichsleiter) bis<br />

zum Chef (dem Geschäftsführer oder Vorstand). Erkundigen Sie sich<br />

nach den Hierarchien im Unternehmen.<br />

5. Wie begrüßt man die neuen Kollegen?<br />

Mit Handschlag? Am ersten Tag ist das wohl angebracht. Danach gilt<br />

oft: „Guten Morgen oder guten Tag“ ohne Handschlag als<br />

empfehlenswert. Man kann auch die Kollegen fragen, wie es in der<br />

Firma gehandhabt wird. In unkonventionellen Medienunternehmen oder<br />

der Werbebranche heißt es heute oft z.B. „Hallo Verena“ “Hi“ oder<br />

„Grüß dich (euch), Hi Sven, Moin moin“ etc. fragen Sie nach, wie es die<br />

Kollegen mit der Begrüßung halten.<br />

„Guten Tag zusammen“ oder „guten Tag miteinander“, sagt man zu<br />

einer Gruppe ab 3 Personen. Auch hier gilt: Bitte nicht alles über einen<br />

Kamm scheren. Achte Sie auf die Gepflogenheiten der anderen und<br />

deren Individualbefinden. Sie sind in einer neuen Community mit<br />

anderen Umgangsformen als Sie es bisher gewohnt sind. Man lernt<br />

täglich im Beruf dazu.<br />

6. Wie begrüßt man den Vorgesetzten, den Chef?<br />

Im Fahrstuhl sagt man nur die Tageszeit ohne Handschlag.<br />

z.B. „Guten Morgen Herr/Frau ……<br />

Wird man in das Büro des Vorgesetzten bestellt oder gerufen, klopft<br />

man an der Tür an und wartet auf ein „herein oder ja bitte“ des Chefs.<br />

Dann wartet man, was der Chef macht. Bietet er nur den Platz vor<br />

seinem Schreibtisch an, ohne diesen selbst zu verlassen, dann setzt<br />

man sich ohne Handschlag hin. Steht er von seinem Schreibtischstuhl<br />

auf und kommt auf Sie zu, dann wird es meist einen Handschlag geben.<br />

Muss aber nicht sein. Der Chef kann auch freundlich mit einer Geste<br />

auf einen kleinen Tisch verweisen, an dem er mit Ihnen Platz nehmen<br />

möchte. Das ist die weniger hierarchische Art und Weise mit<br />

Mitarbeitern umzugehen. Allerdings hat nicht jeder Vorgesetzte in<br />

seinem Büro einen zusätzlichen Besprechungstisch. Dann bleibt es bei<br />

dem Stuhl vor dem Schreibtisch.<br />

25


7. Der Umgang mit dem Chef (Vorgesetztem)<br />

Im Business gilt die Firmenhierarchie. Dies ist besonders bei größeren<br />

Unternehmen wichtig und zu beachten. Frauen haben keinen Vorrang.<br />

Gleiche Rechte gleiche Pflichten. Bei der Begrüßung mit Handschlag<br />

stehen Frauen immer auf, es sei denn die Sitzposition lässt es nicht zu.<br />

Das gilt übrigens auch privat. Kommt der Chef in Ihr Zimmer und gibt<br />

nur eine kurze Anweisung, quasi im Vorübergehen, dann bleiben Sie<br />

natürlich sitzen. Kommt er in Ihr Büro und begrüßt Sie mit Handschlag,<br />

dann stehen Sie immer von Ihrem Stuhl auf.<br />

Werden Sie zur Besprechung zum Chef gerufen, dann klopfen Sie bitte<br />

an seiner Tür an, wenn die Tür geschlossen ist. Steht die Tür weit auf,<br />

weil er Sie schon erwartet, dann bleiben Sie trotzdem an der<br />

Türschwelle kurz stehen und fragen, ob Sie schon reinkommen dürfen.<br />

Telefoniert er noch, sagen Sie kurz: ich warte noch draußen. Deutet er<br />

mit der Hand an, dass Sie schon mal Platz nehmen können, dann<br />

setzen Sie sich auf den Ihnen zugewiesenen Stuhl. Empfängt der Chef<br />

Sie mit Handschlag, dann sollte er von seinem Schreibtischstuhl<br />

aufstehen. Das gilt auch für die Chefin. Wer beim Handschlag sitzen<br />

bleibt, ist als Chef/in altmodisch geprägt und denkt stark hierarchisch.<br />

Eine Regel gilt im Business generell: der Ranghöhere reicht die Hand<br />

zuerst zum Handschlag. Der Rangniedrigere wartet, bis der Chef oder<br />

Vorgesetzte ihm die Hand anbietet.<br />

Der Kunde hat Vorrang vor dem Chef. Kommen Sie in einen Raum, wo<br />

der Kunde, den Sie kennen bereits wartet, begrüßen Sie diesen vor<br />

dem Chef/Vorgesetzten. Der Kunde ist nun mal König.<br />

8. Begrüßen beim Meeting<br />

Hier kommt es auf die Anzahl der Teilnehmer an und ob man sich mit<br />

den Teilnehmern täglich sieht oder ob die Teilnehmer aus anderen<br />

Abteilungen oder eventuell auch aus anderen Orten zusammen<br />

kommen. Bei Meetings mit Personen, die man seltener sieht und deren<br />

Anzahl nicht mehr als ca. 10 Personen umfasst, empfiehlt es sich, mit<br />

Handschlag zu begrüßen, da der Handschlag in diesem Fall ein<br />

persönliches Verhältnis herstellt oder untermauert. Wenn möglich,<br />

begrüßt man nach Hierarchie, also den Chef oder Vorgesetzten zuerst.<br />

Bei einer größeren Runde reicht es auch, nur den Chef oder den Leiter<br />

des Meetings mit Handschlag, sozusagen symbolisch für alle Kollegen,<br />

zu begrüßen und danach „Guten Tag allerseits“ oder „Guten Morgen<br />

alle zusammen“ oder Ähnliches in die Runde zu sagen. Dabei schaut<br />

26


man auch in die Runde. Wichtig ist, dass die übrigen Teilnehmer mit<br />

Blickkontakt wahrgenommen werden wollen.<br />

Lässig kann auch sein, die Hände wie zum Handschlag zusammen zu<br />

nehmen und symbolisch den Handschlag mit einem Guten Tag für alle<br />

zu demonstrieren. Als Neuankömmling in der Firma sollte man<br />

schauen, was die Kollegen machen oder sich vorher erkundigen, wie<br />

die Begrüßung in der Firma abläuft. Da kann es durchaus individuelle<br />

Gepflogenheiten geben, die man beachten sollte.<br />

Wichtig ist auf jeden Fall, seinen vollen Namen beim Handschlag zu<br />

nennen, wenn man die Person nicht kennt. Also „Guten Tag ich bin<br />

Stefan Müller“ oder nur „Stefan Müller“. Die Floskel angenehm oder<br />

sehr erfreut als Rückantwort auf die Namensbekanntgabe des<br />

Handreichers ist heute „Out“. Man sagt im Gegenzug seinen vollen<br />

Namen und vielleicht die Abteilung oder den Ort, an dem man für die<br />

Firma arbeitet, z.B.: „ Guten Tag Herr Müller ich bin Georg Hansen vom<br />

Vertrieb in Hamburg“.<br />

Üblich ist in modern geführten Unternehmen, dass man bei mehr als 10<br />

Personen beim Eintreten in den Meetingraum guten Tag in die Runde<br />

sagt und sich auf seinen Platz setzt. Kennt man alle gut, sind auch ein<br />

„Hallo zusammen“ oder „grüßt Euch miteinander“ oder ähnliche<br />

regionale Begrüßungsfloskeln in Ordnung. Steht der Chef am Eingang<br />

des Meetingraums, will er meistens die Teilnehmer mit Handschlag<br />

begrüßen.<br />

Bei einem Vier-Augen-Gespräch sollte man sich nie mit einem<br />

Handschlag dazwischen drängen. Lieber abwarten, bis derjenige<br />

wieder frei ist und dann auf ihn zugehen: „Guten Tag Herr ….., wir<br />

konnten uns noch nicht begrüßen, Sie waren eben in einem Gespräch<br />

verwickelt, jetzt möchte ich Sie aber auch noch gern persönlich<br />

begrüßen.“<br />

Oft wird der Neue in einem Meeting vom Meetingleiter oder seinem<br />

Vorgesetztem oder auch einem Kollegen vorgestellt. Bereiten Sie sich<br />

darauf vor, dass Sie etwas über sich erzählen müssen. Ausbildung,<br />

Alter, vorherige Tätigkeiten, Fachkompetenz, Hobbys, wenn Sie diese<br />

angeben wollen.<br />

Beim „Auf Wiedersehen“ sagen, schauen Sie einfach, was die Anderen<br />

machen.<br />

27


Unter Kollegen heißt es meistens Tschüss, Ciao, Servus, bis morgen<br />

etc. Da ist alles lockerer. Dem Chef sagt man allerdings doch noch „Auf<br />

Wiedersehen Herr Tietz“, eventuell schönen Abend, wenn er nicht<br />

gerade einen Stoß Arbeit vor sich liegen hat.<br />

9. Geschäftsbriefe richtig schreiben nach DIN 5008<br />

Es hat sich gezeigt, dass Berufsanfänger von der Uni oder<br />

Fachhochschule oder nach dem Abitur völlig ahnungslos sind, wie man<br />

einen Geschäftsbrief formal richtig schreibt. Die meisten wissen gar<br />

nicht, dass es dafür Normen bzw. Formalien gibt, die zu beachten sind.<br />

Weitergehende Infos unter www.DIN-5008-richtlinie.de und<br />

www.sekretaria.de Dort finden Sie Musterbriefe für fast alle<br />

Angelegenheiten im Geschäftsbriefverkehr. Sie können auch einen<br />

Newsletter abonnieren, damit Sie immer die neuesten Richtlinien<br />

kennen. Leider wissen auch viele Lehrer und Professoren nicht, wie<br />

man einen Geschäftsbrief schreibt.<br />

Professoren verfügen noch meist über ein Sekretariat, Lehrer müssen<br />

heute alles selber schreiben. Da kennt kaum einer die DIN-5008, außer<br />

er ist Berufsschullehrer.<br />

Hier erarbeiten wir kurz die Basics des Geschäftsbriefes, damit Sie sich<br />

nicht gleich zu Anfang mit solchen Banalitäten in der Firma oder als<br />

junger Existenzgründer und Selbstständiger blamieren.<br />

Der Lehrling ist da viel besser geschult. Er lernt in der Berufsschule und<br />

in der Lehrfirma, wie man Geschäftsriefe richtig schreibt. Akademiker<br />

sind hier oft ein Horror für den Vorgesetzten. Er muss die Basics des<br />

Geschäftsbriefes den wissenschaftlich gebildeten Neuen mühsam und<br />

aufwändig beibringen. Unser wissenschaftlich ausgerichtetes<br />

Ausbildungssystem hat hier Lücken.<br />

Mit unseren Hinweisen und Anleitungen können Sie sich bei Ihrem<br />

Vorgesetzten oder Ihren Kunden eine Blamage ersparen. Auch im<br />

geschäftlichen E-Mail müssen die Orthografie und die Form stimmen.<br />

Hier findet man die schlimmsten Sünden, weil der Schreiber sein E-mail<br />

nicht kontrolliert. Das beweist dann: Oberflächlichkeit, Ungenauigkeit,<br />

schlampiges Arbeiten und lässt vielfach Rückschlüsse auf den<br />

Verfasser zu. Mit dem kann man ja nicht zuverlässig arbeiten, der<br />

beherrscht ja noch nicht einmal die Basics der Korrespondenz. Trösten<br />

Sie sich nicht damit, dass andere auch so schlampige E-Mails<br />

28


schreiben. Oft weiß der Schreiber nicht, warum z.B. sein Angebot nicht<br />

erfolgreich ist.<br />

Basiswissen – Briefe schreiben<br />

Ein Brief beginnt mit der Adresse, da werden bereits die ersten Fehler<br />

gemacht:<br />

Berthold Greine GmbH<br />

Herrn Stefan Müller<br />

Clemensstraße 40<br />

80803 München<br />

die Adresse wird ohne Zeilenabstände geschrieben. Die Postleitzahl<br />

steht vor der Ortsangabe. Der Ansprechpartner in der Firma unter der<br />

Firmenbezeichnung.<br />

Die Firmenbezeichnung sollte, wenn bekannt, in der Rechtsform<br />

(GmbH, KG, AG, GmbH & Co. KG etc.) ausgeschrieben sein.<br />

Soll der Ansprechpartner den Brief persönlich und ungeöffnet erhalten,<br />

dann steht sein Name über der Firmenbezeichnung mit dem Hinweis<br />

persönlich nach oder auch vor dem Namen.<br />

Also:<br />

Herrn<br />

Stefan Müller persönlich oder 1te Zeile Persönlich<br />

Berthold Greine GmbH 2te Zeile Herrn Stefan Müller<br />

Clemensstraße 40<br />

80803 München<br />

Das persönlich anzufetten empfiehlt sich, damit es keine Ausreden für<br />

unzulässig geöffnete Briefe gibt.<br />

Hat man keinen Ansprechpartner, bleibt es bei dem Firmennamen ohne<br />

Person.<br />

Die Vorgaben im PC berücksichtigen auch die integrierte<br />

Rücksendeadresse, also die Adresse des Absenders. Diese steht in<br />

Punkt 9 Schrift direkt über der Anschrift. Diese ist im Briefformular<br />

heutzutage meist bereits integriert.<br />

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Also:<br />

TrendSet&LifeStyle GbR Thuillestr. 41a 81247 München<br />

Berthold Greine GmbH<br />

Clemensstraße 40<br />

80803 München 10.08.2012<br />

(Jahreszahl muss vierstellig sein also nicht 10.8.12)<br />

Über dem nachfolgenden Text des Briefes steht der Betreff ohne das<br />

Wort „Betreff“. Betreff zu schreiben ist lange schon „OUT“.<br />

Der Betreff sollte in größeren Buchstaben als der Text geschrieben sein<br />

und wird meist angefettet. Das gilt auch für E-Mails im Geschäftsverkehr;<br />

diese haben Geschäftsbriefform, wenn es sich um offizielle<br />

Korrespondenz handelt.<br />

Ihre Bestellung vom 0<strong>1.</strong>08.2012<br />

Sehr geehrter Herr Müller, oder Guten Tag Herr Müller<br />

2x ENTER<br />

wie telefonisch besprochen, …….<br />

Nach dem Ende des Brieftextes zweimal ENTER und dann die Firma<br />

Berthold Greine GmbH dann dreimal ENTER<br />

Handschriftliche Unterschrift einfügen oder bei der E-Mail die<br />

elektronische Signatur.<br />

( i.A. i.V. Stefan Müller) auch ohne i.A./i.V. wenn das in<br />

der Firma nicht üblich ist.<br />

Es gehört zum Geschäftsbrief dazu, dass die handschriftliche<br />

Unterschrift unter derselben in Maschinenschrift wiederholt wird,<br />

meistens in Klammern gesetzt.<br />

Diese Grundlagen können Sie bei Interesse und bei Bedarf unter<br />

www.sekretaria.de erweitern. Auf jeden Fall dürfte klar sein, dass es<br />

Regelungen (Formvorgaben) für Geschäftsbriefe gibt, an denen man<br />

die Professionalität des Briefschreibers erkennt. Die Individualität liegt<br />

im Text des Briefes selbst, nicht aber in der Anschrift oder im Absender<br />

noch im Unterschriftkürzel. Bei einem Unterschriftkürzel muss<br />

unbedingt der volle Name, z.B. Stefan Meyer, in Druckbuchstaben unter<br />

dem Kürzel stehen.<br />

30


10. E-Mail – Regelungen für geschäftlichen E-Mail-Versand<br />

Für geschäftliche E-Mails gelten grundsätzlich die gleichen<br />

Formvorschriften wie für Geschäftsbriefe. E-Mails müssen die<br />

Firmenbezeichnung, den Rechtsformzusatz die Anschrift und die<br />

Handelsregisternummer (wenn Eintrag zwingend ist) enthalten.<br />

(Kontaktdaten)<br />

Auch Freiberufler sollten Ihre Kontaktdaten komplett nennen.<br />

Zu den Kontaktdaten gehören vollständiger Name, Adresse, Telefon<br />

und Fax, Steuernummer. Siehe auch:<br />

www.akademie.de/wissen/gesetzliche-formvorschriften-fuergesellschaftliche-e-m<br />

Diese rechtlichen Vorgaben sind für alle rechtlichen Ansprüche und<br />

Auseinandersetzungen bei Gericht notwendig. Wer das nicht befolgt,<br />

hat im Rechtsstreit das Nachsehen.<br />

Beim E-Mail-Text zeigt sich die Professionalität des Verfassers.<br />

Orthografie ist auch im E-Mail angesagt. Lassen Sie die<br />

Rechtschreibprüfung bei längeren E-Mails über den Text laufen.<br />

Halten Sie in der geschäftlichen E-Mail die Formen für Betreff und<br />

Anrede des Empfängers ein.<br />

Generieren Sie sich eine oder mehrere vorgegebene Schlussformeln:<br />

Beste Grüße<br />

Schöne Grüße aus München<br />

Freue mich über ein kurzfristiges Feedback …… eine kurzfristige<br />

Rückantwort …..<br />

schönes Wochenende, ... etc.<br />

Höre ich bald von Ihnen oder sollen wir uns noch mal telefonisch<br />

austauschen?<br />

Wir können die Angelegenheit auch auf dem kurzen Telefonweg<br />

abschließend klären ...<br />

Benutzen Sie in der Geschäfts-E-Mail keine Kürzel wie z.B.:<br />

MfG, asap, ... etc.<br />

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Für eventuelle rechtliche Auseinandersetzungen, empfiehlt es sich, jede<br />

wichtige E-Mail auszudrucken und abzuheften. E-Mails können auf dem<br />

Server versehentlich gelöscht werden und dann fehlt eventuell ein<br />

Beweismittel.<br />

Auch privat sollte man auf Rechtschreibung achten und die E-Mail<br />

nochmals gründlich durchlesen, bevor man auf den Knopf „SENDEN“<br />

drückt. Dann ist alles zu spät. Wie viele Entschuldigungen sind bei uns<br />

eingegangen, weil das E-Mail zu schnell mit zu vielen Fehlern<br />

abgeschickt wurde. Peinlich und zeitaufwendig. Die Zeit für<br />

Selbstkontrolle muss drin sein. Schreiben Sie sich diesen Satz groß<br />

über den PC. Wer glaubt, er spart Zeit durch schnellen Knopfdruck,<br />

ohne Kontrolle des Textes, wird sich noch viel über sich selber ärgern<br />

müssen.<br />

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