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6. Zukunft des Schorenmoos - German Weber

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Bernhard-Strigel-Gymnasium<br />

Memmingen<br />

Bernhard-Strigel-Gymnasium<br />

Bewertung:<br />

FACHARBEIT<br />

Botanische Kartierung<br />

ausgewählter Arten<br />

im <strong>Schorenmoos</strong> und<br />

seiner Umgebung<br />

Abgegeben am: 30.01.2009<br />

Abgegeben am: 30.01.2009<br />

Kollegstufe Jahrgang: …….2007/2009<br />

Leistungskurs: ………………Biologie<br />

Kollegiatin: ………..Teresa Schaubeck<br />

Facharbeit: Note: _________ Punkte: _________<br />

Mündliche Prüfung: Note: _________ Punkte: _________<br />

Datum und Unterschrift <strong>des</strong> Kursleiters: __________________________________________<br />

Eingetragen in das Kursblatt: ___________________________________________________


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Moore- schützenswerte Naturräume……………………………………4<br />

2. Untersuchungsgebiet <strong>Schorenmoos</strong>……………………………………..5<br />

2.1. Geographische Einordnung………………………………………..5<br />

2.2. Raumgliederung …………………………………………………..6<br />

2.2.1. Zentrales Hochmoor..............................................................................6<br />

2.2.1.1. Entstehungsgeschichte..............................................................6<br />

2.2.1.2. Neuere Entwicklung..................................................................8<br />

2.2.2. Übergangsbereich in Form eines Zwischenmoors.................................9<br />

2.2.3. Randzone mit Streuwiesen...................................................................10<br />

2.2.4. „Randstreifen“.......................................................................................11<br />

3. Vorstellung der kartierten Pflanzenarten………………………………11<br />

3.1. Drosera rotundifolia………………………………………………11<br />

3.2. Menyanthes trifoliata……………………………………………..12<br />

3.3. Orchidacae………………………………………………………..13<br />

3.3.1. Epipactis palustris………………………………………………………13<br />

3.3.2. Epipactis helleborine……..…………………………………………….13<br />

3.4. Parnassia palustris………………………………………………...13<br />

3.5. Potentilla palustris…………………………………………….…..14<br />

3.<strong>6.</strong> Polemonium coeruleum……………………………………….…..15<br />

3.7. Phyteuma orbiculare……………………………………………....15<br />

3.8. Dianthus superbus…………………………………………….…...16<br />

3.9. Colchicum autumnale………………………......…….…........…...16


4. Vorstellung der angewandten Kartierungsmethodik……………………17<br />

4.1. Präsenz und Individuenzählung…………………………....…..... .18<br />

4.2. Deckungsschätzung bei Aufnahmeflächen…………………....……20<br />

4.3. Abundanz und Dichte. ………………………………………........ 21<br />

4.4. Problemanalyse………………………………………….…......…. .22<br />

4.5. Datendarstellung mit Hilfe von Luftbildern……………….…....…. 23<br />

5. Auswertung der Ergebnisse……………………………………….....…..24<br />

<strong>6.</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>………………………………………...…...…27<br />

<strong>6.</strong>1. Verbesserungs- und Schutzmaßnamen………………...…….….… 27<br />

<strong>6.</strong>2. Persönlicher Ausblick……………………………………....…..… 28<br />

7. Quellenverzeichnis………………………………………………..…...…...29<br />

8. Erklärung der Kollegiatin……………........................................................30<br />

9. Anhang...........................................................................................................33


-4-<br />

1. Moore - schützenswerte Naturräume<br />

Der Artikel Eine Allianz zur Rettung der Moore erschien 2007 in der Memminger Zeitung<br />

(siehe Anhang 1) und beginnt mit der erschreckenden Aussage eines Allgäuer Politikers:<br />

„Die Moore sind doch intakt, da wachsen Bäume drin.“<br />

Dieser Ausspruch zeigt deutlich die Unwissenheit, aber auch das Desinteresse an diesen Öko-<br />

systemen, denn „die Bäume symbolisieren ja gerade das Problem: Die Moore sind in<br />

höchstem Maße sanierungsbedürftig,“ wie der Ökologe Stefan Pscherer (im Artikel)<br />

berichtigt.<br />

Ein Großteil der Bevölkerung aber hat keinerlei Beziehung mehr zu „ihrer“ Kulturlandschaft<br />

und deren vielfältigen Formen. So wird die Bedeutung von Mooren und ihren angrenzenden<br />

Streuwiesen vollkommen unterschätzt und der Ernst der Lage meist nicht erkannt. Denn, wie<br />

auch der Artikel bestätigt, ist bei 90 Prozent unserer Moore der Wasserhaushalt gestört.<br />

So verbuschen diese Naturräume zunehmend und verlieren dadurch ihren einmaligen<br />

Charakter.<br />

Doch welche Gründe sprechen für den Schutz und die Renaturierungsmaßnahmen in<br />

Feuchtgebieten?<br />

Im Artikel sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:<br />

Zum einen sind Moore von „großer Bedeutung für die biologische Vielfalt“. Sie stellen einen<br />

lebensnotwendigen Raum für hochspezialisierte Pflanzen und Tiere dar.<br />

Des Weiteren regulieren Moore den Wasserhaushalt und sind somit sehr „wichtig für den<br />

Hochwasserschutz“, da die Moormoose die Niederschläge wie Schwämme aufsaugen und nur<br />

langsam wieder abgeben.<br />

Außerdem sind Moore „unverzichtbar beim Klimaschutz“, da sie unersetzliche Puffer für die<br />

Kohlenstoff- und Stickstoffvorräte der Erde sind. Tonnen der umweltschädlichen, chemischen<br />

Verbindungen sind im luftabgeschlossenen Torf <strong>des</strong> Moors eingeschlossen.<br />

Auf folgenden Seiten möchte ich einen Überblick über mein Untersuchungsgebiet<br />

<strong>Schorenmoos</strong> geben und dabei insbesondere auf die Flora eingehen.<br />

Mein Schwerpunkt liegt dabei auf der Vorstellung der Kartierungsmethodik ausgewählter<br />

Pflanzenarten und der Auswertung und Interpretation der Daten.<br />

Die Bestandsaufnahme spezifischer Pflanzenarten ermöglicht es die zukünftigen<br />

Entwicklungen <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong> zu „überwachen“ und Rückschlüsse zu ziehen.<br />

Die meisten Informationen, die für die Facharbeit hilfreich waren, erhielt ich bei den<br />

Moorführungen von Martin MUTH.


2. Untersuchungsgebiet <strong>Schorenmoos</strong><br />

2.1. Geographische Einordnung<br />

Iller<br />

Lohbach<br />

-5-<br />

Abb. 1: Lage <strong>des</strong> Untersuchungsgebiets; Karte aus FIN-View,<br />

bearbeitet von der Autorin


-6-<br />

Das Moorgebiet befindet sich im Oberallgäu, ist der Gemeinde Dietmannsried zugehörig und<br />

wird von den Bayerischen Staatsforsten (Forstbetrieb Ottobeuren) verwaltet. Es liegt im<br />

Ziegelberger Trompetentälchen (SCHOLZ, 1995: S.244) und ist mit einer Fläche von ca. 1 km²<br />

recht überschaubar. Seine westliche Seite grenzt direkt an Bahngleise und ist auf mittiger<br />

Höhe zwischen den Stationen Bad Grönenbach und Dietmannsried zu finden. Käsers, das ca.<br />

500 m südlich <strong>des</strong> Untersuchungsgebiets liegt, ist die nächstgrößere Ortschaft mit direktem<br />

Zugang zum südlichen Ende <strong>des</strong> Hauptwegs, der das Moor in zwei Abschnitte unterteilt und<br />

den einzigen befestigten Weg durch das Moor selbst darstellt (siehe Anlage 19).<br />

Von Norden her erreicht man den Hauptweg am günstigsten über den Weiler <strong>Schorenmoos</strong>,<br />

der jenseits der Gleise liegt.<br />

Das <strong>Schorenmoos</strong> stellt insofern eine Besonderheit dar, da es das Nördlichste aller, durch<br />

Alpengletscher entstandenen Moore ist und somit einen isolierten Platz hat. Dadurch dass der<br />

direkte Kontakt zu anderen Moorlandschaften fehlt, nimmt die Lage Einfluss auf die Tier-<br />

und Pflanzenwelt (z.B. Einwanderung von Schmetterlingen nahezu unmöglich).<br />

2.1. Raumgliederung<br />

2.2.1. Zentrales Hochmoor (siehe Anhang 2)<br />

Sehr allgemein definiert ist je<strong>des</strong> Gebiet <strong>des</strong>sen Boden aus Torf besteht ein Moor ( MUTH).<br />

Der Name <strong>Schorenmoos</strong> gilt in erster Linie dem Hochmoor, das flächenmäßig den größten<br />

Teil <strong>des</strong> Gebiets ausmacht und in dem der Ursprung und die Geschichte <strong>des</strong> Moors liegen.<br />

2.2.1.1. Entstehungsgeschichte<br />

Laut SCHOLZ (1995) gehen die Anfänge <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong> bis in die Würmeiszeit, die vor<br />

ca. 115 000 Jahren begann, zurück (siehe Anlage 3). Nach dem Schmelzen der Eismassen<br />

blieben Moränenwälle und Kiesfelder zurück. Langsam schmolzen auch die „Toteisblöcke“,<br />

gewaltige von Schotter und Kies einsedimentierte Eismassen. Sie brachen in sich zusammen<br />

und hinterließen „Toteislöcher“ (SCHOLZ, 1995:S. 246). So bildete sich aus einem Toteisloch<br />

heraus im Ziegelberger Trompetentälchen „zwischen zwei Rückzugsmoränen <strong>des</strong><br />

Illergletschers“ (SCHOLZ, 1995: unter Tafel 47) ein kleiner Eisrandsee, der laut Aussage <strong>des</strong><br />

Experten Martin MUTH höchstens 1000 Jahre Bestand hatte.<br />

Das „Ende“ dieser Phase verursachte vermutlich der Bruch einer Endmörane (Martin MUTH,<br />

<strong>German</strong> WEBER). So öffneten sich dem Wasser neue Wege und der See lief zum größten Teil<br />

aus. Es hinterblieb ein „dauerhaftes“ Flachgewässer in der Senke.


-7-<br />

Vom Grund aus füllten Mudden (Seeschlamm mit organischem Anteil) das Stillgewässer<br />

nach und nach auf. Sobald die Ablagerung von Mudden den Gewässerboden soweit<br />

angehoben hatte, dass die Wassertiefe nur noch wenige Meter betrug, breiteten sich<br />

torfbildende Pflanzengesellschaften, vor allem „Binsen-, Schilf- und Schneide-<br />

Wasserröhrichte“(HUTTER, 1997: S.15), vom Ufer bis zur Mitte <strong>des</strong> Gewässers hin aus.<br />

Aus Wasser wurde Land. Folglich entstand ein sogenanntes „Verlandungsmoor“ (siehe<br />

Anlage 4). (HUTTER, 1997: S. 15 ff; REICHHOLF, 1988:S. 135 ff)<br />

Wie aber wächst ein Moor in die Höhe?<br />

Die Schlüsselrolle dabei spielte und spielt auch heute noch das Torfmoos (Sphagnum). Dieser<br />

„Speicher“, der mehr als das zwanzigfache seines Gewichts an Wasser aufnehmen kann<br />

(Martin MUTH) ist optimal an die äußerst extremen Bedingungen im Moor angepasst:<br />

Es ist so anspruchslos, dass es sich mit Nährstoffen begnügt, die über die „Luft eingeweht<br />

oder über den Regen eingewaschen werden“ (REICHHOLF, 1988: S. 146)<br />

Des weiteren sorgt das Sphagnum für ein saures Milieu in seiner Umgebung um<br />

konkurrierende Pflanzenarten fern zu halten. Hinzu kommt, dass sehr wenige Pflanzenarten<br />

überhaupt an diesen ungünstigen Standort angepasst sind und so lässt sich auch die homogene<br />

Vegetation auf offenen Moorflächen erklären.<br />

Das Sphagnum gehört wie auch Seggen, Sträucher und Wollgräser (siehe FA Carolin Tober)<br />

zu den torfbildenden Pflanzen und ermöglicht somit überhaupt erst die Entstehung eines<br />

Hochmoors (HUTTER, 1997:S. 20):<br />

In die Höhe kann es unbegrenzt wachsen, während die Basis durch den Luftabschluss abstirbt.<br />

Das Sphagnum wächst somit auf seiner eigenen Leiche (Martin MUTH). Aus dem durch<br />

Sauerstoffmangel und hohen Säuregehalt nicht vollständig zersetzten Pflanzengewebe<br />

entsteht Torf.<br />

So begann das <strong>Schorenmoos</strong> vermutlich vor ca. 8000 Jahren in die Höhe zu wachsen.<br />

Durchschnittlich steigt die Mächtigkeit eines komprimierten Torflagers einen Millimeter pro<br />

Jahr, so der Experte MARTIN MUTH.<br />

Mit dem Aufwachsen eines Moors wird der mooreigene Wasserspiegel so angehoben, dass er<br />

den Grundwasserspiegel der Umgebung übersteigt.( HUTTER, 1997: S.20)<br />

Von da an nimmt das Moor seine Flüssigkeit ausschließlich über den Regen auf (siehe<br />

Anhang 5). Das <strong>Schorenmoos</strong> wird dadurch vom „Verlandungsmoor“ zum „ombrogenen<br />

Moor“ (Regenmoor) (siehe Anlage 3). „Regenmoore sind damit sekundäre oder tertiäre<br />

Moorbildungen“ (HUTTER, 1997: S.19) (siehe Anhang 4 und 5). In seiner klassischen und<br />

unberührten Form ist das Regenmoor stark uhrglasförmig aufgewölbt, ohne Kontakt zum


-8-<br />

Grundwasser, nahezu baumlos, artenarm und von einem „Waldring“ umgeben. Bei intakten<br />

Allgäuer Hochmooren geht man, laut MUTH, von einer durchschnittlichen Torfmächtigkeit<br />

von 5-8m aus.<br />

(Entstehungsgeschichte auch nach FWU- Film (1994): Das Hochmoor: Wachstum,<br />

Zerstörung, Regeneration)<br />

2.2.1.2. Neuere Entwicklung<br />

Bei einer Führung durchs <strong>Schorenmoos</strong> unter der Leitung von Martin MUTH am 10.10.2008<br />

trugen einige Bewohner von Käsers und Umgebung ihr Wissen und ihre Erfahrungen zur<br />

„neueren Geschichte“ <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong> zusammen:<br />

Vor 200-150 Jahren begann der Torfabbau im <strong>Schorenmoos</strong>. Voraussetzung dafür war jedoch<br />

zunächst der Bau eines wirksamen Entwässerungssystems in Form von Gräben und Kanälen<br />

um vor allem den südwestlichen Teil <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong> trocken zu legen.<br />

Um als Privatperson Torfstich betreiben zu dürfen, musste man sich bei den bayerischen<br />

Staatsforsten, denen das <strong>Schorenmoos</strong> gehörte, eine Lizenz einholen.<br />

Diese verpachteten den einzelnen Personen Parzellen, vorwiegend im südwestlichen Teil <strong>des</strong><br />

Gebiets, auf denen mit Spaten mühsamer, bäuerlicher Handtorfstich betrieben wurde (siehe<br />

Anhang 6).<br />

„Torfziegel“ wurden herausgestochen, zur Trocknung gestapelt und anschließend als<br />

Brennmaterial verwendet; einerseits für den Privathaushalt, andererseits um die Bahn zu<br />

beheizen, die 1852 eröffnet wurde und direkt am <strong>Schorenmoos</strong> vorbeiführt.<br />

Der einzige befestigte Weg mitten durch das <strong>Schorenmoos</strong>, der Lohrenweg, diente dem<br />

Transport <strong>des</strong> Torfs.<br />

Vor allem während <strong>des</strong> 3. Reichs, als die Rohstoffe knapp waren, war Torf sehr geschätzt.<br />

Um die Nahrungsmittelknappheit der damaligen Zeit zu bekämpfen, wurden Planungen zur<br />

Kultivierung der Moore angesetzt, mit dem Ziel, diese landwirtschaftlich zu nutzen.<br />

In den 50er Jahren wurde der Brenntorf allmählich von noch billigeren Heizmöglichkeiten<br />

wie Steinkohle und Heizöl verdrängt (HUTTER, 1997: S. 44).<br />

Zwischen den Jahren 1950 und 1960 war das <strong>Schorenmoos</strong> so weit abgetorft, dass man beim<br />

Torfstechen nach zwei Metern auf Grundwasser stieß (SCHMID, Karl).<br />

Ende der 50er Jahre wurde schließlich zum letzten Mal nachweislich im <strong>Schorenmoos</strong> Torf<br />

gestochen.<br />

Doch auch heute noch sind die Folgen <strong>des</strong> Torfstichs noch sichtbar.<br />

HUTTER (1997:S.104) beschreibt den allgemeinen Zustand folgendermaßen:


-9-<br />

„Durch die Sackungs- und Schrumpfungsprozesse in entwässerten Mooren wird die<br />

ursprüngliche vertikale, aber auch die horizontale Wasserbewegung stark eingeschränkt oder<br />

sogar unterbunden. Da der Torfkörper über eine große Fläche hinweg nicht gleichmäßig<br />

schrumpft, entsteht ein Mikrorelief aus Erhebungen und Senken, in denen sich das<br />

Oberflächenwasser sammelt.“<br />

Eben dieses Problem betrifft auch das <strong>Schorenmoos</strong>. Nach Westen hin ist das Gebiet auf-<br />

grund <strong>des</strong> Torfstichs um einige Meter abgesenkt und von zahlreichen Entwässerungsgräben<br />

durchzogen. Im Westen ist das Hochmoor fast völlig degradiert und von einem Fichten-<br />

Kiefern-Moorwald bedeckt. Die Seitenkanten der Torfstiche gehen zum Teil bis zu einem<br />

Meter herab.<br />

Die baumlosen „Lichtungen“ sind somit das Überbleibsel <strong>des</strong> Ursprungsmoors.<br />

2.2.2. Übergangsbereich in Form eines Zwischenmoors (siehe Anhang 2)<br />

Am nördlichen Rand <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong> befindet sich eine relativ kleine Fläche (ca. 2000m 2 )<br />

mit niedrig wüchsiger und offener Struktur und gekennzeichnet durch einen extrem nassen<br />

Wasserhaushalt. Sie ist von Bäumen umgeben und zu allen Seiten, besonders im SO, von<br />

Schilf eingegrenzt. Ausgehend von der Fläche im Norden gelangt man über einen mit Schilf<br />

bedeckten Wall auf einen Feldweg, der an eine Futterwiese grenzt. Nach SO hin senkt sich die<br />

Fläche, vor allem durch den Wall bedingt, geringfügig. Auffällig ist besonders die vielfältige<br />

Vegetationszusammensetzung auf der Fläche, die einen Kontrast zur homogenen Vegetation<br />

<strong>des</strong> Hochmoors darstellt. Der Reichtum an Pflanzenarten lässt sich damit erklären, dass der<br />

Kontakt zum mineralischen Grundwasser in diesem Gebiet erhalten ist.<br />

Eben diese Grundwasserzufuhr ist charakteristisch für ein Zwischenmoor und stellt den<br />

größten Unterschied zum allein mit Niederschlagswasser gespeisten Hochmoor dar<br />

(siehe Anhang 5).<br />

Man bezeichnet diesen moosreichen Biotoptypen als „Kleinseggenried“. Neben den<br />

Torfmoosen, Braunmoosen und niedrigen Seggen (z.B. Wollgräser) stellt dieses<br />

Zwischenmoor auch für seltene Pflanzenarten wie Menyanthes trifoliata, Epipactis palustris<br />

und Parnassia palustris einen geeigeten Lebensraum dar. (HUTTER, 1997: S. 73)<br />

Das Erstaunliche jedoch ist, dass dieses Zwischenmoor vor allem im nördlichen Teil von<br />

starken Reliefunterschieden geprägt ist (wassergefüllte Schlenken und erhöhte Bulte), die<br />

eigentlich Hochmooren zugeschrieben werden (HUTTER,1997:S.12) (siehe Anhang 8). Bei<br />

genauerer Beobachtung lässt sich feststellen, dass die soeben genannten Pflanzen<br />

hauptsächlich in den Senken vorkommen. Auf den Bulten jedoch „sitzt“ zum Teil


-10-<br />

Hochmoorvegetation wie Sphagnum oder Drosera rotundifolia. Das Vorkommen dieser<br />

extremen Säurezeiger auf den „höchsten Punkten“<strong>des</strong> Zwischenmoors lässt sich womöglich<br />

dadurch erklären, dass an diesen Stellen die Grundwasserzufuhr abgeschnitten ist und die<br />

Wasserspeisung „ombrogen“ erfolgt. Somit besitzt dieser Zwischenmoorbereich, im<br />

nördlichen Teil, Hochmoorcharakter und hat durchaus Potenzial sich vollständig zum<br />

Hochmoor zu entwickeln.<br />

In SW-Richtung, zur Mitte <strong>des</strong> Zwischenmoors hin, verliert sich der „Stufenkomplex“ fast<br />

völlig und die Oberflächenstrukur wird eben.<br />

2.2.3. Randzone mit Streuwiesen (siehe Anhang 2)<br />

Nördlich <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>, hauptsächlich von Wald, aber auch von Schilfdickicht und<br />

Futterwiese umgeben, liegt eine Streuwiese (Größe: ca. 16000m 2 ). Sie unterscheidet sich rein<br />

optisch schon durch ihre gelb-braune Färbung von den immergrünen Futterwiesen. Vom<br />

Lohbach (SCHOLZ, 1995: Tafel 47), der mittendurch fließt, wird sie in eine NW- und eine SO-<br />

Hälfte geteilt.<br />

HUTTER (1997: S.87) definiert die Streuwiese als „Feuchtwiese, die wegen ihrer als Futter<br />

untauglichen Pflanzenzusammensetzung nicht im Sommer für Heu, sondern erst spät im<br />

Herbst oder Winter zur Gewinnung von Einstreu für das Stallvieh gemäht wird.“<br />

Sie zeichnen sich vor allem durch ihren Blütenreichtum aus und sind daher für den<br />

Schmetterlings-, Insekten- und Vogelschutz von herausragender Bedeutung (die Autorin<br />

sichtete vor allem viele Heuschrecken und Schmetterlinge). (HUTTER, 1997: S.87)<br />

Dieser äußerst artenreiche Wiesentypus kommt hauptsächlich im Alpenvorland vor und seine<br />

Vegetation wirkt häufig „dürr“, da die Standorte meist nährstoffarm sind und nicht gedüngt<br />

werden. (HUTTER, 1997:S.87)<br />

Die Pflanzen sind jedoch bestens an ihre Situation und die späte „Mahd“(im <strong>Schorenmoos</strong> am<br />

2<strong>6.</strong>08.2008) angepasst. Sie verlagern einen großen Teil der Nährstoffe in die „basalen<br />

Pflanzenteile“ (z.B. Wurzeln) zurück.<br />

Diese „interne Rückverlagerung“(www.wikipedia.org) bewirkt, dass der Nährstoffexport auf<br />

der Wiese bis zum Herbst, wenn die Mähmaschine kommt, auf ein Minimum reduziert wird.<br />

Auf diese Weise spart die Pflanze die Nährstoffe für die kommende Vegetationsperiode auf<br />

und stellt sie dann dem Wachstum zur Verfügung.<br />

Vor allem östlich <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>es liegen viele Futterwiesen, die vermutlich einst<br />

Streuwiesen waren. Denn durch „Entwässerung, Düngung und Mehrschnitt“ (HUTTER ,1997:<br />

S. 87) können Streuwiesen relativ leicht in ertragreiche Futterwiesen umgewandelt werden.


2.2.4. „Randstreifen“ (siehe Anhang 2)<br />

-11-<br />

Nicht zu unterschätzen sind auch die „Randstreifen“, die meist einen schmalen<br />

Übergangsbereich darstellen.<br />

Im <strong>Schorenmoos</strong> bildet zum Beispiel der Wegrand <strong>des</strong> Hauptwegs derartige „Randstreifen“.<br />

Auch außerhalb <strong>des</strong> Moors ist vor allem der rechte Wegrand von Käsers kommend<br />

diesbezüglich sehr interessant: Ein relativ artenreicher trockener Streifen geht abrupt in einen<br />

tiefergelegten, feuchten, dicht bewachsenen Streifen über.<br />

Die Gemeinsamkeit der Randstreifen ist die vielfältige Vegetation. Der Boden ist meist<br />

schwachbasich bis basisch und nährstoffreicher als die Moorböden und somit für viele<br />

Pflanzenarten ein „Refugium“.<br />

Im Südwesten <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>, wo der Waldrand <strong>des</strong> „Moorwalds“ direkt auf eine<br />

Futterwiese trifft, herrschen vornehmlich Moorbedingungen (siehe Pflanzenarten).<br />

3.Vorstellung der kartierten Pflanzenarten<br />

Auf folgenden Seiten werden die Pflanzenarten vorgestellt, die die Autorin kartiert hat.<br />

Es handelt sich meist um sehr spezialisierte und seltene Pflanzen (siehe Anhang 9), die<br />

häufig ähnliche Standorte bevorzugen, wie z.B. an den Zeigerwerten nach ELLENBERG zu<br />

sehen ist (siehe Anhang 10).<br />

3.1. Drosera rotundifolia (dt. rundblättriger Sonnentau)<br />

Diese kleine unauffällige, fleischfressende Moorpflanze<br />

gehört zur Familie der Sonnentaugewächse und kommt<br />

in Europa vor. Die kaum fingernagelgroßen, rundlichen<br />

Blätter der Drosera rotundifolia sind in einer Rosette<br />

angeordnet. In der Mitte dieses„Blätterkreises“ ragt ein<br />

Blütenstand empor, der in der Blütezeit zwischen<br />

Juli und August kleine weiße Blüten trägt.<br />

Die Besonderheit stellen jedoch die Blätter selbst dar:<br />

Horizontal ausgestreckte Fangblätter, die jeweils mit<br />

rund 200 haarfeinen, rötlichen „Tentakeln“ besetzt sind, die am Ende ein klebriges Sekret<br />

ausscheiden. Wie kleine Tautropfen glänzt das ausgeschiedene Sekret in der Sonne und ist<br />

somit der Namensgeber der Pflanze.<br />

Abb. 2: Drosera rotundifolia im<br />

Zwischenmoor <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>;<br />

Foto von T. Schaubeck (2008)


-12-<br />

Setzt sich ein Insekt auf ein Blatt der Drosera rotundifolia, so klebt es wegen <strong>des</strong><br />

Drüsensekrets fest. Durch sein hilfloses Zappeln reizt es auch die entfernter stehenden<br />

„Tentakeln“, die sich daraufhin krümmen und das Tier umschließen.<br />

Doch warum fängt diese Pflanze Insekten und anderes Kleingetier?<br />

Mit Hilfe eines Verdauungssekrets zersetzt die Pflanze das Insekt und kann durch die<br />

tierischen Eiweiße einen großen Teil ihres Stickstoffbedarfs decken, der in den<br />

nährstoffarmen, sauren Hochmoorböden fehlt.<br />

(Beschreibung nach: MÜNKER, 1982: S. 50; AICHELE/SCHWEGLER, 1977: S.78;<br />

www.stiftung-naturschutz-hh.de)<br />

3.2. Menyanthes trifoliata (dt. DreiblättrigerFieberklee)<br />

Der Fieberklee ist eine Pionierpflanze und somit eine<br />

typische Pflanze der Verlandungszonen. Mit ihrem<br />

2m langen verflochtenen Wurzelstock trägt sie selbst<br />

zum Fortschreiten der Verlandung mit bei. Die<br />

Anpassungsfähigkeit und Zähigkeit der Pflanze ist<br />

außerordentlich groß. In Feuchtgebieten, wie<br />

Sümpfen, Rändern von Hochmooren und<br />

Zwischenmooren findet man ihn an lichten Stellen<br />

sowohl terrestrisch, als auch halb untergetaucht schwimmend. Seine Vorkommen sind über<br />

Nord- und Mitteleuropa verbreitet. Besonders kennzeichnend für die Pflanze sind die drei ca.<br />

10 cm langen, glattrandigen, ovalen, fleischigen, kleeähnlichen Blätter, die einen Bitterstoff<br />

innehaben, der bis heute als Heilmittel dient.<br />

Die weißen, selten rosafarbenen, Blüten sitzen in einer pyramidenförmigen, aufrechten<br />

Traube am Ende eines 20-30 cm langen, blattlosen Stängel. Die Blüten sind fünfzählig.<br />

Auffällig sind besonders die weißen, zotteligen Fransen, die die Oberfläche der sternförmig<br />

angeordneten Kronblätter bedecken. Nach der Blütezeit, die von Mai bis Juni geht, entwickelt<br />

sich aus der Blüte eine Kapsel, die braune, rundliche Samen enthält.<br />

(Beschreibung nach: MÜNKER, 1982: S. 140; AICHELE/SCHWEGLER, 1977: S.92;<br />

www.natur-lexikon.com)<br />

Abb. 3: Menyanthes trifoliata;HUTTER<br />

(1997): S. 17


3.3. Orchidaceae (dt. Orchideengewächse)<br />

-13-<br />

3.3.1. Epipactis palustris (dt. Sumpfstendelwurz)<br />

Diese Art ist ist eine kalkliebende Pflanze, zu deren bevorzugten Standorten Moore,<br />

Sumpfwiesen und Dünentäler zählen.<br />

Von ihrem bis zu 50 cm langen, kantigen Stil stehen schmale, längliche 5-10 cm lange Blätter<br />

Abb. 4: Epipactis palustris;<br />

Foto von T. Schaubeck (2008)<br />

ab, die jeweils zu einer Spitze zusammenlaufen. Am<br />

unteren Teil <strong>des</strong> Stängels treten sie gehäuft auf.<br />

Der Blütenstand ist „einseitswendig“ geordnet und locker,<br />

mit bis zu 20 Blüten. Die hängende Blüte ist durch die<br />

Unterteilung in eine breite, weiße Vorderlippe und eine<br />

schmale Hinterlippe mit roten Adern gut erkennbar. Die<br />

äußeren Blütenblätter sind braun-grün und bilden eine<br />

Dreiecksform. Blütezeit ist von Juni bis August (Im<br />

<strong>Schorenmoos</strong> Beobachtung der vollen Blüte erst ab Mitte<br />

August).<br />

(Beschreibung nach: BUTTLER, 1986: S. 14;<br />

www.wikipedia.de)<br />

3.3.2. Epipactis helleborine (dt. Breitblättriger Sitter/ Breitblättriger Stendelwurz)<br />

Diese weitere Orchideenart hat zahlreiche Subspezies. Sie<br />

bevorzugt nährstoffreichen, kalkhaltigen Lehmboden und besitzt<br />

wie die Epipactis palustris den typischen Blütenaufbau einer<br />

Orchidee: Drei äußere und drei innere Kelchblätter, von denen<br />

eines jedoch zu einer Lippe verwachsen ist. Die einzelnen<br />

Blütenblätter sind weiß bis grün.<br />

(Beschreibung nach: BUTTLER, 1986: S. 18; www.wikipedia.de)<br />

3.4. Parnassia palustris (dt. Sumpf- Herzblatt, auch genannt Studentenröschen)<br />

Diese Pflanzenart ist in Mitteleuropa der einzige Vertreter der Familie der Herzblattgewächse<br />

(Parnassiaceae). Sie steht bevorzugt auf kalk- und nährstoffreichen Sumpfwiesen. Der Name<br />

(„Herzblatt“) kommt von der Herzform <strong>des</strong> lederartigen Blatts, das den kantigen Stängel in<br />

der unteren Hälfte (oft bodennah) umfasst. Meist gibt es nur ein derariges Stängelblatt, selten<br />

zwei oder keines. So erscheint der bis zu 40 cm lange Stängel sehr kahl.<br />

Abb. 5: Epipactis helleborine;<br />

www.bayernflora.de


-14-<br />

Die Grundblätter bilden am Grund <strong>des</strong> Stiels eine Rosette. Die<br />

Blüte (ca. 1-3 cm breit) sitzt auf dem Stängel und besteht aus<br />

fünf eiförmigen Kronblättern, die von eingesenkten Längsadern<br />

durchzogen sind. Hinzu kommen fünf Staubblätter und fünf<br />

lang-gefranste Nebengebilde mit gelben Drüsenköpfchen, die<br />

jedoch keinen Nektar abgeben.<br />

Dadurch werden hauptsächlich Käfer, aber auch Fliegen von<br />

dem vorgetäuschten Nektarvorrat angelockt und bestäuben die<br />

Pflanze.Nach der Blütezeit, die von Juni bis September andauert,<br />

bilden sich Kapseln, die braune Flugsamen beeinhalten.<br />

(Beschreibung nach: AICHELE/ SCHWEGLER, 1977:<br />

S. 74; MÜNKER,1982: S. 54; www.heilkraeuter.de)<br />

Abb. 7: Potentilla palustris;<br />

www.plant-identification.co.uk/images<br />

3.5. Potentilla palustris (dt. Sumpfblutauge)<br />

Diese mehrjährige Pflanze gehört zu den<br />

Rosengewächsen (Rosaceae) und kommt ausschließlich<br />

in der nördlichen Hemisphäre vor. Der Name<br />

„Sumpfblutauge“ kommt von dem charakteristisch<br />

blutroten Wurzelsaft, dem Blütenzentrum, das an eine<br />

Pupille und ihren bevorzugt nassen Standorte erinnert.<br />

Die Potentilla palustris wird auf Grund ihres<br />

ausgeprägten Wurzelwerks (Tiefe: bis 1m)<br />

und <strong>des</strong> verholzten Stängels (bis zu 50 cm) als „strauchartig“ bezeichnet. Die Blätter sind<br />

5-7 - teilig gefiedert und haben einem grobgesägten Rand: Ihre Oberseite ist dunkelgrün<br />

glänzend, während die Unterseite behaart und silbrig ist.<br />

Die Blüte (2-3 cm) erinnert an die Form eines Sterns. Ihre dunkelpurpurnen Blütenblätter sind<br />

schmaler und kürzer als die außen grünen und innen blass purpurroten Kelchblätter. Im<br />

Zentrum der Blüte liegen ca. 20 Staubgefäße und die Fruchtknoten. Die sich nach der<br />

Blütezeit (von Juni bis September) entwickelnden Fruchtstände erinnern von der Form an<br />

unreife Erdbeeren.<br />

Abb. 6: Parnassia palustris im ZM <strong>des</strong><br />

<strong>Schorenmoos</strong>; Foto der Autorin (2008)<br />

(Beschreibung nach: AICHELE/ SCHWEGLER, 1977: S. 226; MÜNKER,1982: S. 54;<br />

www.naturschutzverband-goep.de, www.wikipedia.de; www.aquaristik.de)


Abb. 9: Phyteuma orbiculare;<br />

http://botany.csdl.tamu.edu/FLORA<br />

-15-<br />

3.<strong>6.</strong> Polemonium coeruleum (dt. Himmelsleiter, auch Jakobsleiter)<br />

Bei dieser Pflanze handelt es sich um eine Staude, die eine Höhe<br />

von bis zu 1,20cm erreichen kann. Sie gehört der Familie der<br />

Sperrkrautgewächse (Polemoniacae) an und gedeiht in kleineren<br />

Horden in nährstoffreichen, kalkhaltigen, schattigen<br />

Feuchtgebieten.<br />

Am hohlen, kantig - gefurchten Stängel, der sich erst oberwärts<br />

verästelt, sitzen unpaarig gefiederte, wechselständige Blätter.<br />

Je<strong>des</strong> dieser Blätter besteht aus ca. 15 Einzelfedern (2-4cm).<br />

Die endständige Rispe besteht aus zahlreichen Blüten, die meist<br />

leuchtend blau, selten aber auch weiß sind (im <strong>Schorenmoos</strong><br />

weiß!). Die fünf Blütenblätter der zierlichen Blüte sind breit<br />

eiförmig geschnitten und laufen stumpf zu. Am Blütenstil und<br />

Kelch befinden sich Drüsenhaare. Die Blütezeit ist auf Juni bis<br />

August festzusetzen.<br />

Nach der Befruchtung der Nektarpflanze bildet sich eine vielsamige Kapsel.<br />

Abb. 8: Polemonium caeruleum;<br />

Foto der Autorin (2008)<br />

(Beschreibung nach: AICHELE/ SCHWEGLER, 1977: S. 314; MÜNKER,1982: S. 146;<br />

www.natur-lexikon.de)<br />

3.7. Phyteuma orbiculare (dt. kugelige Teufelskralle; auch genannt„ Kugelrapunzel“)<br />

Diese Art gehört der Gattung der Teufelsfamilien an und ordnet sich<br />

in die Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) ein.<br />

Sie bevorzugt kalkhaltigen, lockeren Boden (auch Torfboden) und ist<br />

im alpinen Bereich bis in Höhen von 2500 m zu finden. Sie ähnelt<br />

den anderen Arten ihrer Familie zum Teil sehr und ist somit leicht<br />

verwechselbar.<br />

Aber die wesentlichen Unterschiede sind an der Blüte erkennbar:<br />

Sie besteht aus 10-30 dunkelblau-violetten Blüten, die nach innen<br />

gekrümmt sind und so die Form eines kugeligen Köpfchens<br />

ergeben.<br />

Die Blüte an selbst sitzt auf eine Rosette von dreieckigen Grundblättern.<br />

In blühender Form ist die Pflanze in den Monaten Mai, Juni und Juli zu finden.<br />

Insgesamt wird die Pflanze ca. 50 cm hoch und besitzt länglich-eiförmige Grundblätter.<br />

(Beschreibung nach: AICHELE/ SCHWEGLER, 1977: S. 324; www.wikipedia.de)


3.8. Dianthus superbus (dt. Prachtnelke)<br />

-16-<br />

Eine aufrechte, mehrjährige Pflanze, die den Nelkengewächsen<br />

(Caryophyllaceae) zugeordnet wird. Im Gegesatz zu allen<br />

anderen Arten ihrer Gattung liebt sie feuchte und saure Wiesen.<br />

Der glatte Stängel der Dianthus superbus, der eine Wuchhöhe<br />

zwischen 20 und 60cm erreicht, ist erst nach obenhin verzweigt<br />

und zwei- oder vielblütig. Die Stängelblätter sind gegenständig<br />

und von der Form her lanzettlich (sehr schmal).<br />

Auf dem länglichen, braunroten Kelch mit kurzen<br />

Außenkelchschuppen, sitzt die stark duftende Blüte (ca. 5cm<br />

Durchmesser).<br />

Sie besteht aus fünf rosafarbenen, bis zur Mitte stark und unregelmäßig gefiederten<br />

Kelchblättern, die zum Teil leicht schwarz getupft sind. Blütezeit ist zwischen Juni und<br />

September<br />

(Beschreibung nach: AICHELE/ SCHWEGLER, 1977: S. 218; MÜNKER,1982: S. 128;<br />

www.wikipedia.de )<br />

3.9. Colchicum autumnale (dt. Herbstzeitlose)<br />

Diese Art gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicareae) und ist äußerst giftig. Ihr<br />

Gift „Colchizin“ wird auch heute noch z.B. im Bereich Medizin<br />

verwendet.<br />

Geeignete Standorte für diese Art stellen feuchte,<br />

nährstoffreiche, halbschattige Wiesen dar.<br />

Zur Blütezeit fehlen der Colchicum autumnale die Blätter.<br />

Die 3-5 blassrosa-violetten Blütenblätter sind zu einem hohlen<br />

ca. 20cm langen Stiel verwachsen, der aus einer Knolle wächst,<br />

die in der Erde steckt.<br />

Nach der Bestäubung, die während der Blütezeit zwischen<br />

August und September stattfindet, welkt die Blüte sehr rasch und<br />

nur der Fruchtknoten überwintert im Boden (Geophyt).<br />

5-6 fleischige Blätter treten zusammen mit einer großen<br />

Fruchtkapsel im Frühjahr ans Tageslicht. Die Samen werden<br />

Abb. 10: Dianthus superbus;<br />

Foto der Autorin (2008)<br />

Abb. 11: Colchicum<br />

autumnale; Foto der Autorin<br />

(2008)


-17-<br />

dann Ende Juni freigegeben. Allgemein ist die Colchicum autumnale dem Krokos sehr<br />

ähnlich, da jedoch die Blühzeiten ganz unterschiedlich sind, sind sie nicht zu verwechseln.<br />

Eine gewaltige Ansammlung an blühenden Colchicum autumnale kam auf der Streuwiese im<br />

<strong>Schorenmoos</strong> erst zum Vorschein, nachdem die Wiese am 2<strong>6.</strong>08.2008 gemäht worden war.<br />

Innerhalb von zwei Tagen waren Teile der Streuwiese rosa eingefärbt.<br />

(Beschreibung nach: MÜNKER,1982: S. 246; www.wikipedia.de )<br />

4. Vorstellung der angewandten Kartierungsmethodik<br />

Einige Aspekte sind für jede Begehung eines Untersuchungsgebiets zu beachten und<br />

durchzugehen:<br />

Zum einen sollte stets eine topographische Karte oder ein Luftbild parat sein um das Gelände<br />

im Überblick zu behalten und sich an markanten Punkten (wie z.B. Bächen, Wegen etc.)<br />

orientieren zu können. Außerdem können die wichtigsten Funde vor Ort auf der Karte<br />

eingzeichnet werden. Für Eintragungen eignen sich Luftbilder im Maßstab 1:1000, zur<br />

Orientierung genügt der Maßstab 1: 5000.<br />

Zusätzlich sollte man im Untersuchungsbebiet stets Schreibzeug dabeihaben um die<br />

Vorgehensweise, die Beobachtungen und das Datum mitzuprotokollieren. Je genauer, <strong>des</strong>to<br />

besser, denn im Nachhinein ist es immer schwerer alles zu rekonstruieren.<br />

Besonders zu empfehlen sind Bleistifte (schreiben auch auf feuchtem Papier) und eine<br />

feste Schreibunterlage.<br />

Auch auf banale Dinge wie Kleidung ist bei Freilandsarbeiten zu achten. So ist es im<br />

<strong>Schorenmoos</strong> z.B. unbedingt notwendig Gummistiefel zu tragen, wegen der großen Nässe,<br />

und im Sommer, wegen der zahlreichen Mücken, langärmlige Kleidung.<br />

Außerdem sollte man sich unauffällig und angemessen verhalten, da Landwirte und<br />

Naturschützer das Begehen von „ihren“ bzw. geschützten Flächen nicht gerne sehen.<br />

Achtsamkeit und Vorsicht sind notwendig um die seltenen Pflanzenarten nicht zu zertreten<br />

oder umzuknicken.<br />

Es ist auch sehr wichtig, sich vor dem Geländegang mit den „gesuchten“ Pflanzenarten<br />

vertraut zu machen und ihre wichtigsten Merkmale stets im Kopf zu haben; auch die<br />

wichtigsten Unterschiede zu ähnlichen Arten, mit denen sie leicht verwechselbar sind.<br />

Zur Sicherheit bzw. zur Bestimmung unbekannter Arten ist somit ein Pflanzenführer im<br />

Gepäck von Nutzen.


-18-<br />

Wenn eine bestimmte Pflanzenart gesucht wird ist es am günstigsten die Blütezeit<br />

abzuwarten, denn die Blüten sind meist leichter zuzuordnen als Blätter und Stängel und sie<br />

sind oft auf einige Entfernung schon zu erkennen.<br />

Außerdem hilft das Wissen über die bevorzugten Standorte einer Pflanzenart (z.B.<br />

Zeigerwerte nach ELLENBERG) bei der Suche oft weiter.<br />

Die wichtigste Fragestellung vor der vegetationsökologischen Datenaufnahme lautet:<br />

Welche Zielsetzung verfolgt man?<br />

Die Art der Betrachtung und die Vorgehensweise hängen schließlich vom Ziel ab. Somit gibt<br />

es eine Vielzahl von Standardkartierungsmethoden. Jedoch ist jede Untersuchungssituation in<br />

der Natur einzigartig und falls die Standardverfahren ineffizient und „unlogisch“ erscheinen<br />

ist es durchaus sinnvoll, diese zu variieren und an die individuelle Zielsetzung anzupassen,<br />

denn „es gibt für alle Fragestellungen eine oder mehrere optimale Methoden, die aus den<br />

unterschiedlichen Methodenbausteinen zusammengesetzt sind“ (www.umweltbun<strong>des</strong>amt.at:<br />

S. 28). Meist wird erst vor Ort klar, welche Vorgehensweise die besten oder meisten<br />

Informationen liefert. Die benötigten Hilfsmittel sind je nach Art der Kartierung<br />

unterschiedlich.<br />

TREMP (2005) betont treffend dass „vegetationsökologische Daten mehr sind als Daten und<br />

Zahlen – es sind Erfahrungen“(S.10).<br />

In den nächsten Punkten werden die einzelnen Methoden vorgestellt, die die Autorin im<br />

<strong>Schorenmoos</strong> angewandt hat. Allgemein ging es ihr darum den „Ist-Zustand“ der<br />

Pflanzenbestände an geeigeneten quantitativen Aussagen festzumachen.<br />

Diese Daten stellen somit stets einen Anhaltspunkt und eine Kontrolle bei den zukünftigen<br />

Entwicklungen <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong> dar.<br />

4.1. Präsenz und Individuenzählung<br />

TREMP (2005) schreibt in seinem Werk Aufnahme und Analyse vegetationsökologischer<br />

Daten:<br />

„Präsenz ist eine qualitative Aussage. Es wird lediglich notiert, ob eine Art in einer<br />

Aufnahmefläche vorhanden ist.“<br />

Im <strong>Schorenmoos</strong> ist zum Beispiel die Phyteuma orbiculare in den Randzonen nur einzeln<br />

aufzufinden. Die Schwierigkeit besteht häufig darin, den genauen „Punkt“ <strong>des</strong> Vorkommens<br />

auf der Karte wiederzugeben. Ein GPS (Global Positioning System) ist <strong>des</strong>halb sehr


-19-<br />

empfehlenswert, da die exakten Koordinaten <strong>des</strong> Fundortes festgehalten werden (TREMP,<br />

2005: S.20).<br />

Ein Spezialfall ergab sich in der westlichen „Waldrandzone“ („Randstreifen“) <strong>des</strong><br />

<strong>Schorenmoos</strong>:<br />

Direkt am Waldrand entlang tauchten immer wieder allein stehende Exemplare der Potentilla<br />

palustris auf. Die genaue Festlegung der Einzelpunkte war nahezu unmöglich bzw. wäre ohne<br />

GPS sehr ungenau ausgefallen, da die Umgebung immer gleich zu sein schien. Die Autorin<br />

legte <strong>des</strong>halb eine Gerade vom ersten bis zum letzten Exemplar und gab die Anzahl der Funde<br />

auf der Geraden an.<br />

Die Individuenzählung ist die genaustmögliche quantitative Angabe über einen Bestand und<br />

anhand solcher Daten können die exaktesten Aussagen bei der Auswertung getroffen werden.<br />

Die Nachteile dieser Methode sind, dass es sehr zeitaufwendig ist, je<strong>des</strong> Individuum einzeln<br />

zu zählen und es entsteht schnell Verwirrung darüber, welches Individuum bereits gezählt<br />

wurde und welches noch nicht. Zudem ist es bei sehr dicht gedrängten Beständen oft schwer<br />

auszumachen, wo ein Exemplar aufhört und das nächste anfängt. Somit muss man mit<br />

kleineren unbeabsichtigen Fehlern bei den Daten der Zählung rechnen. Ein sogenannter<br />

„Zähler“ kann helfen sich mehr auf die Individuen, als auf den Zählstand zu konzentrieren.<br />

Dies war die meistangewandte Methodik der Autorin im <strong>Schorenmoos</strong>.<br />

Bevor sie mit der Zählung eines blühenden Bestan<strong>des</strong> anfing, grenzte sie eine Fläche ab, die<br />

den Bestand umfasste, indem sie ein Quadrat bzw. ein Rechteck „abschritt“. Die Seitenlängen<br />

der Flächen und schließlich die Ergebnisse der Zählung notierte sie im Protokollheft.<br />

Bei größeren Beständen legte sie mehrere Teilflächen, um übersichtliche Einheiten zu<br />

schaffen. Als Eckpunkt und Seitenkanten dienten oft Steine, eine Schnur oder einfach nur<br />

markante Stellen (z.B. Bäume, Bachverengungen etc.)<br />

Bei der Dianthus superbus, die entlang der beiden Seiten <strong>des</strong> Baches auf der Streuwiese<br />

wächst, wäre es zum Bespiel nahezu unmöglich die Seiten abzuschreiten und alle Individuen<br />

zu zählen, ohne auf ein „falsches“ Ergebnis zu kommen. Dadurch aber, dass die Autorin den<br />

Gesamtbereich C der beiden Bachuferzonen A und B jeweils in angemessene, überschaubare<br />

Rechtecke und Quadrate untergliederte, war die Zählung der Einzelflächen möglich (siehe<br />

Anhang 11). Durch summieren der Daten der Einzelflächen erhält man das Ergebnis der<br />

„Gesamtzählung“ C. Mehrere Einzelflächen ermöglichen zudem eine Aussage im Bezug auf


-20-<br />

die Verteilung der Individuen über die Gesamtfläche, was bei der Auswertung interessante<br />

Ansätze mit sich bringen kann.<br />

4.2. Deckungsschätzung bei Aufnahmeflächen<br />

„Das Dominanzmerkmal „Deckung“ einer Pflanzenart ist der prozentuale Anteil ihrer<br />

senkrechten Projektion auf den Boden im Verhältnis zur Aufnahmefläche“, wie TREMP (2005,<br />

S.27) erläutert. „Dominanz wird gemessen oder geschätzt. Die Deckung einer Pflanzenart in<br />

einer Aufnahmefläche setzt sich aus der Individuenzahl, der Individuengröße und der<br />

räumlichen Verteilung der Einzelpflanzen zusammen“(TREMP 2007: S.27).<br />

Dadurch dass die Blattflächen der einzelnen Pflanzen sich oft gegenseitig überdecken, ist es<br />

durchaus möglich einen Deckungsgrad über 100% zu erhalten.<br />

Allgemein sind Deckungsschätzungen, vor allem bei niedrigem Deckungsgrad, äußerst<br />

schwer in Prozent auszumachen: „Studien haben gezeigt, dass der individuelle Schätzfehler<br />

20% und mehr betragen kann, d.h. nur große Deckungsunterschiede werden überhaupt<br />

erkannt“ (TREMP 2007: S.27).<br />

Diesem Problem versucht die Aufnahmemethode nach BRAUN-BLANQUET aus dem Weg zu<br />

gehen, indem der mögliche Schätzfehler mit eingerechnet wird:<br />

In der Skala von BRAUN-BLANQUET ergibt sich die Artenmächtigkeit aus den Größen der<br />

Individuenzahl (Abundanz) und der Deckung (Dominanz), sodass eine<br />

Artenmächtigkeitsangabe einen relativ „breiten“ Schätzfaktor in Prozent beinhaltet.<br />

Außerdem wird „keine Art mit mehr als 100% Deckung gewertet“( TREMP 2007: S.29) (siehe<br />

Anhang 12)<br />

Im <strong>Schorenmoos</strong> eignete sich diese Methodik der Deckungsschätzung nach BRAUN-<br />

BLANQUET besonders beim Menyanthes trifoliata im Zwischenmoor (siehe Anhang 15).<br />

Da der Bestand über eine größere Fläche teils regelmäßig, teils unregelmäßig verteilt war,<br />

legte die Autorin zunächst systematisch über die ganze Fläche verteilt Quadrate mit jeweils 9<br />

m, die zueinander in die Breite einen Abstand von 6m und in die Länge einen Abstand von<br />

3m hatten.<br />

Die einzelnen Quadrate legte sie fest, indem sie zwei jeweils 3m lange „Stecken“ im rechten<br />

Winkel zueinander legte und sich so als „Eckpunkt“ direkt gegenüber <strong>des</strong> rechten Winkel<br />

aufstellte, dass die eingeschlossene Fläche quadratisch war.


-21-<br />

Von diesem Standpunkt konnte die Autorin den Menyanthes trifoliata aus der<br />

„Vogelperspekive“ überblickten und so einen Deckungsschätzwert der Einzelflächen<br />

abgeben.<br />

Einerseits sind die Blätter <strong>des</strong> Menyanthes trifoliata sehr geeignet für Schätzungen, da sie<br />

unvübersehbar und bodennah wachsen, andererseits sind sie sehr groß und verleiten dadurch<br />

zu „Überschätzungen“. Störend war vor allem im Norden der Fläche das Schilf, das zum Teil<br />

den Gesamtüberblick über die Teilfläche beeinträchtigte.<br />

Die geschätzten Werte gab die Autorin dann in den Zahlen „Artmächtigkeit“ der Skala nach<br />

BRAUN-BLANQUET an.<br />

BRAUN-BLANQUET eignet sich auch bei großen homogenen Flächen, um die Artenmächtigkeit<br />

grob zu erfassen, wie z.B. bei der Drosera rotundifolia auf einer offenenen Hochmoorfläche<br />

im <strong>Schorenmoos</strong>. Ein Aspekt, der die „Einschätzung“ dieser Pflanzenart erschwert ist die<br />

Größe: Weil die Individuen sehr klein sind und oft mit den Moormoosen verwachsen sind,<br />

sind sie schwer zu erkennen und werden leicht übersehen. Somit wird die Deckung der<br />

Drosera rotundifolia im Gegensatz zur Menyanthes trifoliata leicht unterschätzt.<br />

4.3. Abundanz und Dichte<br />

Ist die Abundanz nur auf eine Fläche bezogen, so erhält man die Pflanzendichte.<br />

Bei einer Abundanzmessung hingegen wird die Anzahl aller Bezugseinheiten (Individuen,<br />

Horste etc.) durch die Anzahl aller Teilflächen dividiert, die die Art enthalten.<br />

Der Unterschied zur Dichtemessung besteht darin, dass der Divisor auch diejenigen<br />

Teilflächen beinhaltet, auf denen die Art nicht vorkommt.<br />

Ursprünglich legte die Autorin nur Flächen am Bach, wo auch Individuen der Dianthus<br />

superbus enthalten waren. Um aber da den Ufersaum als „gesamte Fläche“ zu sehen, war es<br />

möglich die bereits gelegten Flächen mit „leeren“ Flächen aufzufüllen. Folglich ergab sich<br />

eine systematische Aufteilung <strong>des</strong> „Bachgebiets“.<br />

Am Beispiel der Dianthus superbus soll sowohl die Theorie der Dichtemessung als auch die<br />

Abundanzmessung erläutert werden. Ein Nachteil ist nur, dass die Teilflächen (kleine)<br />

Unterschiede in der Größe aufweisen.<br />

Folgende Grafik soll die Berechnung der beiden Werte verdeutlichen:


Anzahl aller<br />

Individuen<br />

100<br />

c1 a1+a2+...+a14<br />

-22-<br />

Eine weitere Abundanzmessung war bei der Parnassia palustris geeignet, da die Autorin nur<br />

Flächen legte, wo die Art auch wuchs. Zudem, weil alle Quadrate eine Kantenlänge von 3m<br />

besaßen und folgendermaßen gleichgroß waren.<br />

Es ergab sich:<br />

410 : 11 = 37,3<br />

Bei der Menyanthes trifoliata wäre eine Dichtemessung sehr geeignet gewesen, da die<br />

Autorin gleichgroße Teilflächen systematisch im Zwischenmoor verteilt hat ohne sich von der<br />

räumlichen Dichte der Individuen beeinflussen zu lassen.<br />

Das Problem ist nur, dass sich mit Prozentzahlen und der Artenmächtigkeit nicht<br />

weiterrechnen lässt bzw. die Ergebnisse so ungenau werden, dass man sie eigentlich nicht<br />

mehr werten kann.<br />

b1+b2+…+b14<br />

418 169 + +<br />

687<br />

:<br />

Anzahl der<br />

Teilflächen,<br />

die Dianthus<br />

superbus<br />

enthalten<br />

ohne: a1- a6, b1-b5<br />

b14<br />

29 –12<br />

=<br />

17<br />

12<br />

29<br />

Anzahl aller<br />

Teilflächen<br />

Abundanz-<br />

messung<br />

= 40,4<br />

= 23,7<br />

Abb. 12: Grafik zur Abundanz und Dichte; entworfen von T. Schaubeck (2009)<br />

Dichte-<br />

messung


4.4. Problemanalyse<br />

-23-<br />

Die Autorin hat sich zu Beginn der Feilandarbeit nicht ausreichend mit den typischen<br />

Standortbedingungen der einzelnen Pflanzen auseinandergesetzt. Folglich waren die ersten<br />

Begehungen, bei denen sie sich stets vorgenommen hatte eine bestimmte Pflanze zu suchen,<br />

sehr erfolglos und enttäuschend. Mit der Zeit erst bekam sie einen Blick für die<br />

„interessanten“ Stellen und merkte, dass es sinnlos war sich nur auf eine Pflanzenart zu<br />

konzentrieren. Denn man sollte stets seine Augen offen haben für alles, was ungewöhnlich<br />

oder besonders scheint, anstatt mit dem fixen Bild einer Pflanze im Kopf das Gebiet<br />

abzusuchen.<br />

Die Agglomeration der Drosera rotundifolia im Hochmoor, war die erste „wirklich<br />

besondere“ Fläche, die die Autorin fand. Sie beging jedoch den Fehler mit der<br />

Deckungsschätzung bis in den Herbst hinein zu warten, um keine Zeit zu „verlieren“ bei der<br />

Suche nach weiteren Arten.<br />

Im Herbst jedoch waren die Individuen der Drosera rotundifolia kaum noch zu erkennen, da<br />

sie mit den roten Moosen verwachsen und sehr geschrumpft waren. Eine Schätzung war nun<br />

äußerst schwer und nur unter großem Aufwand möglich.<br />

Als die Autorin mit der Eintragung der Daten in FIN-View Karten begann, wurde ihr klar wie<br />

schwer die Einzeichnung eines exakten Punkts auf der Karte war. Auch wenn sie so gut es<br />

ging die Abstände <strong>des</strong> Fundorts zu markanten Stellen auf der Karte bereits vor Ort notierte<br />

hatte, wäre es mit einem GPS weniger arbeitsaufwendig und genauer gewesen und hätte so<br />

manche Verwirrung erspart.<br />

4.5. Datendarstellung mit Hilfe von Luftbildern<br />

Mit Hilfe aller angefertigten Notizen und den groben Eintragungen und Markierungen in den<br />

Karten, wurden nun in einem weiteren Schritt die Daten mit Hilfe <strong>des</strong> Programms FIN-View<br />

visualisiert und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Die GIS- System (Geografisches Informationssystem) wurde vom Bayerischen<br />

Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz herausgegeben und fördert<br />

damit vor allem auch die Zusammenarbeit aller Interessenten.<br />

Im Programm geht man folgendermaßen vor:


-24-<br />

Zunächst ist zu überlegen über welches Thema man die Daten auf den Luftbildern am besten<br />

digitalisiert. Folgende Themen, die extra angelegt wurden eigenen sich bei botanischen<br />

Eintragungen: Punkt, Linie, Fläche und Untersuchungsgebiet. Bei der Darstellung von<br />

Einzelexemplaren z. B. eignen sich nur Punkte. Sobald die Fläche einer Bestandsaufnahme so<br />

groß ist, dass sich die Umrisse genau eintragen lassen, ist eine Fläche sinnvoll.<br />

Jedem visualisierten „Punkt“ ist je nach Thema ein anderes Shape hinterlegt, welches<br />

erscheint wenn eine Eintragungen im Luftbildern angeklickt wird.<br />

Bei jedem Shape handelt es sich um eine Liste, die auszufüllen ist (siehe als Beispiel Anhang<br />

13).<br />

Anhand von ihr erfährt der Betrachter den Artnamen, wichtige Informationen über Zeit und<br />

Ort und auch „persönliche Daten“ um sich bei Fragen an den Kartierer wenden zu können.<br />

5. Auswertung der Ergebnisse<br />

Nachdem die Daten soweit erhoben und geordnet waren (siehe Anhang 18), konnte die<br />

Autorin mit der Auswertung und Analyse der Daten beginnen.<br />

Auf den folgenden Seiten werden interessante Fragestellungen, Vermutungen und<br />

Feststellungen erörtert:<br />

Interessant ist es, dass Drosera rotundifolia im Hochmoor selbst nur auf einer Fläche<br />

gefunden wurde. Diese weist, die optimalen Bedingungen für die typische Hochmoorpflanze<br />

auf: Die Fläche ist relativ offen und somit „lichtdurchlässig“(siehe Anhang 10). Zum Rand<br />

hin der „Lichtung“ hin, wo die Bäume wieder dichter stehen, nimmt die Zahl die<br />

Artenmächtigkeit ab. Außerdem steht das Wasser nicht in Senken, sondern die komplette<br />

Fläche ist gleichmäßig vernässt.<br />

Das Zwischenmoor- eine Fläche der Gegensätze?<br />

Vier Pflanzenarten „beherrschen“ das Zwischenmoor (siehe Anhang 14):<br />

Zum einen Menyanthes trifoliata, die sich in den Senken, die mit stehendem Wasser gefüllt<br />

sind, hauptsächlich im Norden häuft. Die größte Agglomeration beschränkt sich auf zwei<br />

Teilflächen mit geschätzten Deckungswerten, von bis zu 65% (siehe Anhang 15).<br />

Eine weitere Art, die ebenfalls vom extremen Relief abhängig ist, jedoch von den erhöhten<br />

regenwassergenährten Strukturen profitiert ist Drosera rotundifolia, die sehr gehäuft auf einer<br />

Fläche von 2x3m mit 75 Exemplaren und zusätzlich vereinzelt auftritt.


-25-<br />

Auf diese beiden Arten folgt im mittleren Teil <strong>des</strong> Zwischenmoors von W nach S hin, entlang<br />

<strong>des</strong> Schilfs, die Parnassia palustris.<br />

Folgende Verteilung der Individuen auf die 3x3m großen Teilflächen ergab sich:<br />

Anzahl der Individuen<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Verteilung der Parnassia palustris im ZM<br />

3 1 6 2 9 3 12 4 15 5 18 6 21 7 24 8 27 9<br />

in m von von SW S nach SWSO<br />

Abb. 13: Diagramm 1; erstellt von T. Schaubeck (2009)<br />

Reihe2<br />

Reihe1<br />

Zunächst steigt die Anzahl der Individuen leicht und auch schwankend an und erreicht mit<br />

145 Individuen an der Stelle der Verengung <strong>des</strong> Zwischenmoors ihren absoluten<br />

„Höhepunkt“. Im weiteren Verlauf sinkt die Individuenzahl schlagartig und verteilt sich nun<br />

relativ ausgeglichen auf einen doppelt so breiten „Zwischenmoorstreifen“.<br />

Im Südosten am äußersten Ende <strong>des</strong> Zwischenmoors, bevor das „Schilfmeer“ anfängt, ist die<br />

„letzte“ Art zu finden. Auf einer Fläche von 6x8m ballt sich Epipactis palustris mit 38<br />

Individuen.<br />

Was führt zur „räumlichen Trennung“ der einzelnen Pflanzenarten auf einer derart kleinen<br />

Fläche?<br />

Zur Antwort dieser Frage tragen maßgebend die Anzeigerwerte nach ELLENBERG (siehe<br />

Anhang 10) bei:<br />

„Die präzisen, gleichzeitig sehr reduktionistischen Weiserwerte geben eine ökologische<br />

Standortkennzeichnung, die über eine Pflanzenart erreicht wird (…)als Zahlenwert<br />

wieder“(TREMP, 2005: S.61 ff). So wird das Verhalten gegenüber abiotischen Faktoren in<br />

Form <strong>des</strong> ökologischen Optimums der Arten unter Freilandbedingungen angegeben.<br />

Für diesen „Fall“ greift sich die Autorin die Reaktionszahlen und Feuchtzahlen der vier Arten<br />

heraus und vergleicht sie.


-26-<br />

Sie stellt fest, dass alle Arten nasse bzw. sehr nasse Standorte benötigen und somit in diesem<br />

Faktor fast übereinstimmen.<br />

Doch eine große ökologische Amplitude zeigt sich bei den Reaktionszahlen:<br />

Während Drosera rotundifolia als Hochmoorpflanze saure Böden braucht, bevorzugt die<br />

Parnassia palustris cirumneurale Böden und Epipactis palustris tendiert zu schwachbasisch-<br />

basischen Böden. So zeigt sich im Zwischenmoor ein fließenden Übergang von einem Extrem<br />

zum anderen. Die Frage ist nur, ob sich der hohe Säuregehalt auf die Bulte mit<br />

Hochmoorcharakter konzentriert, oder auch für die Senken zutrifft. Dies ist schwer<br />

auszumachen, da Menyanthes trifoliata im Bezug auf Säurestufen ein indifferentes Verhalten<br />

an den Tag legt.<br />

Um der Lösung dieser Frage näher zu kommen, nahm die Autorin verschiedene Bodenproben.<br />

Aber auf Grund der Umstände (Schnee und Eis) waren die Ergebnisse nicht relevant und<br />

konnten somit nicht gewertet werden.<br />

Willkürliche Verteilung der Dianthus superbus am Bach? (siehe Anhang 11)<br />

Auf der Streuwiese ist auffällig, dass sich die meisten Dianthus superbus auf relativ schmalen<br />

Saumstreifen (2-4m) zu beiden Seiten <strong>des</strong> Baches befinden. Der Grund dafür ist, dass die<br />

Pflanzen hier ihrem großen Nässe- und Feuchtigkeitsbedürfnis am meisten nachkommen.<br />

Das folgende Diagramm zeigt die Verteilung der Individuen entlang <strong>des</strong> „offenen“ Bachteils:<br />

Anzahl der Individuen<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Verteilung der Dianthus superbus am Bach<br />

der Streuwiese<br />

0<br />

c1<br />

a1,b1<br />

a2,b2<br />

a3,b3<br />

a4,b4<br />

a5,b5<br />

a6,b6<br />

a7,b7<br />

a8,b8<br />

a9,b9<br />

a10,b10<br />

a11,b11<br />

Teilflächen am Bach enlang von SW nach NO<br />

Abb. 14: Diagramm 2; Diagramm erstellt von T. Schaubeck (2009)<br />

a12,b12<br />

a13,b13<br />

a14,b14


-27-<br />

Zunächst scheint die Verteilung geradezu willkürlich und vorwiegend auf der Seite A.<br />

Betrachtet man jedoch die Umgebung und bezieht die Anzeigerwerte nach ELLENBERG mit<br />

ein, könnte die Stärke der Lichteinstrahlung ein Grund sein. Dianthus superbus ist eine<br />

Halblichtpflanze und ist somit ungern der prallen Sonne ausgesetzt. So liegen die Teilflächen<br />

a12,b12 und a13,b13 schon im Einflussbereich <strong>des</strong> Waldschatten, bzw., wie c1 nahe eines<br />

großen Baumes. Die Teilflächen a14,b15 sind hingegen schon ganz beschattet und weisen<br />

darum nicht mehr die optimalen Bedingungen auf.<br />

Auf den Flächen der vollständigen Absenz der Dianthus superbus befindet sich eine<br />

„Wiesenbrücke“ über den Bach und beeinträchtigt den Feuchtigkeitsgehalt <strong>des</strong> Bodens.<br />

Interessant ist auch, dass die Teilflächen der Dianthus superbus und der Colchicum<br />

autumnale am Waldrand im Norden größtenteils übereinstimmen und beide Arten dort in<br />

relativ kleinwüchsiger Form auftreten, im Vergleich zur „offenen“ Streuwiese.<br />

<strong>6.</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong><br />

<strong>6.</strong>1. Geplante Renaturierungsmaßnahmen<br />

Martin MUTH, der Gebietsbetreuer <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>, plant in den nächsten Jahren<br />

Maßnahmen zu ergreifen, um dem <strong>Schorenmoos</strong> als selbstständig wachsen<strong>des</strong> Hochmoor<br />

wieder eine <strong>Zukunft</strong> zu geben.<br />

„Ziel ist es, den Wasserhaushalt zu sanieren, indem man Hoch- und Übergangsmoore wieder<br />

vernässt und die Nutzung der Streuwiesen im Umfeld an die benachbarten Moore<br />

anpasst“,wie Thomas FREY für das Bund Naturschutz Magazin im Artikel Neues<br />

Schutzprojekt für Allgäuer Moore (siehe Anhang 17) schreibt.<br />

Gespräche mit dem Verwalter <strong>des</strong> Moorgebiets <strong>Schorenmoos</strong>, dem Staatsforstbetrieb<br />

Ottobeuren, wurden bereits geführt: Das momentane Meinungsbild im Hinblick auf die<br />

Renaturierungsarbeiten ist positiv.<br />

Vor Erstellung eines genauen Konzepts ist es notwendig sich mit der Anwohnern und<br />

Grundstückseigentümern der anliegenden Wiesen in Kontakt zu setzen und offen über das<br />

Vorhaben zu reden, um Vertrauen und Unterstützung dafür zu gewinnen.<br />

Allerdings war es bei der Führung im <strong>Schorenmoos</strong> am 10.10.2008 bereits sehr erfreulich zu<br />

sehen, dass sich ca. 50 Leute (vor allem Bewohner der näheren Umgebung) mit großem<br />

Interesse der Moorführung anschlossen. Somit bestehen große Hoffnungen auf<br />

Zusammenarbeit von Experten und Anwohnern.


-28-<br />

Wenn diese Voraussetzungen getroffen sind, so Martin MUTH, kann damit begonnen werden<br />

den Zustand <strong>des</strong> Grabensystems im <strong>Schorenmoos</strong> und Umgebung zu erfassen.<br />

„Wegen der starken Reliefierung der abgebauten Regenmoore fließt der größte Teil<br />

oberflächlich in die Gräben ab oder verdunstet gleich wieder“ (TREMP,2005:S.121 ff).<br />

Um dies zu vermeiden müssen die bestehenden Gräben und „Torfstiche“ angefüllt bzw.<br />

angestaut werden.<br />

Flankierend dazu soll der Baum- und Strauchwuchs entfernt werden, um die hohe<br />

Verdunstung, die von dieser Vegetation ausgeht ,die sogenannte „biologische“ Entwässerung,<br />

auszuschalten (TREMP, 2005: S.122). Ein weiterer positiver Effekt dabei ist, dass wieder mehr<br />

Tageslicht auf den Moorboden fällt und somit eine wichtige Standortbedingung typischer<br />

Moorpflanzen erfüllt wird (siehe Anhang 10).<br />

Um den Menschen ihre Kulturlandschaft wieder näher zu bringen und um den „Wert“ und die<br />

Einzigartigkeit der Moore zu vermitteln würde Martin Muth auch eine touristische<br />

Erschließung <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong> befürworten. Dabei lautet die wichtigste Regel: Mit der<br />

Natur- nicht gegen sie. So könnte zum Beispiel ein befestigter Naturlehrpfad angelegt werden,<br />

der zum einen das Moor vor Trittbelastung schützt, zum anderen den Leuten einen Einblick in<br />

das Moor allgemein und seine Flora und Faun gewährt.<br />

<strong>6.</strong>2. Persönlicher Ausblick<br />

„Wir wollen ja keinen Schorenwald, sondern ein <strong>Schorenmoos</strong>!“(Martin MUTH)<br />

Auch wenn dieses Ziel schnell über die Lippen geht, so einfach ist es nicht umzusetzen,<br />

ganz im Gegenteil:<br />

Hochmoore haben Tausende von Jahren gebraucht, um heranzuwachsen. Sie können nicht in<br />

menschlichen Zeitspannen wieder in ihren unberührten Urzustand gebracht werden.<br />

Jedoch sind kleine Erfolge, wie die Vermehrung oder Neuansiedlung moorspezifischer Tier-<br />

und Pflanzenarten realisierbar.<br />

So wäre vorstellbar, dass sich, nach der Auflichtung der Flächen, die Drosera Rotundifolia<br />

weiter im <strong>Schorenmoos</strong> ausbreitet und nicht nur konzentriert auf einer Fläche zu finden ist.<br />

Durch Vernässung würde es wahrscheinlich auch gelingen, das Zwischenmoor wieder<br />

vollends in ein Hochmoor zu verwandeln.<br />

Positiv ist es bereits dass sich das <strong>Schorenmoos</strong> von der Phase der Abtorfung allmählich<br />

erholt und bereits einige Hochmoormerkmale zurückgewonnen hat.


-29-<br />

Ein Lichtblick in der Fauna ist es, dass ein Jäger der Umgebung bereits Bekassine gesehen<br />

hat und die Balzrufe der Waldschnepfen (auf Durchzug) vernommen hat, denn die seltenen<br />

Vogelarten sind auf Feuchtlandschaften angewiesen.<br />

Doch Flora und Fauna haben nur eine Chance, wenn der Mensch ihre Lebensräume<br />

respektiert und achtet. Deshalb muss jeder seinen Teil dazu beitragen…


7. Quellenverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

-30-<br />

AICHELE, Dietmar und Renate/ SCHWEGLER, Heinz- Werner und Anneliese Schwegler (1977):<br />

Blumen der Alpen und der nordischen Länder. Ein Naturführer mit 690 Farbfotos<br />

(KOSMOS-Naturführer. 1. Auflage. Stuttgart: Frankckh`sche Verlagshandlung,<br />

W. Keller&Co..ISBN 3-440-04351-7.<br />

BUTTLER, Karl Peter, Steinbach G.(1986): Orchideen. Die farbigen Naturführer. München:<br />

Mosaik Verlag GmbH. Bestellnummer: 04403 2.<br />

MÜNKER, Bertram, Steinbach G. (1982):Wildblumen. Die farbigen Naturführer. München:<br />

Mosaik GmbH. Bestellnummer: 01141 1.<br />

TREMP, Horst (2005): Aufnahme und Analyse vegetationsökologischer Daten. Stuttgart:<br />

Verlag Eugen Ulmer. ISBN 3-8252-8299-<strong>6.</strong>u<br />

HUTTER, Claus-Peter, et. al. (1997): Sümpfe und Moore. Stuttgart-Wien-Bern: Weitbrecht<br />

Verlag in K. Thienemanns Verlag. ISBN 3 522 72060 1<br />

SCHOLZ, Herbert (1995): Bau und Werden der Allgäuer Landschaft. Zwischen Lech und<br />

Bodensee Eine süddeutsche Erd- und Landschaftsgeschichte. 2., völlig neu bearb.<br />

Aufl. von „Das Werden der Allgäuer Landschaft“. Stuttgart: Schweizerbart.<br />

ISBN 3-510-65165-0<br />

Mündliche Quellen<br />

MUTH, Martin; Diplom Biologe. Moorbeauftragter <strong>des</strong> Bund Naturschutz, Gebietsbetreuer <strong>des</strong><br />

<strong>Schorenmoos</strong>:<br />

• Führung im Werdensteiner Moos, am 3.10.2008<br />

• Führung im <strong>Schorenmoos</strong>, am 10.10. 2008<br />

• Telefonat am 22.01.2009<br />

SCHMID, Karl (Schrattenbach) und andere Zeitzeugen vor allem Bewohner von Käsers,<br />

die bei der Führung im<strong>Schorenmoos</strong> anwesend waren<br />

WEBER, <strong>German</strong>; Lehrer im Leistungskurs Biologie; Betreuer <strong>des</strong> Seminars Biomonitoring<br />

Internetseiten<br />

http://www.aquaristik.de/artikel/garten03.htm. Gutjahr, Axel. Das Sumpfblutauge. Eine<br />

Pflanze, die gern mit ihren „Füßen“ im Wasser steht. 17.12.2008<br />

http://www.bayernflora.de/de/info_pflanzen.php (für alle kartierten Pflanzen).28.1.2009<br />

http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/RoteListePflanzen.pdf. Ludwig& Schnittler<br />

(1996). Rote Liste der Pflanzen Deutschlands.17.12.2008<br />

http://www.heilkraeuter.de/lexikon/herzblatt.htm. Sumpf- Herzblatt (Parnassia palustris<br />

L.).20.12.2008<br />

http://www.natur-lexikon.com/Texte/km/001/00007-fieberklee/km00007-fieberklee.html.<br />

MALKE, Karin. Fieberklee (Menyanthes trifoliata L.). 17.12.2008<br />

http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/003/00221-Blaue-Himmelsleiter/MZ00221-blaue-<br />

himmelsleiter.html. ZIMMERMANN, Matthias. Blaue Himmelsleiter. 18.12.2008<br />

http://www.naturschutzverband-goep.de/Pflanzen/Sumpfblutauge.html. Sumpfblutauge.<br />

19.12.2008


-31-<br />

http://statedv.boku.ac.at/zeigerwerte/?art=ph+or: WIEDEMANN, Robert (Universität für<br />

Bodenkultur, Wien): Ökologische Zeigerwerte.15.1.2008<br />

http://www.stiftung-naturschutz-hh.de/blume/1992.htm. Stiftung Naturschutz Hamburg und<br />

Stiftung Loki Schmidt Wartung und Pflege HM. Blume <strong>des</strong> Jahre 1992. 24.1.2009<br />

http://www.umweltbun<strong>des</strong>amt.at/fileadmin/site/publikationen/M089A.pdf. TRAXLER,<br />

Andreas. Handbuch <strong>des</strong> vegetationsökologischen Monotorings. Methoden, Praxis,<br />

angewandte Projekte. 24.1.2009<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Sumpf-Blutauge. 24.1.2009<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Teufelskrallen. 24.1.2009<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Prachtnelke.24.1.2009<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Herbstzeitlose.24.1.2009<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Moor#Zwischenmoore.2F.C3.9Cbergangsmoore.<br />

Moore.2<strong>6.</strong>1.2009<br />

Filme<br />

FWU-Film. 1994. Das Hochmoor: Wachstum, Zerstörung, Regeneration.<br />

Verzeichnis der verwendeten Computerprogramme<br />

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbracherschutz. 2007.<br />

FIN-View Software zum Fachdatenmanagement.<br />

Abbildungsnachweis<br />

Abb. 1: Lage <strong>des</strong> Untersuchungsgebiets; Karte aus FinView, bearbeitet von der Autorin<br />

Abb. 2: Drosera rotundifolia im Zwischenmoor <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>; Foto von<br />

T. Schaubeck (2008)<br />

Abb. 3: Menyanthes trifoliata;HUTTER (1997): S. 17<br />

Abb. 4: Epipactis palustris; Foto von T. Schaubeck (2008)<br />

Abb. 5: Epipactis helleborine; www.bayernflora.de<br />

Abb. 6: Parnassia palustris im ZM <strong>des</strong> <strong>Schorenmoos</strong>; Foto der Autorin (2008)<br />

Abb. 7: Potentilla palustris; www.plant-identification.co.uk/image<br />

Abb. 8: Polemonium caeruleum; Foto der Autorin (2008)<br />

Abb. 9: Phyteuma orbiculare; http://botany.csdl.tamu.edu/FLORA<br />

Abb. 10: Dianthus superbus; Foto der Autorin (2008)<br />

Abb. 11: Colchicum autumnale; Foto der Autorin (2008)<br />

Abb. 12: Grafik zur Abundanz und Dichte; entworfen von T. Schaubeck (2009)<br />

Abb. 13: Diagramm 1; erstellt von T. Schaubeck (2009)<br />

Abb. 14: Diagramm 2; Diagramm erstellt von T. Schaubeck (2009)<br />

Abb. 15: Artikel aus der Memminger Zeitung („Bayernteil“)vom 27. Dezember 2007


-32-<br />

Abb. 16: Räumliche Gliederung <strong>des</strong> Untersuchungsgebiets; Karte aus FIN-View<br />

bearbeitet von T. Schaubeck (2009)<br />

Abb. 17: Die Würmeisezeit; SCHOLZ (1995): S. 239; bearbeitet von T. Schaubeck<br />

Abb. 18: „Stadien der Entwicklung eines Hochmoores“; REICHHOLF (1988;<br />

S: 144/155; bearbeitet von T. Schaubeck<br />

Abb. 19: Vergleich von Grundwasserernährtem zu Regenwasserernährtem Moor ;<br />

HUTTER (1997): S. 20<br />

Abb. 20: „Bäuerlicher Handtorfstich“; HUTTER (1997): S. 40<br />

Abb. 21: Folgen der Entwässerung; Hutter (1997): S. 23; bearbeitet von<br />

T. Schaubeck<br />

Abb. 22: „Stufenkomplex“; HUTTER (1997): S. 77<br />

Abb. 23: Einstufung der einzelnen Pflanzen; www.bayernflora.de; www.bfn.de<br />

Abb. 24: Zeigerwerte nach ELLENBERG für kartierte Pflanzen und allgemein;<br />

zusammengestellt<br />

T. Schaubeck; www.statedv.boku.ac ; www.bayernflora.de<br />

Abb. 24.1.: Erstellt von T. Schaubeck; in Anlehnung an TREMP (2005): S.61 und<br />

Zeigerwerte nach ELLENBERG<br />

Abb. 25: Flächeneinteilung der Dianthus superbus auf Streuwiese; angefertigt<br />

von T. Schaubeck (2009)<br />

Abb. 26: „Die Abundanz-Dominaz-Schätzskala nach Braun-Blanquet“; Tremp (2005): S. 29;<br />

bearbeitet von T. Schaubeck<br />

Abb. 27: Ausfüllhinweise fürs Flächenshape bei FIN-View; WEBER, <strong>German</strong> (2008);<br />

verändert von T. Schaubeck<br />

Abb. 28: Zwischenmoor; Karte aus FIN-Wert, bearbeitet von T. Schaubeck (2009)<br />

Abb. 29: Verteilung von Menyanthes trifoliata im Zwischenmoor; Karte<br />

und Tabelle angefertigt von T. Schaubeck<br />

Abb. 30: Streuwiese; Karte aus FIN-View; bearbeitet von T. Schaubeck (2009)<br />

Abb. 31: Artikel aus der Zeitschrift Natur + Umwelt (Bund Naturschutz Magazin) aus Heft 90<br />

(2008)<br />

Abb. 32: Überblick über alle erhobenen Daten im <strong>Schorenmoos</strong>; erstellt von<br />

T. Schaubeck<br />

Abb. 33: „Überblickskarte“; zusammengesetzt von T. Schaubeck aus einzelnen<br />

FIN-View Karten (2009). Maßstab 1: 1000<br />

Titelbild: „Moosbulte“, Foto von T. Schaubeck (2008)<br />

8. Erklärung der Kollegiatin<br />

Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im<br />

Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benützt habe.<br />

Bad Grönenbach, den 28.01.09 …………………………………………..<br />

(Unterschrift der Kollegiatin)


9. Anhang<br />

-33-<br />

Anhang 1: Abb. 15: Artikel aus der Memminger Zeitung („Bayernteil“)vom 27. Dezember<br />

2007<br />

Eine Allianz zur Rettung der Moore<br />

Naturschutz-Großprojekt Die vielfältigen Öko-Systeme sind in höchstem Maße<br />

sanierungsbedürftig.<br />

Der Wasserhaushalt ist massiv gestört. Deshalb muss dringend etwas unternommen werden


-34-<br />

Anhang 2: Abb. 16: Räumliche Gliederung <strong>des</strong> Untersuchungsgebiets; Karte aus FIN-View<br />

bearbeitet von T. Schaubeck (2009)<br />

Anhang 3: Abb. 17: Die<br />

Würmeisezeit; SCHOLZ<br />

(1995): S. 239;<br />

bearbeitet von T.<br />

Schaubeck<br />

Zwischenmoor<br />

= „Randzonen“<br />

Hochmoor<br />

Streuwiese


-35-<br />

Anhang 4: Abb. 18: „Stadien der Entwicklung eines Hochmoores“; REICHHOLF (1988;<br />

S: 144/155; bearbeitet von T. Schaubeck<br />

Verlandung<br />

Hochmoorbildung<br />

Anhang 5: Abb. 19: Vergleich von Grundwasserernährtem zu Regenwasserernährtem Moor ;<br />

HUTTER (1997): S. 20


-36-<br />

Anhang 6: Abb. 20: „Bäuerlicher Handtorfstich“; HUTTER (1997): S. 40<br />

Anhang 7: Abb. 21: Folgen der Entwässerung; Hutter (1997): S. 23; bearbeitet von<br />

T. Schaubeck


-37-<br />

Anhang 8: Abb. 22: „Stufenkomplex“; HUTTER (1997): S. 77<br />

Anhang 9: Abb. 23: Einstufung der einzelnen Pflanzen; www.bayernflora.de; www.bfn.de<br />

Bun<strong>des</strong>arten-<br />

schutz<br />

Rote Liste<br />

Deutschland<br />

Rote Liste<br />

Bayern<br />

Regionale<br />

Einstufung<br />

(Moränengürtel)<br />

Colchicum autumnale ----- ungefährdet ungefährdet ungefährdet<br />

Dianthus superbus besonders<br />

geschützt<br />

3 3 3<br />

Drosera rotundifolia besonders<br />

geschützt<br />

3 3 V<br />

Epipactis helleborine ----- ungefährdet V -------<br />

Epipactis pallustris ----- 3+ 3 V<br />

Menyathes trifoliata besonders<br />

geschützt<br />

3 3 V<br />

Parnassia palustris besonders<br />

geschützt<br />

3+ 3 V<br />

Phyteuma orbiculare ----- -------- --------- -------<br />

Polemonium besonders 3 2 2<br />

caeruleum<br />

geschützt<br />

Potentilla palustris geschützt ungefährdet 3 V<br />

0: ausgestorben oder verschollen<br />

1: vom Aussterben bedroht<br />

2: stark gefährdet<br />

3: gefährdet<br />

4: potenziell gefährdet<br />

V: Vorwarnliste<br />

+: regional stärker gefährdet<br />

-: regional schwächer gefährdet


-38-<br />

Anhang 10: Abb. 24: Zeigerwerte nach Ellenberg für kartierte Pflanzen und allgemein;<br />

Zusammengestellt von T. Schaubeck ( Abb. 24.1.: siehe S.39)<br />

www.statedv.boku.ac ; www.bayernflora.de<br />

Colchicum<br />

autumnale<br />

Dianthus<br />

superbus<br />

Drosera<br />

rotundifolia<br />

Epipactis<br />

helleborine<br />

Epipactis<br />

palustris<br />

Menyanthes<br />

trifoliata<br />

Parnassia<br />

palustris<br />

Phyteuma<br />

orbiculare<br />

Polemonium<br />

coeruleum<br />

Potentilla<br />

palustris<br />

L - Lichtzahl<br />

1 Tiefschattenpflanze<br />

2 zwischen 1 und 3 stehend<br />

3 Schattenpflanze<br />

4 zwischen 3 und 5 stehend<br />

5 Halbschattenpflanze<br />

6 zwischen 5 und 7 stehend<br />

7 Halblichtpflanze<br />

8 Lichtpflanze<br />

9 Volllichtpflanze<br />

X indifferent<br />

N - Stickstoffzahl<br />

1 stickstoffärmste Standorte<br />

anzeigend<br />

2 zwischen 1 u. 3 stehend<br />

3 auf N-armen Standorten<br />

4 zwischen 3 u. 5 stehend<br />

5 mäßig N-reiche Standorte<br />

anzeigend<br />

6 zwischen 5 u. 7 stehend<br />

7 an N-reichen Standorten<br />

8 ausgesprochener<br />

Stickstoffzeiger<br />

9 an übermäßig N-reichen<br />

Standorten konzentriert<br />

x indifferent<br />

Lichtzahl Feuchtezahl Reaktionszahl Stickstoffzahl<br />

L6 F6w R7 Nx<br />

L7 F8w R8 N2<br />

L8 F9 R1 N1<br />

L3 F5 R7 N5<br />

L8 F9w R8 N2<br />

L8 F9u Rx N3<br />

L8 F8w R7 N2<br />

L8 F5 R8 N3<br />

L6 F7 R8 N6<br />

L8 F9u R3 N2<br />

R - Reaktionszahl<br />

(Reaktionszahl ist NICHT gleich<br />

pH-Wert!)<br />

1 Starksäurezeiger<br />

2 zwischen 1 u. 3 stehend<br />

3 Säurezeiger<br />

4 zwischen 3 u. 5 stehend<br />

5 Mäßigsäurezeiger<br />

6 zwischen 5 u. 7 stehend<br />

7 Schwachsäure- bis<br />

Schwachbasenzeiger<br />

F - Feuchtezahl<br />

1 Starktrockniszeiger<br />

2 zwischen 1 u. 3 stehend<br />

3 Trockniszeiger<br />

4 zwischen 3 u. 5 stehend<br />

5 Frischezeiger<br />

6 zwischen 5 u. 7 stehend<br />

7 Feuchtezeiger<br />

8 zwischen 7 u. 9 stehend<br />

9 Nässezeiger<br />

…<br />

12 Unterwasserpflanze


1<br />

5<br />

7<br />

8<br />

9<br />

F<br />

-39-<br />

Abb. 24.1.: Erstellt von T. Schaubeck; in Anlehnung an TREMP (2005): S.61 und<br />

Zeigerwerte nach ELLENBERG<br />

Feuchtestufen<br />

ssehr<br />

trocken<br />

frisch<br />

feucht<br />

R<br />

nass<br />

Drosera<br />

rotundifolia<br />

Menyanthes<br />

trifoliata<br />

Potentilla<br />

palustris<br />

Colchicum<br />

autumnale<br />

Parnassia<br />

Palustris<br />

F und R nach den Zeigerwerten von ELLENBERG<br />

Indifferentes Verhalten der Art bei den Säurestufen<br />

Pflanzenarten <strong>des</strong> Zwischenmoors im <strong>Schorenmoos</strong><br />

Pflanzenarten der Streuwiese im <strong>Schorenmoos</strong><br />

Pflanzenarten der „Randstreifen“ im <strong>Schorenmoos</strong><br />

Phyteuma<br />

orbiculare<br />

Polmonium<br />

coeruleum<br />

Epicatis<br />

palustris<br />

Dianthus<br />

superbus<br />

Stark sauer sauer mäßig sauer circumneutral basisch<br />

Säurestufen<br />

1 3 5 7 9


-40-<br />

Abb. 25: Flächeneinteilung der Dianthus superbus auf Streuwiese; angefertigt<br />

von T. Schaubeck (2009)<br />

C<br />

A<br />

Anhang 12: Abb. 26:<br />

„Die Abundanz-Dominaz-<br />

Schätzskala nach Braun-<br />

Blanquet“; Tremp (2005): S. 29;<br />

bearbeitet von T. Schaubeck<br />

Anhang 13: Abb. 27: Ausfüllhinweise fürs Flächenshape bei FIN-View; WEBER, <strong>German</strong><br />

(2008); verändert von T. Schaubeck<br />

Beschreibung von Shape: BOTASKAT_P<br />

ART_NAME Text: 100 Lateinischen Artnamen eintragen: entsprechend FINView, bzw.<br />

www.bayernflora.de<br />

LFUARTCODE Text: 25 TaxNr. der Art; Zur eindeutigen Zuordnung LFU Artencode angeben, zu<br />

finden im FINView → Berichte → Codepläne<br />

ORT Text: 50 Die Fundorte müssen eindeutig benannt werden! Ort = Nächster Ort /<br />

Gemeinde<br />

FUNDORT Text: 100 Die Fundorte müssen eindeutig benannt werden! Fundort = Name Fundort +<br />

ggf. Nr.<br />

BEARBEITER Text: 50 Name und Vorname der Person, die die Datenerhebung im Freiland<br />

durchgeführt hat.<br />

ORG Text: 50 Organisation: Name <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong>, der Schule, <strong>des</strong> Amtes, ...<br />

ORG_ADR Text: 150 Kontaktadresse der Organisation: Straße Nummer, PLZ Ort<br />

B<br />

„leere“ Flächen keine Di. sup. enthalten


-41-<br />

BEARB_VON Datum Bearbeitungszeitraum Anfangsdatum; Datum der ersten Begehung<br />

BEARB_BIS Datum Bearbeitungszeitraum Enddatum; Datum der letzten Begehung<br />

BEGEHUNGEN Ganzzahl (3) Summe der Begehungen am Standort<br />

EXPERTE Text: 50 Betreuende, bzw. koordinierende Lehrkraft, oder Naturschutzexperte, usw.:<br />

Name Vorname<br />

EXPERT_ADR Text: 150 Kontaktadresse <strong>des</strong> betreuenden Experten, bzw. Lehrers: Straße Nummer, PLZ<br />

Ort<br />

FL_TYP Text: 10 Flächentyp: Form der Erhebungsfläche<br />

mögliche Werte:<br />

Punkt (= Einzelfund der betreffenden Art)<br />

Quadrat<br />

Rechteck<br />

Kreis<br />

(Polygone bitte in gesonderten Flächenshape BOTASKAT_F<br />

digitalisieren)<br />

FL_GROESSE Zahl (5-2) Flächengröße in Quadratmeter [m²]: Bei Punkt: 0 m² angeben ; Einheit wird<br />

nicht angegeben<br />

FL_KANTENL Zahl (5-2) Kantenlänge/Radius in Meter [m] Einheit wird nicht angegeben<br />

bei Flächentyp Punkt: 0 m<br />

bei Flächentyp Quadrat: Kantenlänge [m]<br />

bei Flächentyp Rechteck: Kurze Kante [m]<br />

bei Flächentyp Kreis: Radius [m]<br />

BEZUGSGR Text: 25 Bezugseinheit der quantitativen Erfassung<br />

Mögliche Werte:<br />

Individuen<br />

Blühende Sprosse<br />

Sprosse<br />

Horste<br />

Bulte<br />

Blüten<br />

Deckung<br />

Biomasse<br />

...<br />

METHODE Text 25 Methode der quantitativen Erfassung<br />

Mögliche Werte: Präsenz, Zählung, Dichte, Abundanz, BRAUN-BLANQUET etc.<br />

WERT Text: 10 Populationsgröße als ermittelter Wert, ohne Einheiten, entsprechend der<br />

verwendeten Methode<br />

BEMERK Text: 254 Freier Text mit Bemerkungen zur Methode<br />

GENAU Zahl (5-2) Angaben zur Genauigkeit der Positionsangabe in Metern [m], Einheit wird<br />

nicht angegeben<br />

REGBEZIRK Text: 50 Name <strong>des</strong> Regierungsbezirkes<br />

LKR Text: 50 Name <strong>des</strong> Landkreises<br />

GEMEINDE Text: 50 Name der Gemeinde<br />

GEMEINDENR Ganzzahl (10) Gemeindekennziffer laut FINView<br />

TK25_NR Ganzzahl (4) Nummer <strong>des</strong> Kartenblattes der Topographischen Karte 1:25000<br />

TK25_QUADR Ganzzahl (1) Quadrant der Topographischen Karte<br />

Mögliche Wert:<br />

1 = oben, links<br />

2 = oben. rechts<br />

3 = unten, links<br />

4 = unten, rechts<br />

BESCHREIBU Text: 254 Freier Text mit Bemerkungen zum Fundort/Fläche: Auffinden der Fläche,<br />

Zustandsbeschreibung, evtl. aktuelle Nutzung oder Pflege, Beeinträchtigung,<br />

Besitzer, ...<br />

BEIFUNDE Text: 254 Bedeutsame, wichtige Arten; keine Standardbegleiter, lateinische Namen:<br />

Art1, Art2, Art3, ...<br />

DAT _DATUM Datum Datum der Dateneingabe in FINView<br />

DAT_BEARB Text: 50 Name und Vorname der Person, die den Datensatz eingegeben hat.


-42-<br />

Anhang 14: Abb. 28: Zwischenmoor; Karte aus FIN-Wert, bearbeitet von T. Schaubeck<br />

(2009)<br />

Menyanthes trifoliata<br />

Drosera rotundifolia<br />

Parnassia palustris<br />

Epipactis palustris<br />

(Polemonium coeruleum)<br />

Anhang 15: Abb. 29: Verteilung von Menyanthes trifoliata im Zwischenmoor; Karte<br />

und Tabelle angefertigt von T. Schaubeck<br />

Ddunkelrot > Dhellrot<br />

D = Deckungsschätzung


-43-<br />

Fläche Deckungsschätzung von Artenmächtigkeit nach<br />

(3x3m) T. Schaubeck<br />

BRAUN-BLANQUET<br />

1 8% 2<br />

2 40% 3<br />

3 65% 4<br />

4 0 r<br />

5 3% 1<br />

6 1 +<br />

7 0 r<br />

8 10% 2<br />

9 0 r<br />

10 5% 1<br />

11 0 r<br />

Anhang 16: Abb. 30: Streuwiese; Karte aus FIN-View; bearbeitet von T. Schaubeck (2009)<br />

Dianthus superbus<br />

Colchicum autumnale


-44-<br />

Anhang 17: Abb. 31:<br />

Artikel aus der Zeitschrift Natur + Umwelt<br />

(Bund Naturschutz Magazin) aus Heft 90<br />

(2008)<br />

Anhang 18: Abb. 32:Überblick über alle erhobenen Daten im <strong>Schorenmoos</strong>; erstellt von<br />

T. Schaubeck<br />

Übersicht über die erhobenen Daten (Frühjahr-Herbst 2008)<br />

Pflanzenart<br />

Colchicum<br />

autumnale<br />

Nummer auf<br />

Karte der<br />

Anlage 19<br />

Angabe zur<br />

Größe<br />

( bei Flächen)<br />

Methode Wert<br />

1 Rechteck: 2x0,5m Zählung 7<br />

2 Zählung 28<br />

3 Präsenz 1<br />

4 Zählung 3<br />

5 Zählung 15<br />

6 Rechteck: 1x6m Zählung 23<br />

7 Rechteck: 8x5m Zählung 64<br />

8 Präsenz 1<br />

9 Rechteck: 11x21m Zählung 382<br />

10 Zählung 78<br />

11 Zählung 106


Colchicum<br />

autumnale<br />

Dianthus<br />

superbus<br />

Drosera<br />

rotundifolia<br />

Epipactis<br />

helleborine<br />

Epipactis<br />

palustris<br />

Menyanthes<br />

trifoliata<br />

-45-<br />

12 Quadrat: 2x2m Zählung 21<br />

13 Quadrat: 1x1m Zählung 11<br />

14 Quadrat: 3x3m Zählung 69<br />

1 Rechteck: 4x7m Zählung 100<br />

2 Rechteck: 4x7m Zählung 32<br />

3 Rechteck: 2x10m Zählung 8<br />

4 Rechteck: 2x10m Zählung 58<br />

5 Rechteck: 2x10m Zählung 24<br />

6 Rechteck: 2x10m Zählung 70<br />

7 Rechteck: 2x10m Zählung 3<br />

8 Rechteck: 2x10m Zählung 16<br />

9 Rechteck: 2x10m Zählung 37<br />

10 Rechteck: 2x10m Zählung 16<br />

11 Rechteck: 2x10m Zählung 9<br />

12 Rechteck: 2x10m Zählung 45<br />

13 Rechteck: 2x10m Präsenz 1<br />

14 Rechteck: 2x10m Zählung 89<br />

15 Rechteck: 2x10m Zählung 28<br />

16 Rechteck: 4x10m Zählung 74<br />

17 Rechteck: 2x10m Zählung 59<br />

18 Rechteck: 4x10m Zählung 50<br />

19 Rechteck: 2x5m Zählung 37<br />

20 Rechteck: 2x6m Zählung 11<br />

21 Quadrat: 4x4m Zählung 23<br />

22 Präsenz 1<br />

1 Rechteck: 3x2m Zählung 75<br />

2 Zählung 7<br />

3 Siehe Anhang 19 BRAUN-BLANQUET 2<br />

1 Quadrat: 1x1m Zählung 4<br />

1 Rechteck: 6x4m Zählung 38<br />

1 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET 2<br />

2 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET 3<br />

3 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET 4<br />

4 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET r<br />

5 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET 1<br />

6 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET +<br />

7 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET r<br />

8 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET 2<br />

9 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET r<br />

10 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET 1<br />

11 Quadrat: 3x3m BRAUN-BLANQUET r<br />

12 Siehe Anhang 19 BRAUN-BLANQUET 4


Parnassia<br />

palustris<br />

Phyteuma<br />

orbiculare<br />

Polemonium<br />

coeruleum<br />

Potentilla<br />

palustris<br />

-46-<br />

1 Zählung 2<br />

2 Zählung 6<br />

3 Quadrat: 3x3m Zählung 13<br />

4 Quadrat: 3x3m Zählung 33<br />

5 Quadrat: 3x3m Zählung 13<br />

6 Quadrat: 3x3m Zählung 17<br />

7 Quadrat: 3x3m Zählung 78<br />

8 Quadrat: 3x3m Zählung 145<br />

9 Quadrat: 3x3m Zählung 40<br />

10 Quadrat: 3x3m Zählung 17<br />

11 Quadrat: 3x3m Zählung 8<br />

12 Quadrat: 3x3m Zählung 18<br />

13 Quadrat: 3x3m Zählung 28<br />

14 Quadrat: 3x3m Präsenz 1<br />

1 Präsenz 1<br />

2 Präsenz 1<br />

3 Präsenz 1<br />

4 Präsenz 1<br />

1 Kreis: 9m 2 Zählung 28<br />

2 Präsenz 1<br />

3 Präsenz 1<br />

1 Rechteck: 5x1m Zählung 20<br />

2 Rechteck: 4x1m Zählung 19<br />

3 (Linie!) Zählung 6<br />

Anhang 19: Abb. 33: „Überblickskarte“; zusammengesetzt aus einzelnen<br />

FIN-View Karten von T. Schaubeck (2009); Maßstab 1: 1000.

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