Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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Traumbild in Erinnerung hat, ist ein Gärtner <strong>und</strong> kein kriegerischer Feldherr mit<br />
Machtgelüsten, wie ihn der jahwistische Erzähler beschreibt. Die<br />
kanaanäische Restbevölkerung auf dem Lande lehnt <strong>die</strong> Jerusalemer Macht<strong>und</strong><br />
Kriegspolitik, <strong>die</strong> im Namen Jahwes betrieben wird, ab. Isaak kann in dem<br />
Jakobel, wie der Name sicher gelautet hat (siehe etwa den akkadischen<br />
Namen Ja'qub-ilu: <strong>Gott</strong> überlistet, übervorteilt oder belohnt), nur <strong>die</strong>sen, einen<br />
kanaanäischen Bauern, segnen. Man wird an Hesiod erinnert:<br />
Du, o Perses, bewahre in deinem Herzen dir <strong>die</strong>ses:<br />
Nie von der Arbeit ziehe dich übergierige Streitsucht,<br />
Um nach Hader zu spähen <strong>und</strong> Händeln des Marktes zu lauschen.<br />
Wenig Zeit hab übrig für Zank <strong>und</strong> des Marktes Getümmel,<br />
Wenn für das Jahr daheim nicht reife genügende Gabe<br />
Daliegt, wie sie <strong>die</strong> Erde getragen, Korn der Demeter.<br />
Hast du davon <strong>die</strong> Fülle, dann magst du zanken <strong>und</strong> hadern<br />
Um <strong>die</strong> Güter von anderen, doch nicht zum zweitenmal wird dir<br />
Solches gelingen, hier aber entscheiden wir unseren Hader<br />
Nur nach Recht <strong>und</strong> Gesetz, wie Zeus sie am besten gegeben.<br />
Teilten wir unseren Besitz doch schon, du aber entrissest<br />
Vieles <strong>und</strong> schlepptest es fort <strong>und</strong> priesest <strong>die</strong> gabengefräßigen<br />
Herrscher noch hoch, <strong>die</strong> gern bereit zu <strong>die</strong>ser Entscheidung.<br />
95<br />
(„Werke <strong>und</strong> Tage", Vers 27-39.)<br />
c. Das ist <strong>die</strong> Geschichte Isaaks, des Sohnes Abrahams. Isaak<br />
war vierzig Jahre alt, als er sich Rebekka, <strong>die</strong> Tochter des Aramäers<br />
Bethuel aus Mesopotamien, <strong>die</strong> Schwester des Aramäers Laban,<br />
zum Weibe nahm.<br />
Isaak war sechzig Jahre alt, als Jakob <strong>und</strong> Esau geboren wurden.<br />
Als Esau vierzig Jahre alt war, heiratete er Judith <strong>und</strong> Basemath,<br />
<strong>die</strong> Töchter der Hethiter Beeri <strong>und</strong> Elon. Das war ein schwerer<br />
Kummer für Isaak <strong>und</strong> Rebekka. Da rief Isaak den Jakob <strong>und</strong><br />
segnete ihn <strong>und</strong> sagte: Nimm nicht eine von den Töchtern Kanaans<br />
zur Frau, sondern gehe nach Mesopotamien in das Haus deiner<br />
Väter <strong>und</strong> hole dir von dort eine Frau. Und Jakob gehorchte Isaak.<br />
Als aber Esau merkte, daß seine Frauen Isaak mißfielen, nahm er<br />
noch eine Frau dazu, nämlich Machalath, <strong>die</strong> Tochter Ismaels, der<br />
ja ein Sohn Abrahams war wie Isaak.<br />
Und Jakob gelangte mit seinen Frauen zu seinem Vater Isaak<br />
nach Mamre bei Hebron, wo auch Abraham geweilt hatte. Isaak war<br />
180 Jahre alt, als er starb <strong>und</strong> sich zu seihen Stammesgenossen<br />
versammelte, alt <strong>und</strong> lebenssatt, <strong>und</strong> seine Söhne Esau <strong>und</strong> Jakob<br />
bestatteten ihn.