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Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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Die eigentliche Größe <strong>die</strong>ser kleinen Völker wird erst mit dem<br />

Ende des 4. Jahrh<strong>und</strong>erts u. Z. offenbar, nachdem das von<br />

Konstantin dem Großen <strong>und</strong> Theodosius zur Staatsreligion<br />

erhobene Christentum, ursprünglich eine jüdische Sekte, <strong>die</strong><br />

religiöse Literatur des Judentums mit zu seiner Heiligen Schrift<br />

rechnete <strong>und</strong> ihm den Namen Altes Testament gab im Gegensatz<br />

zu seiner eigenen, wesentlich geringeren Literatur, dem Neuen<br />

Testament. Diese Große, ihre historische Leistung, besteht in ihrer<br />

überlieferten Literatur, <strong>die</strong> aus ihrer nationalen Exklusivität durch <strong>die</strong><br />

christliche Kirche in <strong>die</strong> Universalität einer Weltreligion geführt<br />

wurde.<br />

Die Völker, in denen <strong>die</strong> Bibel entstand, Juda <strong>und</strong> Israel, <strong>und</strong> ihre<br />

Lage auf der Landbrücke zwischen Eurasien <strong>und</strong> Afrika, zwischen<br />

den alten Kulturreichen an Euphrat, Tigris <strong>und</strong> Nil, zeigen deutlich,<br />

welche Bedeutung <strong>die</strong>ser Landstrich jederzeit für <strong>die</strong> Bewohner der<br />

Mittelmeerküste <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen Nachbarvölker hat.<br />

In Ägypten herrscht zu der Zeit, als Israel <strong>und</strong> Juda entstehen, <strong>die</strong><br />

19. Dynastie, deren bedeutendste Pharaonen Sethos I. (1305-1291)<br />

<strong>und</strong> Ramses II. (1290-1223) <strong>die</strong> ägyptische Oberhoheit über Syrien<br />

<strong>und</strong> Palästina wiederherstellen, <strong>die</strong> ihre Vorgänger teilweise<br />

verloren haben. Ägyptens Großreich verfügt über eine<br />

hochentwickelte Kultur, ein wohlgeordnetes Finanz- <strong>und</strong><br />

Abgabewesen <strong>und</strong> ein gutes Heer. Der Pharao als Stellvertreter <strong>und</strong><br />

Sohn der <strong>Götter</strong>, König von Ober- <strong>und</strong> Unterägypten, herrscht durch<br />

<strong>die</strong> Priesterschaften. Land <strong>und</strong> Leute sind Eigentum der <strong>Götter</strong>, d.<br />

h. der Tempel <strong>und</strong> ihrer Priesterschaften. Das Reich erstreckt sich<br />

zeitweise vom Libanon bis zum Sudan. Die patriarchalische<br />

Ordnung ist schon seit der 3. Dynastie (ca. 2700 v. u. Z.) fest mit<br />

ihren Institutionen etabliert, einschließlich Religion, Technik <strong>und</strong><br />

Schrift. Die einzelnen Gaue oder Provinzen des Reiches genießen<br />

weitgehend Autonomie, ja zeitweise sind <strong>die</strong> Gouverneurposten<br />

erblich. Das ägyptische Pantheon ist <strong>die</strong> Versammlung der alten<br />

heiligen Könige. Das Matriarchat ist schon mit der prädynastischen<br />

Geschichte Ägyptens untergegangen.<br />

Im Norden des Siedlungsgebietes von Israel <strong>und</strong> Juda sind Assur<br />

<strong>und</strong> Babylon <strong>die</strong> Großreiche gewesen, <strong>die</strong> immer versuchten, ihren<br />

Einfluß nach Süden zu erweitern. Assur <strong>und</strong> Babylon waren <strong>die</strong><br />

Erben des Großreiches von Akkad (ca. 2340-2150 v. u. Z.), dem<br />

das Reich Sumer vorangegangen ist. Die Kultur der sumerischen<br />

frühgeschichtlichen Epoche ist <strong>die</strong> Steinkupfer- <strong>und</strong> Bronzezeit.<br />

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