Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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schuf auch <strong>die</strong> großen Meeresbewohner wie alle lebenden Wesen,<br />
<strong>die</strong> sich herumtummeln, von denen <strong>die</strong> Wasser wimmeln, alle nach<br />
ihrer Art - <strong>und</strong> <strong>die</strong> gefiederten Vögel. Und Elohim sah, daß es<br />
seinen Zweck erfüllte. Da segnete Elohim sie <strong>und</strong> sprach: Seid<br />
fruchtbar, vermehrt euch <strong>und</strong> belebt das Wasser im Meer. Die Vögel<br />
aber sollen sich auf der Erde auch vermehren. So ward Abend, so<br />
ward Morgen, der fünfte Tag. Und Elohim sprach: Die Erde soll<br />
Lebewesen nach ihrer Art hervorbringen, Vieh, Kriechtiere <strong>und</strong> wilde<br />
Tiere, je nach ihrer Art. Und so ist es geschehen. Elohim machte <strong>die</strong><br />
wilden Tiere nach ihrer Art, das Vieh nach seiner Art <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Kriechtiere der Erde nach ihrer Art. Und Elohim sah, daß es seinen<br />
Zweck erfüllte. Da sagte Elohim: Wir wollen Menschen machen,<br />
nach unserem Bilde, uns ähnlich; sie sollen über <strong>die</strong> Fische im Meer<br />
herrschen, über <strong>die</strong> Vögel am Himmel, über das Vieh <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tiere<br />
der Erde, über alle Kriechtiere auf der Erde. Und Elohim schuf den<br />
Menschen nach seinem Bilde, er schuf ihn nach dem Bilde Elohims.<br />
Er schuf einen Mann <strong>und</strong> eine Frau. Und da segnete Elohim sie;<br />
Elohim sagte zu ihnen: Seid fruchtbar <strong>und</strong> vermehrt euch <strong>und</strong><br />
bevölkert <strong>die</strong> Erde, erobert sie <strong>und</strong> herrscht über <strong>die</strong> Fische des<br />
Meeres, <strong>die</strong> Vögel des Himmels <strong>und</strong> alle Lebewesen, <strong>die</strong> sich auf<br />
der Erde tummeln. Elohim sagte auch noch: Ich gebe euch alles<br />
Gewächs, das Samen auf <strong>die</strong> Erde sät, zur Speise, wie auch alle<br />
Bäume, deren Früchte Samen tragen. Hingegen gebe ich allen<br />
Tieren des Landes, allen Vögeln des Himmels <strong>und</strong> allem<br />
kriechenden Getier, das auf der Erde lebt, alles Gras <strong>und</strong> Kraut zur<br />
Nahrung. Und so ist es geworden. Da sah Elohim alles an, was er<br />
gemacht hatte, <strong>und</strong> es erfüllte seinen Zweck sehr gut. So ward<br />
Abend, so ward Morgen, der sechste Tag. So wurden Himmel <strong>und</strong><br />
Erde mit ihrem ganzen Heere vollendet. Elohim vollendete am<br />
siebenten Tage sein Werk, das er gemacht hatte, <strong>und</strong> ruhte am<br />
siebenten Tage von all seinem Werke, das er geschaffen hatte. Und<br />
Elohim segnete den siebenten Tag <strong>und</strong> erklärte ihn für heilig, weil er<br />
an ihm von seinem Werke, das er gemacht hatte, geruht hat.<br />
I. Mose 1,1-2,3<br />
1. Der Text <strong>die</strong>ses Mythos ist aus der Jerusalemer Priestertradition<br />
hervorgegangen. Die vorliegende Gestalt hat er im 5. Jahrh<strong>und</strong>ert v. u. Z.<br />
angenommen. Seine Einzelbestandteile sind älter <strong>und</strong> gehören der<br />
gemeinorientalischen <strong>Mythologie</strong> an, wie wir sie beispielsweise aus dem<br />
babylonischen Schöpfungsmythos Enuma Elisch kennen. Aber <strong>die</strong> Darstellung<br />
des biblischen Verfassers ist bewußt in Gegensatz zum babylonischen Mythos<br />
konzipiert. Der Babylonier fängt an: "Zur Zeit, als oben noch kein Himmel <strong>und</strong><br />
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