Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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1 Berichte über <strong>die</strong> Erschaffung der Welt<br />
1.1. Der priesterliche Schöpfungsbericht<br />
Elohim schuf zuerst den Himmel <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erde. Die Welt aber war<br />
wüst <strong>und</strong> leer, <strong>und</strong> Finsternis lag über dem Urmeer. Aber der Geist<br />
Elohims wehte über den Wassern. Und Elohim sprach: Es werde<br />
Licht! Und es ward Licht. Und Elohim sah, daß das Licht seinen<br />
Zweck erfüllte. Da schied Elohim zwischen Licht <strong>und</strong> Finsternis, <strong>und</strong><br />
Elohim nannte das Licht Tag, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Finsternis nannte er Nacht.<br />
So ward Abend, so ward Morgen, der erste Tag. Und Elohim<br />
sprach: Es werde ein Gewölbe inmitten der Wassermassen, das<br />
zwischen den Wassern scheidet! Elohim machte das Gewölbe <strong>und</strong><br />
schied zwischen dem Wasser unter dem Gewölbe <strong>und</strong> dem Wasser<br />
über dem Gewölbe. Und so ist es geschehen. Da nannte Elohim<br />
das Gewölbe Himmel. So ward Abend, so ward Morgen, der zweite<br />
Tag. Und Elohim sprach: Es sammle sich das Wasser unterhalb des<br />
Himmels an einem Ort, damit das Trockene sichtbar wird. Und so ist<br />
es geschehen. Elohim nannte das Trockene Erde, <strong>und</strong> das<br />
gesammelte Wasser nannte er Meer. Und Elohim sah, daß es<br />
seinen Zweck erfüllte. Da sprach Elohim: Die Erde soll junges Grün<br />
wachsen lassen, Kräuter, <strong>die</strong> Samen tragen, Bäume, <strong>die</strong> Früchte<br />
bringen nach ihrer Art, <strong>die</strong> ihren Samen in ihren Früchten bergen.<br />
Und so ist es geschehen. Die Erde ließ Gras <strong>und</strong> Kräuter wachsen,<br />
samenbringende, jedes nach seiner Art, <strong>und</strong> Bäume, welche<br />
Früchte tragen, in denen sich der Same befindet. Und Elohim sah,<br />
daß es seinen Zweck erfüllte. So ward Abend, so ward Morgen, der<br />
dritte Tag. Und Elohim sprach: Am Gewölbe des Himmels sollen<br />
Lichter entstehen, <strong>die</strong> zwischen Tag <strong>und</strong> Nacht scheiden. Sie sollen<br />
Merkzeichen für Festzeiten, Tage <strong>und</strong> Jahre sein <strong>und</strong> Lampen an<br />
dem Gewölbe des Himmels, um <strong>die</strong> Erde zu beleuchten. Und so ist<br />
es geschehen. Elohim machte zwei große Lampen, eine große<br />
Lampe, daß sie den Tag beherrsche, <strong>und</strong> eine kleine, daß sie <strong>die</strong><br />
Nacht beherrsche, <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Sterne. Elohim setzte sie an das<br />
Gewölbe des Himmels, damit sie <strong>die</strong> Erde beleuchten, über Tag <strong>und</strong><br />
Nacht herrschen <strong>und</strong> zwischen Licht <strong>und</strong> Finsternis scheiden. Und<br />
Elohim sah, daß es seinen Zweck erfüllte. So ward Abend, so ward<br />
Morgen, der vierte Tag. Da sprach Elohim: Die Wasser sollen<br />
wimmeln von einem Gewimmel lebender Wesen, <strong>und</strong> am Gewölbe<br />
des Himmels sollen <strong>die</strong> Vögel über <strong>die</strong> Erde hin fliegen. Und Elohim<br />
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