Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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Hexateuch - (griech.) Das Sechsrollenbuch: <strong>die</strong> fünf Bücher Mose zusammen mit<br />
dem Buch Josua.<br />
Kanon, biblischer - Die von der Kirche als Urk<strong>und</strong>en göttlicher Offenbarung<br />
anerkannte Liste der biblischen Schriften. Das Konzil von Florenz 1442, auf dem<br />
<strong>die</strong> Liste festgelegt wurde, gilt bis heute. Luther hat den Kanon übernommen, hat<br />
aber <strong>die</strong> alttestamentlichen Apokryphen (siehe dort) für unkanonisch erklärt.<br />
Calvin hat sie gänzlich ausgeschlossen.<br />
Kirche - Das Wort ist aus der spätgriechischen (byzantinischen) Verbindung „oikia<br />
kyrike", „das Haus des Herrn", als Lehnwort in viele Sprachen eingedrungen. Der<br />
„Herr" in <strong>die</strong>ser Verbindung war immer Christus. Aus der ursprünglichen<br />
Bezeichnung für ein Gebäude ist der Begriff auch auf <strong>die</strong> Gemeinde der<br />
Gläubigen übergegangen, <strong>die</strong> hebräisch sonst „qahal", griechisch „ekklesia" heißt.<br />
Lade - Siehe B<strong>und</strong>eslade.<br />
Logos - Das griechische Wort bedeutete ursprünglich Erzählung, K<strong>und</strong>e, Wort,<br />
Rechnung, Beleg, Zahl, Wert. Im neutestamentlichen Sprachgebrauch<br />
bezeichnete es <strong>die</strong> Rede von Jesus Christus als dem Heilswillen <strong>Gott</strong>es für <strong>die</strong><br />
Welt, das Wort <strong>Gott</strong>es selbst (Johannes 1; I. Korinther 1,17-18). Die<br />
neutestamentlichen Schriftsteller nahmen damit einen Gedanken auf, der schon<br />
im Judentum vorgedacht war, das schon seit dem 2. Jahrh<strong>und</strong>ert v. u. Z. Weisheit<br />
<strong>und</strong> Wort für Erscheinungsformen Jahwes genommen hatte.<br />
Makkabäer - Die Nachkommen des Matthathias von Modin aus dem Geschlechte<br />
Hasmon. Matthathias leitete <strong>die</strong> jüdische Opposition gegen den Seleukiden<br />
Antiochus IV. Epiphanes, der versucht hatte, den jüdischen Kultus zu<br />
hellenisieren. Darüber handelt vor allem das I. Makkabäer-Buch, das um 100 v. u.<br />
Z. entstanden ist.<br />
Massebe - Siehe Asera.<br />
Menschensohn - Der Begriff stammt aus der eschatologischen Erwartung eines<br />
Heilbringers, wie sie schon in Daniel 7 vorliegt. Sie findet sich auch im<br />
apokryphen Aethiopischen Henoch, 37-71. Die ersten christlichen Interpreten<br />
haben <strong>die</strong>sen Begriff auf Jesus bezogen <strong>und</strong> sein Wirken innerhalb <strong>die</strong>ser<br />
Tradition beschrieben, <strong>die</strong> schon v. u. Z. mit der Messiaserwartung verb<strong>und</strong>en<br />
war (Markus 2,10; 8,31.38; 13,26; 14,62).<br />
Messias - (hebräisch dasselbe wie griech. christos: der Gesalbte) Bezeichnet den<br />
von <strong>Gott</strong> Gesalbten, den König, den Hohenpriester, den königlichen Heiland<br />
(Erlöser, Erretter). Die Erwartung eines Messias ist so alt wie das Königtum in<br />
Israel. Sie schließt <strong>die</strong> stärkste Kritik am Königtum in Israel ein. Die<br />
Messiaserwartung ist seit dem 7. Jahrh<strong>und</strong>ert v .u. Z. mit der<br />
<strong>Gott</strong>esknechterwartung verknüpft (siehe dort) <strong>und</strong> besonders lebendig im<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert v. u. Z. gewesen.<br />
Nabatäer (Edom) - Arabische Stämme, <strong>die</strong> im 1. Jahrh<strong>und</strong>ert v. u. Z. <strong>und</strong> u. Z. ein<br />
Großreich errichteten, das vom Ostjordanland bis Damaskus reichte. Im Jahre<br />
106 erlagen sie Roms Übermacht. Ihre Hauptstadt war Petra, in der am 25.<br />
Dezember jährlich das Fest des Hauptgottes Dusares, eines alten Sonnengottes,<br />
gefeiert wurde.<br />
Nechustan - Bezeichnung für <strong>die</strong> eherne Schlange, <strong>die</strong> noch unter dem König Hiskia<br />
(II. Könige 18,4) in Jerusalem kultisch verehrt wurde. Sie bezeichnete einstmals<br />
eine weibliche <strong>Gott</strong>heit. Ihren Namen trägt auch <strong>die</strong> Mutter des Königs Jojachin<br />
von Juda (II. Könige 24,8; siehe auch 5,3).<br />
Nikanor - Bedeutender syrischer Feldherr <strong>und</strong> geschworener Feind des Tempels zu<br />
Jerusalem. Zur Erinnerung an seine Niederlage <strong>und</strong> seinen Tod durch <strong>die</strong><br />
Makkabäer wurde seit 161 v. u. Z. in Jerusalem das Nikanorfest gefeiert (siehe<br />
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