Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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Jesus selber berufen hatte (Markus 6,30 <strong>und</strong> Matthäus 10,2), wie auch <strong>die</strong> ersten<br />
Prediger, <strong>die</strong> als Missionare von Jerusalem ausgehen (Apostelgeschichte 14,4).<br />
Aram, Aramäer - Der biblische Sammelname für semitische Stämme, <strong>die</strong> im 2.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert v. u. Z. nach Syrien vordrangen <strong>und</strong> um 1000 ein mächtiges Reich<br />
mit der Hauptstadt Damaskus errichteten. Ihre Sprache war <strong>die</strong> Verkehrssprache<br />
des Vorderen Orients bis in das 1. Jahrh<strong>und</strong>ert u. Z. Jesus hat sicher aramäisch<br />
gesprochen.<br />
Asera - Vermutlich der Name einer amoritischen Göttin. Sie ist identisch mit Istar <strong>und</strong><br />
Astarte. Noch zur Zeit Jeremias wurde sie als Himmelskönigin verehrt (Jeremia<br />
7,18). Zahlreiche Figuren aus Ton, <strong>die</strong> in Jerusalem gef<strong>und</strong>en wurden,<br />
unterstreichen ihren Charakter als Fruchtbarkeitsgöttin. Nach ihr heißt auch der<br />
Kultbaum Asera, der neben der Massebe, einem männlichen Pendant, als<br />
Bestandteil der kanaanäischen Kulteinrichtung erscheint.<br />
Ätiologie - Die Lehre von den Ursachen bestimmter Erscheinungsformen der<br />
menschlichen Gesellschaft. So ist Kultätiologie z. B. <strong>die</strong> Lehre von den Ursachen,<br />
<strong>die</strong> zur Entstehung eines Kultes geführt haben.<br />
Baal Sidon - Der Stadtgott von Sidon. Baal ist (siehe 8,2) der kanaanäische<br />
<strong>Gott</strong>esname <strong>und</strong> bedeutet Herr. Aus Ugarit ist <strong>die</strong> meiste Baal-Literatur erhalten.<br />
Dort verdrängt Alijan den alten El.<br />
Bann - <strong>Gott</strong>esbann, von Jahwe verordnet, um sein Volk rein zu erhalten von anderen<br />
Völkern <strong>und</strong> <strong>Götter</strong>n. Vollstreckt wird er durch <strong>die</strong> Tötung alles Lebendigen (z. B.<br />
I. Samuel 15,3). Das gilt auch für das Neue Testament (Matthäus 18,18). Erst im<br />
kommenden Reich der Apokalypse gibt es den Bann nicht mehr (Offenbarung<br />
22,3).<br />
Brandopfer, auch Ganzopfer - Wohl das allgemeinste <strong>und</strong> häufigste Opfer (III. Mose<br />
1,3). Geopfert wurden nur männliche Tiere, jedoch ohne Haut oder Fell oder<br />
Federkleid. Das Blut wurde vorher auf den Altar gesprengt.<br />
B<strong>und</strong>eslade - Das alte, gemeinsame Kultidol der Stämme Israels. Sie war das<br />
Palladium der Stämme (IV. Mose 10,35-36). Später wird sie ein <strong>Gott</strong>esthron, als<br />
Salomo sie in den Tempel überführt, woselbst sie 586 bei der Zerstörung<br />
Jerusalems verlorenging.<br />
Cheruben - Die Träger des Thrones, über welchem <strong>Gott</strong> erscheint. Sie werden genau<br />
beschrieben (Ezechiel 10,1-20). Sie schützen den <strong>Gott</strong>esgarten (Ezechiel<br />
28,13.14.16), den Garten Eden (I. Mose 3,24) <strong>und</strong> das Adyton im Jerusalemer<br />
Tempel (I. Könige 6,23-28).<br />
Chiliasmus - (griech. chilioi: tausend) Lehre vom Kommen eines tausendjährigen<br />
Reiches der Seligkeit <strong>und</strong> Freiheit. Die Lehre entsteht etwa im 2. Jahrh<strong>und</strong>ert v. u.<br />
Z. Sie ist eingebettet in <strong>die</strong> Apokalyptik <strong>und</strong> Eschatologie (siehe dort).<br />
Christus - Siehe Messias.<br />
Davidsohn - Hoheitstitel, den man Jesus zugelegt hat (Markus 10,47 <strong>und</strong> Matthäus<br />
9,27). Das Judentum erwartete einen endzeitlichen Heilskönig aus dem Hause<br />
Davids (II. Samuel 7,14), wie aus den apokryphen Psalmen Salomos 17 oder<br />
auch IV. Buch Esra sichtbar ist. Die Bezeichnung Davidsohn ist an <strong>die</strong><br />
Messiaserwartung geb<strong>und</strong>en.<br />
Deuteronomium - (griech.) Zweites Gesetz; Name für das V. Buch Mose.<br />
Deuteronomisch als davon abgeleitetes Adjektiv kennzeichnet <strong>die</strong> Einflüsse der<br />
Gedanken <strong>die</strong>ses Buches auf gleichzeitig entstandene Texte des Alten<br />
Testaments. Deuteronomistisch hat man bestimmte Theologumena genannt, <strong>die</strong><br />
auf andere Bücher einwirkten.<br />
Diaspora - (griech.) Bezeichnet zunächst <strong>die</strong> Zerstreuung der Juden nach der<br />
Zerstörung des Tempels in <strong>die</strong> gesamte Welt der Antike. Sie wird auch auf <strong>die</strong><br />
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