Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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30.12.2012 Aufrufe

c. Als der hochbetagte Apostel Johannes am Ende seines Lebens auf der Insel Patmos weilte, erschien ihm im Geist der himmlische Thronsaal. Auf dem Hauptthron saß einer, der wie ein Strahlenfeuer von Edelsteinen anzusehen war. Und rings um den Thron waren noch vierundzwanzig andere Throne aufgestellt, auf denen weißgekleidete und gekrönte Gestalten saßen. Von dem großen Thron gingen Blitze, Donner und gewaltige Stimmen aus. Der Thron stand auf einem kristallenen Sockel, und um ihn waren vier Wesen, die ihn hielten. Sie waren überall voller Augen; das erste sah aus wie ein Löwe, das zweite wie ein Jungstier, das dritte wie ein Adler und das vierte wie ein Mensch. Jedes hatte sechs Flügel, und sie sangen unablässig: Heilig, heilig, heilig ist der göttliche Herr, der Allmächtige und Ewige. - Während sie sangen, legten die gekrönten Häupter ihre Kronen vor dem göttlichen Herrn nieder und beteten ihn an als den Herrn und Schöpfer aller Dinge. Dann erschien inmitten dieser Versammlung ein Lamm, das aussah, als wenn es erwürgt wäre. Bei ihm waren die sieben Geister Gottes. Und alle fielen vor dem Lamm nieder, beteten es an und erhoben es zu göttlichen Ehren, indem sie unter Harfenbegleitung ein neues Loblied anstimmten. Von dem großen Thron erscholl darauf eine Stimme wie von tausend Engeln; gewaltig ertönte sie: Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig, Kraft, Reichtum, Weisheit, Stärke, Ehre, Preis und Lob zu empfangen. Das Lamm aber war allein mächtig, die sieben Siegel des Buches zu lösen, das sich zur Rechten des großen Thrones befand, und damit das Endschicksal der Welt in Gang zu setzen. Als es die ersten sechs Siegel öffnete, brachen vier Reiter auf, um die Welt zu beherrschen, bis die Auferstehung der Toten und der Weltuntergang geschehen war; es waren der Sieg, der Krieg, die Teuerung und der Tod. Und die Sonne wurde schwarz, der Mond blutrot, die Sterne fielen herab, der Himmel rollte sich wie eine Buchrolle zusammen, und ein gewaltiges Erdbeben riß die Berge und Inseln aus ihrer Verankerung. Da flohen die Menschen in die Höhlen und Klüfte der Berge. Bevor sie aber umkamen, erschien ein Engel mit dem Siegel des lebendigen Gottes, um die auserwählten Menschen auszusondern und sie vor den Thron des Allmächtigen zu führen. Aus dem Geschlecht der Kinder Israel wurden einhundertvierundvierzigtausend versiegelt, aus jedem Stamm Zwölftausend. Die Schar derer, die aus den anderen Völkern auserwählt wurde, war nicht mehr zu zählen. 266

Danach wurde das siebente Siegel geöffnet, und Johannes sah sieben Engel, die vor dem Thron des Allmächtigen standen; sie bliesen nacheinander in ihre Posaunen, und die Vernichtung der Erde nahm währenddessen ihren Lauf: Zunächst wurde ein Drittel der Erde, des Wassers, des Lebens auf der Erde und im Wasser, der Sonne, des Mondes und der Sterne vernichtet. Danach kamen die Mächte des Abgrundes, um die Menschen zu quälen, und schließlich wurden die vier Engel, die am Euphrat gebunden waren, von ihren Fesseln befreit, um den dritten Teil der Menschen zu töten. Mit dem Erschallen der siebenten Posaune wurde dann das ewige, allumfassende Reich Christi ausgerufen. Michael und seine Engel besiegten auch den Satanas oder den Teufel - wie der große Drache, die alte Schlange, genannt wird - und warfen ihn aus dem Himmel auf die Erde. Am Himmel war zu der Zeit eine Frau erschienen, auf der Mondsichel stehend, mit der Sonne bekleidet und mit zwölf Sternen gekrönt. Die gebar ein Kind, das die Völker lenken sollte. Und es wurde zu Gott entrückt. Die Frau floh vor dem Angriff des Drachens in die Wüste und wurde vor ihm auf wunderbare Weise gerettet. Und Johannes sah weiter, wie das Gericht Gottes aus sieben Schalen voll des göttlichen Zornes sich mit Plagen und Erdbeben über die Erde ergoß, während die auserwählten Heiligen vor seinem Thron standen und ihn lobten und priesen wie die Engel, die bei diesen letzten sieben Strafgerichten Gott lobten. Er sah auch, wie die große Hure, die große und prächtige Stadt, die über die Könige der Erde herrschte, geschlagen ward wie Babylon; und über ihren Untergang erhob sich auf der Erde große Klage, im Himmel aber war lauter Jubel. Dann sah Johannes, wie Christus nach einem großen Sieg über die Könige der Erde ein tausendjähriges Friedensreich errichtete. Für diese Zeit wurde der alte Drache gefesselt und in die Unterwelt verdammt. Nach Ablauf der tausend Jahre wurde Satan für kurze Zeit losgelassen. Er führte Gog und Magog zum Krieg gegen die Heiligen, und das Feuer vom Himmel verzehrte sie. Und nachdem Satan dann für ewig in den Feuersee geworfen worden war, standen alle Toten auf. Johannes sah, wie sie von dem gerichtet wurden, der auf einem weißen Thron saß, vor dem die Erde und der Himmel flohen. Und es gab keinen Ort mehr für sie. Der Tod und das Totenreich - das sind alle, die nicht auserwählt wurden zum Leben im Reiche des Lammes - wurden in den Feuersee geworfen. 267

Danach wurde das siebente Siegel geöffnet, <strong>und</strong> Johannes sah<br />

sieben Engel, <strong>die</strong> vor dem Thron des Allmächtigen standen; sie<br />

bliesen nacheinander in ihre Posaunen, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vernichtung der<br />

Erde nahm währenddessen ihren Lauf: Zunächst wurde ein Drittel<br />

der Erde, des Wassers, des Lebens auf der Erde <strong>und</strong> im Wasser,<br />

der Sonne, des Mondes <strong>und</strong> der Sterne vernichtet. Danach kamen<br />

<strong>die</strong> Mächte des Abgr<strong>und</strong>es, um <strong>die</strong> Menschen zu quälen, <strong>und</strong><br />

schließlich wurden <strong>die</strong> vier Engel, <strong>die</strong> am Euphrat geb<strong>und</strong>en waren,<br />

von ihren Fesseln befreit, um den dritten Teil der Menschen zu<br />

töten.<br />

Mit dem Erschallen der siebenten Posaune wurde dann das ewige,<br />

allumfassende Reich Christi ausgerufen. Michael <strong>und</strong> seine Engel<br />

besiegten auch den Satanas oder den Teufel - wie der große<br />

Drache, <strong>die</strong> alte Schlange, genannt wird - <strong>und</strong> warfen ihn aus dem<br />

Himmel auf <strong>die</strong> Erde. Am Himmel war zu der Zeit eine Frau<br />

erschienen, auf der Mondsichel stehend, mit der Sonne bekleidet<br />

<strong>und</strong> mit zwölf Sternen gekrönt. Die gebar ein Kind, das <strong>die</strong> Völker<br />

lenken sollte. Und es wurde zu <strong>Gott</strong> entrückt. Die Frau floh vor dem<br />

Angriff des Drachens in <strong>die</strong> Wüste <strong>und</strong> wurde vor ihm auf<br />

w<strong>und</strong>erbare Weise gerettet.<br />

Und Johannes sah weiter, wie das Gericht <strong>Gott</strong>es aus sieben<br />

Schalen voll des göttlichen Zornes sich mit Plagen <strong>und</strong> Erdbeben<br />

über <strong>die</strong> Erde ergoß, während <strong>die</strong> auserwählten Heiligen vor seinem<br />

Thron standen <strong>und</strong> ihn lobten <strong>und</strong> priesen wie <strong>die</strong> Engel, <strong>die</strong> bei<br />

<strong>die</strong>sen letzten sieben Strafgerichten <strong>Gott</strong> lobten. Er sah auch, wie<br />

<strong>die</strong> große Hure, <strong>die</strong> große <strong>und</strong> prächtige Stadt, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> Könige<br />

der Erde herrschte, geschlagen ward wie Babylon; <strong>und</strong> über ihren<br />

Untergang erhob sich auf der Erde große Klage, im Himmel aber<br />

war lauter Jubel.<br />

Dann sah Johannes, wie Christus nach einem großen Sieg über<br />

<strong>die</strong> Könige der Erde ein tausendjähriges Friedensreich errichtete.<br />

Für <strong>die</strong>se Zeit wurde der alte Drache gefesselt <strong>und</strong> in <strong>die</strong> Unterwelt<br />

verdammt. Nach Ablauf der tausend Jahre wurde Satan für kurze<br />

Zeit losgelassen. Er führte Gog <strong>und</strong> Magog zum Krieg gegen <strong>die</strong><br />

Heiligen, <strong>und</strong> das Feuer vom Himmel verzehrte sie. Und nachdem<br />

Satan dann für ewig in den Feuersee geworfen worden war,<br />

standen alle Toten auf. Johannes sah, wie sie von dem gerichtet<br />

wurden, der auf einem weißen Thron saß, vor dem <strong>die</strong> Erde <strong>und</strong> der<br />

Himmel flohen. Und es gab keinen Ort mehr für sie. Der Tod <strong>und</strong><br />

das Totenreich - das sind alle, <strong>die</strong> nicht auserwählt wurden zum<br />

Leben im Reiche des Lammes - wurden in den Feuersee geworfen.<br />

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