Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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war der Spruch Jahwes -, soll umkommen. Denn dann will Jahwe selber kommen, und vor Jahwe sollen zittern die Fische im Meer und die Vögel unter dem Himmel, die Tiere auf dem Felde und alle Lebewesen überhaupt. Und die Berge werden umstürzen, die Felsenwände und alle Mauern brechen, damit alle Völker den heiligen Namen Jahwes als Herrn anerkennen. Ezechiel 1,3; 20-24; 34,75-25; 37-39. d. Und das Wort Jahwes an Sacharja im zweiten Regierungsjahr des Königs Darius war: Siehe, die Welt hat Frieden, alle Länder sind ruhig. Jahwe will sich mit Barmherzigkeit Jerusalem wieder zuwenden und es wiedererstehen lassen und wie eine Mauer aus Feuer die Stadt umgeben, um sie und seine Herrlichkeit zu schützen. Die Stadt wird offen daliegen, und wimmeln wird es in ihr von Leuten und Vieh. - Und Sacharja sah, wie alle Diebe und Meineidigen die Stadt verlassen und auch die Gottlosigkeit flieht, nachdem Jahwe alle Feinde geschlagen hat und von allen Seiten die Leute, die sich zum Volke Gottes zählen, nach Jerusalem zurückgekehrt sind. Die Straßen sind dann bevölkert von glücklichen Alten und glücklichen Kindern. Denn einstmals war die Arbeit von Mensch und Tier fruchtlos, war kein Friede im Lande wegen der durchziehenden Heere, weil alle Menschen gegeneinanderstanden. Dann aber hat Jahwe sie zu friedfertigen Bürgern gemacht, wo jeder seinen Anteil hat am Weinstock und am Brot, wo einer mit dem anderen in Wahrheit redet und Gerechtigkeit im Gericht waltet und die Fastentage zu Freudenzeiten werden. Sacharja 1,1.11-16; 2,4-5; 5,1-11; 8,1-13. c. Es erging das Wort des Herrn auch an Jesaja, den Sohn des Amos, als Usia König in Juda war, und Jesaja weissagte: In der letzten Zeit wird der Berg, das Haus Jahwes, fest stehen und alle Berge überragen. Und Jahwe wird von dort aus die Völker richten und lenken. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und aus ihren Spießen Sicheln. Denn kein Volk wird mehr gegen ein anderes kriegen. Und Friede wird auch im Leben der Tiere sein. Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen, die Panther bei den kleinen Böckchen liegen. Kleine Knaben werden Kälber, junge Löwen und Mastrinder zusammen auf eine Weide treiben. Kühe und Bären werden zusammen grasen, und ihre 258

Jungen werden zusammen spielen. Die Löwen werden Stroh fressen wie die Zugochsen, die Kinder werden mit Giftottern spielen, ohne gebissen zu werden. Und die Fruchtbarkeit des Landes wird zunehmen, weil der Geist aus der Höhe über das Land kommt. Das alles weissagte Jesaja dem Rest, der sich bekehren wird und umkehrt zu Jahwe; und Jahwe wird den Rest vom fremden Joch befreien und ihm gute, ruhige Wohnstatt geben, zuvorderst aber den Armen und Bedürftigen, für die der Sproß aus dem Hause Isai auf dem Throne Davids kommt, dessen Herrschaft ewig währt. Jahwe Zebaoth wird dann selbst auf dem Berge Zion ein großes Gastmahl für alle Völker veranstalten und die Decken und Hüllen von ihnen nehmen. Er wird den Tod aufheben. Er wird von allen Gesichtern die Tränen abwischen, und sein Volk wird in Ehren dastehen. Jesaja 2,2-4; 11,1-8; 32,15-20; 7,3; 9,2-5; 14,30; 9,6; 11,4; 25,6-9. 1. Die neue Welt ist die Heilszeit, die Jahwe auf sein Gericht am Tage Jahwes folgen läßt. Auch wo die Propheten den Begriff „Tag Jahwes" nicht verwenden, schildern sie die Vorstellung dessen, was hinter dem Begriff steht (Jesaja 3,7.18; 7,17-23; Micha 2,4; Zephania 1,7-18; Jeremia 46,10 u.ö.). Es ist Grundüberzeugung aller Propheten, daß Gericht und Heil zusammengehören. (Zu den Propheten siehe Kapitel 8.) Das Gericht Jahwes ist das Hauptthema aller Propheten. Der Mythos von dem gewalttätigen Eingreifen Jahwes in die Geschichte wird genährt durch die leidensvolle Erfahrung der Propheten. Die alten Sozialgefüge und Rechtssatzungen sind zerbrochen, und das neuentstandene Königtum erweist sich als unfähig, die sozialen Nöte zu lindern, die im Gefolge der theokratischen Despotie aufbrechen. Unter den Bannfluch des Großkönigs Jahwe fallen alle Völker, einschließlich Israel. An ihm vollzieht Jahwe sein Gericht besonders hart. 2. Das Gericht mit nachfolgender Heilszeit ist dabei für die vorexilische Prophetie nie von universaler oder kosmischer Bedeutung, sondern wird als zeitliches Gericht verstanden. Es hat keine eschatologische Bedeutung, auch wenn die Bilder aus Naturkatastrophen (Jesaja 30,30; Zephania 1,15-16) entlehnt sind. Die prophetische Predigt ist politische Predigt. Ezechiel, während des babylonischen Exils, ist der erste, der seiner Botschaft eschatologische Bedeutung zumißt. Das Gericht Jahwes beginnt, wenn „die Zeit der Völker" herangekommen ist (Kapitel 30,3). Ezechiel endet nicht mit der Wiederbesiedlung Jerusalems, sondern läßt noch Gog und Magog zum letzten Sturm auf das neue Jerusalem anrennen und daran verbluten (Kapitel 38-39). Der Kampf ist entsetzlich, und die ganze Welt und die ganze Natur wird in ihn verstrickt. Dabei werden die Völker erkennen, „daß ich Jahwe bin" (Kapitel 38,23). Darin nimmt Ezechiel die Apokalyptik Daniels vorweg (siehe 14,3). 259

war der Spruch Jahwes -, soll umkommen. Denn dann will Jahwe<br />

selber kommen, <strong>und</strong> vor Jahwe sollen zittern <strong>die</strong> Fische im Meer<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Vögel unter dem Himmel, <strong>die</strong> Tiere auf dem Felde <strong>und</strong> alle<br />

Lebewesen überhaupt. Und <strong>die</strong> Berge werden umstürzen, <strong>die</strong><br />

Felsenwände <strong>und</strong> alle Mauern brechen, damit alle Völker den<br />

heiligen Namen Jahwes als Herrn anerkennen.<br />

Ezechiel 1,3; 20-24; 34,75-25; 37-39.<br />

d. Und das Wort Jahwes an Sacharja im zweiten Regierungsjahr<br />

des Königs Darius war: Siehe, <strong>die</strong> Welt hat Frieden, alle Länder sind<br />

ruhig. Jahwe will sich mit Barmherzigkeit Jerusalem wieder<br />

zuwenden <strong>und</strong> es wiedererstehen lassen <strong>und</strong> wie eine Mauer aus<br />

Feuer <strong>die</strong> Stadt umgeben, um sie <strong>und</strong> seine Herrlichkeit zu<br />

schützen. Die Stadt wird offen daliegen, <strong>und</strong> wimmeln wird es in ihr<br />

von Leuten <strong>und</strong> Vieh. - Und Sacharja sah, wie alle Diebe <strong>und</strong><br />

Meineidigen <strong>die</strong> Stadt verlassen <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> <strong>Gott</strong>losigkeit flieht,<br />

nachdem Jahwe alle Feinde geschlagen hat <strong>und</strong> von allen Seiten<br />

<strong>die</strong> Leute, <strong>die</strong> sich zum Volke <strong>Gott</strong>es zählen, nach Jerusalem<br />

zurückgekehrt sind. Die Straßen sind dann bevölkert von<br />

glücklichen Alten <strong>und</strong> glücklichen Kindern. Denn einstmals war <strong>die</strong><br />

Arbeit von Mensch <strong>und</strong> Tier fruchtlos, war kein Friede im Lande<br />

wegen der durchziehenden Heere, weil alle Menschen<br />

gegeneinanderstanden. Dann aber hat Jahwe sie zu friedfertigen<br />

Bürgern gemacht, wo jeder seinen Anteil hat am Weinstock <strong>und</strong> am<br />

Brot, wo einer mit dem anderen in Wahrheit redet <strong>und</strong> Gerechtigkeit<br />

im Gericht waltet <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fastentage zu Freudenzeiten werden.<br />

Sacharja 1,1.11-16; 2,4-5; 5,1-11; 8,1-13.<br />

c. Es erging das Wort des Herrn auch an Jesaja, den Sohn des<br />

Amos, als Usia König in Juda war, <strong>und</strong> Jesaja weissagte: In der<br />

letzten Zeit wird der Berg, das Haus Jahwes, fest stehen <strong>und</strong> alle<br />

Berge überragen. Und Jahwe wird von dort aus <strong>die</strong> Völker richten<br />

<strong>und</strong> lenken. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen<br />

machen <strong>und</strong> aus ihren Spießen Sicheln. Denn kein Volk wird mehr<br />

gegen ein anderes kriegen. Und Friede wird auch im Leben der<br />

Tiere sein. Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen, <strong>die</strong><br />

Panther bei den kleinen Böckchen liegen. Kleine Knaben werden<br />

Kälber, junge Löwen <strong>und</strong> Mastrinder zusammen auf eine Weide<br />

treiben. Kühe <strong>und</strong> Bären werden zusammen grasen, <strong>und</strong> ihre<br />

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