30.12.2012 Aufrufe

Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Juden, um dort das Evangelium zu verkünden. Als einer der ersten<br />

erlebte er eine Erscheinung des auferstandenen Christus. Er trug<br />

den Beinamen „der Gerechte", weil er treu <strong>und</strong> gerecht für <strong>die</strong> Leute<br />

in Jerusalem sorgte, <strong>die</strong> sich zu Jesus hielten. Wegen seines<br />

Abfalls von dem synagogalen Kult haben <strong>die</strong> aufgeregten Juden ihn<br />

von den Zinnen des Tempels gestürzt, gesteinigt <strong>und</strong> erschlagen.<br />

Der Herr selber erschien ihm öfter <strong>und</strong> weihte ihn in <strong>die</strong><br />

Geheimnisse des wahren Lebens ein. Diese Offenbarungen <strong>und</strong><br />

Predigten waren weit verbreitet.<br />

Matthäus 13,55; Apostelgeschichte 12,17; 21,18; 15,7-21; Galater 2,9;<br />

I. Korinther 15,7; Hieronymos, De viris illustrissimis III,1;<br />

Erste <strong>und</strong> Zweite Jakobusapokalypse aus Codex V von Nag Hammadi;<br />

Josephus, jüdische Altertümer, § 200.<br />

1. Die Nachrichten der Bibel scheinen auf einen geschichtlichen Kern<br />

zurückzugehen. Der Bruder Jesu nimmt nach dessen Tod eine<br />

Vorzugsstellung ein. Die Berichte über seine Visionen gehören zu der<br />

notwendigen Legitimierung als geistliche Autorität, zum Mythos, wie ihn <strong>die</strong><br />

gnostische Literatur dann aufgenommen hat. In der christlichen Ikonographie<br />

ist vor allem <strong>die</strong> außerkanonische Tradition von seinem Märtyrertod wirksam<br />

geworden. Der Verfasser des neutestamentlichen Jakobusbriefes ist er sicher<br />

nicht.<br />

2. Der Frühkatholizismus hat versucht, <strong>die</strong> natürliche Verwandtschaft mit<br />

Jesus als Vetternschaft darzustellen, um das Dogma von der jungfräulichen<br />

Reinheit der <strong>Gott</strong>esmutter Maria zu rechtfertigen (etwa „Legenda aurea",<br />

Kapitel: Jakobus S. Minor).<br />

13.4 Johannes der Täufer<br />

Zur Zeit des Königs Herodes lebte ein Priester, der hieß<br />

Zacharias. Seine Frau hieß Elisabeth <strong>und</strong> gehörte zum Hause<br />

Aarons. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth war unfruchtbar.<br />

Als er einstmals Dienst im Tempel tat, erschien ihm der Engel<br />

Gabriel <strong>und</strong> weissagte ihm: Deine Frau wird bald einen Sohn<br />

gebären, den sollst du Johannes nennen. Das Kind wird vom<br />

Mutterleibe an vom Heiligen Geisterfüllt sein <strong>und</strong> keine<br />

berauschenden Getränke genießen. Es wird in der Kraft des Elia<br />

viele Leute zu <strong>Gott</strong> bringen. - Zacharias wollte das nicht glauben,<br />

weil er <strong>und</strong> seine Frau schon hochbetagt waren. Gabriel sagte ihm<br />

darauf: Weil du nicht glaubst, wirst du stumm bleiben bis zu dem<br />

Tage der Geburt des Kindes. Und es erfüllte sich alles so, wie<br />

249

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!