Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Juden zu suchen. Sie hatten <strong>die</strong>se Nachricht aus den Sternen<br />
gelesen. Der König Herodes war über <strong>die</strong> Nachricht erschrocken,<br />
half ihnen aber, den Weg nach Bethlehem zu finden, wo nach der<br />
Überlieferung einst der Christus geboren werden sollte. Die Magier<br />
fanden dort auch ihren Stern über dem Ort stehen, wo das Kind<br />
war, <strong>und</strong> sie beteten Jesus an, opferten reichlich Gold, Weihrauch<br />
<strong>und</strong> Myrrhe <strong>und</strong> zogen dann, wie es ihnen ein Traum befahl,<br />
heimlich wieder fort, ohne dem Herodes anzugeben, welches Kind<br />
der neugeborene Judenkönig war.<br />
Der Engel des Herrn erschien dann dem Joseph im Traum <strong>und</strong><br />
befahl ihm, mit dem Kind <strong>und</strong> seiner Mutter nach Ägypten zu<br />
fliehen, denn Herodes hatte beschlossen, Jesus umbringen zu<br />
lassen. So flohen sie <strong>und</strong> blieben in Ägypten, bis Herodes<br />
gestorben war. Dann kehrten sie zurück <strong>und</strong> wohnten in Nazareth,<br />
in Galiläa, weil sie <strong>die</strong> Juden fürchteten. Damit wurde <strong>die</strong><br />
Weissagung erfüllt, daß der Messias Nazareios heißen werde.<br />
Herodes aber hatte in Bethlehem <strong>und</strong> in seinem Umkreis alle<br />
Knaben töten lassen, <strong>die</strong> unter zwei Jahren waren, um<br />
sicherzugehen, daß er den neugeborenen König getötet hatte.<br />
Jesus wuchs in Nazareth auf <strong>und</strong> kam, wie viele andere in jener<br />
Zeit, zu dem Prediger Johannes an den Jordan <strong>und</strong> ließ sich zum<br />
Zeichen der Reinigung <strong>und</strong> Umkehr mit Jordanwasser taufen. Da<br />
öffnete sich über ihm der Himmel, <strong>und</strong> der Heilige Geist überkam<br />
ihn, wie eine Taube aus dem Himmel kommt, <strong>und</strong> zugleich ertönte<br />
eine Stimme aus den Himmeln: Mein Sohn, den ich liebe <strong>und</strong> an<br />
dem ich Wohlgefallen habe.<br />
Jesus erwies sich in allem als getreuer Sohn seines göttlichen<br />
Vaters. Er bestand <strong>die</strong> Prüfungen Satans in der Wüste, wohin ihn<br />
der göttliche Geist geführt hatte, <strong>und</strong> predigte überall im Lande, daß<br />
<strong>die</strong> Leute umkehren sollten <strong>und</strong> sich hinwenden zum Reich der<br />
Himmel, dem göttlichen Reich, das herbeigekommen ist. Ihm<br />
glaubten viele, <strong>und</strong> so hatte er auch bald zwölf Männer um sich<br />
versammelt, <strong>die</strong> ihm nachfolgten. Das waren Simon, den Jesus<br />
Petrus nannte, <strong>und</strong> sein Bruder Andreas, dazu <strong>die</strong> Söhne des<br />
Zebedäus, Jakobus <strong>und</strong> Johannes, <strong>die</strong> er von dem Fischerboote<br />
ihres Vaters mit sich nahm. Er hatte viel Zulauf von allen Seiten,<br />
<strong>und</strong> so war unter seinen Jüngern auch ein Zöllner, Matthäus. Die<br />
anderen waren Philippus, Bartholomäus, Thomas, Simon, Judas<br />
aus Ischariot, Jakobus, der Sohn des Alphäus, <strong>und</strong> Judas, Sohn<br />
des Jakobus; <strong>die</strong> nannte er Apostel. Und Jesus wanderte im Lande<br />
umher, predigte den Leuten, heilte Kranke <strong>und</strong> ließ Tote wieder ins<br />
239