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Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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sich bald allerseits beliebt gemacht. Im siebenten Jahre des Königs<br />

wurde <strong>die</strong> Hochzeit <strong>und</strong> Krönung gefeiert.<br />

Mardochai gelang es bald darauf, eine Verschwörung gegen den<br />

König aufzudecken <strong>und</strong> sie der Esther anzuzeigen. So konnte sie<br />

Ahasveros das Leben <strong>und</strong> den Thron retten. Die beiden Kämmerer,<br />

<strong>die</strong> den Aufstand geplant hatten, wurden gehenkt. An ihrer Stelle<br />

ernannte der König den Agagiter Haman zum Oberkämmerer, der<br />

damit Anspruch auf fußfällige Verehrung hatte. Nur Mardochai<br />

beugte seine Knie nicht vor ihm, weil er Jude war. Darüber geriet<br />

Haman in Zorn <strong>und</strong> beschloß, alle Juden im Lande ausrotten zu<br />

lassen. Er erlangte <strong>die</strong> Zustimmung des Königs, weil er ihm gesagt<br />

hatte, daß er das Vermögen <strong>die</strong>ses Volkes für <strong>die</strong> Krone einziehen<br />

werde. Das große Blutbad sollte im ganzen Reich an einem Tage,<br />

am 13. Adar, geschehen. Eilboten brachten den Befehl sofort in alle<br />

Provinzen. Als Mardochai das hörte, bewegte er Esther, sich für <strong>die</strong><br />

Juden beim König einzusetzen, <strong>und</strong> Esther lud darauf für den<br />

nächsten Abend den König mit Haman zu einem Gastmahl ein, auf<br />

dem der König alle ihre Bitten erfüllen wollte.<br />

Haman hatte nun auf den Rat seiner Frau hin geplant, Mardochai<br />

noch vor dem 13. Adar umzubringen. Zu <strong>die</strong>sem Zwecke ließ er<br />

schon einen großen Galgen errichten. Da wurde er in der Frühe des<br />

nächsten Tages zum König gerufen; der hatte <strong>die</strong> Nacht nicht<br />

schlafen können <strong>und</strong> sich deshalb aus der Chronik der Könige von<br />

Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> Persien vorlesen lassen; dabei war er wieder an<br />

Mardochais Hilfe bei der Entdeckung jener Verschwörung erinnert<br />

worden <strong>und</strong> hatte nun beschlossen, Mardochai deswegen zu ehren.<br />

Er fragte den Haman, wie man einen ver<strong>die</strong>nstvollen Mann ehren<br />

könne. Haman, der glaubte, er sei gemeint, schlug vor, den Mann<br />

auf des Königs Roß in königlichem Gewande durch <strong>die</strong> Stadt führen<br />

zu lassen. Da befahl der König ihm, den Mardochai so zu ehren.<br />

Noch am selben Abend wurde Haman dann bei dem Gastmahl zum<br />

Tode am Galgen verurteilt, als der König durch Esther erfuhr, was<br />

Haman mit Mardochai vorhatte, <strong>und</strong> auch noch sehen mußte, wie<br />

Haman in unziemlicher Form bei Esther um sein Leben bat.<br />

Mardochai wurde über das Haus Hamans gesetzt <strong>und</strong> trug den<br />

Siegelring des Königs wie vor ihm Haman.<br />

Um nun das Unheil von den Juden abzuwenden, ließ der König<br />

einen neuen Befehl im Reiche verbreiten, der den Juden erlaubte,<br />

am 13. Adar sich gegen ihre Feinde zu verteidigen <strong>und</strong> alle Gegner,<br />

einschließlich der Frauen <strong>und</strong> Kinder, zu töten. Daraufhin wurden<br />

viele vor Angst auch Juden. Und so rechneten an jenem Tage <strong>die</strong><br />

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