Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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Tempelraum, errichtete Salomo einen vergoldeten Altar; vor dem<br />
Tempel ließ er rechts <strong>und</strong> links der Halle zwei Bronzesäulen<br />
aufstellen, <strong>die</strong> achtzehn Ellen hoch waren. Ihre Lilienkapitelle waren<br />
mit Granatäpfeln geschmückt.<br />
Für den Opfer<strong>die</strong>nst im Tempelraum ließ der König ein<br />
Wasserbecken aus Bronze gießen, das von zwölf Stierbildern<br />
getragen wurde, wobei in jede Himmelsrichtung drei Stiere blickten.<br />
Dazu zehn Kesselwagen aus Bronze, <strong>die</strong> mit Cherubimen, Löwen<br />
<strong>und</strong> Palmetten verziert waren. Der Gießer aus Tyrus verfertigte<br />
auch <strong>die</strong> goldenen Leuchter, Kannen, Schaufeln, Töpfe, Lampen,<br />
Türangeln, <strong>die</strong> Schautische <strong>und</strong> den Altar. Sieben Jahre dauerte <strong>die</strong><br />
Bauzeit, bis der Tempel vollendet war. Und Salomo weihte den<br />
Tempel mit Pomp <strong>und</strong> Pracht ein, nachdem er <strong>die</strong> Lade in das<br />
Allerheiligste hatte bringen lassen. Dazu opferte er riesige Mengen<br />
Vieh. Das Tempelweihfest dauerte vierzehn Tage. Andere sagen,<br />
daß er das Volk schon am achten Tage nach Hause gehen ließ.<br />
Danach erschien Jahwe dem Salomo <strong>und</strong> sagte zu ihm: Ich habe<br />
<strong>die</strong>ses Haus geheiligt <strong>und</strong> meinen Namen für ewig dorthin gesetzt.<br />
Wenn ihr aber aufhört, meine Gesetze <strong>und</strong> Gebote zu beachten,<br />
<strong>und</strong> anderen <strong>Götter</strong>n nachlauft, so werde ich euch ausrotten in<br />
<strong>die</strong>sem Lande <strong>und</strong> das Haus einreißen lassen, so daß alle<br />
Vorübergehenden fragen werden: Wie konnte Jahwe das<br />
zulassen!?<br />
In den Kammern sammelten König <strong>und</strong> Priester den<br />
Tempelschatz, den dann unter Rehabeam der ägyptische König<br />
Sisak als erster plünderte, während Joas von Israel später auch das<br />
goldene <strong>und</strong> silberne Tempelgerät raubte. Hiskia von Juda nahm<br />
danach auch vom Tempelschatz, dazu <strong>die</strong> Goldbleche von den<br />
Wänden im Tempel, um <strong>die</strong> Tributforderungen Sanheribs zu<br />
erfüllen. Nebukadnezar aus Babylon nahm schließlich den Rest mit,<br />
bevor er den Tempel niederbrennen ließ.<br />
Nach dem Untergang Babylons kehrten <strong>die</strong> Juden unter ihrem<br />
Statthalter Serubbabel mit königlich-persischer Vollmacht nach<br />
Jerusalem zurück <strong>und</strong> errichteten an der früheren Stelle den Tempel<br />
wieder so, wie er unter Salomo errichtet worden war. Der Tempel<br />
Serubbabels stand, bis König Herodes ihn erneuerte. Diesen<br />
Tempel zerstörten <strong>die</strong> Römer, als sie Jerusalem stürmten.<br />
Jahwe hat all <strong>die</strong> Zerstörungen zugelassen, wie er denn schon<br />
durch den Propheten Jeremia geredet hatte: Ich will <strong>die</strong>se Stadt in<br />
<strong>die</strong> Hände Nebukadnezars, des Königs von Babel, geben, <strong>und</strong> der<br />
wird sie verbrennen lassen. Denn seitdem <strong>die</strong>se Stadt gebaut ist,<br />
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