Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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10 Jerusalem, Stadt <strong>und</strong> Tempel<br />
10.1 Die Stadt<br />
In Jerusalem herrschte schon ein König zur Zeit Abrahams. Als <strong>die</strong><br />
Israeliten anfingen, das Land zu besiedeln, eroberten sie auch<br />
Jerusalem <strong>und</strong> äscherten es ein.<br />
Aber erst David eroberte <strong>und</strong> besetzte nach seiner Krönung zum<br />
König von Juda Jerusalem, das damals noch eine jebusitische Stadt<br />
war, mitsamt der Burg Zion. Die Burg nannte er Davids Stadt. Er<br />
erweiterte sie beträchtlich. Dort hinein ließ er auch <strong>die</strong> Lade Elohims<br />
bringen, der man den Namen gab: „Der Name Jahwe Zebaoths<br />
wohnt auf ihr über den Cherubim." Sein Nachfolger Salomo erbaute<br />
in ihr einen prächtigen Palast <strong>und</strong> vor allem den Tempel Jahwes.<br />
Um <strong>die</strong> Stadt Jerusalem ließ Salomo <strong>die</strong> Mauern erhöhen <strong>und</strong><br />
befestigen, <strong>die</strong> dann zum erstenmal Joas, der König Israels, einriß,<br />
als er den König Amasja von Juda bekriegte <strong>und</strong> Tempel <strong>und</strong> Stadt<br />
plünderte, wie es schon der Ägypter Sisak zur Zeit des Königs<br />
Rehabeam getan hatte. Aber König Hiskia befestigte Jerusalem<br />
wieder, so daß sie dem Sturm der Assyrer noch widerstand. Der<br />
Belagerung Nebukadnezars hielt sie nicht stand, sondern ergab<br />
sich ihm. Nebukadnezar ließ darauf Stadt <strong>und</strong> Tempel plündern <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> königliche Familie sowie alle Beamten <strong>und</strong> Handwerker nach<br />
Babylon abführen. Als Statthalter setzte er den Zedekia ein, einen<br />
Onkel des letzten Königs Jojachin. Als Zedekia abtrünnig wurde,<br />
erstürmte Nebukadnezar <strong>die</strong> Stadt <strong>und</strong> ließ sie einäschern. Zedekia<br />
wurde geblendet in <strong>die</strong> Gefangenschaft geführt, nachdem man<br />
zuerst vor seinen Augen seine Kinder getötet hatte. Nur <strong>die</strong> Bauern<br />
durften im Lande bleiben, während alle anderen weggeführt<br />
wurden.<br />
Erst nach dem Untergang Babylons konnten <strong>die</strong> Jerusalemer auf<br />
Befehl des Perserkönigs Cyrus zurückkehren <strong>und</strong> ihren Tempel <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Stadt wieder aufbauen. Aus dem babylonischen Tempelschatz<br />
durften sie alle Tempelgeräte mitnehmen, <strong>die</strong> Nebukadnezar hatte<br />
rauben lassen. Cyrus ließ ihnen zudem - <strong>und</strong> sein Nachfolger<br />
Darius bestätigte <strong>die</strong>s - aus den königlichen Einkünften so viel Mittel<br />
zuweisen, wie sie zum Wiederaufbau benötigten. Der jüdische<br />
Priester Esra reiste mit königlicher Order nach Jerusalem, um alles<br />
so zu erledigen, wie es dem Gesetz des „<strong>Gott</strong>es des Himmels"<br />
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