Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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30.12.2012 Aufrufe

Polemik gegen den Polytheismus in Jerusalem zur Zeit Salomos ist zutreffend. Er hat sich dort sicher bis in das letzte Drittel des 7. Jahrhunderts v .u. Z., bis zur Kultreform des Königs Josia, gehalten. (Siehe auch zu der Geburtsgeschichte Salomos 9,3,a und 9,3,5, zum Tempelbau 10,2.2.) 9.5 Jerobeam und Rehabeam Jerobeam war der Sohn Nebats aus Zereda in Ephraim. Sein Vater war schon verstorben, als er dank seiner Tüchtigkeit von Salomo zum obersten Aufseher über die Fronarbeiter aus den Nordstämmen bestimmt wurde. Jerobeam aber lehnte sich gegen Salomo auf. Einmal traf er unterwegs auf freiem Felde den Propheten Achia aus Silo. Achia zerriß seinen Mantel in zwölf Stücke und gab davon zehn Stücke an Jerobeam und weissagte ihm, daß Jahwe ihm nach dem Tode Salomos zehn Stämme aus dem Reiche geben und ihn zum König über Israel setzen werde. Salomos Sohn aber sollte nur Juda und Jerusalem behalten. Und Jerobeam floh vor Salomo nach Ägypten und blieb dort, bis er die Nachricht von des Königs Tode hörte. Da kehrte er zurück und traf in Sichern ein, wo der Landtag zusammengekommen war, um Rehabeam, den Sohn Salomos, zum König über Israel zu machen, nachdem er schon König in Jerusalem und Juda geworden war. Jerobeam und die ganze Gemeinde redeten mit Rehabeam und sagten: Wir wollen dir Untertan sein, wenn du uns versprichst, nicht mehr solche harten Lasten und Frondienste uns aufzuerlegen, wie es dein Vater getan hat. Rehabeam erbat sich drei Tage Bedenkzeit und befragte die königlichen Ratgeber. Die älteren, die schon unter seinem Vater gedient hatten, rieten ihm, die Forderungen zu erfüllen, aber die jungen, denen er dann folgte, rieten ihm zu folgender Antwort: Mein kleiner Finger ist dicker als meines Vaters Lenden. Und wenn mein Vater euch ein schweres Joch auferlegt hat, so will ich euer Joch noch härter machen. Wenn euch mein Vater mit Peitschen züchtigte, so will ich euch mit gedornten Geißeln züchtigen. - Als nun Rehabeam am dritten Tag Jerobeam diese Antwort gab, rief ganz Israel: 204

Was haben wir für Teil an David? Wir haben kein Erbteil am Sohn Isais! Auf, in deine Zelte, Israel, kümmere dich um dein Haus, David! Und sie wählten Jerobeam zum König. Rehabeam aber mußte fliehen, als er mit seinem obersten Fronvogt Adoniram versuchte, die Widerspenstigen botmäßig zu machen. Adoniram selbst wurde dabei gesteinigt. Dem Rehabeam befahl Jahwe durch den Propheten Semaja: Ihr sollt nicht gegen eure Brüder in Israel kämpfen, denn durch mich ist es so gekommen. - Und so kämpfte Juda nicht gegen Israel. Jerobeam befestigte danach Sichern und machte es zu seiner Stadt. Um aber sein Volk nicht durch die Anziehungskraft des Tempels in Jerusalem zu gefährden, richtete er in Bethel und Dan zwei goldene Stierbilder auf und ließ ausrufen: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten befreit hat. Er richtete auch kleine Höhenheiligtümer ein und ließ zu, daß auch Nichtleviten zu Priestern gemacht wurden. Und Jahwe sandte einen Propheten aus Juda nach Bethel, um Jerobeam vor solchen Götterdiensten zu warnen, und drohte Israel deswegen den Untergang an. Nach zweiundzwanzigjähriger Regierungszeit starb Jerobeam. Ihm folgte sein einziger Sohn Nadab, nachdem ein anderer Sohn schon als Kind gestorben war. Achia aus Silo in Juda hatte schon bei der Krankheit des Kindes den Untergang des Hauses Jerobeams und auch den Untergang des Königreiches Israel im Auftrage Jahwes vorhergesagt. Rehabeam aber war nur siebzehn Jahre König in Jerusalem und Juda und tat alles, was Jahwe mißfiel. Er rief die Kulte der Völker wieder ins Leben, die früher im Lande lebten. Ihm folgte sein Sohn Abiam auf den Thron Davids. I. Könige 11,26-12,33; 13,1-14,21; 15,1-2. 205

Was haben wir für Teil an David?<br />

Wir haben kein Erbteil am Sohn Isais!<br />

Auf, in deine Zelte, Israel,<br />

kümmere dich um dein Haus, David!<br />

Und sie wählten Jerobeam zum König. Rehabeam aber mußte<br />

fliehen, als er mit seinem obersten Fronvogt Adoniram versuchte,<br />

<strong>die</strong> Widerspenstigen botmäßig zu machen. Adoniram selbst wurde<br />

dabei gesteinigt. Dem Rehabeam befahl Jahwe durch den<br />

Propheten Semaja: Ihr sollt nicht gegen eure Brüder in Israel<br />

kämpfen, denn durch mich ist es so gekommen. - Und so kämpfte<br />

Juda nicht gegen Israel.<br />

Jerobeam befestigte danach Sichern <strong>und</strong> machte es zu seiner<br />

Stadt. Um aber sein Volk nicht durch <strong>die</strong> Anziehungskraft des<br />

Tempels in Jerusalem zu gefährden, richtete er in Bethel <strong>und</strong> Dan<br />

zwei goldene Stierbilder auf <strong>und</strong> ließ ausrufen: Das ist dein <strong>Gott</strong>,<br />

Israel, der dich aus Ägypten befreit hat. Er richtete auch kleine<br />

Höhenheiligtümer ein <strong>und</strong> ließ zu, daß auch Nichtleviten zu<br />

Priestern gemacht wurden. Und Jahwe sandte einen Propheten aus<br />

Juda nach Bethel, um Jerobeam vor solchen <strong>Götter</strong><strong>die</strong>nsten zu<br />

warnen, <strong>und</strong> drohte Israel deswegen den Untergang an.<br />

Nach zwei<strong>und</strong>zwanzigjähriger Regierungszeit starb Jerobeam. Ihm<br />

folgte sein einziger Sohn Nadab, nachdem ein anderer Sohn schon<br />

als Kind gestorben war. Achia aus Silo in Juda hatte schon bei der<br />

Krankheit des Kindes den Untergang des Hauses Jerobeams <strong>und</strong><br />

auch den Untergang des Königreiches Israel im Auftrage Jahwes<br />

vorhergesagt.<br />

Rehabeam aber war nur siebzehn Jahre König in Jerusalem <strong>und</strong><br />

Juda <strong>und</strong> tat alles, was Jahwe mißfiel. Er rief <strong>die</strong> Kulte der Völker<br />

wieder ins Leben, <strong>die</strong> früher im Lande lebten. Ihm folgte sein Sohn<br />

Abiam auf den Thron Davids.<br />

I. Könige 11,26-12,33; 13,1-14,21; 15,1-2.<br />

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