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Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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waren, <strong>und</strong> andere Unzufriedene. Er tastete aber nie das Leben<br />

Sauls an, obwohl er ihn oft hätte töten können.<br />

Hingegen schonte er, als er König geworden war, <strong>die</strong> Philister<br />

nicht <strong>und</strong> schlug sie <strong>und</strong> ihre Riesengarde. Jahwe stritt für ihn.<br />

Nachdem Jahwe ihm Ruhe verschafft hatte vor seinen Feinden,<br />

dachte David daran, für <strong>die</strong> Lade, <strong>die</strong> er nach Jerusalem geholt<br />

hatte, einen Tempel zu bauen. Aber Jahwe ließ ihm durch den<br />

Propheten Nathan sagen: Wenn deine Zeit voll ist <strong>und</strong> du dich zu<br />

deinen Vätern gelegt hast, dann will ich deinem Leibesnachkommen<br />

sein Königtum bestätigen. Er soll meinem Namen ein Haus bauen,<br />

<strong>und</strong> ich werde seinen Königsthron für immer bestätigen. Ich will ihm<br />

ein Vater <strong>und</strong> er soll mir ein Sohn sein. So errichtete David für den<br />

Namen Jahwes kein Haus, wohl aber sammelte er einen großen<br />

Schatz, mit dem Salomo bauen sollte.<br />

Noch zu seinen Lebzeiten ließ David alle Nachkommen Sauls<br />

töten <strong>und</strong> verschonte nur Meribbaal, den Sohn Jonathans, weil er<br />

dem verschworen war.<br />

Sein letztes großes Werk war eine Volkszählung, zu der Jahwe<br />

selbst ihn anregte. Noch im selben Jahre sandte Jahwe den<br />

Propheten Gad zu David, kündigte ihm drei mögliche Strafen an<br />

<strong>und</strong> ließ ihn selbst entscheiden, mit welcher Strafe das Land<br />

geschlagen werden sollte, denn Jahwes Zorn war neu entbrannt.<br />

Und David wählte <strong>die</strong> Pest, <strong>die</strong> drei Tage lang wütete, bis Jahwe<br />

dem Würgeengel Einhalt gebot, als der schon bei der Tenne des<br />

Jebusiters Oman vor Jerusalem stand. Da kaufte David <strong>die</strong>sen Platz<br />

<strong>und</strong> errichtete dort einen Altar <strong>und</strong> opferte ein Heilsopfer, mit dem er<br />

Jahwe versöhnte. Das war aber der Platz, auf dem Salomo dann<br />

den Tempel baute.<br />

I. Samuel 17,1-54; 18,28-19,17; 23; 24; II. Samuel 5,17-18; 21; 24.<br />

1. Es ist sicher, daß David eine geschichtliche Person gewesen ist.<br />

Mythologisch bedeutsam ist aber <strong>die</strong> Gestalt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Überlieferung <strong>die</strong>sem<br />

ersten König in Israel gegeben hat, der vermutlich um <strong>die</strong> erste<br />

Jahrtausendwende v. u. Z. regiert hat. David ist für <strong>die</strong> Überlieferung nicht nur<br />

ein schöner Mann <strong>und</strong> bedeutender Held gewesen, sondern wird auch als<br />

Dichter dargestellt. Einzelne Lieder in den Büchern Samuel <strong>und</strong> Könige<br />

werden vielleicht rechtens ihm zugeschrieben, <strong>die</strong> meisten der nach ihm<br />

genannten Psalmen dürften ihn nicht zum Verfasser haben.<br />

2. Die Entstehung seines Königtums wird mit größter Wahrscheinlichkeit so<br />

verlaufen sein, wie sie in der priesterlichen Überlieferung tra<strong>die</strong>rt wird. David<br />

wird ein Freibeuter, der mit Hilfe von geflohenen Rechtsbrechern sich eine<br />

Truppe aufbaute, durch <strong>die</strong> er sich so viel Respekt verschaffte, daß <strong>die</strong> Judäer<br />

ihn zu ihrem König wählten. Darin gleicht er Jephta (siehe 7,8). Diese Form<br />

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