Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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umfassendste Material für <strong>die</strong>se Vorstellung liegt in den vorderasiatischen<br />
Tammuz-Istar-Liedern vor. Das Bild von der Ehe zwischen Jahwe <strong>und</strong> Israel<br />
ist auch das Hauptmotiv oder Hauptmythologem des Hosea (siehe 8,7;<br />
14,2,e,1-3).<br />
8.6 Ezechiel<br />
Als der Priester Ezechiel, der Sohn Busis', mit den Verbannten aus<br />
Jerusalem in Babylon am Flusse Kebar saß, hatte er eine Vision<br />
(siehe 2,6,h): Er sah einen Sturmwind von Norden her kommen, in<br />
dem eine große Wolke war, aus ihr kam strahlendes Licht <strong>und</strong><br />
flammendes Feuer. Aus dem Licht wieder wurden vier Gestalten<br />
sichtbar, menschenähnlich, doch jede mit vier Gesichtern <strong>und</strong> vier<br />
Flügeln. Unter den Flügeln hatten sie menschliche Hände. Ihre<br />
Gesichter wandten sich nicht um, wenn sie gingen. Jeweils eines<br />
von ihnen sah geradeaus, <strong>und</strong> das war ein menschliches Gesicht.<br />
Das rechte war bei allen ein Löwen-, das linke ein Stiergesicht, das<br />
rückwärtige war ein Adlergesicht.<br />
Mit je zwei Flügeln berührten <strong>die</strong> vier Gestalten einander, mit den<br />
beiden ändern verhüllten sie sich selbst. Mitten zwischen den vieren<br />
war ein loderndes Feuer, von dem Blitze ausgingen. Neben den<br />
Gestalten befanden sich Räder, deren Felgen mit Augen besetzt<br />
waren <strong>und</strong> <strong>die</strong> sich nach allen Seiten in Bewegung setzen konnten,<br />
wenn <strong>die</strong> Gestalten mit den Flügeln schlugen. Und über den Flügeln<br />
der vier war noch etwas wie ein Thron von Saphiren, auf dem eine<br />
menschenähnliche Gestalt saß, gehüllt in gleißendes Licht <strong>und</strong><br />
Feuer. So war <strong>die</strong> Herrlichkeit Jahwes anzusehen. Und das<br />
Rauschen der Flügel war wie das Brausen gewaltiger<br />
Wassermassen. Ezechiel fiel nieder, hörte aber eine Stimme, <strong>die</strong><br />
ihm befahl, sich aufzurichten, zum Hause Israel zu reden. Es<br />
streckte sich zu ihm auch eine Hand aus, gab ihm eine beidseitig<br />
eng beschriebene Buchrolle zu essen <strong>und</strong> sagte: Menschensohn,<br />
verzehre sie <strong>und</strong> erfülle dein Inneres mit ihr. Und sie schmeckte wie<br />
Honig. Die Worte aber, <strong>die</strong> Ezechiel schlucken mußte, waren hart<br />
für Israel.<br />
Danach erhob sich <strong>die</strong> Herrlichkeit Jahwes mit gewaltigem Getöse<br />
wie ein Erdbeben <strong>und</strong> verschwand. Ezechiel aber befand sich bei<br />
den Verbannten zu Teil Abib in Babylon.<br />
Und sooft <strong>die</strong> Herrlichkeit Jahwes Ezechiel wieder erschien, so oft<br />
erhielt er einen Auftrag für das Haus Israel, das Jahwe beschlossen<br />
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