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Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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Simson wuchs unter dem Segen Jahwes im Lager Dans auf. Seine<br />

Frau aber suchte <strong>und</strong> fand er bei den Philistern in Timnat. Auf der<br />

Brautwerbefahrt schlug er einen jungen Löwen ohne jede Waffe<br />

nieder. Als er nun später hinabzog, um sie zu ehelichen, fand er in<br />

dem Kadaver des erschlagenen Löwen einen wilden<br />

Bienenschwarm, den er plünderte. Von dem Honig gab er auch<br />

seinen Eltern. Auf der Hochzeit stellte Simson aus <strong>die</strong>sen<br />

Begebenheiten ein Rätsel auf, das er der Hochzeitsgesellschaft<br />

zum Raten aufgab: Speise ging aus von dem Fresser, <strong>und</strong> Süßes<br />

ging aus von dem Starken.<br />

Weil <strong>die</strong> Gäste es aber nicht lösen konnten, drang man in <strong>die</strong> Frau,<br />

aus Simson <strong>die</strong> Lösung herauszulocken. Und er verriet sie ihr, weil<br />

sie zu hartnäckig geworden war. Als <strong>die</strong> Hochzeitsgäste ihm dann<br />

<strong>die</strong> richtige Antwort gaben, antwortete er verärgert: Hättet ihr nicht<br />

gepflügt mit meinem Kalbe, ihr hättet mein Rätsel nicht gelöst; <strong>und</strong><br />

er ging fort nach Hause. Seine Frau aber wurde einem der<br />

Brautgesellen gegeben.<br />

Nach einiger Zeit kam Simson zurück <strong>und</strong> nahm bittere Rache an<br />

den Philistern, indem er durch gefangene Füchse, denen er<br />

brennende Fackeln an <strong>die</strong> Schwänze geb<strong>und</strong>en hatte, <strong>die</strong> Felder<br />

<strong>und</strong> Pflanzungen vernichten ließ. Aus Rache verbrannten nun <strong>die</strong><br />

Philister das Haus seiner Frau mit allen Bewohnern.<br />

Darüber ergrimmte Simson so, daß er, von seinen Landsleuten an<br />

<strong>die</strong> Philister ausgeliefert, etwa tausend Mann mit einem<br />

Eselskinnbacken erschlug, den er zufällig fand. Von da ging er nach<br />

Gaza. Als man ihn dort fangen wollte - er verbrachte <strong>die</strong> Nacht bei<br />

einer Hure -, hob er um Mitternacht das verschlossene Stadttor mit<br />

seinen Angeln aus <strong>und</strong> trug es auf einen Berg bei Hebron.<br />

Simson war stark <strong>und</strong> unbesiegbar. Aber seine nächste Fre<strong>und</strong>in<br />

war <strong>die</strong> Philisterin Delila. Die versuchte das Geheimnis seiner Kraft<br />

<strong>und</strong> Unverletzbarkeit herauszulocken. Etliche Male hatte er sie mit<br />

falschen Auskünften irregeführt, <strong>und</strong> Delila mußte stets <strong>die</strong><br />

gedungenen Mörder wieder fortschicken. Einmal verriet er ihr sein<br />

Geheimnis doch; es bestand darin, daß Simson so lange<br />

unbesiegbar <strong>und</strong> unverletzlich blieb, wie sein Haupthaar nicht<br />

geschnitten wurde. In der nächsten Nacht nun schnitt sie ihm das<br />

Haupthaar ab, <strong>die</strong> Philister drangen ein, überwältigten ihn <strong>und</strong><br />

stachen ihm <strong>die</strong> Augen aus. Sie behielten ihn dann als Sklaven im<br />

Gefängnis. Neben der Arbeit holten sie ihn bei Festen auch zur<br />

Belustigung der Gäste herauf. Bei solch einer Gelegenheit rächte<br />

sich Simson für <strong>die</strong> Schmach: Seine Stärke war ihm<br />

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