Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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Elisa, <strong>die</strong> großen Propheten <strong>und</strong> W<strong>und</strong>ertäter. Wieder andere<br />
sagen, daß ein Gilgal, was auch Geliloth genannt wurde, an der<br />
Küste gelegen sei; Josua schlug dessen König <strong>und</strong> besetzte das<br />
Land.<br />
Josua 4,19-20; 9,6; 10,6-7; 14,6; Richter 2,1; II. Samuel 19,16;<br />
l. Samuel 10,8; 11,14-15; 13; I. Samuel 7,16; II. Könige 2,1; 4,38-39;<br />
Josua 12,23; 15,7; 18,17.<br />
1. Der Name Gilgal rührt von einem Begriff her, der ursprünglich Steinkreis<br />
bedeutet. Die kreisförmig aufgestellten Steinsäulen sind Symbole der<br />
Kultvereine an <strong>die</strong>sem Orte. Jeder Stein repräsentiert einen Stamm <strong>und</strong><br />
dessen kalendarisch festgelegten Dienst am Heiligtum. Der Gilgal nördlich von<br />
Jericho <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen sind älter als <strong>die</strong> israelitische Religion. Die<br />
einwandernden Israeliten usurpierten mit dem Lande auch dessen Kultur <strong>und</strong><br />
Kultstätten. Sie gaben ihnen aber später eine andere Kultlegende bei. Die<br />
israelitische Kultlegende des Gilgals nördlich von Jericho ist <strong>die</strong> Geschichte<br />
vom Überqueren des Jordans durch <strong>die</strong> zwölf Stämme. Die ältere Kultlegende<br />
ist endgültig verlorengegangen. Es ist nur aus der Einsetzung des<br />
Krönungsrituals im Gilgal für <strong>die</strong> israelitischen Könige zu vermuten, daß <strong>die</strong>ser<br />
Gilgal ein früherer Kultort war. Dafür mag gelten, daß <strong>die</strong> anderen Orte mit<br />
Namen Gilgal immer mit alten kanaanäischen Opferstätten verb<strong>und</strong>en<br />
erscheinen (siehe auch unter 7,1).<br />
b. Als Jakob auf Brautsuche war, kam er auch nach Lus. Dort<br />
erschien ihm sein <strong>Gott</strong> im Traum. Und danach nannte er <strong>die</strong>sen Ort<br />
Bethel, das ist „Haus <strong>Gott</strong>es". Jakob baute dort einen Altar.<br />
Später, als <strong>die</strong> Israeliten schon im Lande waren, befand sich <strong>die</strong><br />
Lade Jahwes in Bethel im Heiligtum, an dem Pinchas, der Enkel<br />
Aarons, Priester war. Deshalb kam auch der Richter Samuel oft<br />
nach Bethel, um dort Recht zu sprechen.<br />
Nachdem das Reich Salomos zerbrochen war, machte Jerobeam,<br />
der König des Nordreiches Israel, Bethel zu einem Staatsheiligtum,<br />
wo er ein goldenes Stierbild aufstellen ließ, vor dem der<br />
<strong>Gott</strong>es<strong>die</strong>nst stattfand. Aber Josia von Juda drang bis Bethel vor<br />
<strong>und</strong> zerstörte den Altar, den Jerobeam errichtet hatte.<br />
In Bethel lebte <strong>und</strong> wirkte auch der Prophet Amos, der im Namen<br />
des <strong>Gott</strong>es Jahwe versuchte, das Nordreich zur Umkehr, zur<br />
Botmäßigkeit unter Jerusalem zu bekehren.<br />
I. Mose 28,19; Richter 20,26-28; I. Samuel 7,16; l. Könige 72,24-32;<br />
II. Könige 23,15; Amos 3,14; 5,5; 7,10.<br />
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