Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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30.12.2012 Aufrufe

seine Sprüche. Sie stellt ihn so als getreues Abbild des Gottes dar, der in sich selber noch zweigestaltig ist, zwei verschiedene Bevölkerungsgruppen vertritt, die noch um den Primat kämpfen. Die Opfer Bileams wie die des Teiresias offenbaren zugleich ihre Stellung: Sie sind nicht Herren des Schicksals, sondern Knechte; der Gott bedient sich ihrer nach seinem Willen. Sie sind Zwitter, halb Gott und halb Mensch, halb der Zukunft zugehörig, halb der alten vergangenen Welt. 136

6 Die göttliche Gesetzgebung 6.1 Am Sinai a. Als die Israeliten in der Wüste am Berge Sinai lagerten, kam Jahwe auf den Berg herab (vgl. 2,2,a) und sprach: Ich bin dein Gott Jahwe, der dich aus dem Sklavenhaus Ägypten weggeführt hat. Du sollst neben mir keinen anderen Gott haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen noch sonst irgendein Abbild von Himmlischem oder Irdischem oder Unterirdischem und sollst dich vor solchen auch nicht niederwerfen oder sie verehren, denn ich, dein Gott Jahwe, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Verschuldung der Väter an den Kindern, Enkeln und Urenkeln derer ahndet, die mich hassen, der aber gnädig sein wird bis ins tausendste Glied denen, die mich lieben und meine Gebote halten. Du sollst den Namen deines Gottes Jahwe nicht frevlerisch gebrauchen, denn Jahwe wird den nicht ungestraft sein lassen, der seinen Namen so mißbraucht. Achte darauf, daß du den Sabbat heilig hältst. Sechs Tage sollst du arbeiten und deine Geschäfte erledigen, aber am siebenten Tage, dem Sabbat zur Ehre deines Gottes Jahwe, sollst du keine Geschäfte machen, weder du noch dein Sohn, weder deine Tochter, Knecht, Magd noch dein Vieh, noch der Fremde in deiner Familie. Denn Jahwe hat in sechs Tagen den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was in ihnen ist, gemacht und danach am siebenten Tage geruht. Darum hat Jahwe den Sabbat gesegnet und zum heiligen Tag erklärt. Halte deinen Vater und deine Mutter in Ehren. So wirst du lange in dem Lande leben, das dein Gott Jahwe dir geben wird. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst gegen deinen Nächsten kein falsches Zeugnis ablegen. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst auch keine Begierde nach der Ehefrau deines Nächsten haben oder nach seinen Leuten, seinem Vieh oder einem anderen Besitzgegenstand von ihm. Als aber das Volk das hörte, wollten sie dieses Gesetz wohl halten. II. Mose 20,1-11. 137

seine Sprüche. Sie stellt ihn so als getreues Abbild des <strong>Gott</strong>es dar, der in<br />

sich selber noch zweigestaltig ist, zwei verschiedene Bevölkerungsgruppen<br />

vertritt, <strong>die</strong> noch um den Primat kämpfen.<br />

Die Opfer Bileams wie <strong>die</strong> des Teiresias offenbaren zugleich ihre Stellung:<br />

Sie sind nicht Herren des Schicksals, sondern Knechte; der <strong>Gott</strong> be<strong>die</strong>nt sich<br />

ihrer nach seinem Willen. Sie sind Zwitter, halb <strong>Gott</strong> <strong>und</strong> halb Mensch, halb<br />

der Zukunft zugehörig, halb der alten vergangenen Welt.<br />

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