Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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auch gute <strong>und</strong> feste Städte. Bei ihnen leben auch Nachkommen der<br />
Enakiter. Als Kaleb ben Jephunneh das hörte, wollte er sofort<br />
hinaufziehen <strong>und</strong> sagte: Wenn uns Jahwe gnädig ist, wird das Land<br />
uns schon zufallen. Denn Kaleb zog mit ihnen <strong>und</strong> sollte nach<br />
Jahwes Befehl auch mit im Lande wohnen.<br />
IV. Mose 13,17.22.27-28.30; 14,8.<br />
1. Der Mythos von dem tapferen Helden Kaleb stammt aus der alten<br />
Südtradition, <strong>die</strong> man als Laienquelle bezeichnet hat. Sie wurde von dem<br />
Stamm der Kalebiter tra<strong>die</strong>rt. Das war ein Nomadenstamm, der um Hebron<br />
herum seine Hauptlagerstätten hatte. Er lebte in einer Art Schutzvertrag mit<br />
dem Stamme Juda. Er sicherte militärisch dessen Südgrenze. Seine<br />
Stammestraditionen sind vorwiegend militärischer Natur, wie auch aus Josua<br />
14,6-14 hervorgeht. Deshalb kennt der Mythos keine Niederlage der<br />
K<strong>und</strong>schafter.<br />
b. Als <strong>die</strong> Israeliten sich dem Lande von Süden genähert hatten,<br />
beauftragte Mose Männer, das Land zu erk<strong>und</strong>en. Sie sollten<br />
prüfen, ob es auch fruchtbar sei. Und da gerade <strong>die</strong> Zeit der ersten<br />
Weintrauben war, schnitten sie im Tale Eskol eine Rebe mit einer<br />
Weintraube ab, <strong>die</strong> zwei Männer an einer Stange tragen mußten,<br />
<strong>und</strong> nahmen auch Granatäpfel <strong>und</strong> Feigen mit, weil Mose ihnen<br />
geboten hatte, auch Früchte mitzubringen. Sie überbrachten <strong>die</strong><br />
Früchte <strong>und</strong> ihre Beobachtungen Mose <strong>und</strong> Aaron <strong>und</strong> der ganzen<br />
Gemeinde, <strong>die</strong> sich versammelt hatte. Es waren aber etliche unter<br />
den K<strong>und</strong>schaftern, <strong>die</strong> sagten: Wir wollen nicht in das Land gehen,<br />
denn <strong>die</strong> Leute sind sehr groß <strong>und</strong> stark; damit verglichen, sehen<br />
wir wie Heuschrecken aus.<br />
Darauf fing das Volk an zu jammern <strong>und</strong> wollte zurück nach<br />
Ägypten. Da sprach Jahwe zu Mose: Gehe hin <strong>und</strong> sage den<br />
Leuten, daß wegen ihres Unglaubens keiner von ihnen das Land<br />
betreten soll, ausgenommen ihre Kinder <strong>und</strong> Kaleb. Alle anderen<br />
sollen vorher sterben.<br />
Als Mose das den Leuten sagte, wurden sie sehr betrübt. Sie<br />
wollten aber nicht auf ihn hören <strong>und</strong> zogen nun, wie Jahwe zuerst<br />
befohlen hatte, gegen <strong>die</strong> Amalekiter <strong>und</strong> Kanaaniter ins Feld. Von<br />
denen wurden sie jedoch geschlagen <strong>und</strong> in <strong>die</strong> Wüste versprengt.<br />
Und <strong>die</strong> K<strong>und</strong>schafter starben alle, ausgenommen Kaleb.<br />
IV. Mose 13,20.23.26b.31.33; 14,3-4.30.39-44.<br />
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