Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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30.12.2012 Aufrufe

Ganz allmählich will ich sie vertreiben, bis du zahlreich genug bist, um das Land selber zu besiedeln und zu bebauen. Mose kam zu den Leuten und teilte ihnen alle diese Worte Jahwes mit. Sie schlössen daraufhin mit Jahwe einen Vertrag und besiegelten ihn durch das Opfer von zwölf Stieren. Und Mose erhielt nach vierzig Tagen und Nächten von Jahwe Steintafeln, auf die Jahwe selber sein Vertragsgesetz geschrieben hatte. Mose aber bewahrte die Tafeln im Offenbarungszelt auf. Trotz aller Hilfe und Verheißungen Jahwes waren die Wanderer unzufrieden. Nichts als das Manna hatten sie zu essen und sehnten sich zurück nach Ägypten, nach seinen Fischen, Gurken, Melonen, Zwiebeln und dem Knoblauch. Durch dieses Jammern ließ Jahwe sich bewegen, ihnen Wachteln zum Essen zu schicken. Mose aber trauerte darüber, daß nicht das ganze Volk vom prophetischen Geiste Gottes ergriffen war, sondern nur sehr wenige; denn Gott hatte am Horeb gesagt: Wenn ihr auf mich hören und meinen Bund halten wollt, dann sollt ihr mein Eigentum unter allen Völkern und ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Auf ihrem Wege durch das Ostjordanland umgingen die Israeliten Edom und zogen an den Jordan in die Nähe von Jericho. II. Mose 15,22-25; 17,1-15; 19,5-6; 20,18-19; 23,20; 23,29-30; 24,4-8; 33,7-11; IV. Mose 7,1-3; 11,4-30. 1. Der elohistische Erzähler kennzeichnet die Israeliten nicht als Heroen. Er stellt betont ihre Unfähigkeit in den Vordergrund, sich mit den Verhältnissen in der Wüste abzufinden. Ohne Mose und die Freundlichkeit seines Gottes, der sich sehr für das Wohlergehen der Leute und des Landes einsetzt, wären diese nie in das Land gelangt, zu dessen ursprünglichen Besitzern der ägyptenfreundliche Erzähler gehört, der das Heimweh nach Ägypten als Motiv kennt. 2. Seine antijerusalemische Haltung wird auch in der Meinung sichtbar, daß das ganze Volk ein königliches Priesteramt besitzen sollte. Mit Mose trauert er, daß nicht alle Israeliten mit dem prophetischen Geist ausgerüstet sind wie Mose, der Wundertäter (siehe 4,5,b). 3. Die priesterliche Endredaktion hat konsequent den Gottesnamen Elohim auch in den elohistischen Texten nach der Theophanie in II. Mose 3 getilgt und den Gottesnamen Jahwe eingefügt. c. Auf dem Wege vom Meer gelangten die Israeliten in die Wüste Zin. Dort speiste Jahwe sie mit Manna, das er zu Beginn jeden Tages vom Himmel regnen ließ. Und jeder sammelte täglich für seinen Bedarf. Am Freitag aber sammelten sie die doppelte Menge, 128

denn der Sabbat, der siebte Tag, war ein Ruhetag für Jahwe. Das Manna verdarb auch an diesen beiden Tagen nicht, obwohl es sonst nur einen Tag genießbar blieb. Aaron aber füllte einen Krug mit Manna und bewahrte es im Offenbarungszelt zum ewigen Andenken an die wunderbare Ernährung des Volkes in der Wüste auf. Im dritten Monat nach dem Auszug lagerten sie am Sinai. Dort gebot Jahwe dem Mose, den er zu sich gerufen hatte, daß die Israeliten ihm ein Heiligtum bauen sollten. Und Jahwe bestimmte sehr genau, wie die Bundeslade, der Schaubrottisch, der goldene Leuchter und das Zelt gearbeitet sein sollten. Ebenso ausführlich beschrieb Jahwe die Kleidung für die Priester, das Ritual der Priesterweihe und den ganzen Kultbetrieb, einschließlich der Gesetze, denen sich das ganze Volk beugen sollte. Jahwe befahl Mose und Aaron auch, ganz Israel zu zählen, die wehrfähigen Männer zu mustern und eine Lagerordnung aufzustellen. Die Leviten aber sollten nur den Dienst am Heiligtum verrichten und von allen anderen Aufgaben befreit sein. Ganz Israel sollte den Unterhalt der Priester tragen und reichlich opfern. Am Zwanzigsten des zweiten Monats im zweiten Jahr des Auszuges brachen sie vom Sinai auf und zogen in die Steppe Paran. Als die Korahiten sich aber gegen die Priester Mose und Aaron empörten, mußten sie sterben, wie auch alle sterben mußten, die sich dem Heiligtum ungebührlich näherten. Das Betreten war nur Mose, dem Priester Aaron und seinen Söhnen gestattet. Aaron aber starb am Berge Hör. Er durfte das Land der Verheißung nicht betreten, weil er Jahwe nicht geglaubt hatte. Von dort zogen die Israeliten weiter bis in die Steppen Moabs gegenüber Jericho. Dort hurten die Israeliten mit den Töchtern der Moabiter. Deshalb ließ Jahwe eine schwere Plage über das Lager kommen, die erst wich, als alle fremden Frauen aus dem Lager entfernt waren und Jahwe erneut viele Gesetze gab, denen die Israeliten gehorchen sollten. Sie sollten keine fremden Frauen ehelichen. Deshalb ließ Mose auch nach dem Sieg über die Midianiter nachträglich noch alle Frauen töten, so daß von den Midianitern nur die jungfräulichen Mädchen überlebten. Und Mose zeichnete nach dem Befehle Jahwes den genauen Verlauf der Wanderung schriftlich auf. Ebenso auch, daß Jahwe befohlen hatte, das Land durch das Los zu verteilen. Danach starb 129

denn der Sabbat, der siebte Tag, war ein Ruhetag für Jahwe. Das<br />

Manna verdarb auch an <strong>die</strong>sen beiden Tagen nicht, obwohl es<br />

sonst nur einen Tag genießbar blieb.<br />

Aaron aber füllte einen Krug mit Manna <strong>und</strong> bewahrte es im<br />

Offenbarungszelt zum ewigen Andenken an <strong>die</strong> w<strong>und</strong>erbare<br />

Ernährung des Volkes in der Wüste auf.<br />

Im dritten Monat nach dem Auszug lagerten sie am Sinai. Dort<br />

gebot Jahwe dem Mose, den er zu sich gerufen hatte, daß <strong>die</strong><br />

Israeliten ihm ein Heiligtum bauen sollten. Und Jahwe bestimmte<br />

sehr genau, wie <strong>die</strong> B<strong>und</strong>eslade, der Schaubrottisch, der goldene<br />

Leuchter <strong>und</strong> das Zelt gearbeitet sein sollten. Ebenso ausführlich<br />

beschrieb Jahwe <strong>die</strong> Kleidung für <strong>die</strong> Priester, das Ritual der<br />

Priesterweihe <strong>und</strong> den ganzen Kultbetrieb, einschließlich der<br />

Gesetze, denen sich das ganze Volk beugen sollte.<br />

Jahwe befahl Mose <strong>und</strong> Aaron auch, ganz Israel zu zählen, <strong>die</strong><br />

wehrfähigen Männer zu mustern <strong>und</strong> eine Lagerordnung<br />

aufzustellen. Die Leviten aber sollten nur den Dienst am Heiligtum<br />

verrichten <strong>und</strong> von allen anderen Aufgaben befreit sein. Ganz Israel<br />

sollte den Unterhalt der Priester tragen <strong>und</strong> reichlich opfern. Am<br />

Zwanzigsten des zweiten Monats im zweiten Jahr des Auszuges<br />

brachen sie vom Sinai auf <strong>und</strong> zogen in <strong>die</strong> Steppe Paran.<br />

Als <strong>die</strong> Korahiten sich aber gegen <strong>die</strong> Priester Mose <strong>und</strong> Aaron<br />

empörten, mußten sie sterben, wie auch alle sterben mußten, <strong>die</strong><br />

sich dem Heiligtum ungebührlich näherten. Das Betreten war nur<br />

Mose, dem Priester Aaron <strong>und</strong> seinen Söhnen gestattet.<br />

Aaron aber starb am Berge Hör. Er durfte das Land der<br />

Verheißung nicht betreten, weil er Jahwe nicht geglaubt hatte. Von<br />

dort zogen <strong>die</strong> Israeliten weiter bis in <strong>die</strong> Steppen Moabs gegenüber<br />

Jericho.<br />

Dort hurten <strong>die</strong> Israeliten mit den Töchtern der Moabiter. Deshalb<br />

ließ Jahwe eine schwere Plage über das Lager kommen, <strong>die</strong> erst<br />

wich, als alle fremden Frauen aus dem Lager entfernt waren <strong>und</strong><br />

Jahwe erneut viele Gesetze gab, denen <strong>die</strong> Israeliten gehorchen<br />

sollten.<br />

Sie sollten keine fremden Frauen ehelichen. Deshalb ließ Mose<br />

auch nach dem Sieg über <strong>die</strong> Midianiter nachträglich noch alle<br />

Frauen töten, so daß von den Midianitern nur <strong>die</strong> jungfräulichen<br />

Mädchen überlebten.<br />

Und Mose zeichnete nach dem Befehle Jahwes den genauen<br />

Verlauf der Wanderung schriftlich auf. Ebenso auch, daß Jahwe<br />

befohlen hatte, das Land durch das Los zu verteilen. Danach starb<br />

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