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Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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15. Jahrh<strong>und</strong>ert v. u. Z. heißt. Und nun schlägt Jahwe <strong>die</strong> Ägypter im Zeichen<br />

des Sonnengottes Ra.<br />

Der Mythos ist keine ätiologische Sage, sondern Bestandteil der<br />

Jahwemythologie <strong>und</strong> Tradition eines israelitischen Stammes gewesen, der in<br />

Ägypten Dienst geleistet hatte. Aus ägyptischen Urk<strong>und</strong>en geht hervor, daß<br />

<strong>die</strong> Pharaonen 'pr-Leute, das entspricht den alttestamentlichen Hebräern,<br />

beschäftigt haben. Und aus dem Erzählgut eines Stammes ist dann der<br />

Mythos in <strong>die</strong> Gesamtgeschichte aufgenommen worden. Der Mythos erzählt<br />

<strong>die</strong> politische Auseinandersetzung eines Nomadenvolkes mit dem<br />

pharaonischen Ägypten in der Gestalt eines <strong>Götter</strong>kampfes. Jahwe schlägt in<br />

dem von Ra Erkorenen, das ist Ramses, Ra selber.<br />

b. Als Pharao das Volk hatte ziehen lassen, denn Jahwe hatte <strong>die</strong><br />

Ägypter fre<strong>und</strong>lich gestimmt, zogen sie nicht direkt in das Land, das<br />

ihnen versprochen war, weil der Weg zu beschwerlich war. Die<br />

vielen Königreiche auf <strong>die</strong>sem Wege waren starke Hindernisse. Die<br />

Ägypter aber besannen sich darauf, daß sie <strong>die</strong> Israeliten doch<br />

besser im Dienstverhältnis hätten behalten sollen, <strong>und</strong> wollten sie<br />

zurückholen. Da änderte der Engel Elohims, der dem Heere der<br />

Israeliten voranzog, seinen Platz <strong>und</strong> trat an das Ende des Zuges<br />

zwischen <strong>die</strong> beiden Heere <strong>und</strong> ließ <strong>die</strong> Räder der ägyptischen<br />

Streitwagen abfallen, so daß sie nur mühsam vorankamen <strong>und</strong> im<br />

Schilfmeergürtel des Nildeltas elend umkamen.<br />

ll. Mose 13,17; 14,5b-6.19.25a.<br />

1. Die elohistische Tradition erzählt den Untergang der ägyptischen<br />

Kampftruppe <strong>und</strong> den siegreichen Auszug der Israeliten aus Ägypten sehr<br />

zurückhaltend. Bei seiner Vorliebe für Ägypten stellt der elohistische Erzähler<br />

das W<strong>und</strong>er deshalb nicht so dramatisch dar. Sein <strong>Gott</strong> Elohim will Kriege<br />

vermeiden. Deshalb wählt er für das Volk einen Weg, der nicht zu militärischen<br />

Auseinandersetzungen mit den Landbewohnern führt. Der Engel Elohims<br />

verhindert auch eine militärische Konfrontation der beiden Heere, in deren<br />

Verlauf, das ist <strong>die</strong> unausgesprochene Meinung, Israel nur verlieren wird.<br />

(Zum mythologischen Verständnis siehe unter 5,1,a.)<br />

c. Als <strong>die</strong> Israelsöhne aus Sukkoth aufbrachen, ließ Mose sie am<br />

Meere lagern in der Nähe von Pihachirot. Dort holte eine<br />

Streitwagenabteilung des Pharao sie ein. Darüber waren <strong>die</strong><br />

Israelsöhne sehr erschrocken <strong>und</strong> schrien laut. Aber Mose<br />

gehorchte einem Befehl Jahwes <strong>und</strong> hob seinen Stab empor, reckte<br />

seine Hand aus <strong>und</strong> spaltete das Meer. Die Israeliten gingen<br />

zwischen den wie Mauern aufgetürmten Wassern hindurch. Die<br />

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