Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie
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Jahwe aber zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um<br />
ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule, damit sie<br />
Tag <strong>und</strong> Nacht wandern konnten. Und er brachte das Volk sicher<br />
durch eine Wasserfurt, indem er durch starken Ostwind das Wasser<br />
zurücktrieb. Aber in Gestalt der Feuer- <strong>und</strong> Wolkensäule verwirrte er<br />
das Heer der Ägypter. Und als <strong>die</strong> Verfolger flohen, trieb Jahwe sie<br />
gerade ins Meer. So errettete Jahwe <strong>die</strong> Israeliten. Hierauf erzählte<br />
Mose dem Jethro, daß Jahwe Israel aus Ägypten geführt habe, <strong>und</strong><br />
Jethro veranstaltete ein Dankopfer. Auf dem Weitermarsch zogen<br />
sie am Berge Sinai vorbei. Da fuhr Jahwe auf den Sinai herab <strong>und</strong><br />
rief Mose zu sich auf den Berg, das Volk aber sollte sich nicht zu<br />
dicht oder zu neugierig zu Jahwe vorwagen, sonst würden viele<br />
sterben. Mose <strong>und</strong> siebzig von den Ältesten stiegen auf den Berg<br />
hinauf, <strong>und</strong> sie erblickten ihren <strong>Gott</strong>. Aber sie konnten nur den Ort<br />
seiner Füße sehen, <strong>und</strong> das war wie Saphirplatten anzusehen <strong>und</strong><br />
glänzte wie der sonnenhelle Himmel. Sie aßen <strong>und</strong> tranken bei ihm.<br />
Als Mose aber ziemlich lange wegblieb, wurde das Volk unruhig<br />
<strong>und</strong> sagte zu seinem Priester Aaron: Los, mache uns einen <strong>Gott</strong>,<br />
der vor uns herzieht. Denn Mose, der Mann, der uns aus Ägypten<br />
hergebracht hat, ist ja verschw<strong>und</strong>en. Darauf ließ Aaron den<br />
Goldschmuck einsammeln <strong>und</strong> machte ein goldenes Kalb <strong>und</strong><br />
sagte: Das ist dein <strong>Gott</strong>, Israel, der dich aus Ägypten befreit hat.<br />
Und er veranstaltete ein großes Fest. Währenddes kam Mose vom<br />
Berge zurück, <strong>und</strong> als er das Treiben sah, zerschlug er <strong>die</strong><br />
Gesetzestafeln, <strong>die</strong> er von Jahwe erhalten hatte; er zerschlug auch<br />
das Kalb <strong>und</strong> reinigte das Volk. Jahwe aber brachte eine Plage über<br />
das Volk wegen des Kalbes, das Aaron gemacht hatte.<br />
Und Jahwe gab dem Mose zwei neue Tafeln <strong>und</strong> ließ ihn darauf<br />
schreiben: Ich bin dein <strong>Gott</strong>, du sollst dich vor keinem anderen<br />
<strong>Gott</strong>e beugen, du sollst dir keine gegossenen <strong>Gott</strong>esbilder machen.<br />
Du sollst das Passahmahl halten (siehe 6.1,b). Alle Erstgeburt<br />
gehört mir. Du sollst das Wochenfest <strong>und</strong> das Herbstfest feiern. Du<br />
sollst mein Opfer nicht mit Gesäuertem zusammenbringen. Ferner<br />
sollst du <strong>die</strong> ersten Früchte mir bringen <strong>und</strong> niemals ein Böckchen<br />
in der Milch seiner Mutter kochen. - Und Jahwe sprach zu Mose:<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Worte schließe ich mit dir <strong>und</strong> Israel einen B<strong>und</strong>.<br />
Mose gewann seinen midianitischen Schwager Hobab, daß er als<br />
Wegek<strong>und</strong>iger mit den Israeliten durch <strong>die</strong> Wüste zog. Unterwegs<br />
speiste Jahwe sein Volk mit Manna <strong>und</strong> auch, als sie nach Fleisch<br />
verlangten, mit Wachteln. Bei Kitroth Mattawa, das sind <strong>die</strong><br />
sogenannten Lustgräber, erschlug Jahwe aber viele, <strong>die</strong> gegen ihn<br />
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