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Beltz, Walter - Gott und die Götter - Biblische Mythologie

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Die Bevölkerung Kanaans ist semitisch gewesen. Ihre<br />

Oberherrschaft aber besteht, als <strong>die</strong> Israeliten einwandern, teilweise<br />

noch aus den Nachfahren der Hyksos, einem Volk aus dem Hurri-<br />

Mitanni-Gebirge, das in der Mitte des 2. Jahrtausends Syrien-<br />

Palästina, Assur <strong>und</strong> Ägypten beherrscht. Die Nachkommen der<br />

Hyksos auf den palästinensischen Thronen stehen in treuer<br />

Vasallenschaft zu Ägypten, das aber im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert zu<br />

schwach wird, sie noch zu schützen. Die Nomadenstämme<br />

besetzen zunächst nur <strong>die</strong> Teile des Landes, <strong>die</strong> in der Bronzezeit<br />

noch nicht oder nur schwach besiedelt gewesen sind, wie aus<br />

biblischen Angaben über <strong>die</strong> Grenzen der einzelnen Stämme<br />

hervorgeht. Zu größeren Eroberungen reichte <strong>die</strong> Kraft der<br />

einzelnen Stämme nicht. Schätzungsweise haben solche<br />

Nomadenstämme selten mehr als dreih<strong>und</strong>ert wehrfähige Männer<br />

gehabt. So sitzen <strong>die</strong> Judäer nach dem Buch Josua, Kapitel 15,<br />

südlich von Jerusalem, aber schon Hebron gehört den Kalebitern,<br />

wie Kapitel 14 des Buches Josua weiß. Ferner sitzen im Süden<br />

Jerusalems noch <strong>die</strong> Othnieliter, <strong>die</strong> Keniter <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jerahmieliter,<br />

wie ebenfalls aus der Liste bei Josua, Kapitel 15, <strong>und</strong> dem I. Buch<br />

Samuel, Kapitel 27, Vers 10, hervorgeht.<br />

Den äußersten Süden soll nach den bruchstückhaften Mitteilungen<br />

im Buch der Richter, Kapitel l, der Stamm Simeon besetzt gehabt<br />

haben, von dem wir nichts weiter wissen, während der Stamm Dan<br />

den äußersten Norden des Siedlungsgebietes als Wohnort angibt,<br />

wenn Richter 18 wahr sein sollte. Die wichtigsten Stämme sind <strong>die</strong><br />

„Haus Joseph" genannten Stämme Ephraim <strong>und</strong> Machir-Mannasse<br />

(vgl. Buch Josua, Kapitel 16-17). Ephraim hat das größte<br />

Siedlungsgebiet. Das kleinste besitzt nach Josua, Kapitel 18, der<br />

Stamm Benjamin. Im Ostjordanland wohnen der Stamm Gad <strong>und</strong><br />

vermutlich auch Rüben, obwohl auch über <strong>die</strong>sen Stamm eigentlich<br />

nichts Näheres ausgesagt wird (Josua, Kapitel 13). Im Norden<br />

sitzen dann nach Josua, Kapitel 19, noch Angehörige der Stämme<br />

Asser, Sebulon, Issasar, Naphtali. In <strong>die</strong>sen Gebieten gibt es nur<br />

ganz wenige <strong>und</strong> verstreute kanaanäische Siedlungen, <strong>die</strong> im Laufe<br />

der Zeit langsam von den Stämmen integriert werden. Eine reguläre<br />

Landeroberung, <strong>die</strong> etwa den Eroberungskriegen Tukultininurtas I.<br />

von Assur (1243-1207) oder Ramses' II. von Ägypten (1290-1223)<br />

vergleichbar wäre, fand nie statt. Diese besaßen richtige Heere.<br />

Ramses hatte z. B. seinen Gegnern, den Hethiterkönigen, <strong>die</strong><br />

Technik der Streitwagenkämpfe in den Feldzügen nachgeahmt <strong>und</strong><br />

sie verbessert <strong>und</strong> eroberte <strong>die</strong> palästinensischen Gebiete des<br />

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