Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Abbildung 140: Straßenbahnführung über kleine Kreisverkehre,<br />
Sperrung der Kreisfahrbahn<br />
Durch die Lichtsignalanlage tritt eine Verringerung<br />
der Kapazität für den Kraftfahrzeugverkehr ein. Deren<br />
Auswirkungen sollen im Planungsprozess<br />
sorgfältig geprüft werden. Im Einzelfall ist die Aufrechterhaltung<br />
einzelner Fahrbeziehungen, beispielsweise<br />
über Bypässe oder breite Kreisfahrbahnen<br />
möglich.<br />
Haltestellen der Schienenfahrzeuge auf der Kreisinsel<br />
sind zu vermeiden.<br />
9.3 Beschleunigungen für Linienbusverkehr<br />
Das Befahren eines Kreisverkehrs mit Linienbussen<br />
kann für stehende Fahrgäste infolge des zweifachen<br />
Richtungswechsels und der Querneigung<br />
zur Kurvenaußenseite einen vergleichsweise geringen<br />
Fahrkomfort mit sich bringen. Um die Befahrbarkeit<br />
eines Kreisverkehrs für Linienbusse zu<br />
erleichtern, sollen beim Entwurf keine Mindestmaße<br />
verwendet werden. Die Überprüfung der Befahrbarkeit<br />
mit Schleppkurven ist erforderlich.<br />
Kreisfahrbahnen mit Außendurchmessern ab 28 m<br />
sichern im Allgemeinen eine gute Befahrbarkeit<br />
des Kreisverkehrs für Standard-Linienbusse.<br />
Die Zweckmäßigkeit eines gepflasterten Innenringes<br />
ist bei regelmäßigem Linienbusverkehr zu prüfen.<br />
Der Fahrkomfort kann für die Fahrgäste verbessert<br />
werden, wenn auf den baulich gestalteten<br />
Innenring zugunsten einer Markierung verzichtet<br />
wird. Minikreisverkehre müssen mit einer überfahrbaren<br />
Kreisinsel ausgeführt werden. Auf den Höhenunterschied<br />
zwischen Kreisfahrbahn und Kreisinsel<br />
von ca. 4 cm soll dabei auch nicht verzichtet<br />
werden, wenn sie regelmäßig von Linienbussen<br />
befahren werden. Auf eine kalottenartige Überhöhung<br />
der Mittelinsel ist zu verzichten.<br />
Das Befahren eines Kreisverkehrs mit Linienbussen<br />
führt im Vergleich zu Knotenpunkten, an denen<br />
der Linienbus bevorrechtigt ist, in der Regel zu<br />
einer verlängerten Fahrzeit. Durch Beschleunigungsmaßnahmen<br />
in den Zufahrten können diese<br />
Fahrzeitverlängerungen reduziert werden. Bauliche<br />
und betriebliche Maßnahmen wie Busfahrstreifen<br />
oder geeignete Haltestellentypen und -lagen ermöglichen<br />
ÖPNV-Beschleunigungen in den Zufahrten.<br />
Maßnahmen zur Reduzierung von Fahrzeitverlusten<br />
in der Zufahrt sind bei Linienbussen nur unter<br />
bestimmten Voraussetzungen erforderlich. Erst ab<br />
einem Sättigungsgrad von 0,65 bringen Busspuren<br />
deutliche Reduzierungen der Reisezeit und der<br />
Anzahl der Halte vor dem Knotenpunktbereich. Bei<br />
geringerer Belastung sind keine relevanten Fahrzeitgewinne<br />
feststellbar.<br />
Im folgenden werden Varianten zur Beschleunigung<br />
von Linienbussen an Kreisverkehren aufgezeigt.<br />
Dabei werden Haltestellenanordnungen und<br />
ÖV-Spuren vorgestellt.<br />
9.3.1 Haltestellen für Linienbusse<br />
Haltestellen für Linienbusse können unmittelbar<br />
vor oder hinter dem Kreisverkehr angelegt werden.<br />
• Haltestellen in einstreifigen Zufahrten<br />
Bei der Lage der Haltestelle vor dem Kreisverkehr<br />
(Abbildung 141) sind in einstreifigen Zufahrten Haltestellen<br />
am Fahrbahnrand (Kaphaltestelle) oder<br />
Haltestellenbuchten möglich.<br />
Abbildung 141: Haltestellenlage und Haltestellenausbildungen<br />
an Kreisverkehrszufahrten (oben: Bucht, unten:<br />
Kap)