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Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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• Fußgänger und Radfahrer queren nur einen<br />

Fahrstreifen in der Zufahrt,<br />

• die geschwindigkeitsdämpfende Wirkung der<br />

Kreisverkehre bleibt erhalten und<br />

• bei Umbauten bleibt der Fahrbahnrand der Zufahrt<br />

sowie der Bereich der Kreisinsel i.a. erhalten.<br />

Änderungen ergeben sich für den Bereich<br />

der Ausfahrt und des fortführenden Fahrstreifens<br />

in der Ausfahrt (Versatz um ca. eine<br />

Fahrstreifenbreite).<br />

Nachteilig für den MIV ist allerdings der erforderliche<br />

Fahrstreifenwechsel in der Zufahrt.<br />

Als Beschleunigungsmöglichkeit bei der Einfahrt<br />

bietet sich die „schlafende LSA“ an. Der Vorrang<br />

auf der Kreisfahrbahn wird aufgehoben, die Zufahrt<br />

mit Linienbus oder Straßenbahn erhält solange<br />

Vorrang, bis das angemeldete ÖV-Fahrzeug die<br />

Kreisfahrbahn erreicht hat. Diese Variante hat<br />

auch in der Simulation ihre beschleunigende Wirkung<br />

mit relativ geringen Nachteilen für den MIV<br />

gezeigt. Somit können Linienbusse sowohl in die<br />

Kreisfahrbahn eingebracht werden, als auch sicher<br />

und schnell (bei Signalisierung von 2 Überfahrten)<br />

über die Kreismittelinsel geführt werden. Bei Einsatz<br />

von Signalanlagen zur ÖV-Beschleunigung<br />

sollten die Querungsstellen für Fußgänger und<br />

Radfahrer einbezogen werden.<br />

Diese Signalisierung ist auch in Kombination mit<br />

„KREIFAS“ möglich und bringt weitere Vorteile bei<br />

der Einfahrt der ÖV-Fahrzeuge auf die Kreisfahrbahn.<br />

Das EDV-Programm KLAUS ermöglicht die Ermittlung<br />

von erforderlichen Daten zur Kapazitätsberechnung<br />

an Kreisverkehren und Einmündungen<br />

aus Videobildern mittels ViVAtraffic®.<br />

Somit steht ein geeignetes Instrument zur Verfügung,<br />

Daten zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit<br />

schnell und unproblematisch zu erheben.<br />

Der Kreisverkehr wird auch zukünftig seine Bedeutung<br />

als sichere Knotenpunktform behalten und<br />

sogar verstärken. Mit den richtigen Maßnahmen<br />

kann auch der ÖPNV sicher, schnell und fahrplangetreu<br />

über diese Kreisverkehre geführt werden.<br />

9.2 Beschleunigungen für Straßenbahn-<br />

und Stadtbahnverkehr<br />

Die Führung von Straßenbahn- und Stadtbahnverkehr<br />

an Kreisverkehren erfordert besondere Sorgfalt.<br />

Zu unterscheiden sind Straßen- und Stadtbahnen<br />

nach BO-Strab 66 von nach EBO 67 mit we-<br />

66 BMV, 1987<br />

95<br />

sentlich höheren Geschwindigkeiten, die nicht<br />

Kreisverkehr-kompatibel sind.<br />

Die Führung von Straßen und Stadtbahnen an<br />

Kreisverkehren ist aufgrund der geringen Geschwindigkeit<br />

und der Anhaltebereitschaft unsignalisiert<br />

vorfahrtgeregelt möglich. Besser bewährt hat<br />

sich die Führung von Stadtbahnen über die Kreisinsel<br />

von Kreisverkehren mittels bedarfsgesteuerter<br />

signaltechnischer Sicherung durch zweifeldrige<br />

Signalgeber (Dunkel-Gelb-Rot). Die Führung von<br />

Schienenverkehr über Minikreisverkehre ist nicht<br />

zulässig.<br />

Die signaltechnische Sicherung erfolgt in der Regel<br />

durch die Sperrung aller Knotenpunktzufahrten bei<br />

der Annäherung einer Bahn (Abbildung 139). Diese<br />

Lösung bietet die größte Verkehrssicherheit für<br />

alle Verkehrsteilnehmer. Sie ist bei Außendurchmessern<br />

unter 35 m und bei hoher Geschwindigkeit<br />

bei der Kreisüberfahrt anzuwenden.<br />

Abbildung 139: Straßenbahnführung an kleinen Kreisverkehren<br />

mit Mittelinselquerung und Sperrung aller Zufahrten<br />

Bei einem Außendurchmesser von mehr als 35 m<br />

und geringen Geschwindigkeiten bei der Kreisüberfahrt<br />

kann die signaltechnische Sicherung der<br />

Überfahrt der Kreisfahrbahn über den Gleisbereich<br />

ausreichen (Abbildung 140). Eine Wiederholung<br />

der Signale durch zusätzliche Signalgeber auf der<br />

Kreisinsel in ca. 1,20 m Höhe hat sich bewährt. Eine<br />

Schrankenanlage zur Sicherung der Überfahrt<br />

ist nicht erforderlich.<br />

67 EBO,1967

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