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Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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94<br />

9 Zusammenfassung<br />

9.1 Allgemeines<br />

Kreisverkehrsplätze sind „in" 64 , die „Straßenbauer<br />

haben den Dreh raus“ 65 .<br />

Der Kreisverkehr ermöglicht eine einfache und übersichtliche<br />

Verkehrführung mit wenigen Konfliktpunkten.<br />

Positiv für Kreisverkehre werden<br />

• geringe Wartezeiten,<br />

• hohe Verkehrssicherheit,<br />

• niedrige Geschwindigkeiten<br />

bewertet. Damit eignen sich Kreisverkehre in besonderer<br />

Form für den Individualverkehr.<br />

Verkehren ÖPNV-Fahrzeuge regelmäßig nach<br />

Fahrplan über Kreisverkehre, ergeben sich geänderte<br />

Anforderungen: Bei hohen Verkehrsstärken<br />

können Verlustzeiten entstehen, die den Fahrtablauf<br />

der ÖV-Fahrzeuge und damit den Fahrplan<br />

erheblich stören können.<br />

In den Untersuchungen hat sich gezeigt, dass<br />

Möglichkeiten bestehen, diese Behinderungen auf<br />

dem Linienweg zu reduzieren. Sowohl die empirische<br />

Auswertung bestehender Kreisverkehre als<br />

auch die Simulation diverser Alternativen hat dies<br />

bestätigt.<br />

Zur Beschleunigung von ÖV-Fahrzeugen an Kreisverkehren<br />

sind mehrere Ansätze möglich:<br />

• Durch bauliche Maßnahmen wie z.B. ÖV-<br />

Spuren in den Zufahrten können Behinderungen<br />

in den Zufahrten reduziert werden,<br />

• Signalisierungen der Kreisfahrbahn ermöglichen<br />

eine beeinträchtigungsfreie Einfahrt des<br />

ÖV-Fahrzeuges in die Kreisfahrbahn,<br />

• Signalisierte Führungen von ÖV-Spuren über<br />

Mittelinseln verringern Reisezeitverluste und<br />

verbessern den Fahrkomfort,<br />

• Einsehbare Zufahrten und Ausfahrten verbessern<br />

den Fahrkomfort,<br />

• Kreisaußendurchmesser von 28m sichern i.a.<br />

die Befahrbarkeit für Standartlinienbusse<br />

• Zusätzliche gepflasterte Flächen als Eckausrundungen<br />

ermöglichen tangentialere Zufahrten<br />

und Ausfahrten für Linienbusse an Kreisverkehren,<br />

• etc.<br />

64 BEIER, MUTSCHLER, 1995<br />

65 ROHLOFF, 1995<br />

Allerdings hat sich auch gezeigt, das bei geringen<br />

Verkehrsbelastungen keine Beschleunigungsmaßnahmen<br />

erforderlich sind, da Beeinträchtigungen<br />

im Nullfall, also ohne Maßnahmen nicht existent<br />

oder sehr selten sind. Dann steht der Aufwand für<br />

Beschleunigungsmaßnahmen z.B. von gesonderten<br />

ÖV-Spuren in keiner Relation zur beschleunigenden<br />

Wirkung. Bei höherer Belastung der Zufahrt<br />

ermöglicht die ÖV-Spur dagegen hervorragende<br />

Beschleunigungen gegenüber dem nichtbeschleunigten<br />

Vorher-Zustand, aber auch gegenüber<br />

den MIV-Fahrzeugen im gleichen Verkehrsstrom.<br />

Aus den empirischen Untersuchungen wird dieser<br />

Eindruck ebenfalls gestützt. Der Verkehrsablauf an<br />

Zufahrten mit ÖV-Spuren in den Zufahrten ist flüssig,<br />

Halte von ÖV-Fahrzeugen traten nur in 20%<br />

der ausgewerteten ÖV-Fahrten auf.<br />

Allerdings zeigen die Auswertungen der Kreisverkehre<br />

mit ÖV-Spur bis zur einstreifigen Kreisfahrbahn<br />

(Beispiele in Wolfen), dass Irritationen zwischen<br />

gleichzeitig zufahrenden MIV und ÖV Fahrzeugen<br />

möglich sind, wenn der Bus in zeitlicher<br />

Reihenfolge nach dem MIV-Fahrzeug die Einfahrt<br />

erreicht und im „Toten Winkel“ des MIV-<br />

Fahrzeuges steht. Sobald das MIV-Fahrzeug nach<br />

dem bereits wartenden ÖV-Fahrzeug die Kreisfahrbahn<br />

erreicht hatte, wurde dem ÖV i.a. Vorrang<br />

gewährt.<br />

Keine Konflikte wurden dagegen bei „KREIFAS-<br />

Kreisverkehr mit eingezogener Fahrspur“ beobachtet.<br />

Hierbei endet die ÖV-Spur ca. 20 bis 30m vor<br />

dem Kreisverkehr, ggf. an einer Haltestelle. Anschließend<br />

wird diese Fahrspur als normaler Fahrstreifen<br />

fortgeführt. Die MIV-Fahrspur endet auf<br />

gleicher Höhe mit der ÖV-Spur in einer Fahrstreifenreduktion.<br />

Somit müssen MIV-Fahrzeuge den<br />

Fahrstreifen wechseln, während der ÖV geradeaus<br />

weiterfahren kann.<br />

Diese Lösung kann den ÖV zwar nicht in die 1.<br />

Warteposition in der Zufahrt führen, aber bei längeren<br />

Rückstauungen (mehr als 5 MIV- Fahrzeuge,<br />

ca. 30m) sind Wartezeitreduzierungen möglich.<br />

Weitere Vorteile zeichnen diese Lösung gegenüber<br />

der zweistreifigen Zufahrt aus:<br />

• die Einfahrtbereiche ändern sich gegenüber<br />

heutigen Gestaltungen entsprechend dem<br />

Merkblatt für kleine Kreisverkehre nicht bzw.<br />

kaum,<br />

• vorhandene Einfahrtradien werden beibehalten,<br />

• Übersichtlichkeit und Begreifbarkeit sowohl der<br />

Kreisverkehrsanlage als solcher als auch der<br />

Zufahrt bleiben erhalten,

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