Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Überschreitung der Konfliktlinie K bei Kreisfahrern<br />
und der Konfliktlinie E bei Einfahrern lässt sich die<br />
exakte Reihenfolge der Befahrung des Konfliktbereiches<br />
festlegen. An diesen Konfliktlinien findet<br />
dann auch die Messung von Grenz- und Folgezeitlücken<br />
statt.<br />
Der Quelltext des Programms KLAUS befindet sich<br />
im Anhang.<br />
8.3.1 Beschreibung von KLAUS<br />
Das Programm KLAUS basiert auf der Auswertung<br />
von Sequenzen des Verkehrsablaufes.<br />
Eine Sequenz umfasst stets eine Anzahl von Fahrzeugen,<br />
die sich im Bereich einer Einfahrt in den<br />
Kreisverkehr gegenseitig beeinflussen. Dies können<br />
Einfahrer, Ausfahrer und Kreisfahrer sein.<br />
• Eine Sequenz beginnt mit einem Kreisfahrer<br />
und dessen Einfahrt in den Konfliktbereich.<br />
• Eine Sequenz endet mit einem Kreisfahrer<br />
oder einem Ausfahrer.<br />
• Zwischen Sequenzbeginn und Sequenzende<br />
werden alle den Konfliktbereich befahrenden<br />
Fahrzeuge erfasst.<br />
• Die Fahrzeuge werden den 3 Typen Kreisfahrer,<br />
Ausfahrer und Einfahrer zugeordnet und<br />
gezählt.<br />
Insgesamt ist die Sequenz nicht zeitabhängig sondern<br />
ereignisabhängig. Während der Auswertung<br />
wird parallel eine Zählung der Fahrzeuge sowie eine<br />
Ermittlung der Folgezeitlücken und der abgelehnten<br />
und angenommenen Zeitlücken im Hauptstrom<br />
durchgeführt. Es werden auch mehrere<br />
Kreisfahrer betrachtet, wenn Zeitlücken im Hauptstrom<br />
von Einfahrern abgelehnt werden.<br />
Verkehrszählung<br />
Alle Fahrzeuge einer Sequenz werden getrennt<br />
nach Einfahrern, Ausfahrern und Kreisfahrern gezählt.<br />
Die übliche Einheit zur Kapazitätsberechnung<br />
ist [FZ pro Stunde (FZ/h)]. Da die ausgewerteten<br />
Sequenzen unterschiedlich lang sind, allerdings<br />
deutlich kürzer als eine Stunde, wird eine<br />
Hochrechnung der Auswertung durchgeführt.<br />
E = E S * z [Fz/h]<br />
K = K S * z [Fz/h]<br />
A = A S * z [Fz/h]<br />
mit:<br />
z = 3600 / tS z Sequenzen/h<br />
t s<br />
Sequenzzeit<br />
E, K, A: Einfahrer, Kreisfahrer, Ausfahrer je<br />
Stunde [Fz/h]<br />
E S, K S, A S: Einfahrer, Kreisfahrer, Ausfahrer je<br />
Sequenz [Fz/Sequenz]<br />
Gleichung 10: Sequenzbelastung<br />
Wird eine Sequenz durch einen Kreisfahrer beendet,<br />
wird dieses Fahrzeug nicht mitgezählt, da es<br />
bereits die folgende Sequenz eröffnet und daher<br />
zu Doppelzählungen führen würde.<br />
Durch die Umrechnung auf Stundenwerte ist die<br />
Anwendung der Formeln des HBS 62 weiterhin<br />
möglich.<br />
Ermittlung von Grenz- und Folgezeitlücken<br />
Durch die Auswertung der Bewegungen der Fahrzeuge<br />
mittels Bewegungslinien ist eine zeitlich detaillierte<br />
Angabe über den Standort jedes beobachten<br />
Fahrzeuges möglich. In Abhängigkeit der gefangenen<br />
Bilder pro Sekunde (üblich: 4 Bilder pro<br />
Sekunde) ist mittels Interpolation jederzeit eine genaue<br />
Berechnung des aktuellen Standortes des<br />
auszuwertenden Fahrzeuges möglich.<br />
Die Kapazitätsberechnung nach dem Modell der<br />
Grenz- und Folgezeitlücken setzt die Kenntnis der<br />
exakten angenommenen und abgelehnten Zeitlücken<br />
im übergeordneten Fahrzeugstrom sowie der<br />
Folgezeiten voraus. Diese werden an den Konfliktlinnen<br />
aus den Bewegungslinien ermittelt.<br />
Abbildung 131: Erstellung einer Bewegungslinie aus Einzelbildern<br />
62 FGSV, 2001