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Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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82<br />

Nach der Kalibrierung ist das System einsatzbereit,<br />

Realdaten in Videodaten zu übertragen. Das System<br />

ermöglicht nun die Analyse des realen Verkehrsablaufes<br />

unter Laborbedingungen. Die Übertragung<br />

der analogen Videobilder erfolgt mittels<br />

Frame-Grabber in digital auswertbare Bilder. Die<br />

relevanten Bildinformationen werden mittels Markierung<br />

aus den Digitalbildern gewonnen. Das System<br />

rechnet die am Bildschirm markierten Punkte<br />

in Realkoordinaten um und ermittelt anschließend<br />

die gewünschten Daten (interaktiv).<br />

Die gewonnenen Daten können z.B. über Tabellenkalkulationsprogramme<br />

statistisch ausgewertet<br />

und in aussagekräftige Diagramme umgesetzt<br />

werden.<br />

Über die Auswertung von Einzelwerten an einzelnen<br />

Querschnitten, wie Geschwindigkeitsauswertungen<br />

und Verkehrszählungen, hinaus bietet Vi<br />

ViVAtraffic® die Möglichkeit, das Verkehrsverhalten<br />

bereichsweise zu analysieren.<br />

Im vorliegenden Einsatzbereich wurden Fahrzeuge<br />

über einen längeren Zeitraum in den einzelnen Bildern<br />

detektiert. Dabei werden Sequenzen aus<br />

mehreren Bilder gespeichert, welche die gewünschte<br />

Situation/Bewegung umfassen. Anschließend<br />

werden die zu untersuchenden Verkehrsteilnehmer<br />

mittels eines mausgesteuerten<br />

Fadenkreuzes markiert. Die so ermittelten Positionen<br />

werden dann als zusammengehöriger Datensatz<br />

gespeichert und können ausgewertet werden<br />

Über diese Berechnung der Bildinformationen und<br />

die Umsetzung in ViVAtraffic® ist z.B. die Erstellung<br />

von Bewegungslinien möglich.<br />

Durch die Erfassung von Bewegungslinien können<br />

nicht nur Daten an bestimmten Stellen erhoben,<br />

sondern das Verkehrsverhalten in seinem Ablauf<br />

bestimmt und analysiert werden. Anwendungsbeispiele<br />

sind: Verkehrsverhalten von Kfz in Annäherung<br />

an Querungsstellen, Querungsverhalten der<br />

Fußgängerinnen und Fußgänger, Wirkung von<br />

Markierungen zur Geschwindigkeitsdämpfung, Beschleunigungsverhalten,Verkehrssicherheitsbetrachtungen,<br />

Ermittlung von kapazitätsrelevanten<br />

Parametern.<br />

8.2 Ermittlung der Kapazität von Zufahrten<br />

an kleinen Kreisverkehren<br />

Die Kapazität von Zufahrten zu Kreisverkehren ist<br />

abhängig von der Anzahl der Fahrzeuge auf der<br />

Kreisfahrbahn. Die Ermittlung der Kapazität erfolgte<br />

bisher nach den zwei Ansätzen mittels empirischer<br />

Erhebung und mittels Ermittlung von Grenz-<br />

und Folgezeitlücken. Berücksichtigt werden dabei<br />

die drei Verkehrsströme: Einfahrer, Ausfahrer und<br />

Kreisfahrer.<br />

Abbildung 124: Einfahrer, Ausfahrer und Kreisfahrer an Kreisverkehrszufahrten<br />

8.2.1 Bisherige Videoerhebungen<br />

Bisher werden empirische Erhebungen mittels analoger<br />

Videotechnik durchgeführt und anschließend<br />

manuell ausgewertet. In die Videoaufnahme wird<br />

ein Timecode-Signal eingeblendet, um Zeiterfassungen<br />

zu ermöglichen. Bei der Auswertung realer<br />

Zufahrten zu Kreisverkehren werden Fahrzeuge in<br />

Zufahrt und Kreisfahrbahn gezählt. Da die Kapazität,<br />

die maximale Leistungsfähigkeit der Zufahrt,<br />

nur dann auftritt, wenn die Zufahrt sehr stark frequentiert<br />

wird, was an vielen Kreisverkehren nur in<br />

wenigen Minuten am Tag auftritt, werden bisher<br />

bei ständigem Rückstau in der Zufahrt Zählungen<br />

in 1-Minuten-Intervallen durchgeführt, da selten<br />

längere Zeiträume mit ständigem Rückstau beobachtet<br />

werden. Dabei ist natürlich nur eine ungenaue<br />

Zählung der Fahrzeuge durchzuführen, sodass<br />

keine exakten Daten erhoben werden können.<br />

Je Fahrzeug werden 3 Zeiten ermittelt:<br />

• Ankunft am Ende der Warteschlange<br />

(Schwellwert Langsamfahrt - „SWL“)<br />

• Erreichen der 1. Warteposition („1.WP“)<br />

• Einfahrt in den Kreisverkehr („E“)<br />

Abbildung 125: Ermittlung der 3 Zeitpunkte der Fahrzeugüberfahrt

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