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Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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passiert, auf der Kreisfahrbahn können Behinderungen<br />

durch vorausfahrende Fahrzeuge entstehen,<br />

die an der zu passierenden Ausfahrt ausfahren<br />

wollen und dabei durch z.B. querende Fußgänger<br />

behindert werden.<br />

Linienverlauf rechtsabbiegend: Die Fahrtstrecke<br />

auf der Fahrbahn reduziert sich um 50%. Es wird<br />

in die unmittelbar folgende Ausfahrt ausgefahren.<br />

Behinderungen an anderen, zu passierenden Ausfahrten<br />

entfallen.<br />

Linienverlauf linksabbiegend: Es wird in die 3. Ausfahrt<br />

ausgefahren. Zwei Zufahrten werden vorfahrtberechtigt<br />

passiert, auf der Kreisfahrbahn<br />

können an zwei Ausfahrten Behinderungen durch<br />

vorausfahrende Fahrzeuge entstehen, die an den<br />

zu passierenden Ausfahrten ausfahren wollen und<br />

dabei durch z.B. querende Fußgänger behindert<br />

werden.<br />

Auf einem Linienverlauf (Hin- und Rückrichtung)<br />

werden sowohl bei diagonaler Querung als auch<br />

bei abknickender Führung 2 Ausfahrten passiert, in<br />

die die Linienfahrzeuge nicht ausfahren. Somit<br />

entstehen an zwei Ausfahrten möglicherweise Beeinträchtigungen<br />

durch vorausfahrende, abbiegende<br />

Fahrzeuge. Generell ist der Verkehr auf der<br />

Kreisfahrbahn jedoch vorfahrtberechtigt, wenn diese<br />

Ausfahrten passiert werden. Somit ergeben sich<br />

bei gemeinsamer Betrachtung der Hin- und Rückfahrt<br />

im Mittel keine Änderungen zwischen diagonaler<br />

und abknickender ÖV-Führung, wenn die<br />

Möglichkeit einer direkten Bypassführung für den<br />

Rechtsabbieger nicht berücksichtigt wird.<br />

Bei getrennter Betrachtung der Rechts- und Linksabbiegevorgänge<br />

ergeben sich allerdings Unterschiede:<br />

Bei rechtsabbiegender Führung reduziert sich<br />

nach Tabelle 48 die Anzahl der Halte um die Halte<br />

vor einer nicht genutzten Ausfahrt (ca. 10%), dementsprechend<br />

auch die Verlustzeit. Bei einer Bypassführung<br />

für den Rechtsabbieger ergeben sich<br />

selbstverständlich noch weitere Beschleunigungspotentiale.<br />

Bei linksabbiegender Führung erhöht sich die Zahl<br />

der Halte entsprechend um 10%. Dies trifft allerdings<br />

nur bei identischer Verteilung aller Verkehrsströme<br />

zu, wie dies in der Simulation berücksichtigt<br />

wurde. Bei geänderten Verkehrsströmen, insbesondere<br />

bei geänderter Fußgängerstärke, können<br />

Halte und Verlustzeiten differieren.<br />

79<br />

7.7 Allgemeine Ergebnisse der Simulation<br />

des Verkehrsablaufs an<br />

Kreisverkehren<br />

Die Simulation auf Basis eines „idealen“ kleinen<br />

Kreisverkehrs gemäß Merkblatt zur Anlage von<br />

kleinen Kreisverkehren [FGSV, 1998] hat gezeigt,<br />

dass Beschleunigungsmaßnahmen für ÖV-<br />

Fahrzeuge an Kreisverkehren zu positiven Ergebnissen<br />

führen. Dazu eignen sich bauliche Maßnahmen,<br />

signaltechnische Maßnahmen und Maßnahmen<br />

zur Steuerung des ÖV-Fahrtablaufs.<br />

Die Simulationsergebnisse sind unter definierten<br />

Randbedingungen (Kreisaußendurchmesser, Ein-<br />

bzw. Ausfahrtradien etc) entstanden. Sie zeigen<br />

relative Veränderungen zwischen einzelnen Simulationsalternativen.<br />

Unter anderen Randbedingungen<br />

können ggf. abweichende Ergebnisse entstehen.<br />

Die Simulationen zeigen aber auch, dass die simulierten<br />

Alternativen erst bei hohen Verkehrsstärken<br />

der Verkehrsanlagen zu Beschleunigungen im<br />

Verkehrsablauf führen. Bei Verkehrsstärken bis<br />

400 Kfz/h je Zufahrt sind keine Beschleunigungen<br />

zu erwarten. Beschleunigungsmaßnahmen sind also<br />

bei geringen Verkehrsstärken nicht erforderlich<br />

und eher ungünstig. Vielmehr verschlechtern sich<br />

die Messwerte gegenüber dem unbeschleunigten<br />

Nullfall. Erst ab Verkehrsstärken von 500 Kfz/h je<br />

Zufahrt wirken sich die meisten Alternativen positiv<br />

auf ÖV-Fahrten aus. Bei Verkehrsstärken über 600<br />

Kfz/h je Zufahrt ergeben sich gegenüber dem Nullfall<br />

die größten Beschleunigungspotenziale.<br />

Die Anlage einer ÖV-Spur in Seitenlage als bauliche<br />

Beschleunigungsmaßnahme gemäss Alternative<br />

2 kann je nach Verkehrsstärke, Spurlänge<br />

und ÖV-Fahrzeugfolge eine z.T. erhebliche Verbesserung<br />

der ÖV-relvanten Messwerte ohne negative<br />

Auswirkungen für den MIV erreichen. Durch<br />

diese Beschleunigungsmaßnahme wird ein MIV-<br />

Rückstau in der Zufahrt umfahren, so dass sich die<br />

Verlustzeiten für ÖV-Fahrzeuge um bis zu 2/3 gegenüber<br />

dem Nullfall reduzieren lassen. Diese Beschleunigungsmaßnahme<br />

wirkt nur in der Zufahrt<br />

zum Kreisverkehr und hat keine beschleunigende<br />

Wirkung an der Einfahrt in die Kreisfahrbahn.<br />

Beispiele dieser Lösung sind z.B. Kreisverkehre in<br />

Leverkusen, Wolfen, Münster und Lübeck.<br />

In Münster und Lübeck sind zweistreifige Zufahrten<br />

zu zweistreifigen Kreisverkehren in eine MIV und<br />

eine ÖV-Spur umgewidmet worden, um den in Alternative<br />

2 beschriebenen Beschleunigungseffekt<br />

zu nutzen. In Leverkusen sind ebenfalls zweistreifige<br />

Zufahrten zu einer Kreuzung bei der Umgestaltung<br />

zu einem Kreisverkehr in getrennte MIV-<br />

und ÖV-Spuren umgewidmet worden, allerdings

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