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Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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6.1.3 Kreisfahrbahn<br />

Die Befahrung der Kreisfahrbahn erfolgt fahrgeometrisch<br />

bedingt mit geringerer Geschwindigkeit<br />

als auf einer geraden Strecke.<br />

Abbildung 99: Detektion einer ÖV-Fahrt (Esslingen)<br />

Bei der Auswertung der Fahrt auf der Kreisfahrbahn<br />

wurden die Geschwindigkeiten im Kreis,<br />

Richtungsänderungen und Beschleunigungen erfasst.<br />

Gleichmäßige Fahrten mit wenig Lenkkorrekturen<br />

konnten beobachtet werden, wenn der Fahrzeugführer<br />

die Ausfahrt, z.B. beim Rechtsabbiegen, direkt<br />

einsehen konnte. Auch auf Teilabschnitten der<br />

Kreisfahrbahn, die der Fahrer bei der Einfahrt in<br />

den Kreis bereits erfassen konnte, war die Fahrt<br />

gleichmäßiger als auf den folgenden Teilabschnitten,<br />

die erst während der Kreisfahrt in den Blick<br />

des Fahrers gelangten.<br />

Die ausgewerteten Kreisverkehre waren von Linienfahrzeugen,<br />

i. A. auch nach Mitteilungen der<br />

ÖV-Unternehmen, problemlos befahrbar (kleinster<br />

Durchmesser: 28m). Eingesetzt wurden sowohl<br />

Standard- als auch Gelenkbusse. 15m-Busse<br />

konnten nicht ausgewertet werden. Nach Erfahrungen<br />

der Hersteller und Betreiber ist bei deren<br />

Einsatz an Kreisverkehren eine vom Fahrzeugheck<br />

überschwenkbare Mittelinsel vorteilhaft.<br />

6.2 Kreisverkehre mit Straßenbahnen<br />

Bei der Führung von Straßenbahnen über Kreisverkehre<br />

wird eine Sicherung durch Lichtsignalanlagen<br />

empfohlen. Durch diese Sicherung ergeben<br />

sich für andere Verkehrsteilnehmer Wartezeiten.<br />

Die Wartezeiten in Relation zur Sperrzeit sowie in<br />

Abhängigkeit von der Verkehrsstärke bietet Ansätze<br />

für Aussagen zur Entwicklung von Wartezeiten<br />

an lichtsignalgeregelten Kreisverkehren bei Priorisierungen<br />

für querende Linienfahrzeuge.<br />

Abbildung 100: Haltender Bus vor Zweifeld-LSA im Kreisverkehr<br />

sperrt Ausfahrt<br />

Nach Unfallauswertung erscheint die teilsignalisierte<br />

Führung von ÖV-Fahrzeugen als eine<br />

relativ sichere Führung an Kreisverkehren. An den<br />

untersuchten Kreisverkehren in Stuttgart wurden<br />

1996 zusätzliche Signalgeber in Augenhöhe des<br />

Kfz-Verkehrs (Unterkante des Signalgebers ca:<br />

1,20 m über der Fahrbahn) installiert. Dies hat sich<br />

positiv auf die Entwicklung der Unfallzahlen ausgewirkt:<br />

Unfälle mit<br />

Strab<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

4 0 1 1 1 1 3<br />

Tabelle 32: Unfallrückgang durch zusätzliche Sicherung der<br />

Strab-Überfahrt (seit 1996)<br />

Dabei hat sich gezeigt, dass die Signalisierung der<br />

Kreisfahrbahn bei querenden ÖV-Fahrzeugen<br />

durchaus ausreicht und bei ausreichend breiten<br />

Fahrbahnen durch Vorbeifahrt an wartenden Fahrzeugen<br />

eine Aufrechterhaltung einiger Fahrbeziehungen<br />

zulässt. Vollständige Sperrungen aller Zufahrten<br />

sind nicht erforderlich. Dies lässt den<br />

Schluss zu, dass eine „schlafende LSA“ auch für<br />

Linienbusverkehr geeignet ist. Somit könnten Linienbusse<br />

auf einstreifigen Zufahrten beschleunigt<br />

oder Linienbusse in Mittellage über die Kreisinsel<br />

(Abbildung 73) geführt werden. Dabei können weitere<br />

Fahrbeziehungen aufrecht erhalten bleiben,<br />

wenn die Kreisfahrbahn ausreichend breit ist.

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