Dissertation-Endstand3 - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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5.4.1.2 Konzept: Haltestellen in Zufahrten<br />
Für Linienfahrzeuge entstehen Wartezeiten, wenn<br />
sie nicht unmittelbar bis zur Kreisfahrbahn fahren<br />
können, sondern durch vor ihnen fahrende Fahrzeuge,<br />
die ebenfalls auf die Kreisfahrbahn einfahren<br />
wollen, beeinträchtigt werden.<br />
Durch eine geeignete Haltestellenwahl in der Zufahrt<br />
kann die Anzahl der Fahrzeuge vor dem Linienbus<br />
und somit die Wartezeit für den Linienbus,<br />
reduziert werden.<br />
A. Kap-Haltestelle<br />
Bei einer Kap-Haltestelle wird ein Überholen des<br />
Linienfahrzeuges während der Haltestellenbedienung<br />
verhindert. Somit befinden sich nach der Haltestellenbedienung<br />
keine zusätzlichen Fahrzeuge<br />
vor dem Linienbus. Zuvor in der Zufahrt vor dem<br />
Linienbus befindliche Fahrzeuge können aus der<br />
Zufahrt in die Kreisfahrbahn einfahren. Nach dem<br />
Haltestellenaufenthalt befinden sich im Idealfall<br />
keine wartenden Fahrzeuge mehr in der Zufahrt<br />
und der Linienbus kann unbeeinträchtigt bis zur<br />
Kreisfahrbahn vorfahren. Dadurch kann jedoch die<br />
Leistungsfähigkeit der Zufahrt deutlich sinken,<br />
wenn zufahrende Fahrzeuge hinter dem Bus aufgestaut<br />
werden und dadurch Wartezeiten entstehen.<br />
Abbildung 62: Kap-Haltestelle in Zufahrt<br />
B. Haltestellenbucht<br />
Durch die Anlage einer Haltestellenbucht unmittelbar<br />
vor der Kreisfahrbahn ergeben sich kürzeste<br />
Wege für umsteigende Fahrgäste. Durch die Lage<br />
außerhalb der Fahrbahn wird der MIV bei der Haltestellenbedienung<br />
nicht beeinträchtigt. Wird die<br />
Haltestelle wie in Abbildung 63 bis zur Kreisfahrbahn<br />
vorgezogen, wird der Bus nicht durch andere<br />
Fahrzeuge bei der Einfahrt beeinträchtigt. Durch<br />
die breitere Zufahrt wird einer tangentialere Einfahrt<br />
des Busses ermöglicht, was zu einer Verbesserung<br />
des Fahrkomforts führt.<br />
45<br />
Abbildung 63: Haltestelle unmittelbar vor der Kreisfahrbahn<br />
(Landstuhl)<br />
5.4.1.3 Konzept: Kombination von ÖV-Spur<br />
und Haltestelle<br />
Wenn Busspuren an der letzten Haltestelle vor der<br />
Kreisfahrbahn enden (Abbildung 64), kann dies zu<br />
Schwierigkeiten bei der Eingliederung der Linienfahrzeuge<br />
in den Verkehr auf der Zufahrt führen.<br />
Obwohl nach StVO an Haltestellen anfahrenden<br />
Linienfahrzeugen Vorrang zu gewähren ist, ist<br />
nicht ausgeschlossen, dass Fahrzeuge des MIV<br />
dieses Vorrecht ignorieren.<br />
Abbildung 64: Busspur bis zum Kreisverkehrsplatz<br />
Eine alternative Führung ist die Fahrstreifenreduzierung<br />
kurz vor dem Kreisverkehr. Dabei endet<br />
die MIV-Spur kurz vor dem Kreisverkehr und der<br />
MIV muss auf die Verlängerung der ÖV-Spur einfädeln<br />
und ist somit Bussen gegenüber wartepflichtig<br />
(Abbildung 65). Dieses Beschleunigungskonzept<br />
funktioniert mit oder ohne Haltestelle am Ende<br />
der ÖV-Spur.