Sicherheit zuerSt - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

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❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit Fahrsicherheitstraining mit Schlepper Jetzt anmelden Im November starten die neuen Kurse für das Fahrsicherheitstraining. Der Nutzen: Erfahrungen sammeln, die man auf der Straße teuer bezahlen müsste! Das erste Fahrsicherheitstraining für Schleppergespanne - organisiert vom Maschinen- und Betriebshilfsring Bayreuth-Pegnitz e. V., der LBG Franken und Oberbayern und den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken (LLA) – war ein voller Erfolg. Eine Neuauflage des zweitägigen Seminars wird nun angeboten. Informationen und Anmeldungen bei allen Geschäftsstellen der Maschinenringe, beim Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe e.V. sowie den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Bezirk Oberfranken in Bayreuth. Aus der unfallstatistik „Obwohl der Anteil der landwirtschaftlichen Zugmaschinen am Straßenverkehr relativ überschaubar ist, sind Schlepper immer wieder in Unfälle mit schweren und schwersten Folgen verwickelt“, erklärt der stv. 10 LSV kompakt Juni I 12 Leiter des LBG-Dienstleistungszentrums Prävention, Karl Biburger. „Die meisten Unfälle ereignen sich statistisch gesehen in den Monaten Juli bis Oktober, außerorts und fast immer bei Tageslicht. Unterwegs ist in fast zwei Drittel aller Fälle ein Schlepper mit einem Anhänger. Zu etwa 80 Prozent ist der am Unfall Beteiligte ein Motorrad oder ein PKW“, weiß Karl Biburger. „Die Unfälle ereignen sich in der Regel dann, wenn das Schleppergespann abbiegt oder in eine Straße einfährt. Die Geschwindigkeit und die Beschleunigungsleistung landwirtschaftlicher Fahrzeuge wird oftmals falsch eingeschätzt - ebenso wie die Länge des Gespanns. Problematisch sind auch die toten Winkel, die mit den üblichen Spiegeln, die an solchen Schleppern angebracht sind, nicht eingesehen werden können“. erst die theorie, dann die Praxis Funktionierende Bremsen, eine saubere Beleuchtungsanlage, Fahrer- Assistenz-Systeme, Reflektorfolien oder andere Begrenzungsmarkierungen sowie eine fachmännisch gesicherte Ladung sind – neben der Achtsamkeit und richtigen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und seines Gespanns – weitere wichtige Bausteine zur Unfallverhütung. Dieses Wissen wird den Teilnehmern in der Grundschulung mit einem theoretischen und praktischen Teil vor allem von den LBG-Sicherheitsberatern vermittelt. Diese findet auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken statt. Deren Leiter, Rainer Prischenk, steht hinter der Gemeinschaftsaktion. „Ich halte diesen zweitägigen Kurs für sehr hilfreich in der Praxis. Die Gespanne mit Schlepper und Anhänger werden immer größer, schneller und breiter – da ist es doch nur ein Gewinn, wenn man damit auch richtig umgehen kann! Der Theorieteil bei uns hat sich bewährt. Für die Praxis bietet das neue ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Schlüsselfeld optimale Voraussetzungen. Hier möchten wir die Bedingungen künftig noch ein wenig realistischer gestalten, zum Beispiel indem wir mit vollen Gül- rainer Prischenk
leanhängern üben. Dann bekommen die Fahrer ein noch besseres Gefühl dafür, wie der Anhänger wirklich reagiert, wenn gebremst wird oder das Gespann ins Rutschen kommt“, erläutert Prischenk. LBG unterstützt Kurse Was der Präventionsbeirat der LBG Franken und Oberbayern an diesen Kursen positiv findet, erläutert das LBG-Vorstandsmitglied Wolfgang Lichti: „Risiko raus - Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ist für uns seit Jahren ein Schwerpunktthema. Wer an einem Fahrsicherheitstraining für Schleppergespanne teilgenommen hat, ist gut gerüstet für knifflige Situationen im Straßenverkehr, weil er dann aus eigener Erfahrung weiß, wie sein Gespann reagiert und von ihm beherrscht werden kann. Wir erhoffen uns davon auch einen Rückgang der schweren Unfälle. Und noch etwas: Wenn sich auch ein direkter materieller Nutzen fürden Einzelnen aus dem Training nur schwer fassen lässt - sehr wohl messbar ist aber die Höhe des Haftpflichtversicherungsbeitrags. Manche Versicherungsgesellschaften gewähren bis zu 20 Prozent Rabatt auf den Beitrag, wenn die erfolgreiche Teilnahme an einem ADAC-Fahrsicherheitstraining nachgewiesen werden kann“. Das meint der ADAc ... ADAC-Trainer und DVR-Moderator Gerd Friese: „Das Schleppertraining halte ich für eine wichtige Sache. Erst im praktischen Training können die Teilnehmer ihre eigenen Meinungen und Einschätzungen zum Beispiel zu den eigenen Reaktionen auf eine be- Wolfgang Lichti Gerd Friese (rechts im Bild) Martin Gehring sondere Situation überprüfen und gegebenenfalls auch korrigieren.“ ... und der Maschinenring Martin Gehring, Projektmanagement Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe e.V.: „Letztlich gab der Unfall eines Maschinenringmitglieds für uns den Ausschlag, dieses große Projekt zusammen mit der LBG, den Landwirtschaftlichen Lehranstalten und dem ADAC in Angriff zu nehmen. Zahlreiche Anmeldungen zum Pilotprojekt im Februar zeigten uns, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Beeindruckend war, dass nicht nur junge Fahrer, sondern auch viele „alte Hasen“ mit langjähriger Erfahrung an dem Training teilnehmen wollten. Diesen Menschen geht es vor allem darum, ihr Wissen aufzufrischen und zu erweitern. Sie wollen nicht nur selber davon profitieren, sondern ihre Erfahrungen aus dem Training dann auch an junge Menschen, etwa an Auszubildende, weitergeben. Es geht ja nicht darum, das Schlepperfahren zu lernen oder einfach draufloszufahren. Ich nahm übrigens selbst am Fahrsicherheitstraining teil. Besonders das bewusste Ausführen der einzelnen Arbeitsschritte - angefangen vom richtigen Sitzen, über das Anschnallen bis hin zum einfachen Slalomfahren-hat bei mir einen tiefgreifenden Eindruck hinterlassen. Es wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, sich gerade auf einem unbekannten Fahrzeuggespann eine Eingewöhnungszeit zu geben. Denn jedes Fahr- zeug verfügt über andere Fahreigenschaften. Das und auch die Wichtigkeit des Anschnallens sind die Erfahrungen, die ich bevorzugt weitergeben werde. Für gelungen halte ich auch, Erfahrungen beim Bremsen der Gespanne mit Anhänger zu machen, indem man sich langsam an die Grenzen herantastet. Dafür braucht es aber unbedingt ein abgesperrtes Testgelände mit unterschiedlichen, auch nassen Fahrbahnbelägen und natürlich die Unterstützung eines erfahrenen Trainers. Er kann die Situation von außen beobachten, bewerten und das Fahrverhalten gegebenenfalls über Funk beeinflussen.“ ■ Petra Stemmler checKLiSte notfaLL 2012 Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ Die Checkliste Notfall bietet eine Hilfe für landwirtschaftliche Familienbetriebe, sich auf eine personelle Notsituation im Betrieb und/oder in der Familie vorzubereiten. Mithilfe der Checkliste, den Vordrucken, Formularen und Merkblättern kann jeder Betrieb einen individuellen Notfall- Ordner erstellen, in dem alle wichtigen Informationen zum Betrieb und zur Familie gesammelt sind bzw. ihr Aufbewahrungsort beschrieben ist. Somit stehen in einer Notfallsituation den helfenden und unterstützenden Personen schnell alle wichtigen Informationen zur Verfügung. Die Broschüre kann ab sofort bei der LBG unter der Rufnummer 089 45480-500 bestellt werden, solang der Vorrat reicht. Juni I 12 LSV kompakt 11
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