30.12.2012 Aufrufe

Sicherheit zuerSt - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

Sicherheit zuerSt - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

Sicherheit zuerSt - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LSV kompakt<br />

Magazin für <strong>Sicherheit</strong> & geSundheit<br />

www.fob.lsv.de Juni 2012<br />

Prüfstelle PZ.lsV<br />

<strong>Sicherheit</strong><br />

<strong>zuerSt</strong>


inhaLt<br />

Juni l 12<br />

auSgebrannt<br />

Burnout beschreibt als Oberbegriff ein<br />

Phänomen unserer Tage. Das Wort<br />

benennt recht plastisch das regelrechte<br />

„Ausbrennen“ von Menschen –<br />

zunehmend auch in der Land- und<br />

Forstwirtschaft und im Gartenbau. 04<br />

LuSt auf geSunde zähne<br />

Mit Dentulus und Goldie zum<br />

Zahnarzt. Jetzt mitmachen<br />

bei den Aktionen der LAGZ Bayern 07<br />

fahrzeuge Sicher bergen<br />

Was zu tun ist, wenn der Karren<br />

im Dreck stecken bleibt. 08<br />

adac-fahr<strong>Sicherheit</strong>Straining<br />

Im November gehen die <strong>Sicherheit</strong>s-<br />

kurse in die zweite Runde. Jetzt<br />

anmelden und Plätze sichern. 10<br />

Wohnen iM aLter<br />

Rechtzeitig vorsorgen, um im Alter<br />

möglichst lange in der eigenen<br />

Wohnung leben zu können. 12<br />

pz.LSV – <strong>Sicherheit</strong> <strong>zuerSt</strong><br />

<strong>Sicherheit</strong>sexperten für Land-, Forst-,<br />

Brennholz- und Garten bautechnik<br />

prüfen zum Nutzen der Versicherten. 15<br />

Mit Sauberen händen<br />

Wenn es um Hygiene in Stall anlagen geht,<br />

ist der konse quen te Blick durch die schwarz-<br />

weiße Brille unverzicht bar: <strong>Die</strong> Trennung<br />

von Arbeits- und Wohnbereich und<br />

persönliche Hygienemaßnahmen<br />

reduzieren Risiken erfolgreich. 16<br />

zum titelbild: Landwirt Dirk Stahlmann<br />

aus holtensen lässt sich beim Maschinenvertrieb<br />

Wittenburg von inhaber Arno<br />

Wittenburg einen holzspalter vorführen.<br />

Das kürzlich von der Prüfstelle der LSV für<br />

diese Maschine erteilte GS­zeichen liefert<br />

Käufer und händler <strong>Sicherheit</strong>sargumente<br />

im Verkaufsgespräch.<br />

❘❘❘■ Renten<br />

Anpassung zum 1. Juli<br />

Zum 1. Juli 2012 wurden wieder die Renten aus der landwirtschaftlichen<br />

Alterssicherung und Unfallversicherung angepasst. In den alten Bundesländern<br />

stiegen sie um 2,18 Prozent, in den neuen Bundesländern<br />

sogar um 2,26 Prozent. Allen Rentenempfängern wurde Ende Juni die<br />

Erhöhung schriftlich mitgeteilt. Wegen der komplizierten Berechnung<br />

kann es sein, dass der neue Zahlbetrag geringfügig vom selbst errechneten<br />

Ergebnis (Monatsrente x Prozentsatz) abweicht. Renten, die erstmalig<br />

nach dem Monat März 2004 gezahlt wurden, werden jeweils am Monatsende<br />

ausgezahlt. Entsprechend wird sich bei diesen Renten die Erhöhung<br />

erst am Ende des Monats Juli auf dem Konto auswirken.<br />

❘❘❘■ ZuSatZVeRSoRGunG füR aRbeitneHMeR<br />

Anträge bis 30. September stellen<br />

Arbeitnehmer, die rentenversicherungspflichtig in der Land- und Forstwirtschaft<br />

tätig waren, können eine Ausgleichsleistung/Beihilfe beantragen.<br />

Um die Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung dieser Leistungen<br />

zu erfüllen, müssen die Antragsteller auch eine Rente aus der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung beziehen und am 1. Juli 2010 das 50. Lebensjahr<br />

vollendet haben. Außerdem ist für die letzten 25 Jahre vor<br />

Rentenbeginn eine rentenversicherungspflichtige Beschäftigungszeit von<br />

180 Kalendermonaten (15 Jahren) in der Land- und Forstwirtschaft nachzuweisen.<br />

Antragsteller aus den neuen Bundesländern müssen nach dem 31. Dezember<br />

1994 noch mindestens sechs Monate in einem land- oder forstwirtschaftlichen<br />

Betrieb rentenversicherungspflichtig gearbeitet haben. Auch<br />

ehemalige Arbeitnehmer, die keinen Anspruch mehr auf die tarifvertragliche<br />

Beihilfe des Zusatzversorgungswerkes haben, können einen Antrag<br />

auf Ausgleichsleistung stellen. <strong>Die</strong> maximale Leistungshöhe beträgt zurzeit<br />

monatlich 80 Euro für verheiratete und 48 Euro für ledige Berechtigte.<br />

Anträge auf Gewährung einer Ausgleichsleistung sind bis zum 30. September<br />

2012 zu stellen. Das ist aber nur maßgebend, wenn bereits eine gesetzliche<br />

Rente vor dem 1. Juli 2012 bezogen wurde. Wird der Antrag später gestellt,<br />

gehen nur die Leistungsansprüche vor dem 1. Juli 2012 verloren.<br />

Fragen beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zusatzversorgungskasse<br />

für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft unter<br />

Telefon 0561 93279-0 Fax 0561 93279-70<br />

E-Mail info@zla.de Internet www.zla.de<br />

LSV-iMpreSSuM<br />

LSV kompakt – Magazin für <strong>Sicherheit</strong> und Gesundheit<br />

Herausgeber: Land- und forstwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong>sträger Franken und<br />

Oberbayern, Dammwäldchen 4, 95444 Bayreuth, Telefon 0921 603 - 0,<br />

Fax 0921 603 - 386 – Spitzenverband der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />

Weißensteinstraße 70 - 72, 34131 Kassel, Telefon 05 61 93 59 - 2 41,<br />

Fax 05 61 93 59-2 44<br />

Chefredaktion: Norbert Gradl, www.fob.lsv.de, E-Mail: presse@fob.lsv.de<br />

Dr. Erich Koch, www.lsv.de, E-Mail: presse1@spv.lsv.de<br />

Erscheint vier Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag<br />

abgegolten. Keine Gewähr für unverlangte<br />

Manuskripte. Nachdruck ist nach Rücksprache<br />

mit der Redaktion möglich.<br />

Druck: <strong>Die</strong>richs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel. Bei den<br />

Adressangaben werden die Bestimmungen des<br />

Datenschutzes beachtet.<br />

PEFC zertifiziert<br />

<strong>Die</strong>ses Produkt stammt<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern und<br />

kontrollierten Quellen.<br />

www.pefc.de


❘❘❘■ aRbeitSpLattfoRMen an tRaktoRen<br />

Sicher nach oben<br />

In der neuen LSV-Information T 01 „Auswahl und Betrieb<br />

von Arbeitsplattformen an Traktoren“ sind die wesentlichen<br />

Anforderungen für den Einsatz einer Traktor-<br />

Frontladerkombination mit Arbeitsplattform zusammengefasst.<br />

Der überwiegende Inhalt der Technischen Regel 8<br />

„Arbeitsplattformen“ ist jetzt im Anhang dieser LSV-Information<br />

enthalten.<br />

Aufgrund veränderter rechtlicher Vorgaben ist neu, dass<br />

die LSV-Information T 01 nur für aufgesteckte Arbeitsplattformen<br />

(z. B. auf Palettengabeln) Empfehlungen zu<br />

Auswahl, Betrieb, Überwachung und Prüfung geben kann.<br />

Angebaute Arbeitsplattformen (z. B. an der Schnellwechseleinrichtung<br />

des Frontladers), teleskopierbare Plattformen<br />

sowie diejenigen, die an Mobillader angebaut werden,<br />

unterliegen einer anderen Regelung und sind einer<br />

EG-Baumusterprüfung nach Anhang IV der Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG zu unterziehen.<br />

Weitere Informationen sind unter www.lsv.de/spv > Prävention<br />

> Fachinformationen > Vorschriften der LSV zu finden.<br />

Der Präven tionsdienst der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft<br />

berät gern.<br />

KWf-tagung in bopfingen: Scharf auf Sichere WaLdarbeit<br />

Mehr als 538 Aussteller aus über 26 Ländern<br />

stellten auf der KWF-Tagung vom<br />

13. bis 16. Juni die neuesten Entwicklungen<br />

in den Bereichen Forsttechnik, Holz-<br />

transport, Energietechnik und Arbeitsschutz<br />

vor.<br />

Im Themendorf Baden-Württemberg<br />

präsentierte sich die landwirtschaftliche<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> (LSV) unter dem Motto<br />

„Scharf auf sichere Waldarbeit“. In<br />

zahlreichen Aktionen wiesen Mitarbeiter<br />

der LSV auf die Gefahren der Forstarbeit<br />

hin und demonstrierten, wie es sicherer<br />

geht. <strong>Die</strong>se praxisnahen Themen waren<br />

Besuchermagnet bei der LSV:<br />

■ Sicherer Umgang mit der Motorsäge<br />

– Holz unter Spannung und Kick-Back<br />

■ <strong>Sicherheit</strong>sfälltechnik – Der Standard<br />

für sichere Waldarbeit<br />

■ <strong>Die</strong> unterschätzte Gefahr – Herumschlagende<br />

Fixlängen bei Holzrückung<br />

■ <strong>Die</strong> Seilendverbindung zum Selbermachen<br />

– Das Flämische Auge<br />

■ Wartung und Instandsetzung von Motorsägen<br />

– Motorsägenketten schärfen<br />

■ Kopfschutz-Kombination im Forst – Ein<br />

sinniger Schutz<br />

■ Mobiler Windenprüfstand „RIBADE“ in<br />

Aktion – Demonstration effizienter<br />

Windenprüfung<br />

■ Rückweiche – Faktor Zeit ist entscheidend<br />

■ Klick gemacht – Kippsimulator<br />

■ Gesundheitsstraße – Der LSV-Gesundheitscheck<br />

Besonderen Zuspruch erfuhr der Ergonomieparcours<br />

mit Ausgleichsübungen<br />

zum Mitmachen, Hinweisen zum richtigen<br />

Heben und Tragen, Massageständen,<br />

einer Absprungwaage (Vorwärts<br />

rauf – rückwärts runter) und dem<br />

Schwingungssimulator. Zu allen Themen<br />

beraten die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des Präventionsdienstes in<br />

ihrer täglichen Arbeit auch vor Ort.<br />

Jeder unfall ist einer zuviel<br />

In einem Interview am Rande der KWF-<br />

Tagung unterstrich Meinrad Schweikart,<br />

Vorstandsmitglied des Spitzenverbandes<br />

der LSV, den Stellenwert der Prävention<br />

innerhalb der LSV. Er betonte, dass Unfälle,<br />

auch und gerade im Forstbereich,<br />

mit allen Mitteln verhindert werden müssen.<br />

Das gesamte Interview sowie Fotos<br />

und ein Kurzbericht über die Präsentation<br />

der LSV auf der Forstmesse ist zu hören<br />

und nachzulesen unter www.lsv.de/<br />

spv<br />

Der Weg zum interview:<br />

Mit dem handy<br />

scannen<br />

❘❘❘■ eRnäHRunG<br />

Gute Gründe ...<br />

... den Tag mit einem gesunden Frühstück zu beginnen:<br />

■ Kohlenhydrate (wie in Müsli) geben ihr Energiepotenzial<br />

nur langsam ab – ein guter Start in den Tag.<br />

■ Verzicht auf Frühstück verlangsamt den Stoffwechsel,<br />

auch die Fettverbrennung läuft auf Sparflamme – kein<br />

Schlankmacher.<br />

■ Frühstück hebt den Blutzuckerspiegel und versetzt die<br />

Gehirnzellen in Topform – Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit<br />

gleich mit. Untersuchungen zeigen, dass<br />

regelmäßige „Frühstücker“ seltener in Arbeitsunfälle<br />

verwickelt sind.<br />

■ Das richtige Frühstück bringt gute Laune – und schützt<br />

vor Heißhunger auf Süßes.<br />

■ Ausgewogene Kost bricht Stress und stärkt das Immunsystem.<br />

Andrang: <strong>Die</strong> themen der LSV stießen auf<br />

reges interesse<br />

im Gespräch: Meinrad Schweikart mit<br />

Besucherinnen am Stand der LSV<br />

in Kürze ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Juni I 12 LSV kompakt 3


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ iM foKuS<br />

4 LSV kompakt Juni I 12<br />

Es kann jeden treffen<br />

Ausgebrannt<br />

Burnout beschreibt als Oberbegriff<br />

ein Phänomen unserer<br />

Tage. Das Wort benennt recht<br />

plastisch das regelrechte<br />

„Ausbrennen“ von Menschen<br />

– zunehmend auch in der Landund<br />

Forstwirtschaft und im<br />

Gartenbau.<br />

burnout ist häufig das Ergebnis<br />

eines Prozesses. Große Arbeitsbelastungen<br />

kommen mit Stress<br />

zusammen, gepaart mit dem Streben<br />

nach Hochleistungen und einer<br />

starken Identifikation mit der Arbeit.<br />

Persönliche oder familiäre Sorgen<br />

runden das Angebot an Ursachen ab.<br />

<strong>Die</strong> Erkrankung wurde zuerst bei<br />

Angehörigen von Beratungs-, Pflege-<br />

Zeitdruck, Über- oder Unterforderung, mangelnde Arbeitsvorbereitung<br />

sowie Störungen im familiären Umfeld gelten<br />

als Stressauslöser. Symptome und Warnzeichen sind eingeengte<br />

oder fehlerhafte Wahrnehmung, Entscheidungs fehler,<br />

Erinnerungslücken, Gedankenkreisel. Das wirkt sich negativ<br />

auf die Gesundheit aus. Schlafstörungen, schlechte Laune,<br />

Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen sind nur einige Folgen.<br />

Am Ende können Herzinfarkt, Magengeschwüre und Depressionen<br />

stehen.<br />

Schritt für Schritt aus der Stressfalle<br />

1. Schritt: Stress und Belastungen erkennen und aktiv vermeiden!<br />

Je mehr Stress aktiv vermieden wird, desto höher<br />

ist die Lebensqualität. Deshalb rechtzeitig vorsorgen, solange<br />

die Kraft dafür reicht.<br />

2. Schritt: Eigene finanzielle und zeitliche Möglichkeiten<br />

sowie Fähigkeiten und Arbeitskraft der zuverlässig zur<br />

Verfügung stehenden Mitarbeiter realistisch einschätzen.<br />

Dem entsprechend die Arbeit organisieren. So werden<br />

Zeitdruck sowie persönliche und finanzielle Überlastung<br />

vermieden. Immer mit für die Betriebsgröße passenden<br />

und gut gewarteten Maschinen arbeiten.<br />

3. Schritt: Überlegen, wann es sinnvoll ist, Arbeiten an<br />

Dritte zu übertragen. Private und professionelle Hilfsan-<br />

und Betreuungsberufen diagnostiziert,<br />

deren Haupttätigkeit im engen<br />

und intensiven Kontakt mit Menschen<br />

besteht. In der Landwirtschaft<br />

wird sie am ehesten bei Tierhalterinnen<br />

und Tierhaltern bemerkt. Im<br />

Grunde ist aber niemand davor gefeit.<br />

<strong>Die</strong> Erfahrungen mit Betroffenen zeigen:<br />

Sehr oft handelt es sich um Menschen,<br />

die rund um die Uhr arbeiten,<br />

Stress aktiv vermeiden<br />

einen hohen Anspruch an sich selbst<br />

haben und irgendwann „einfach<br />

nicht mehr können“. Und vor allem<br />

haben sie keine Idee, wie sie ihre<br />

Situa tion verändern könnten.<br />

Das Burnout-Syndrom wird beschrieben<br />

als Gruppe von Krankheitsanzeichen:<br />

Ermüdung und Erschöpfung,<br />

verminderte Leistungsfähigkeit, negative<br />

Einstellungen, niedrige Frust-<br />

gebote nutzen, wie etwa Maschinen- und Betriebshilferinge,<br />

Lohnunternehmer, Fremdarbeitskräfte.<br />

Schulungs- und Beratungsangebote zur Betriebsplanung,<br />

besonders vor großen Investitionen, können davor bewahren,<br />

sich zu übernehmen. Ansprechpartner sind beispielsweise<br />

<strong>Landwirtschaftliche</strong> Lehranstalten, Ämter für Landwirtschaft<br />

und Forsten oder Beratungs-/Consultingbüros.<br />

höhere Arbeits­ und Lebensqualität<br />

Wird die Arbeit gut organisiert, entstehen genügend Freiräume<br />

für Entspannung und körperlichen Ausgleich –<br />

Wandern, Schwimmen, Radfahren usw. Hobbys wahrnehmen,<br />

sich einen Urlaub gönnen, den Freundeskreis pflegen<br />

– so bleibt man fit und aktiv und kann im Alltag wieder<br />

den vollen Arbeitseinsatz bringen.<br />

Angebote der LSV<br />

■ Persönliche Beratungen zu Arbeitsorganisation und<br />

Stressvermeidung<br />

■ Kurz- und Entspannungskuren, umfangreiches Kursangebot<br />

im Bereich Primärprävention (Entspannung,<br />

gesunde Ernährung, Bewegung und Suchtprävention)<br />

■ Pflegeauszeit für Versicherte, die einen Angehörigen<br />

pflegen (praktische Tipps zur Pflege, Austausch mit anderen<br />

Menschen in ähnlicher Situation)


ationsschwelle, depressive Verstimmungen<br />

oder Depression, seltener werdende<br />

Kontakte zu anderen Menschen.<br />

hilfe im umfeld<br />

Freunde, Familienangehörige oder<br />

Mitarbeiter sollten ihre Wahrnehmung<br />

und die Sorge dem Betroffenen<br />

gegenüber offen ansprechen. Eine<br />

Kultur der Wertschätzung und Offenheit<br />

kann helfen. Regelmäßige Gespräche<br />

mit Kollegen oder Mitarbeitenden,<br />

realistisch beschriebene Ziele<br />

sind die Basis dafür.<br />

ruhezeiten – offline erholen<br />

Alltägliche Helfer wie Handys und<br />

mobile Computer sind ein Segen,<br />

können aber auch die Luft zum<br />

Durchatmen dünn werden lassen.<br />

Ruheinseln im Alltag sind wichtig für<br />

das seelische und körperliche Wohlbefinden.<br />

Ohne sie sind weder gute<br />

Leistungen noch Erholung möglich.<br />

Dabei geht es nicht nur darum, Erholungszeiten<br />

für die Regeneration und<br />

damit langfristig die Gesundheit zu<br />

erhalten. Wer sich nicht ausreichend<br />

auf seine Aufgaben konzentrieren<br />

kann, bei dem leiden Produktivität<br />

und Arbeitszufriedenheit.<br />

Es liegt also auch in der Verantwortung<br />

jedes Einzelnen, (Geräte) abzuschalten<br />

und sich gezielt einer Aufgabe<br />

oder der dringend benötigten Auszeit<br />

zuzuwenden.<br />

Aktiv vorbeugen<br />

<strong>Landwirtschaftliche</strong> Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer können für sich<br />

Gespräche zur Prävention in Anspruch<br />

nehmen: vom regelmäßigen offenen<br />

Austausch in der Familie, Gesprächen<br />

mit Berufskollegen im Sinne eines kollegialen<br />

Austausches bis hin zu Beratung,<br />

Coaching und Supervision.<br />

Wenn erst beobachtbare Frühwarnzeichen<br />

(Leistungsabfall, Gehetztheit, sozialer<br />

Rückzug, nachlassendes Engagement,<br />

verminderte Kontrolle der Emotionen<br />

und Anfälligkeit für Krankheiten)<br />

verunsichern, ist es höchste<br />

Zeit, die Initiative zu ergreifen und<br />

Hilfe zuzulassen. Denn nicht nur die<br />

eigene Gesundheit steht auf dem Spiel.<br />

Bei nachlassender Leis tungsfähigkeit<br />

kommt es vermehrt zu Unfällen, durch<br />

die auch andere in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden können.<br />

Von Burnout Betroffene brauchen<br />

kompetenten ärztlichen Rat. Eine Be-<br />

daS rät der experte:<br />

fünf fragen an dr. Med. thorSten Sueße<br />

LSV kompakt: Wie kann man Burnout von einer<br />

Depression unterscheiden?<br />

Dr. Sueße: Burnout hat damit zu tun, dass Gleich-<br />

gewichte nicht mehr richtig ausbalanciert werden,<br />

wenn beispielsweise Partnerschaft und<br />

Freizeit gegenüber der Berufstätigkeit merklich<br />

zurückstehen müssen. Der Betroffene macht zu<br />

viel – „Aufwärtsspirale“ genannt – und übernimmt<br />

sich oft permanent bei der täglichen Arbeit.<br />

Tätigkeiten, die früher problemlos von der<br />

Hand gegangen sind, fallen zunehmend schwerer.<br />

Der Erschöpfung und Selbstentfremdung<br />

von der bisher vertrauten Arbeit folgt die Leistungsminderung.<br />

An Symptomen können unter<br />

anderem depressive Verstimmungszustände,<br />

Schlafstörungen, Selbstzweifel, Aggressivität<br />

oder diverse körperliche Beschwerden auftreten.<br />

Bei der Depression fühlt sich der Betroffene<br />

bereits von Anfang an zu erschöpft, um anfal-<br />

lende Tätigkeiten zu erledigen – er ist in der „Abwärtsspirale“. Das Endstadium des<br />

Burnout ist von einer Depression nicht mehr zu unterscheiden.<br />

iM foKuS ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Dr. med. thorsten Sueße,<br />

Facharzt für Psychosomatische<br />

Medizin, arbeitet als leitender Arzt<br />

LSV kompakt: Wer ist besonders gefährdet, an Burnout zu erkranken?<br />

Dr. Sueße: Menschen, die zu Perfektionismus oder zwanghaftem Kontrollbedürfnis<br />

neigen, aber auch solche mit betontem Harmoniebedürfnis oder einem sogenannten<br />

Helfersyndrom. Bei diesen Personenkreisen ist die Gefährdung, sich für eine Zielsetzung<br />

übermäßig zu verausgaben, besonders hoch.<br />

LSV kompakt: Wie wichtig ist die Rolle von Familienmitgliedern und guten Freunden?<br />

Dr. Sueße: Familienmitglieder und gute Freunde erkennen möglicherweise eher als<br />

der Betroffene selbst, dass eine Erschöpfung vorliegt, sagen: „Du siehst aber<br />

schlecht aus“. Gerade der vermehrte Kontakt zu ihnen, wenn die Arbeit zu viel geworden<br />

ist, könnte ein hilfreiches Gegengewicht darstellen, dazu animieren, „mal<br />

wieder etwas anderes zu machen“. Den bei ausgeprägten Burnout-Symptomen notwendigen<br />

professionellen Helfer ersetzen sie jedoch nicht.<br />

LSV kompakt: Wo kann ich mich über Burnout informieren, wer ist der richtige Ansprechpartner?<br />

Dr. Sueße: Ein erster Ansprechpartner kann der Hausarzt sein, der bei Bedarf zum Facharzt<br />

überweist. Hilfrei che Informationen gibt es unter www.burnoutzentrum.com, zum<br />

verwandten Thema Depression infor miert die Seite www.buendnis-depression.de im<br />

Internet.<br />

LSV kompakt: Wie kann Hilfe bei ausgeprägtem Burnout aussehen?<br />

Dr. Sueße: Individuelle Beratung durch einen Haus- oder Facharzt, um dadurch zur<br />

momentanen Lebenssituation Alternativen zu entwickeln – gegebenenfalls Umorganisation<br />

der Arbeit, realistische Lebensziele formulieren, sportlich aktiv werden, private<br />

soziale Kontakte wieder aufnehmen, medikamentöse Unterstützung nutzen.<br />

<strong>Die</strong> Fragen stellte Joachim Knoll<br />

gleitung, bei der mit dem Betroffenen<br />

nach Möglichkeiten gesucht wird, die<br />

auslösenden Faktoren zu verändern<br />

oder anders damit umzugehen, ist<br />

ebenso hilfreich. Beratungsseinrichtungen<br />

können die Klärung von Unternehmens-,<br />

Lebens- und Familienfragen<br />

mit den Ratsuchenden unterstützen<br />

(siehe auch LSV-INFO). ■<br />

Carola Polzer<br />

LSV-info<br />

Weitere informationen, Verzeichnisse<br />

regionaler ansprechpartner und aller<br />

ländlichen Sorgentelefone bundesweit<br />

gibt es bei der baG familie und betrieb –<br />

bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

<strong>Landwirtschaftliche</strong>n familienberatungen<br />

und Sorgentelefone e. V. unter<br />

www.landwirtschaftlichefamilienberatung.de<br />

Juni I 12 LSV kompakt 5


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ geSundheit<br />

Zum Beispiel mit Yoga, Rückenschule,<br />

gesunder Ernährung,<br />

Wassergymnastik oder einer<br />

Kurzkur – die LKK bezuschusst<br />

viele interessante Maßnahmen,<br />

die Spaß machen, gesund<br />

erhalten oder Hilfestellung bei<br />

der Bewältigung schwieriger<br />

Lebens aufgaben geben.<br />

6 LSV kompakt Juni I 12<br />

Vorbeugen und gesund bleiben<br />

Jetzt geht‘s los<br />

es gibt kaum einen Wirtschaftszweig,<br />

in dem Arbeit und Privathaushalt<br />

so eng verzahnt sind wie<br />

in der Landwirtschaft. Noch dazu<br />

leben hier oft mehrere Generationen<br />

unter einem Dach. Wechselnde Herausforderungen<br />

im Beruf, Mehrfachbelastung<br />

der Bäuerinnen, mitunter<br />

eine angespannte Familiensituation,<br />

harte Arbeit – das kann einen<br />

Menschen an körperliche oder auch<br />

seelische Belastungsgrenzen bringen.<br />

<strong>Die</strong> LSV rät daher ihren Versicherten:<br />

„Lassen Sie es nicht so weit kommen.<br />

Nutzen Sie beizeiten die für Sie passenden<br />

Angebote; bauen Sie Stress ab,<br />

nehmen Sie sich Zeit für sich und tun<br />

Sie etwas für Ihre Gesundheit!“ Auch<br />

für schwierige Lebenssituationen wie<br />

zum Beispiel Pflege eines Angehörigen,<br />

Rehabilitation nach Unfall oder<br />

Krankheit oder aber bei Suchtverhalten<br />

gibt es geeignete Maßnahmen, die<br />

von der LSV bezuschusst werden.<br />

Nutzen Sie auch das Vortragsabgebot<br />

der Prävention. ■<br />

Bernhard Richter<br />

LSV-info<br />

ausführliche informationen zum<br />

Gesundheitsangebot der LSV-träger<br />

franken und oberbayern erhalten Sie<br />

unter 0931 8004-370 oder im internet<br />

auf der Homepage der LSV-träger<br />

franken und oberbayern (übersicht<br />

über alle angebote) oder bei den<br />

LbG-<strong>Sicherheit</strong>sberatern.<br />

Auf die Plätze, fertig, los! Mit Spaß und elan für die eigene Gesundheit aktiv werden.<br />

Bäuerinnen bei der LKK­Kurzkur in Bad Feilnbach.<br />

neu: zahnärztLiche VorSorge für KLeinKinder<br />

<strong>Die</strong> LKKen in Bayern haben mit der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />

Bayerns (KZVB) eine Vereinbarung<br />

geschlossen, um die Zahngesundheit<br />

von Kleinkindern zu verbessern.<br />

Es handelt es sich um zusätzliche<br />

Angebote für die Früherkennung<br />

und Vermeidung von Zahn-, Mund-<br />

und Kieferkrankheiten und der Individualvorsorge<br />

für Kleinkinder.<br />

Bei Kindern bis zur Vollendung des<br />

24. Lebensmonats wird eine zusätzliche<br />

Mundgesundheitsaufklärung für<br />

Mutter/Vater und Kleinkind mit folgendem<br />

Leistungsinhalt angeboten:<br />

n Heranführen des Kindes an<br />

eine zahnärztliche Untersuchung<br />

zur Feststellung von Zahn-,<br />

Mund- und Kieferkrankheiten<br />

einschließ lich Befunderhebung<br />

und Beratung<br />

n Beurteilung des Kariesrisikos,<br />

Ernährungs- und Mundhygieneberatung<br />

der Erziehungsberechtigten<br />

mit dem Ziel der Keimzahl-<br />

senkung durch verringerten Konsum<br />

zuckerhaltiger Speisen und<br />

Getränke und verbesserte Mundhygiene<br />

n Empfehlung und ggf. Verordnung<br />

geeigneter Fluoridierungsmittel<br />

<strong>Die</strong>se Leistung kann zweimal zwischen<br />

dem 6. und 24. Lebensmonat<br />

mit einem Mindestabstand von neun<br />

Monaten in Anspruch genommen<br />

werden. Daneben kann bei diesen<br />

Kindern bei hohem Kariesrisiko ab<br />

dem ersten Zahndurchbruch zweimal<br />

je Kalenderhalbjahr eine lokale<br />

Fluoridierung der Milchzähne erbracht<br />

werden. <strong>Die</strong>se Maßnahmen<br />

sind für die Patienten kostenfrei, die<br />

Zahlung an die Zahnärzte erfolgt direkt<br />

durch die LKK. Sprechen Sie mit<br />

Ihrem Zahnarzt darüber.<br />

Armin Kleinschmidt<br />

Weitere telefonische Auskünfte<br />

gibt die LKK FOB unter der<br />

rufnummer 089 45480­0


Mit Dentulus und Goldie zum Zahnarzt<br />

Lust auf gesunde zähne<br />

Jetzt noch mit den Kindern zur kostenlosen Zahnarzt-Vorsorge<br />

gehen – und den Schulen und Kindergärten wertvolle Geld-<br />

und Sachpreise sichern.<br />

Lust auf gesunde Zähne – dafür<br />

werben Goldie und Dentulus, die<br />

beiden Maskottchen der Bayerischen<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit<br />

e. V. (LAGZ) der Aktionen<br />

„Seelöwe“ und „Löwenzahn“. <strong>Die</strong> Kinder<br />

von rund 6.000 Kindergärten und<br />

über 2.500 Schulen in Bayern sind –<br />

wie jedes Jahr – aufgerufen, zur halbjährlichen<br />

zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung<br />

zu gehen. <strong>Die</strong>se Leistung ist<br />

für Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen<br />

kostenfrei. Eltern, die mit<br />

ihren Kindern regelmäßig zum Zahnarzt<br />

gehen, tragen dazu bei, dass sie<br />

langfristig gesunde Zähne haben.<br />

So funktioniert es<br />

Das Ziel wird nur erreicht, wenn alle<br />

Beteiligten an einem Strang ziehen:<br />

<strong>Die</strong> Schulen und die Kindergärten<br />

unterstützen die LAGZ, indem sie die<br />

Aktionsmaterialien an die Kinder<br />

verteilen und aktiv dafür eintreten,<br />

dass die vom Zahnarzt abgestempelten<br />

Goldie-Aufkleber und Löwenkarten<br />

auf die Goldie-Poster im Kindergarten<br />

aufgeklebt bzw. in die Sammelposter<br />

im Klassenzimmer eingeworfen<br />

werden. Und die Eltern,<br />

indem sie mit ihren Kindern zweimal<br />

im Jahr zum Zahnarzt gehen.<br />

Jetzt noch zum zahnarzt gehen<br />

Wer mit seinem Kind in diesem Halbjahr<br />

noch nicht beim Zahnarzt zur<br />

Vorsorgeuntersuchung war, sollte das<br />

jetzt noch tun! So bewahren sie die<br />

Kinder zur rechten Zeit vor Karies<br />

und späteren Schmerzen und verhelfen<br />

den Kindergärten und Schulen<br />

zusätzlich zu einem Geld- oder Sachpreis,<br />

den es für ein gutes Rücklaufergebnis<br />

von der LAGZ gibt.<br />

Warum Zahnprophylaxe von klein<br />

auf so wichtig ist, erklärt Dr. Michel ,<br />

der Vorsitzende der LAGZ, so: „<strong>Die</strong><br />

Milchzähne erfüllen wichtige Aufgaben,<br />

auch wenn sie nach und nach<br />

durch die bleibenden Zähne ersetzt<br />

werden. Deshalb ist es für eine gesunde<br />

Entwicklung des kindlichen Kiefers<br />

unerlässlich, dass das Milchgebiss<br />

möglichst lange kariesfrei erhalten<br />

werden kann. Oft wissen die Kinder<br />

auch gar nicht, warum Zähne putzen<br />

so wichtig ist und wie sie richtig putzen<br />

müssen, damit der erwünschte<br />

Schutz eintritt. Sie brauchen die Unterstützung<br />

ihrer Eltern – hier genauso<br />

wie bei so vielen anderen Entwicklungsschritten<br />

auch. Der regelmäßige<br />

halbjährliche Besuch beim Zahnarzt<br />

gehört zur optimalen Vorsorge“.<br />

<strong>Die</strong> Aktionen und die LAGz<br />

<strong>Die</strong> LAGZ, ein Zusammenschluss der<br />

Zahnärzte und der gesetzlichen<br />

Krankenkassen in Bayern, hat einen<br />

gesetzlichen Auftrag zur zahnmedizinischen<br />

Vorsorge und unterstützt<br />

Eltern und Erzieher/innen bei der<br />

Zahngesundheitsvorsorge. Sie bietet<br />

sowohl für die Kindergärten als auch<br />

für die Schulen (Grundschule und<br />

5./6.Klasse) unterrichtsbegleitende<br />

Aktionen an. Im Rahmen der Gruppenprophylaxe<br />

kommen die LAGZ-<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte in der<br />

Regel ein- bis zweimal jährlich in den<br />

Kindergarten bzw. in den Unterricht,<br />

um die Kinder mit altersgerechen<br />

Medien und Demonstrationsmitteln<br />

über die vier Säulen der Zahngesundheit<br />

(Mundhygiene, Ernährung,<br />

Zahnschmelzhärtung, Zahnarztbesuch)<br />

aufzuklären. ■<br />

Bernhard Richter<br />

10 Mal Sieger! Stellvertretend für die Gewinnerschule in Stadelhofen (Landkreis<br />

Bamberg) auf dem Bild: <strong>Die</strong> dritte Klasse. Alle waren zweimal im Jahr beim zahnarzt.<br />

<strong>Die</strong> Grundschule gewann zum zehnten Mal hintereinander und erhielt ­ neben dem<br />

hauptpreis ­ auch noch eine offizielle Auszeichnung. <strong>Die</strong>se außergewöhnliche<br />

Leistung erreichten im Schuljahr 2010/2011 nur noch vier weitere Schulen in Bayern.<br />

aKtueLL ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Juni I 12 LSV kompakt 7


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ <strong>Sicherheit</strong><br />

Am besten, das Fahrzeug<br />

fährt sich gar nicht erst fest.<br />

Was beachtet werden muss<br />

und was zu tun ist, steht im<br />

neuen Flyer der LBG.<br />

8 LSV kompakt Juni I 12<br />

Wenn der Karren im Dreck steckt<br />

Fahrzeuge sicher bergen<br />

Gerade zur Erntezeit muss die<br />

Maschine laufen, Zeit ist<br />

Geld. Egal, ob Mähdrescher oder<br />

Maishäcksler, um nur zwei Beispiele<br />

herauszugreifen – Stillstand ist Verlust.<br />

Wenn die Arbeitsmaschine im<br />

Schlamm versinkt, wird guter Rat<br />

also wirklich teuer! Zumal dann,<br />

wenn durch den Vorfall der gesamte<br />

Arbeitsablauf, die gesamte Erntekette,<br />

ins Stocken gerät.<br />

Wenn der Schlepper feststeckt<br />

Besonders wichtig: Manpower. Freischaufeln<br />

geht immer vor - Abschleppen<br />

ist die letzte Möglichkeit! Bedenken<br />

Sie: Beim Freiziehen wirken enorme<br />

Kräfte auf die Maschinen, auf<br />

die Anschlagpunkte und auf die Zugmittel<br />

ein. Hält ein einziges Glied in<br />

der Kette nicht stand, werden diese<br />

Kräfte unkontrolliert frei. <strong>Die</strong> Erfahrung<br />

zeigt, Zugmittel peitschen durch<br />

die Luft, schwerste Metallteile werden<br />

aus den Fahrzeugen herausgerissen<br />

und schleudern umher, es kann zu<br />

Personenunfällen bis hin zum Todesfall<br />

kommen.<br />

<strong>Die</strong> richtige Planung<br />

<strong>Die</strong> wichtigste Maßnahme gegen ein<br />

Festfahren bei der Ernte ist, bereits<br />

im Vorfeld ein genaues Ablaufschema<br />

zu erarbeiten. Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung<br />

wird der genaue<br />

Ablauf der Erntekette gedanklich<br />

durchgespielt, mögliche Störungen<br />

im Arbeitsablauf werden so<br />

sichtbar gemacht und können von<br />

vorneherein mit geeigneten Vorbeugemaßnahmen<br />

entschärft werden.<br />

hat sich das Fahrzeug festgefahren,<br />

ist größte Vorsicht beim Bergen<br />

geboten. Ausgraben und entladen<br />

soweit wie möglich sind das erste. Muss dennoch freigeschleppt werden, sind<br />

Anschlagvorrichtung und hilfsmittel sehr genau zu prüfen und herstellerangaben<br />

unbedingt zu beachten, sonst sind schwere Verletzungen – manchmal sogar mit<br />

todesfolge – möglich!<br />

Der nächste wesentliche Aspekt ist, zu<br />

überlegen, was zu tun ist, falls es doch<br />

zum Feststecken kommt. Ermitteln<br />

Sie anhand der Herstellerangaben<br />

(Betriebsanweisung) oder aufgrund<br />

der Angaben des Fachhändlers, wie<br />

die Maschine geborgen werden kann<br />

und wo die zulässigen Anschlagpunkte<br />

für die Hilfsmittel sind. Legen<br />

Sie fest, wer im Falle einer Panne als<br />

Ansprechpartner (Berufskollege/Maschinenring/Abschleppdienst/Bergefahrzeug)<br />

zur Verfügung steht und<br />

notieren Sie die Kontaktdaten. Halten<br />

Sie auch fest, welche Hilfsmittel verwendet<br />

werden dürfen, wie diese ein-<br />

zusetzen sind und tragen Sie dafür<br />

Sorge, dass sie im Bedarfsfall auch zur<br />

Verfügung stehen. ■<br />

Petra Stemmler<br />

LSV-info<br />

im neuen faltblatt der LbG franken und<br />

oberbayern sind alle wichtigen tipps<br />

dazu zusammengestellt. es ist kostenfrei<br />

über die LbG zu beziehen und im<br />

internet zum Download bereitgestellt.<br />

<strong>Die</strong> LbG-<strong>Sicherheit</strong>sberater informieren<br />

unter:<br />

n 0921 603-345 (bayreuth)<br />

n 089 45 480-500 (München)<br />

n 0931 8004-225 (Würzburg)


Waldinfotag 2012 und Weidefest<br />

LBG­Beratung vor Ort<br />

<strong>Die</strong> Land­ und forstwirtschaftliche<br />

Berufsgenossenschaft (LBG)<br />

Franken und Oberbayern lädt am<br />

8. Juli zum Waldtag auf dem<br />

Lindeplatz in Miltenberg (unterfranken)<br />

ein.<br />

Beim Waldparcours der Land- und<br />

forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft<br />

Franken und Oberbayern<br />

(LBG) erwartet Sie ein vielfältiges<br />

Programm rund um Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz. Ein<br />

Schwerpunkt ist die richtige Baumfällung.<br />

Wir informieren Sie außerdem<br />

über die passende persönliche<br />

Schutzausrüstung. Alle Waldbesitzer,<br />

die notwendige Arbeiten im Forst<br />

nicht selbst durchführen können<br />

oder möchten, beraten wir gerne, wie<br />

der Wald durch forstwirtschaftliche<br />

<strong>Die</strong>nstleister professionell bewirtschaftet<br />

werden kann.<br />

LSV-info<br />

informationen der LbG zum Waldinfotag<br />

in Miltenberg gibt es telefonisch<br />

unter 0931 8004-225.<br />

fragen zu den LbG-Ständen auf dem<br />

Weidefest werden von der LbG<br />

beantwortet unter 0921 603-345.<br />

außerdem stehen Zusatzinformationen<br />

im internet unter<br />

www.fob.lsv.de < termine.<br />

auf geht‘S zuM zLf: zehn eintrittSKarten zu geWinnen<br />

hofLader-KippModeLL, geSundheitS-checKS, Vorführungen, aKtionSbühne<br />

besuchen Sie den LSV-bauernhof der<br />

bayerischen landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sträger (LSV) auf<br />

dem ZLf in München. Sie finden uns<br />

dort vom 22. bis 30. September rund<br />

um den LSV-Maibaum in Halle 7<br />

(Stand 7057).<br />

Steigen Sie ein in den Hoflader-Kippsimulator<br />

und testen Sie gefahrlos,<br />

was passiert, wenn das Fahrzeug<br />

kippt oder wenn schwere Strohballen<br />

auf die Kabine fallen. Machen Sie mit<br />

bei den Aktionen auf unserer Showbühne,<br />

nehmen Sie teil an unserem<br />

Quiz und gewinnen Sie wertvolle<br />

Preise, nutzen Sie die Gelegenheit für<br />

einen Gesundheits-Check. Auf der<br />

Aktionsbühne finden Modenschauen<br />

statt, bei denen moderne, innovative<br />

Arbeitsschutzkleidung vorgeführt<br />

wird. Ein Trainer lädt vor allem ältere<br />

Besucher des LSV-Bauernhofes ein,<br />

aktiv mitzumachen bei den Sturzprä-<br />

Brennholz sicher aufarbeiten<br />

An verschiedenen Ausstellungsstücken<br />

zeigen und erklären die LBG-<br />

Mitarbeiter, worauf es beim Holzspalten<br />

und Sägen ankommt, damit auch<br />

hier die Unfallgefahr minimiert wird.<br />

Vorbeugen gegen FSMe<br />

<strong>Die</strong> LBG-<strong>Sicherheit</strong>sberater informieren<br />

über den Impfschzutz gegen<br />

die von Zecken übertragene Gehirnhautentzündung<br />

(FSME).<br />

interessante themen<br />

<strong>Die</strong> Aktionen der LBG sind eingebettet<br />

in das umfangreiche Programm<br />

des Regionalen Waldinfotages<br />

Miltenberg der Bayerischen Forstverwaltung.<br />

Waldbesitzer finden dort<br />

ein breites Spektrum an interessanten<br />

Themen für die Bewirtschaftung<br />

ihres Waldes. Der Eintritt ist kostenlos.<br />

<strong>Die</strong> Veranstaltung beginnt um<br />

ventionsübungen. „5-Minuten die Ihr<br />

Leben erleichtern“ – unter dem Motto<br />

stehen die Vorführungen für Menschen<br />

mit pflegebedürftigen Angehörigen.<br />

Der geschickte Einsatz von<br />

Hilfsmitteln und einige spezielle<br />

Handgriffe und Techniken helfen<br />

deutlich mit, den körperlich zum Teil<br />

sehr belastenden Umgang mit Pflegebedürftigen<br />

zu erleichtern. In der<br />

„Forstecke“ erläutern die LBG-<strong>Sicherheit</strong>sberater<br />

anschaulich, warum Arbeitsschutz<br />

und <strong>Sicherheit</strong> besonders<br />

im Umgang mit der Seilwinde so<br />

wichtig sind.<br />

übrigens: <strong>Die</strong> LbG verlost 5 x 2 eintrittskarten.<br />

einfach e-Mail mit dem<br />

Stichwort: „Zur LbG auf‘s ZLf“ an<br />

praevention@fob.lsv.de schicken.<br />

Petra Stemmler<br />

10 Uhr, die Ausstellungsstände sind<br />

von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Auf dem Weidefest vom 17. bis zum<br />

19. August 2012 in Windelsbach (bei<br />

rothenburg ob der tauber) ist die<br />

LBG wieder mit attraktiven Angeboten<br />

zur Arbeitssicherheit und<br />

zum Gesundheitsschutz vor Ort.<br />

<strong>Die</strong> LBG­<strong>Sicherheit</strong>sberater freuen<br />

sich auf zahlreichen Besuch.<br />

Petra Stemmler<br />

Mit einem Kippsimulatormodell<br />

machen die LBG­<strong>Sicherheit</strong>sberater<br />

auf dem Stand am zLF auf die<br />

Kippgefahr von hofladern aufmerksam.<br />

rückhaltesysteme verhindern ein<br />

herausstürzen und gegen herabfallenden<br />

Gegenstände schützen stabile<br />

Kabinen.<br />

<strong>Sicherheit</strong> ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Juni I 12 LSV kompakt 9


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ <strong>Sicherheit</strong><br />

Fahrsicherheitstraining mit Schlepper<br />

Jetzt anmelden<br />

Im November starten die<br />

neuen Kurse für das Fahrsicherheitstraining.<br />

Der Nutzen:<br />

Erfahrungen sammeln,<br />

die man auf der Straße teuer<br />

bezahlen müsste!<br />

Das erste Fahrsicherheitstraining<br />

für Schleppergespanne -<br />

organisiert vom Maschinen- und Betriebshilfsring<br />

Bayreuth-Pegnitz e. V.,<br />

der LBG Franken und Oberbayern<br />

und den <strong>Landwirtschaftliche</strong>n Lehranstalten<br />

des Bezirks Oberfranken<br />

(LLA) – war ein voller Erfolg. Eine<br />

Neuauflage des zweitägigen Seminars<br />

wird nun angeboten. Informationen<br />

und Anmeldungen bei allen Geschäftsstellen<br />

der Maschinenringe,<br />

beim Kuratorium Bayerischer Maschinen-<br />

und Betriebshilfsringe e.V.<br />

sowie den <strong>Landwirtschaftliche</strong>n<br />

Lehranstalten Bezirk Oberfranken in<br />

Bayreuth.<br />

Aus der unfallstatistik<br />

„Obwohl der Anteil der landwirtschaftlichen<br />

Zugmaschinen am Straßenverkehr<br />

relativ überschaubar ist,<br />

sind Schlepper immer wieder in Unfälle<br />

mit schweren und schwersten<br />

Folgen verwickelt“, erklärt der stv.<br />

10 LSV kompakt Juni I 12<br />

Leiter des LBG-<strong>Die</strong>nstleistungszentrums<br />

Prävention, Karl Biburger. „<strong>Die</strong><br />

meisten Unfälle ereignen sich statistisch<br />

gesehen in den Monaten Juli bis<br />

Oktober, außerorts und fast immer<br />

bei Tageslicht. Unterwegs ist in fast<br />

zwei Drittel aller Fälle ein Schlepper<br />

mit einem Anhänger. Zu etwa 80 Prozent<br />

ist der am Unfall Beteiligte ein<br />

Motorrad oder ein PKW“, weiß Karl<br />

Biburger. „<strong>Die</strong> Unfälle ereignen sich<br />

in der Regel dann, wenn das Schleppergespann<br />

abbiegt oder in eine Straße<br />

einfährt. <strong>Die</strong> Geschwindigkeit und<br />

die Beschleunigungsleistung landwirtschaftlicher<br />

Fahrzeuge wird oftmals<br />

falsch eingeschätzt - ebenso wie<br />

die Länge des Gespanns. Problematisch<br />

sind auch die toten Winkel, die<br />

mit den üblichen Spiegeln, die an solchen<br />

Schleppern angebracht sind,<br />

nicht eingesehen werden können“.<br />

erst die theorie, dann die Praxis<br />

Funktionierende Bremsen, eine saubere<br />

Beleuchtungsanlage, Fahrer-<br />

Assistenz-Systeme, Reflektorfolien<br />

oder andere Begrenzungsmarkierungen<br />

sowie eine fachmännisch gesicherte<br />

Ladung sind – neben der<br />

Achtsamkeit und richtigen Einschätzung<br />

der eigenen Fähigkeiten und<br />

seines Gespanns – weitere wichtige<br />

Bausteine zur Unfallverhütung. <strong>Die</strong>ses<br />

Wissen wird den Teilnehmern in<br />

der Grundschulung mit einem theoretischen<br />

und praktischen Teil vor<br />

allem von den LBG-<strong>Sicherheit</strong>sberatern<br />

vermittelt. <strong>Die</strong>se findet auf dem<br />

Gelände der <strong>Landwirtschaftliche</strong>n<br />

Lehranstalten des Bezirks Oberfranken<br />

statt. Deren Leiter, Rainer Prischenk,<br />

steht hinter der Gemeinschaftsaktion.<br />

„Ich halte diesen zweitägigen<br />

Kurs für sehr hilfreich in der Praxis.<br />

<strong>Die</strong> Gespanne mit Schlepper und Anhänger<br />

werden immer größer, schneller<br />

und breiter – da ist es doch nur ein<br />

Gewinn, wenn man damit auch richtig<br />

umgehen kann! Der Theorieteil<br />

bei uns hat sich bewährt. Für die Praxis<br />

bietet das neue ADAC-Fahrsicherheitszentrum<br />

in Schlüsselfeld optimale<br />

Voraussetzungen. Hier möchten<br />

wir die Bedingungen künftig noch<br />

ein wenig realistischer gestalten, zum<br />

Beispiel indem wir mit vollen Gül-<br />

rainer Prischenk


leanhängern üben. Dann bekommen<br />

die Fahrer ein noch besseres Gefühl<br />

dafür, wie der Anhänger wirklich reagiert,<br />

wenn gebremst wird oder das<br />

Gespann ins Rutschen kommt“, erläutert<br />

Prischenk.<br />

LBG unterstützt Kurse<br />

Was der Präventionsbeirat der LBG<br />

Franken und Oberbayern an diesen<br />

Kursen positiv findet, erläutert das<br />

LBG-Vorstandsmitglied Wolfgang<br />

Lichti: „Risiko raus - Für mehr <strong>Sicherheit</strong><br />

im Straßenverkehr ist für<br />

uns seit Jahren ein Schwerpunktthema.<br />

Wer an einem Fahrsicherheitstraining<br />

für Schleppergespanne teilgenommen<br />

hat, ist gut gerüstet für<br />

knifflige Situationen im Straßenverkehr,<br />

weil er dann aus eigener Erfahrung<br />

weiß, wie sein Gespann reagiert<br />

und von ihm beherrscht werden<br />

kann. Wir erhoffen uns davon auch<br />

einen Rückgang der schweren Unfälle.<br />

Und noch etwas: Wenn sich auch<br />

ein direkter materieller Nutzen fürden<br />

Einzelnen aus dem Training nur<br />

schwer fassen lässt - sehr wohl messbar<br />

ist aber die Höhe des Haftpflichtversicherungsbeitrags.<br />

Manche Versicherungsgesellschaften<br />

gewähren bis<br />

zu 20 Prozent Rabatt auf den Beitrag,<br />

wenn die erfolgreiche Teilnahme an<br />

einem ADAC-Fahrsicherheitstraining<br />

nachgewiesen werden kann“.<br />

Das meint der ADAc ...<br />

ADAC-Trainer und DVR-Moderator<br />

Gerd Friese: „Das Schleppertraining<br />

halte ich für eine wichtige Sache. Erst<br />

im praktischen Training können die<br />

Teilnehmer ihre eigenen Meinungen<br />

und Einschätzungen zum Beispiel zu<br />

den eigenen Reaktionen auf eine be-<br />

Wolfgang Lichti<br />

Gerd Friese (rechts im Bild) Martin Gehring<br />

sondere Situation überprüfen und<br />

gegebenenfalls auch korrigieren.“<br />

... und der Maschinenring<br />

Martin Gehring, Projektmanagement<br />

Kuratorium Bayerischer Maschinen-<br />

und Betriebshilfsringe e.V.:<br />

„Letztlich gab der Unfall eines Maschinenringmitglieds<br />

für uns den<br />

Ausschlag, dieses große Projekt zusammen<br />

mit der LBG, den <strong>Landwirtschaftliche</strong>n<br />

Lehranstalten und dem<br />

ADAC in Angriff zu nehmen. Zahlreiche<br />

Anmeldungen zum Pilotprojekt<br />

im Februar zeigten uns, dass wir<br />

damit einen Nerv getroffen haben.<br />

Beeindruckend war, dass nicht nur<br />

junge Fahrer, sondern auch viele „alte<br />

Hasen“ mit langjähriger Erfahrung<br />

an dem Training teilnehmen wollten.<br />

<strong>Die</strong>sen Menschen geht es vor allem<br />

darum, ihr Wissen aufzufrischen und<br />

zu erweitern. Sie wollen nicht nur selber<br />

davon profitieren, sondern ihre<br />

Erfahrungen aus dem Training dann<br />

auch an junge Menschen, etwa an<br />

Auszubildende, weitergeben. Es geht<br />

ja nicht darum, das Schlepperfahren<br />

zu lernen oder einfach draufloszufahren.<br />

Ich nahm übrigens selbst am<br />

Fahrsicherheitstraining teil. Besonders<br />

das bewusste Ausführen der einzelnen<br />

Arbeitsschritte - angefangen<br />

vom richtigen Sitzen, über das Anschnallen<br />

bis hin zum einfachen Slalomfahren-hat<br />

bei mir einen tiefgreifenden<br />

Eindruck hinterlassen. Es<br />

wurde mir bewusst, wie wichtig es ist,<br />

sich gerade auf einem unbekannten<br />

Fahrzeuggespann eine Eingewöhnungszeit<br />

zu geben. Denn jedes Fahr-<br />

zeug verfügt über andere Fahreigenschaften.<br />

Das und auch die Wichtigkeit<br />

des Anschnallens sind die Erfahrungen,<br />

die ich bevorzugt weitergeben<br />

werde. Für gelungen halte ich auch,<br />

Erfahrungen beim Bremsen der Gespanne<br />

mit Anhänger zu machen,<br />

indem man sich langsam an die<br />

Grenzen herantastet. Dafür braucht<br />

es aber unbedingt ein abgesperrtes<br />

Testgelände mit unterschiedlichen,<br />

auch nassen Fahrbahnbelägen und<br />

natürlich die Unterstützung eines erfahrenen<br />

Trainers. Er kann die Situation<br />

von außen beobachten, bewerten<br />

und das Fahrverhalten gegebenenfalls<br />

über Funk beeinflussen.“ ■<br />

Petra Stemmler<br />

checKLiSte notfaLL 2012<br />

<strong>Sicherheit</strong> ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

<strong>Die</strong> Checkliste Notfall bietet eine Hilfe für<br />

landwirtschaftliche Familienbetriebe, sich<br />

auf eine personelle Notsituation im Betrieb<br />

und/oder in der Familie vorzubereiten.<br />

Mithilfe der Checkliste, den Vordrucken,<br />

Formularen und Merkblättern kann<br />

jeder Betrieb einen individuellen Notfall-<br />

Ordner erstellen, in dem alle wichtigen Informationen<br />

zum Betrieb und zur Familie<br />

gesammelt sind bzw. ihr Aufbewahrungsort<br />

beschrieben ist. Somit stehen in einer<br />

Notfallsituation den helfenden und unterstützenden<br />

Personen schnell alle wichtigen<br />

Informationen zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Broschüre kann ab sofort bei der LBG<br />

unter der Rufnummer 089 45480-500 bestellt<br />

werden, solang der Vorrat reicht.<br />

Juni I 12 LSV kompakt 11


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ <strong>Sicherheit</strong><br />

Wohnen im Alter<br />

Sicher und selbstbestimmt<br />

Rechtzeitig vorsorgen, um im<br />

Alter möglichst lange gut in<br />

der eigenen Wohnung leben<br />

zu können.<br />

Zuerst konnte ich mir überhaupt<br />

nicht vorstellen, ganz ins Erdgeschoss<br />

zu ziehen. Jetzt, zehn Jahre<br />

später muss ich sagen: Es wäre eine<br />

Dummheit gewesen, wenn wir Zimmer<br />

oben behalten hätten“. Rita<br />

Hanna (77) aus Fröschbrunn bei Kronach<br />

ist heute froh und erleichtert,<br />

dass sich ihr Ehemann Georg und ihr<br />

Sohn Herbert 2002 durchgesetzt<br />

haben, als es darum ging, wie die neue<br />

Wohnraumaufteilung sein sollte. Es<br />

war im Nachhinein betrachtet die<br />

richtige Entscheidung: So kann das<br />

Ehepaar auch heute noch sicher und<br />

selbstbestimmt in seinen eigenen vier<br />

Seniorengerechtes Badezimmer:<br />

barrierefreier zugang zur Dusche,<br />

baulich erhöhter toilettensitz, Sitzgelegenheit<br />

in der Dusche, breiter türstock.<br />

12 LSV kompakt Juni I 12<br />

Wänden leben. Beim Umbau setzten<br />

sie gleich noch weitere altersgerechte<br />

Wohnideen um. Besonderes Augenmerk<br />

legte Sohn Herbert auf die Türen<br />

– sie sind alle mindestens 90 cm breit<br />

und damit auch rollstuhltauglich –<br />

und auf die Bodenbeläge. „Uns war<br />

wichtig, dass keine Teppiche verlegt<br />

wurden und dass es keine Türschwellen<br />

gibt, die schnell zur Stolperstelle<br />

werden können“, führt er aus.<br />

Auf dem Weg zum Stall gestürzt<br />

Wie wichtig dieser Umbau und die<br />

Entscheidung für die Wohnung im<br />

Parterre sein würden, ahnte damals<br />

noch keiner. „Am 12. Dezember<br />

abends habe ich im Pferdestall die<br />

Lichter gelöscht und abgeschlossen“.<br />

Auf dem Rückweg stürzte sie so unglücklich,<br />

dass sie sich den Oberschenkelhals<br />

brach. „Gut eine halbe<br />

Stunde bin ich da im Dunkeln im<br />

Graupelregen gelegen, bis mich jemand<br />

gefunden hat“, erinnert sie sich<br />

zurück. Ihr Hund ist bei ihr geblieben,<br />

hat sich ganz eng zu ihr gelegt<br />

und versucht, sie warm zu halten.<br />

Nach den notwendigen Operationen<br />

und der Rehabilitationsmaßnahme<br />

ist heute, Monate später, zwar eine<br />

Besserung eingetreten. Ans Treppensteigen<br />

ist jedoch nicht zu denken.<br />

Auf die Details kommt es an<br />

„Nach meiner Operation bemerkte<br />

ich, dass ich daheim alleine nicht<br />

mehr aus meinem Bett herauskam,<br />

weil es zu niedrig war“, erzählt Rita<br />

Hanna. Da waren ihre handwerklich<br />

sehr begabten Enkel sofort zur Stelle<br />

und haben eine stabile Erhöhung<br />

unter das Bett gebaut. So kann Ehepaar<br />

Hanna das zum Schlafzimmer<br />

passende Bett auch weiterhin benutzen.<br />

Wichtige Details, um eine Wohnung<br />

und das Umfeld seniorengerecht<br />

zu gestalten, sind auch Bewegungsmelder<br />

für Innen- und Außenbeleuchtung,<br />

ein ebener Zugang zum<br />

Haus und Rauchmelder in den Innenräumen.<br />

Komfortabel sind spezielle<br />

Georg und rita hanna.<br />

Seniorentelefone mit großen, gut erkennbaren<br />

Tasten. Wie wichtig ein<br />

Mobiltelefon sein kann, hat Rita<br />

Hanna leidvoll erfahren. Im Hause<br />

Hanna sind nicht nur Seniorenhandys<br />

sondern auch Funkgeräte vorhanden.<br />

So stehen dem Ehepaar verschieden<br />

Möglichkeiten zur Verfügung, um im<br />

Notfall Hilfe herbeizuholen.<br />

ein Arbeitsunfall – die LBG hilft<br />

Der Kontrollgang von Rita Hanna war<br />

ein Arbeitsunfall. Alle Kosten, die sich<br />

aus der Behandlung und der anschließenden<br />

Reha ergaben, trug die LBG.<br />

Zum behindertengerechten Umbau<br />

des Badezimmer gewährte die LBG<br />

einen Zuschuss. „Der LBG- Mitarbeiter<br />

war sehr hilfsbereit. Der ganze Ablauf<br />

gestaltete sich unbürokratisch<br />

und die Geldleistung wurde innerhalb<br />

weniger Tage überwiesen“, lobt Sohn<br />

Herbert. ■<br />

Petra Stemmler<br />

LSV-info<br />

im internet unter: www.fob.lsv.de ><br />

Service > publikationen der berufsgenossenschaft<br />

gibt es eine Checkliste für<br />

die Gestaltung eines seniorengerechten<br />

bauernhofes.<br />

unsere LbG-<strong>Sicherheit</strong>sberater stehen<br />

für persönliche beratungsgespräche<br />

gerne zur Verfügung. unter den Rufnummern<br />

0921 603-345; 0931 8004-225<br />

und 089 454 80-500 können termine<br />

vereinbart werden.


Sonnenschutz<br />

<strong>Die</strong> eigene haut retten<br />

Sonnenschutz ist vor allem für Menschen, die viel<br />

im Freien arbeiten, wie zum Beispiel Landwirte<br />

und ihre Mitarbeiter, ein „heißes“ Thema.<br />

Weil die Gesundheitsgefahren<br />

– insbesondere das erhöhte<br />

Hautkrebsrisiko – bei einem Sonnenbrand<br />

ganz erheblich sind, rät die<br />

Land- und forstwirtschaftliche Krankenkasse<br />

(LKK) Franken und Oberbayern<br />

dringend dazu, sich vor einem Zuviel<br />

an Sonneneinstrahlung zu schützen.<br />

<strong>Die</strong>s zumal, da die Sonnenstrahlen<br />

heute wegen der Veränderungen in der<br />

Ozonschicht aggressiver als früher auf<br />

die Haut einwirken.<br />

Sonnenbrand vermeiden<br />

Der beste Sonnenschutz ist die Vermeidung<br />

jeglicher Rötung der Haut.<br />

Wer Maß hält und – soweit möglich -<br />

intensive und direkte Sonnenbestrahlung<br />

vermeidet, ist mit <strong>Sicherheit</strong> auf<br />

der richtigen Seite. Das gilt besonders<br />

für Kinder und Erwachsene mit einem<br />

empfindlichen Hauttypus.<br />

Kopfbedeckung tragen<br />

Der beste Schutz ist das Tragen von<br />

sonnendichter Kleidung, Hüten und<br />

Ähnlichem. Textiler Sonnenschutz<br />

hat Vorrang vor allen anderen Mitteln.<br />

Textilien mit einem zusätzlichen<br />

UV-Schutz können den positiven Effekt<br />

noch verstärken.<br />

cremen schützt!<br />

Dabei sollte ein dem Hauttyp entsprechendes<br />

Sonnenschutzmittel verwendet<br />

werden. <strong>Die</strong>ses muss rechtzeitig<br />

und in ausreichender Menge vor<br />

dem Aufenthalt im Freien aufgetragen<br />

werden. <strong>Die</strong> Creme soll auf alle<br />

unbedeckten Körperteile (Gesicht,<br />

Hals, Nacken, Schultern, Arme,<br />

Beine, Rücken usw.) gelangen. Auf<br />

den notwendigen Lichtschutzfaktor<br />

(LSF) achten! Zuverlässig Auskunft<br />

über die Schutzwirkung gibt der<br />

Lichtschutzfaktor, der auf den Cremes<br />

oder Sprays angegeben ist. Bei Arbeiten<br />

mit Wasser oder beim Schwimmen<br />

wasserfeste Sonnenschutzmittel<br />

verwenden! Auch wer Sonnencreme<br />

benutzt, sollte nicht unbegrenzt lange<br />

in der Sonne verweilen, denn die<br />

Wirkung des Schutzes lässt mit der<br />

Zeit nach.<br />

hauttyp plus uV­index ergibt den<br />

richtigen LSF<br />

Der erste Schritt bei der Auswahl des<br />

LSF ist die richtige Selbsteinschätzung<br />

des Hauttyps. Wie viel Sonne<br />

kann der Körper ohne rot zu werden<br />

vertragen? Es gibt vier Haut-Typen:<br />

von ganz hell und sehr empfindlich<br />

bis zu einem dunklen, sehr schnell<br />

bräunenden Typus.<br />

Was ist der uVi?<br />

Das Ausmaß der schädigenden Wirkung<br />

hängt aber auch von anderen<br />

Faktoren ab, wie geographische Lage,<br />

Witterungseinflüsse, Jahres- oder Tageszeit<br />

– zusammengefasst im jeweiligen<br />

UV-Index (UVI). Der UVI ist international<br />

einheitlich festgelegt und<br />

beschreibt den am Boden erwarteten<br />

Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen<br />

ultra-violetten Strahlung.<br />

Je höher der UVI ist, desto höher ist<br />

das Sonnenbrandrisiko. Eine Prognose<br />

für den aktuellen UV-Index in Ihrer<br />

Region und ausführliche Informationen<br />

zum UVI bietet zum Beispiel das<br />

Bundesamt für Strahlenschutz unter:<br />

www.bfs.de/de/uv/uv2/<br />

uv_messnetz/uvi<br />

Sonnenschutz bei der Arbeit<br />

Meiden Sie die Mittagssonne, gönnen<br />

Sie auch Ihrer Haut eine Ruhepause<br />

und verbringen Sie Ihre Pausen (Brot-<br />

geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

eincremen mit dem richtigen Lichtschutzfaktor<br />

und in ausreichender Menge schützt vor einem<br />

Sonnenbrand, auch sonnendichte Kleidung hilft<br />

ausgezeichnet gegen die schädlichen uV­Strahlen<br />

zeiten) wenn möglich im Schatten.<br />

Kommen Erntemaschinen zum Einsatz,<br />

auf denen Helfer beschäftigt<br />

sind, sollte ein Verdeck oder Sonnenschirm<br />

Schatten spenden. Halten Sie<br />

als Betriebsunternehmer auch unbedingt<br />

Ihre Erntehelfer dazu an, sich<br />

ausreichend vor Sonnenbrand zu<br />

schützen.<br />

Ausreichend trinken<br />

Trinken Sie viel! Wasser, Tee oder Saftschorle<br />

sind besonders geeignet, um<br />

den Körper mit ausreichend Flüssigkeit<br />

zu versorgen. Denn nicht nur Sonnenbrand<br />

ist gefährlich, sondern auch ein<br />

Zuwenig an Flüssigkeitszufuhr.<br />

Sonnenbrand?<br />

Falls Sie doch einen Sonnenbrand bekommen<br />

haben, können feuchte Umschläge<br />

mit kaltem Wasser oder mit<br />

Quark helfen. Wird es dadurch nicht<br />

besser und fühlen Sie sich allgemein<br />

unwohl (zum Beispiel Übelkeit,<br />

Schwindel, Schüttelfrost) suchen Sie<br />

einen Arzt auf. ■<br />

Petra Stemmler<br />

Juni I 12 LSV kompakt 13


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ aKtueLL<br />

Hofabgabe<br />

Gute Nachrichten<br />

<strong>Die</strong> „Hofabgabe“ ist schon<br />

länger in aller Munde. Neue<br />

gesetzliche Regelungen<br />

bringen Erleichterungen auf<br />

dem Weg zur Altersrente.<br />

Wer nur die Abschaffung der<br />

Hofabgabeklausel für eine<br />

gute Nachricht hält, wird enttäuscht<br />

sein. <strong>Die</strong> Hofabgabe bleibt auch künftig<br />

unverzichtbares Steuerungselement<br />

der Alterssicherung der Landwirte. <strong>Die</strong><br />

Entwicklung einer leis tungsfähigen<br />

Agrarstruktur ist eine politische Daueraufgabe.<br />

Rentenansprüche davon abhängig<br />

zu machen, dass sich der Landwirt<br />

oder sein Ehegatte dauerhaft vom<br />

landwirtschaftlichen Unternehmen<br />

trennt, ist und bleibt für den Gesetzgeber<br />

das Instrument, um dieser Aufgabe<br />

gerecht zu werden.<br />

Als Gegenleistung engagiert sich der<br />

Bund seit Jahrzehnten mit einem<br />

massiven Einsatz von Steuermitteln<br />

für die Alterssicherung der Landwirte.<br />

Seit 1995 ersetzt er die durch<br />

stetigen Rückgang der Anzahl der<br />

Versicherten entstehenden Beitragsausfälle<br />

und ermöglicht zudem ein<br />

im Vergleich zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />

um 10 Prozent günstigeres<br />

Verhältnis zwischen Beitrags-<br />

und Rentenhöhe.<br />

<strong>Die</strong> Hofabgabe bleibt also erhalten.<br />

Sie soll aber keine unüberwindliche<br />

Hürde auf dem Weg zur wohlverdienten<br />

Rente sein. Deshalb sind die<br />

einschlägigen Regelungen mit dem<br />

jüngst verkündeten Gesetz zur Neuordnung<br />

der Organisation der landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong><br />

erneut geändert worden.<br />

Gute Nachrichten für tierhalter, ...<br />

Bisher stand die nicht hinreichend<br />

flächengebundene und deshalb gewerbliche<br />

Tierhaltung in vielen Fällen<br />

einer Hofabgabe entgegen. <strong>Die</strong>se<br />

Regeln wurden ersatzlos gestrichen.<br />

14 LSV kompakt Juni I 12<br />

rentenbezug ist jetzt auch bei wenig Nutzfläche und großem tierbestand möglich<br />

Wer seine landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

bis auf einen zulässigen Rückbehalt<br />

nach den allgemeinen Regeln<br />

abgibt, kann, wenn auch die übrigen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind, Rente<br />

erhalten. <strong>Die</strong> Alterskasse interessiert<br />

es dabei nicht, ob und wie viele Tiere<br />

er in dem zurückbehaltenen Stall<br />

oder auf der zurückbehaltenen Nutzfläche<br />

hält oder züchtet.<br />

... für ehepaare ...<br />

Schon bisher ließ es das Gesetz unter<br />

bestimmten Voraussetzungen genügen,<br />

dass das Unternehmen an den<br />

Ehegatten abgegeben wird, so dass<br />

der eine Ehegatte bereits Rente (wegen<br />

Alters oder Erwerbsminderung) beziehen<br />

konnte, während der andere<br />

Ehegatte das Unternehmen weiter bewirtschaften<br />

konnte. Allerdings<br />

musste der jüngere oder noch erwerbsfähige<br />

Ehegatte mindestens das<br />

55. Lebensjahr vollendet haben. Nun<br />

finden sich immer öfter Paare mit viel<br />

größerem Altersunterschied, und das<br />

nicht nur in Prominentenkreisen,<br />

sondern auch in der landwirtschaftlichen<br />

Bevölkerung. Deshalb entfällt<br />

das Mindestalter gänzlich. Auf diese<br />

Weise kann nun ein Landwirt, der im<br />

Jahr 2012 die Regelaltersgrenze von<br />

65 Jahren und einem Monat erreicht<br />

hat, auch an seine 35 Jahre alte Ehefrau<br />

abgeben.<br />

... und für Gesellschafter<br />

Wer an einer Gesellschaft beteiligt ist,<br />

die ein landwirtschaftliches Unternehmen<br />

betreibt, muss im Grundsatz aus<br />

der Gesellschaft ausscheiden, vorher<br />

kann er keine Rente beanspruchen.<br />

Davon waren schon bisher Landwirte<br />

ausgenommen, die mit anderen Landwirten<br />

gemeinsam eine „Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts“ als landwirtschaftliches<br />

Unternehmen betreiben.<br />

Sie können ihre Gesellschafterstellung<br />

behalten, wenn sie sich rechtsverbindlich<br />

sowohl aus der Geschäftsführung<br />

als auch aus der Vertretung der Gesellschaft<br />

nach außen zurückziehen. Außerdem<br />

müssen sie sich für mindestens<br />

neun Jahre von ihren Flächen, auch soweit<br />

sie bisher in die Gesellschaft eingebracht<br />

waren, trennen. <strong>Die</strong>se Möglichkeit<br />

können nun auch Landwirte nutzen,<br />

die an einer Personenhandelsgesellschaft<br />

(oHG, KG), einer eingetragenen<br />

Genossenschaft oder an einer Kapitalgesellschaft<br />

(GmbH, AG) beteiligt sind.<br />

Sie können ihren Gesellschaftsanteil/<br />

ihre Beteiligung behalten, sofern sie<br />

weder an der Geschäftsführung noch an<br />

der Vertretung des Unternehmens beteiligt<br />

sind. Als Nachweis sind der Alterskasse<br />

der geänderte Gesellschaftsvertrag<br />

und die Anmeldung der Änderung<br />

zum Handels-/Genossenschaftsregister<br />

vorzulegen. ■<br />

Gerhard Zindel


Prüfstelle PZ.LSV<br />

<strong>Sicherheit</strong> zuerst<br />

<strong>Sicherheit</strong>sexperten für<br />

Land-, Forst-, Brennholz-<br />

und Garten bautechnik<br />

prüfen zum Nutzen der<br />

Versicherten.<br />

Vor dem Neukauf von Maschinen<br />

und Geräten stellt sich<br />

immer wieder die Frage der ausreichenden<br />

Arbeitssicherheit. <strong>Die</strong> Prüfstelle<br />

des Spitzenverbandes der landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong><br />

(PZ.LSV) prüft, aufbauend auf mehr<br />

als 30 Jahren Erfahrung, Maschinen<br />

und Geräte auf deren Arbeitssicherheit<br />

und gibt auf diese Frage eine verlässliche<br />

Antwort. Im Vordergrund<br />

steht die Einhaltung europäischer<br />

Richtlinien und nationaler Gesetze.<br />

Ziel ist es, Arbeitsunfälle und Gesundheitsschäden<br />

von Versicherten<br />

der LSV abzuwenden.<br />

Für Hersteller bietet die PZ.LSV folgende<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen an:<br />

Geprüfte <strong>Sicherheit</strong> (GS­Prüfung)<br />

<strong>Die</strong> GS-Prüfung ist eine freiwillige<br />

Prüfung (nach dem Produktsicher-<br />

heitsgesetz – ProdSG) für Hersteller<br />

von Maschinen und Geräten der Land-<br />

, Forst-, Brennholz- und Gartenbautechnik.<br />

Der Hersteller stellt ein<br />

Baumuster zur Prüfung der Arbeitssicherheit<br />

vor. Nach positivem Abschluss<br />

erhält er ein Zertifikat, welches ihm die<br />

Einhaltung der <strong>Sicherheit</strong>svorschriften<br />

bescheinigt. Nun darf der Hersteller<br />

mit dem GS-Zeichen werben (Abbildung<br />

rechts oben).<br />

LSV­Prüfung<br />

<strong>Die</strong> LSV-Prüfung ist ebenfalls freiwillig<br />

und besonders für Hersteller von<br />

Einzelprodukten oder Kleinserien interessant.<br />

Ein Baumuster wird vorgestellt<br />

und geprüft. Auch hier erhält der<br />

Hersteller ein Zertifikat, welches ihm<br />

die Einhaltung der <strong>Sicherheit</strong>svorschriften<br />

bescheinigt. Mit dem LSV-<br />

Prüfzeichen haben diese Hersteller die<br />

Möglichkeit, ihre Produkte mit einem<br />

Siegel zu versehen (Abbildung rechts).<br />

Sowohl GS- als auch LSV-Zeichen<br />

gelten nur für fünf Jahre und müssen<br />

danach neu beantragt werden.<br />

eG­Baumusterprüfung<br />

<strong>Die</strong> Baumusterprüfung (nach Richtlinie<br />

2006/42/EG) ist eine vorgeschriebene<br />

Arbeitssicherheitsprüfung, wel-<br />

che der Gesetzgeber<br />

für Maschinen vorgesehen<br />

hat, von denen<br />

eine besondere Gefährdung<br />

für den Anwender<br />

ausgeht. <strong>Die</strong><br />

PZ.LSV prüft hier<br />

beispielsweise Brennholzkreissägen<br />

und<br />

-bandsägen.<br />

PZ.LSV<br />

<strong>Sicherheit</strong>stechnische Begutachtung<br />

von Pflanzenschutztechnik<br />

Im Rahmen einer freiwilligen Anerkennung<br />

durch das Institut für Anwendungstechnik<br />

im Pflanzenschutz<br />

(prüft Umweltanforderungen) führt<br />

die PZ.LSV die dazu gehörende sicherheitstechnische<br />

Begutachtung<br />

der Pflanzenschutztechnik durch. So<br />

wird erreicht, dass neue Technik<br />

nicht nur die Umwelt schont, sondern<br />

auch der Arbeitssicherheit gerecht<br />

wird. ■<br />

Sebastian Dittmar<br />

LSV-info<br />

Weitere informationen gibt es im internet<br />

unter www.lsv.de > pruefung/Zerti-<br />

fizierung oder bei den <strong>Sicherheit</strong>sexper-<br />

ten der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>.<br />

<strong>Sicherheit</strong> ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

geprüfte<br />

<strong>Sicherheit</strong><br />

einige der 2011/2012 von pZ.LSV geprüften Maschinen (die vollständige übersicht demnächst unter www.lsv.de)<br />

Hersteller Maschinenart geprüfte Haupttypen Zertifikat-nummer Zertifikat<br />

Meier-Brakenberg GmbH & Co. KG Tierwaage für Schweine WA08 LSV-GS-2011/110 GS<br />

GROWI Maschinenbau Hydraulische Horizontalspaltmaschine<br />

GSW 30 F - ZW - 2P LSV-GS-2011/111 GS<br />

HEIZOMAT GmbH Buschholzhackmaschine HM 4-300 LSV-GS-2011/112 GS<br />

HM 5-400 LSV-GS-2011/113 GS<br />

Posch GmbH Brennholz-Kappkreissäge Spaltfix S-400 2 x E30,<br />

M7850 (SOKF40), 1020181L<br />

LSV-GS-2011/115 GS<br />

Wipp-Säge WZE 7,5 GS duo (M1378GSW) LSV-GS-2012/104 GS<br />

Markus Schauer GmbH Weihnachtsbaum- DIWA WEE Volt LSV-GS-2011/116 GS<br />

anspitzmaschine<br />

DIWA Doppelkopf LSV-GS-2011/117 GS<br />

MULAG Fahrzeugwerk<br />

Kombinationsmähgerät MKV 800 LSV-GS-2011/120 GS<br />

Heinz Wössner GmbH u. Co. KG Frontausleger-Mähgerät MFK 500 LSV-GS-2011/121 GS<br />

Binderberger Maschinenbau GmbH Schlittensäge SKS 7E LSV-GS-2011/123 GS<br />

Sembdner Maschinenbau GmbH Rasenbaumaschine RS 60 N LSV-GS-2012/101 GS<br />

Wacker Technik GmbH Weihnachtsbaumanspitz- BHI V 1.2 (230 V) LSV-GS-2012/102 GS<br />

maschine<br />

ASPWSG 2,2 kW (230 V) LSV-GS-2012/103 GS<br />

Projekt Maschinenbau GmbH Randstreifenmähgerät GM 12 RL LSV-GS-2012/106 GS<br />

Ernst Schwarz Transportgeräte GmbH Kippkarre Art.-Nr. 10 222 05 LSV-2012/101 LSV<br />

Juni I 12 LSV kompakt 15


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ iM foKuS<br />

Staub, Keime, Bakterien<br />

Mit sauberen händen<br />

eine weiße Weste behalten<br />

Wenn es um Hygiene in Stallanlagen<br />

geht, ist der konsequen<br />

te Blick durch die schwarz-<br />

weiße Brille unverzicht bar:<br />

<strong>Die</strong> Trennung von Arbeits- und<br />

Wohnbereich und persönliche<br />

Hygienemaßnahmen reduzieren<br />

Risiken erfolgreich.<br />

Mit dem Staub der Stallluft<br />

und beim Umgang mit<br />

Nutztieren kommen Landwirte<br />

zwangsläufig mit<br />

■ Futtermittelbestandteilen<br />

■ pflanzlichen Allergenen (Pollen)<br />

■ Milben und deren Ausscheidungen<br />

■ Pilzsporen (Schimmelpilze)<br />

■ tierischen Allergenen (Tierhaare,<br />

Hautschuppen, Federn)<br />

■ Bakterien<br />

<strong>Die</strong> Verwendung eines hautreinigungsmittels<br />

sichert einen hohen hygienestandard, danach<br />

die hautpflege nicht vergessen<br />

16 LSV kompakt Juni I 12<br />

■ Endotoxinen (Bestandteile abgestorbener<br />

Bakterien)<br />

■ Viren<br />

■ Ammoniak<br />

■ Rückständen von Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmitteln<br />

■ Mineralstäuben<br />

in Kontakt. <strong>Die</strong> Existenz dieser Stoffe<br />

bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten<br />

ist meist natürlich und somit unkritisch,<br />

wenn im Betrieb auf die notwendigen<br />

Hygiene-Maßnahmen geachtet<br />

und erforderliche Körperschutzmittel<br />

benutzt werden. Fakt ist,<br />

dass die Unternehmer durch eine gute<br />

betriebliche Praxis aktiv Einfluss auf<br />

die Hygiene nehmen können.<br />

Beim Schutz an Mitarbeiter,<br />

Besucher – und sich selbst denken<br />

Der Arbeitsplatz Landwirtschaft ist<br />

wie kaum ein anderer an das private<br />

Lebensumfeld angebunden. <strong>Die</strong> Trennung<br />

von Arbeit (schwarzer Bereich)<br />

und Wohnung (weißer Bereich) ist<br />

daher ein Muss in der Hygie ne und<br />

steht am Anfang aller Überlegungen.<br />

Beim Verlassen von Arbeitsbereichen,<br />

besonders Stallanlagen, sollten Arbeitskleidung<br />

und -schuhe immer<br />

gegen Alltagskleidung getauscht werden.<br />

Der Wohnbereich ist mit Arbeitskleidung<br />

eine Tabuzone. <strong>Die</strong> Arbeitskleidung<br />

ist regelmäßig zu reinigen,<br />

die Temperatur der Reinigung auf die<br />

Art der Verschmutzung anzupassen<br />

(Kochwäsche).<br />

Bei Kontrollgängen kann der Aufwand<br />

minimiert werden, wenn ein<br />

Overall mit Kapuze (Staubanhaftung<br />

in den Haaren) über der Alltagskleidung<br />

getragen wird.<br />

Bei Arbeiten, die mit einer starken<br />

Staubentwicklung verbunden sind,<br />

sollte eine Partikel filtrierende Halbmaske<br />

mit Ausatemventil (Mindestanforderung<br />

Schutzklasse FFP2, CE-<br />

Kennzeichen) benutzt werden, damit<br />

die Atemwege geschützt sind. <strong>Die</strong><br />

Maske muss sich gut auf die Gesicht-<br />

form des Nutzers anpassen. Daher ist<br />

es sinnvoll, Familienmitglieder und<br />

Arbeitnehmer mit eigenen Masken<br />

auszustatten.<br />

Bei der Behandlung von Tieren können<br />

Einmalhandschuhe erforderlich sein.<br />

Regelmäßiges Händewaschen beim<br />

Verlassen des Arbeitsbereiches, je<br />

nach Einsatz auch mehrmals täglich,<br />

ist selbstverständlich. Vor, während<br />

und nach der Arbeit ist an Hautschutz<br />

und -pflege zu denken. Am besten<br />

Einmal-Handtücher zum Abtrocknen<br />

verwenden, Baumwolltücher täglich<br />

wechseln.<br />

Nach der Arbeit duschen und die<br />

Haare waschen. Eine Schmutzschleuse<br />

– ein Raum, der leicht gerei nigt<br />

werden kann, die Arbeitskleidung<br />

aufnimmt, idealerweise mit einer<br />

Waschmaschine ausgerüstet ist und<br />

die Möglichkeit zum Händewaschen<br />

und Duschen bietet – sollte bei Neubauten<br />

eingeplant oder im bestehenden<br />

Betrieb eingerichtet werden.<br />

Alle Hygieneregeln gelten selbstverständlich<br />

auch für Tierärzte und andere<br />

Besucher des Hofes. „Überzieher“<br />

für Körper und Füße (über normalem<br />

Schuhwerk zu tragen) sollten<br />

auch für sie bereit gehalten werden.<br />

Das ist sinnvoll für den persönlichen<br />

und Seuchenschutz.<br />

hygiene als betriebliche Visitenkarte<br />

Mit diesen einfachen und kostengünstigen<br />

Maßnahmen können beispielsweise<br />

Stäube, Keime oder Bakterien<br />

weitestgehend aus dem Wohnbereich<br />

fern gehalten werden. Planerisch fest in<br />

die betrieblichen Abläufe integrierte<br />

Hygiene-Maßnahmen halten den Aufwand<br />

gering und werden mit der Zeit<br />

ganz selbstverständlich umgesetzt.<br />

Mit guter Hygiene bleiben Mensch und<br />

Tier gesund. Und in der Außendarstellung<br />

des eigenen Unternehmens ist ein<br />

professionelles Hygie nemanagement<br />

eine hervorragende Visi tenkarte. ■<br />

Joachim Knoll


Wasser erfrischt nicht<br />

nur von innen und außen, sondern<br />

ist Grundlage unserer Körperhygiene.<br />

Händewaschen und Zähneputzen stehen dabei<br />

ganz oben auf der Liste der Dinge, die du mehrmals<br />

am Tag machen solltest. Dabei kommt es auch auf<br />

das WIE – also die richtige Technik – an.<br />

Hände mit möglichst warmem Wasser waschen.<br />

Dabei gründlich mit Seife einschäumen, kurz einwirken<br />

lassen und dann abspülen. Mit einem sauberen Handtuch abtrocknen.<br />

Das ist ganz besonders nach dem Kontakt mit Pflanzen oder Tieren<br />

wichtig, wenn du draußen gespielt hast und<br />

selbstverständlich vor dem Essen!


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ <strong>Sicherheit</strong><br />

Nach der Obsternte<br />

Lagern ohne Verluste<br />

Gute Erträge füllen die Lager<br />

der Obstbauern. Nur durch<br />

besondere Lagerung ist es<br />

möglich, die Verbraucher<br />

bis zur nächs ten Ernte mit<br />

frischem Obst zu versorgen.<br />

Spezielle Obstlager, in denen die<br />

Lagerbedingungen technisch<br />

beeinflusst werden, erhalten beispielsweise<br />

Äpfel über den Winter hinaus<br />

knackig. Beim Betreiben dieser<br />

Lager sind wichtige Punkte zur Vermeidung<br />

von Unfällen zu beachten.<br />

Atmosphäre lebensgefährlich<br />

Alle Kühlräume müssen mit einer Notentriegelung<br />

versehen sein, die das Öffnen<br />

von innen ermöglicht, auch wenn<br />

die Kühlraumtür von außen verschlossen<br />

ist. Unterschieden wird jedoch in<br />

Kühllagerräume mit und ohne veränderter<br />

Atmosphäre. Lebensgefahr besteht<br />

bei der Lagerung im CA/ULO-<br />

Lager (CA = controlled atmosphere,<br />

ULO = ultra low oxygen).<br />

Bei einem CA-Lager handelt es sich<br />

um eine Lagerung mit kontrollierter<br />

Atmosphäre, bei der Temperatur,<br />

Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff- und<br />

Kohlendioxidgehalt geregelt und<br />

überwacht werden. Durch Reduzierung<br />

des Sauerstoff- und Erhöhung<br />

des Kohlendioxid-Anteiles wird der<br />

Reifeprozess stark verlangsamt und<br />

so die Lagermöglichkeit verlängert.<br />

In einem ULO-Lager wird dabei zusätzlich<br />

der Sauerstoffgehalt auf den<br />

geringsten für die Reifung noch erforderlichen<br />

Wert heruntergefahren.<br />

Er liegt dann bei höchstens zwei bis<br />

drei Prozent. Normalerweise enthält<br />

die Luft etwa 21 Volumenprozent. Bei<br />

Sauerstoffmangel können bereits ab<br />

einer unteren Grenze von 11 bis 13<br />

Volumenprozent irreversible Schäden<br />

oder der Tod eintreten. Das Betreten<br />

des Lagers ist wegen der Erstickungsgefahr<br />

unbedingt auszuschließen.<br />

18 LSV kompakt Juni I 12<br />

Verschlossenes Lager mit verschlossener<br />

Probenentnahmestelle und Warnschild<br />

Schutzmaßnahmen und Verhalten<br />

■ CA-Lager sind zu verschließen und<br />

nur von Befugten zu öffnen.<br />

■ Das Betreten ist grundsätzlich verboten,<br />

worauf zum Schutz Dritter<br />

(auch Kinder) hinzuweisen ist.<br />

■ Geöffnete Räume dürfen nur nach<br />

ausreichender Belüftung (Sauerstoffgehalt<br />

> 20,9 Volumenprozent) betreten<br />

werden. Nicht in Räume belüften,<br />

in denen sich gefährliche Atmosphäre<br />

aufbauen kann.<br />

■ Für Probenentnahmen während der<br />

Lagerung kann eine Entnahmeöffnung<br />

in den Notausstieg (lichte<br />

Weite mindestens 500 mm, lichte<br />

Höhe mindestens 600 mm) integriert<br />

sein. Hineinbeugen bzw. -steigen<br />

darf nicht erforderlich sein. <strong>Die</strong><br />

Entnahmestelle darf in der Breite<br />

oder in der Höhe das Maß von 150<br />

mm nicht überschreiten. Eine<br />

praktikab le Lösung zeigen die Grafiken:<br />

Anbringung eines Schutzgitters<br />

mit Probenentnahmeöffnung,<br />

bei der die Funktion eines Notausstiegs<br />

gewährleistet und ein Einsteigen<br />

von außen verhindert sind<br />

(Technische Regel 3 „Lagerräume<br />

mit kontrollierter Atmosphäre“).<br />

Bei der oftmals vorhandenen Sicherungskette,<br />

die statt eines Schutzgitters<br />

verwendet wird, ist darauf zu achten,<br />

dass sich die Tür der Probenentnahmestelle<br />

nicht weiter als 150 mm öffnen<br />

lässt und die Entriegelung der Kette<br />

von außen nicht möglich ist.<br />

Ob Schutzgitter oder Sicherungskette:<br />

<strong>Die</strong> Schutzvorrichtung ist vor der Be-<br />

Öffnungsweite bei eingelegter Kette<br />

maximal 150 mm – sie darf nicht von<br />

außen zu entriegeln sein Fotos: Dökel<br />

eine im Notausstieg (oben innen, unten<br />

außen) integrierte Probeentnahmestelle<br />

füllung des Lagers in Schutzfunktion<br />

zu bringen und auf sichere Funktion zu<br />

prüfen.<br />

Weitere Informationen stehen in der<br />

Broschüre „<strong>Sicherheit</strong> im Obstbau“,<br />

die unter www.lsv.de/gartenbau gefunden<br />

werden kann. Darüber hinaus<br />

stehen die Mitarbeiter des Technischen<br />

Aufsichtsdienstes gern zur<br />

Verfügung. ■<br />

Thorsten Dökel


Befragung „55 plus“<br />

erste ergebnisse<br />

Welche Themen bewegt<br />

die Generation 55 plus?<br />

Das wollte die landwirtschaftliche<strong>Sozialversicherung</strong><br />

mit ihrer<br />

Befragung herausfinden.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse sollen in<br />

Zukunft beim Zuschnitt<br />

von Gesundheitsangeboten<br />

genutzt werden.<br />

um mehr über die Probleme der<br />

genannten Zielgruppe zu erfahren,<br />

gab es zum Jahreswechsel in<br />

ausgewählten Regionen eine Befragung.<br />

Teilgenommen haben Betriebsunternehmer<br />

und mithelfende Familienangehörige,<br />

die mindestens 55<br />

Jahre alt sind. Unterstützt haben die<br />

Aktion die Bundesministerin für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />

Ilse Aigner, der Vorstandsvorsitzende<br />

des Spitzenverbandes<br />

der LSV, Leo Blum, und Prof.<br />

Dr. Ingo Froböse von der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln.<br />

rücklauf<br />

Mehr als 2.000 Personen haben sich beteiligt,<br />

davon 50 Prozent aus Nordrhein-Westfalen,<br />

29 Prozent aus den<br />

neuen Bundesländern und 21 Prozent<br />

aus Schleswig-Holstein. Dazu kommen<br />

Ergebnisse einer früheren Erhebung in<br />

Bayern. Vielen Dank dafür.<br />

Klärungsbedarf<br />

Wo sieht die Generation 55 plus Klärungsbedarf<br />

(Grafik)? Hauptthema ist<br />

die Frage „Wie halte ich mich fit?“ Gut<br />

jede zweite Person sucht hier nach Antworten.<br />

Kaum minder bedeutsam sind<br />

„Betriebsübergabe“, „Patien ten ver fügung“<br />

und „Testament“. Noch etwa<br />

jede vierte Person sieht Klärungsbedarf<br />

bei den Themen „Pflege“, „Wohnen im<br />

Alter“ und „Finanzielle <strong>Sicherheit</strong> im<br />

Alter“. Kaum bedeutsam sind dagegen<br />

ehrenamtliche Tätigkeiten. Nahezu<br />

durchgängig sind regionale Unterschiede<br />

gering. Nur bezüglich „Pflege“<br />

ist der Anteil der Personen in Bayern<br />

etwa doppelt so hoch wie in den anderen<br />

Regionen. <strong>Die</strong>s dürfte in der Altersstruktur<br />

begründet sein. Denn in Bayern<br />

haben deutlich mehr Personen<br />

jenseits der 70 Jahre an der Befragung<br />

teilgenommen. In den anderen drei Regionen<br />

ist die Altersstruktur miteinander<br />

vergleichbar.<br />

<strong>Die</strong> wissenschaftliche Auswertung von<br />

Befragungen ist zeitaufwändig, doch<br />

für Schlussfolgerungen nötig. In kommenden<br />

Ausgaben von LSV kompakt<br />

werden die Ergebnisse nach verschiedenen<br />

Schwerpunkten vorgestellt. ■<br />

Christian Hetzel<br />

Das Los hat entschieDen<br />

iM foKuS ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Jede Person, die den Fragebogen vollständig<br />

ausgefüllt und eingesandt hat,<br />

kann einen von drei Wochenendaufenthalten<br />

mit Gesundheitsförderungsangeboten<br />

gewinnen. Um die Anonymität zu<br />

wahren, wurden am Ende des Fragebogens<br />

zwei ganz persönliche Fragen gestellt<br />

(„Vorname der Großmutter mütterlicherseits“<br />

und „eigene Körpergröße“).<br />

Von drei zufällig ausgewählten Personen<br />

lauten diese Antworten:<br />

■ irmgard 169 cm<br />

■ Henriette 174 cm<br />

■ paula 184 cm<br />

Wer seine Antwortkombination wiedererkennt,<br />

ruft bitte unter ( 0561 9359-243<br />

an. Um Falschanrufe auszuschließen, sind<br />

dann bitte zusätzlich<br />

alter, Geschlecht und<br />

bundesland des betriebssitzes<br />

zu nennen. Stimmt das mit den Angaben<br />

im Fragebogen überein, werden die Gewinnunterlagen<br />

an eine von dem Anrufer/<br />

von der Anruferin genannte Adresse gesendet.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Juni I 12 LSV kompakt 19


Wenige Schritte zu<br />

mehr hygiene im Stall<br />

Hygiene- oder Schmutzschleuse<br />

einrichten<br />

(leicht zu reinigen, mit Platz für Arbeitskleidung,<br />

mit Dusche, Waschbecken, Waschmaschine)<br />

Schutzkleidung, atemschutzmasken,<br />

einmalhandschuhe<br />

bereithalten<br />

(auch für Tierarzt und Besucher)<br />

einmalhandtücher verwenden<br />

oder baumwollhandtücher<br />

häufig wechseln<br />

nach der arbeit duschen und<br />

Haare waschen<br />

Stallkleidung regelmäßig<br />

reinigen<br />

Stall<br />

Schwarz<br />

Waschraum<br />

Weiß

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!