Zeitung für Ideenfindung und Produktentwicklung - Innovations ...
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Deutscher Erfinder-Verband e.V. (DEV) Deutscher Erfinderring e.V. (DER) Deutscher Erfinder-Verband e.V. (DEV) Deutscher Erfinderring e.V. (DER)<br />
Einzelpreis 4,50 Euro<br />
4/08<br />
<strong>Zeitung</strong> <strong>für</strong> <strong>Ideenfindung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />
■ Bericht: 60. iENA - Messe <strong>für</strong> Ideen+<br />
Erfindungen+Neuheiten<br />
■ 11. Jahrestagung “Patente 2009”<br />
■ Aus den DEV-Sektionen<br />
■ Forderung nach Europatent:<br />
einfacher, preiswerter, schneller<br />
■ Schutz von Werbeslogans<br />
■ Change-Management - Teil 2
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
ich freue mich über die Gelegenheit, ein Vorwort im Weihnachtsheft<br />
2008 des <strong>Innovations</strong>-Forums beizutragen. Dies insbesondere wegen<br />
der positiven Rolle, die dieses Forum in unser Gesellschaft wahrnimmt<br />
<strong>und</strong> wegen der Zusammenarbeit im Bereich Global Marshall Plan.<br />
Die Herausforderungen einer funktionierenden Global<br />
Governance<br />
Die globale Situation verschärft sich in den letzten Jahren zunehmend:<br />
Überbevölkerung, Ressourcenknappheit, steigende Energie- <strong>und</strong><br />
Nahrungsmittelpreise, Wassermangel, Hungersnöte, Schlechtwetterereignisse<br />
<strong>und</strong> Klimakatastrophe. Im Ringen der großen Staaten um<br />
Stärke, Einfluss <strong>und</strong> Ressourcenzugriffe verfliegt die Zeit, in der vielleicht<br />
noch rechtzeitig internationale Vereinbarungen möglich sind, die der<br />
Menschheit eine vernünftige, mit Nachhaltigkeit kompatible Zukunft<br />
eröffnen könnten. Nötig wäre die Umsetzung f<strong>und</strong>amentaler weltethischer<br />
Prinzipien, wie der weltweite konsequente Schutz der Umwelt,<br />
gerade auch mit Blick auf die Bedürfnisse zukünftiger Generationen <strong>und</strong><br />
die Sicherung der Menschenrechte <strong>und</strong> der Würde aller Menschen in<br />
einer Situation, in der sich die Weltbevölkerung in den nächsten<br />
Jahrzehnten in Richtung 10 Mrd. Menschen entwickeln wird.<br />
Die Weltfinanzmarktkrise<br />
Zur drohenden Klimakatastrophe tritt die Möglichkeit eines kurzfristigen<br />
Kollaps der Weltfinanzmärkte <strong>und</strong> nachfolgend der Realökonomie. Dies<br />
würde alle treffen. Dem Umgang mit der aktuellen Krise kommt deshalb<br />
<strong>für</strong> die Zukunft eine besondere Bedeutung zu. Die Frage ist, ob es<br />
gelingt, in diesem Kontext eine <strong>für</strong> alle vernünftige Lösung zu etablieren<br />
oder nicht.<br />
Wie konnte es so weit kommen?<br />
Als Folge einer unzureichend geordneten Globalisierung entziehen sich<br />
wichtige Wertschöpfungssegmente seit langem einer adäquaten<br />
Besteuerung. Dies führt einerseits zu exorbitanten privaten<br />
Vermögensanhäufungen, die mittlerweile von nur wenigen institutionellen<br />
Anlegern verwaltet werden, andererseits zu einer immer weitergehenden<br />
weltweiten Verschuldung der öffentlichen Hände. Dieses<br />
Muster verschärft sich in der Krise. Um uns vor noch größeren Schäden<br />
zu retten, muss sich der Staat als letzter Garant von Stabilität weiter verschulden.<br />
Geiselhaft ist ein gutes Bild <strong>für</strong> die Charakterisierung der<br />
Situation, in der wir uns befinden. Dies kann langfristig nicht gut gehen.<br />
Schon in 15 Jahren kann es wegen Überschuldung zu einem Kollaps der<br />
Staatsfinanzen kommen – mit allen Konsequenzen.<br />
Was ist zu tun?<br />
Die anstehenden Probleme kann die Staatengemeinschaft nur mit einer<br />
vollständigen Neuordnung des Weltfinanzsystems in den Griff bekommen.<br />
Die aktuelle Diskussion über einen neuen internationalen<br />
VORWORT<br />
Prof. Dr. Dr. F. J. Radermacher<br />
3
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Inhalt Seite<br />
VORWORT<br />
- von Prof. Dr. Dr. F. J. Radermacher 3<br />
INHALT<br />
- Impressum 5<br />
TERMINE, VERANSTALTUNGEN, MESSEN<br />
- Mitgliederversammlung 2008 - Europatent in Zukunft<br />
einfacher <strong>und</strong> billiger? 6<br />
- Termine des DEV 7<br />
- Vorschau Messetermine 2009 7<br />
AKTIVITÄTEN DER DEV-SEKTIONEN<br />
- Verbindung des DEV zu Prof. Dr. Dr. Radermacher 8<br />
- Change Management – Teil 2 8<br />
- DEV-Sektion NRW 10<br />
- DEV-Sektion Hamburg 11<br />
- DEV-Sektion Kempten/Allgäu 11<br />
- DEV-Sektion Freiburg/Schwarzwald 12<br />
PATENTRECHT<br />
- 11. Jahrestagung Patente 2009 13<br />
- Der Schutz von Werbeslogans 14<br />
- Patentverfahren werden beschleunigt 15<br />
AKTEURE IM INNOVATIONSWESEN<br />
- <strong>Innovations</strong>minister Pinkwart prämiert Preisträger<br />
„patente Erfinder“ <strong>und</strong> „patente Studierende“ 16<br />
- 10. Jahrestagung Innovation 2008 16<br />
- DEV-Mitgliedsantrag 19<br />
- Erfindermesse iENA war vielbeachtete Drehscheibe<br />
<strong>für</strong> Erfindungen <strong>und</strong> Problemlösungen 20<br />
- ”duesseldorf-aktiv” - Neuer Marktplatz <strong>für</strong> soziale<br />
Partnerschaften 22<br />
- Verlage <strong>und</strong> Redaktionen im Wandel der Informations-<br />
gesellschaft 23<br />
- Mit innovativen Ideen <strong>und</strong> Know-how zur erfolgreichen<br />
Unternehmensgründung 24<br />
- Internet-Fernsehen macht Erfindungen <strong>und</strong> Know-how<br />
publik 26<br />
- Abo-Antrag <strong>Innovations</strong>-Forum 26<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Deutscher Erfinder-Verband e.V.<br />
Sandstrasse 7<br />
90443 Nürnberg<br />
Telefon: 0911 / 26 98 11<br />
Telefax: 0911 / 26 97 80<br />
E-Mail: dev.ev@t-online.de<br />
Internet:<br />
www.deutscher-erfinder-verband.de<br />
Redaktion <strong>und</strong><br />
Produktion: Gerd H. Felten<br />
Mommsenstr. 89<br />
50935 Köln<br />
Telefon: 0221 - 43 00 95 - 0<br />
Telefax: 0221 - 43 00 95 - 1<br />
E-Mail:<br />
redaktion@deutscher-erfinder-verband.de<br />
INHALT<br />
Redaktionsmitglieder:<br />
Michael Beutter, Gerd H. Felten, Tobias Krebs,<br />
Eberhard Kübel, Gerhard Möller<br />
Für die namentlich gekennzeichneten Beiträge sind die jeweiligen<br />
Autoren verantwortlich. Diese Beiträge geben die Meinung der<br />
Autoren, jedoch nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.<br />
Keine Gewähr <strong>für</strong> die Rücksendung unaufgefordert eingesandter<br />
Unterlagen. Die Redaktion behält sich vor, Manuskripte zu kürzen<br />
<strong>und</strong> zu ändern. Nachdruck, Vervielfältigung oder die auszugsweise<br />
Wiedergabe <strong>und</strong> Verbreitung ist nur mit der Quellenangabe gestattet.<br />
Zum Titelbild: Fotomontage<br />
Mitglieder des Deutschen Erfinder-Verbandes e.V. <strong>und</strong> des<br />
Deutschen Erfinderrings e.V. erhalten je ein Exemplar kostenfrei<br />
zugestellt. Das Formular <strong>für</strong> den Abonnement-Bezug<br />
des <strong>Innovations</strong>-Forums finden Sie auf Seite 26.<br />
Redaktionsschluss <strong>für</strong> die Ausgabe 1/09:<br />
17. Februar 2009<br />
5
6 TERMINE, VERANSTALTUNGEN, MESSEN<br />
Jahres-Mitgliederversammlung 2008<br />
Spannende Vorträge <strong>und</strong><br />
lebhafte Diskussionen<br />
Mit zahlreichen wichtigen Informationen<br />
wurden die anwesenden DEV-Mitglieder<br />
<strong>für</strong> ihre Teilnahme belohnt. Die ausnahmslos<br />
spannenden Vorträge führten<br />
dann auch zu lebhaften Diskussionen<br />
mit Beschlüssen, die <strong>für</strong> jeden Erfinder<br />
<strong>und</strong> jedes mittelständische Unternehmen<br />
weit über diese Versammlung<br />
hinausragen. Deshalb die Empfehlung<br />
an alle Mitglieder, sich rechtzeitig auf<br />
das nächste Treffen der großen<br />
Erfinderfamilie Anfang November 2009<br />
vorzubereiten - die Reise nach<br />
Nürnberg lohnt sich!<br />
Das neue<br />
Gemeinschaftspatent<br />
Machen wir uns nichts vor: Wer das<br />
Wort "Gemeinschaftspatent" zum ersten<br />
Mal hört oder liest, kann sich darunter<br />
fast gar nichts vorstellen. Tatsächlich<br />
aber ist es eine riesige Vereinfachung<br />
<strong>und</strong> Verbilligung des bisherigen europäischen<br />
Patentes. Viele Erfinder <strong>und</strong><br />
Unternehmen, denen die Kosten <strong>für</strong><br />
eine europäische Patentanmeldung bisher<br />
zu hoch waren, werden deshalb<br />
wohl das Gemeinschaftspatent einem<br />
nationalen Patent vorziehen - wenn es<br />
denn kommt.<br />
Und da<strong>für</strong> kämpft seit Jahren Gérard A.<br />
de Villeroché, der Vizepräsident des<br />
Europäischen Erfinderverbandes (AEI).<br />
So, wie es inzwischen aussieht, mit<br />
gutem Erfolg. Aber da<strong>für</strong> hat er auch<br />
hart gearbeitet, geschrieben, verhandelt<br />
<strong>und</strong> viele Reisen durchgeführt. Übrigens<br />
ist Gérard de Villeroché mit dem GPS-<br />
Navigationssystem selber ein weltweit<br />
erfolgreicher <strong>und</strong> anerkannter Erfinder.<br />
Das neue europäische Gemeinschaftspatent<br />
in Kurzform: Es vereinigt die<br />
Vorzüge des Gebrauchsmusters<br />
(unkomplizierte Anmeldung, kurze<br />
Prüfzeit) mit den Vorzügen der bisherigen<br />
europäischen Patentanmeldung<br />
(Schutz in der gesamten EU, 20 Jahre<br />
Gültigkeit), jedoch mit folgenden<br />
Vorteilen:<br />
- Veröffentlichung (Übersetzungen) nur<br />
in den 3 Amtssprachen Deutsch,<br />
Englisch <strong>und</strong> Französisch,<br />
- weitaus geringere Anmeldegebühren<br />
<strong>und</strong> geringere Jahresgebühren <strong>für</strong> die<br />
Aufrechterhaltung,<br />
- Gültigkeit in der gesamten EU.<br />
Gegenüber der relativ einfachen<br />
Anmeldung eines USA-Patentes mit<br />
einem vergleichbaren Wirtschaftsraum<br />
geraten Deutschland <strong>und</strong> Europa<br />
dadurch in eine weitaus günstigere<br />
Wettbewerbsposition.<br />
In seinem sehr engagierten <strong>und</strong> temperamentvollen<br />
Vortrag erläuterte Gérard<br />
de Villeroché die Aussicht, dass das<br />
neue Gemeinschaftspatent noch während<br />
der französischen EU-Ratspräsidentschaft<br />
in diesem Jahr <strong>für</strong> die<br />
Europäische Gemeinschaft beschlossen<br />
werden könnte.<br />
Die "Erfindernation"<br />
Deutschland<br />
Der Vorsitzende des Deutschen<br />
Erfinder-Verbandes e.V., Dipl.-Ing. Karl<br />
Bauch, warf in seinem Bericht einen<br />
Blick über die Grenzen, besonders nach<br />
Fernost. Allein in China wurden letztes<br />
Jahr mehr als 700.000 Patente angemeldet<br />
- mehr als in Deutschland, Japan<br />
<strong>und</strong> USA zusammen. Bauch verglich<br />
das sehr plastisch mit einem Hurrikan,<br />
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Deutscher Erfinder-Verband engagiert sich mit dem<br />
AEI - Europatent in Zukunft einfacher <strong>und</strong> billiger?<br />
Wer dieses Jahr nicht bei der Mitgliederversammlung in Nürnberg war, hat etwas verpasst!<br />
Das gilt auch <strong>für</strong> die gleichzeitige Erfindermesse IENA. Mit einer Fülle neuer Entwicklungen <strong>und</strong> einem beachtlich<br />
hohen Niveau wäre sie allein schon eine Reise nach Nürnberg wert gewesen.<br />
Robert Langen<br />
in dessen Ruhezone (Auge) wir uns in<br />
Deutschland zur Zeit noch befinden.<br />
Aber der Taifun wandert weiter. Wenn<br />
bei uns nichts Entscheidendes in<br />
Sachen Erfinder-Förderung geschieht,<br />
brauchen wir uns nicht zu w<strong>und</strong>ern,<br />
wenn wir schon bald technologisch<br />
abgehängt werden. Und wir wissen<br />
doch alle: Die Erfindungen von heute<br />
sind die Arbeitsplätze von morgen.<br />
Zwar wurden beim Deutschen Patentamt<br />
im Jahr 2007 r<strong>und</strong> 100.000 Patente<br />
angemeldet. Davon stammen aber nur<br />
8,3 % von freien Erfindern oder mittelständischen<br />
Firmen. 1980 betrug der<br />
Anteil noch über 20% - also innerhalb<br />
von knapp 20 Jahren ein Rückgang um<br />
mehr als die Hälfte!<br />
Der Deutsche Erfinder-<br />
Verband ergreift Initiative<br />
Angesichts dieser alarmierenden<br />
Zahlen stellte der Schreiber dieser<br />
Zeilen in der Mitgliederversammlung folgenden<br />
Antrag:<br />
Die Mitgliederversammlung als oberstes<br />
Organ des Deutschen Erfinder-<br />
Verbandes e.V. möge dem Vorstand den<br />
Auftrag erteilen, die B<strong>und</strong>esregierung<br />
eindringlich auf diese Gefahr <strong>für</strong> unsere<br />
künftige Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong><br />
damit <strong>für</strong> den deutschen Arbeitsmarkt<br />
hinzuweisen. Die B<strong>und</strong>esregierung<br />
möge deshalb sehr schnell beim jetzigen<br />
EU-Ratspräsidenten Nicolas<br />
Sarkozy auf Einführung des<br />
Gemeinschaftspatentes einwirken.<br />
Der Antrag wurde von der<br />
Mitgliederversammlung einstimmig<br />
angenommen. Natürlich bedeutet das<br />
auch eine massive Unterstützung der<br />
bisherigen intensiven Bemühungen von<br />
Gérard A. de Villeroché, dass das<br />
Gemeinschaftspatent noch dieses Jahr<br />
innerhalb der französischen EU-<br />
Ratspräsidentschaft Gesetz wird.<br />
�<br />
Robert Langen, Köln
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
DEV-Termine<br />
Sektionstreffen - Erfinder-Stammtische - Vortragsabende<br />
TERMINE, VERANSTALTUNGEN, MESSEN<br />
Messetermine 2009<br />
Vorschau (ohne Gewähr)<br />
12.01.-17.01.2009<br />
BAU - Architektur, Materialien, Systeme<br />
München<br />
16.01.-19.01.2009<br />
ORNARIS - Fachmesse <strong>für</strong> Neuheiten <strong>und</strong><br />
Trends<br />
Zürich (Schweiz)<br />
17.01.-25.01.2009<br />
boot-Düsseldorf - Intern. Bootsausstellung<br />
Düsseldorf<br />
19.01.-25.01.2009<br />
imm cologne - Die intern. Einrichtungsmesse<br />
Köln<br />
23.01.-25.01.2009<br />
opti - Intern. Optik-Trendmesse<br />
München<br />
27.01.-29.01.2009<br />
TerraTec - Enertec - Intern. Fachmesse <strong>für</strong><br />
Umwelttechnik, -dienstleistungen, Energie<br />
Leipzig<br />
05.02.-10.02.2009<br />
Spielwarenmesse - Intern. Toy Fair<br />
Nürnberg<br />
10.02.-14.02.2009<br />
didacta - die Bildungsmesse<br />
Hannover<br />
10.02.-14.02.2009<br />
R + T - Intern. Fachmesse Rolladen, Tore<br />
<strong>und</strong> Sonnenschutz<br />
Stuttgart<br />
10.02.-12.02.2009<br />
E-world energy & water<br />
Essen<br />
10.03.-14.03.2009<br />
ISH - Weltleitmesse Bad, Gebäude-,<br />
Energie-, Klimatechnik, erneuerb. Energien<br />
Frankfurt/Main<br />
11.03.-14.03.2009<br />
metall München - Europäische Fachmesse<br />
<strong>für</strong> Metallbearbeitung<br />
München<br />
12.03.-15.03.2009<br />
Leipziger Buchmesse<br />
Leipzig<br />
21.03.-22.03.2009<br />
fahrrad.markt.zukunft. - Publikumsmesse<br />
<strong>für</strong> Fahrrad, Fitness <strong>und</strong> Tourismus<br />
Karlsruhe<br />
24.03.-25.03.2009<br />
INNOVACT - Europäisches Forum <strong>für</strong><br />
junge innovative Unternehmen<br />
Reims (Frankreich)<br />
27.03.-28.03.2009<br />
NewCome - Messe <strong>und</strong> Landeskongress<br />
<strong>für</strong> Existenzgründung, Nachfolge, junge<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Franchise<br />
Stuttgart<br />
01.04.-05.04.2009<br />
INVENTIONS - Intern. Messe <strong>für</strong><br />
Erfindungen, neue Techniken u. Produkte<br />
Genf (Schweiz)<br />
20.04.-24.04.2009<br />
HANNOVERMESSE<br />
Hannover<br />
7
8 AKTEURE IM INNOVATIONSWESEN<br />
Verbindung des DEV<br />
zu Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher<br />
V.r.n.l.: Prof. Dr. Dr. Franz-Josef<br />
Radermacher, Unternehmer <strong>und</strong> Erfinder<br />
Reinhard Wiesemann, Physiklehrer <strong>und</strong><br />
Erfinder Dipl.-Phys. Winfried Sturm <strong>und</strong><br />
NiBB-Moderator Hans-Georg Torkel<br />
(Vorstand DEV).<br />
Wir vom Deutschen Erfinder-Verband<br />
(Gemeinschaft NRW) haben im Jahr<br />
2004, anlässlich der <strong>Innovations</strong>preisverleihung<br />
des Netz innovativer<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger (NiBB), Herrn<br />
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Change Management – Teil 2<br />
Veränderung – eine stetige Komponente des<br />
Individuums <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />
Die Tendenz der Abkopplung innerhalb der Gesellschaft ist vergleichbar mit derjenigen zwischen den<br />
Bevölkerungen der Industrienationen, Schwellenländer <strong>und</strong> Entwicklungsländer. Die USA führen bereits seit<br />
Jahrzehnten eine Politik der Abschottung gegenüber den Migranten des südlichen Nachbarn Mexiko.<br />
Absurderweise kämen die US-Wirtschaft <strong>und</strong> das Zivilleben ohne diese billigen <strong>und</strong> illegalen mexikanischen<br />
Arbeitskräfte in erhebliche Engpässe.<br />
Ingo Berkemeier<br />
Seit einigen Jahren wird diese<br />
Abschottung nicht mehr nur an der<br />
US-Mexikanischen Grenze betrieben, sondern<br />
auch von Mexiko durch die<br />
Mitgliedschaft in der NAFTA (North<br />
American Free Trade Agreement) verlangt<br />
Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher<br />
kennen gelernt. Gründer des NiBB ist<br />
unser Vorstandsmitglied Dipl.- <strong>und</strong><br />
Patent-Ing. Hans-Georg Torkel.<br />
Prof. Radermacher wurde damals <strong>für</strong><br />
sein gesellschaftliches Engagement in<br />
der Global Marshallplan Initiative ausgezeichnet.<br />
Herr Wiesemann <strong>für</strong> seine<br />
soziale Innovation „Unperfekthaus in<br />
Essen“ (www.unperfekthaus.de). Die<br />
DEV-Sektionsgemeinschaft NRW ist mit<br />
einem Projekt im Unperfekthaus vertreten.<br />
Herr Sturm wurde <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong><br />
Technik ausgezeichnet. Er hat 2006 im<br />
Auftrag des DEV mit seinen Schülern<br />
des KIT-Clubs Tüftlerschmiede<br />
Deutschland auf der Welt-Jugend-<br />
Erfindermesse in Seoul (Korea) vertreten.<br />
Er <strong>und</strong> eine Auswahl seiner Schüler<br />
kamen mit Gold, Silber <strong>und</strong> Bronze <strong>für</strong><br />
hervorragende Leistungen nach<br />
Deutschland zurück.<br />
Elf Organisationen <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
darunter auch die DEV-Sektions-<br />
an der Grenze Mexikos zu Guatemala.<br />
Damit entsteht sozusagen ein Vorwall<br />
gegen die unerwünschten, aber nötigen<br />
Hilfskräfte aus den wirtschaftlich schlecht<br />
entwickelten Ländern Mittelamerikas.<br />
Vergleichbare Bestrebungen lassen sich<br />
auch in Europa feststellen. Hier sucht die<br />
„EU-Trutzburg der Glückseligen“ ihre<br />
Grenzen besonders gegen die<br />
Einwanderung aus den afrikanischen<br />
Staaten im Süden <strong>und</strong> gegen die<br />
Migranten im Südosten aus Ländern wie<br />
z.B. Albanien zu schützen.<br />
Dessen ungeachtet hat sich die<br />
maslow´sche Bedürfnispyramide in den<br />
Industrienationen erweitert. Die<br />
Maslow'sche Bedürfnispyramide beruht<br />
auf einem vom US-amerikanischen<br />
Psychologen Abraham Maslow 1943 veröffentlichten<br />
Modell, um Motivationen von<br />
Menschen zu beschreiben. Wasser,<br />
Nahrung, Luft <strong>und</strong> Wärme sind evolutioniert<br />
durch weitere unzählige Bedürfnisse,<br />
Wünsche, Triebe <strong>und</strong> Strebungen.<br />
gemeinschaft NRW, hatten während der<br />
NiBB-<strong>Innovations</strong>preisverleihung 2004<br />
die Stuttgarter Erklärung zur Global<br />
Marshallplan Initiative unterschrieben.<br />
Unser Vorstandsmitglied Gerhard Möller<br />
stand mit auf der Bühne, um die<br />
Solidarität zu dieser Initiative zu<br />
demonstrieren.<br />
Inzwischen wurde die Global<br />
Marshallplan Initiative auch im Vorstand<br />
des Deutschen Erfinder-Verbandes thematisiert.<br />
Im September 2008 hielt Dipl.-<br />
Ing. Joachim Bader in Straßbourg als<br />
Präsident des europäischen Erfinderverbandes<br />
(AEI) <strong>und</strong> Vorstandsmitglied<br />
des DEV ein Gr<strong>und</strong>satzreferat zum<br />
Thema Werte <strong>und</strong> Ethik im Erfinderwesen.<br />
Er bezog sich wesentlich auf die<br />
Gr<strong>und</strong>sätze des Global Marshallplan<br />
<strong>und</strong> zitierte an verschiedenen Stellen<br />
Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher.<br />
�<br />
Hans-Georg Torkel<br />
Die Welt entwickelt sich in unterschiedlichen<br />
Geschwindigkeiten. Auch innerhalb<br />
dieser Welten gibt es unterschiedliche<br />
Tempi. So entstehen in der westlichen<br />
Welt Bestrebungen, das hektische Treiben<br />
einer rein monetär gesteuerten Globalisierung<br />
zu entschleunigen. Ein Beispiel<br />
hier<strong>für</strong> ist die Bewegung „citta slow“ in<br />
Italien. Diese versucht durch Favorisierung<br />
der lokalen Anbieter, supranationale<br />
Konsumketten <strong>und</strong> Industrien aus ihrem<br />
städtischen Leben zurückzudrängen. Das<br />
Prinzip der Arbeitsteilung wird wieder aufgebrochen.<br />
Damit sollen qualitativ wertvolle<br />
Arbeitsplätze erhalten bzw. geschaffen<br />
werden. Traditionelle Berufe, die im<br />
Aussterben sind, erfahren hierdurch vor<br />
Ort eine Wiederbelebung. Unter anderem<br />
entfallen die bisher teilweise erheblich langen<br />
Wege zum Arbeitsplatz, was mehr<br />
Freiräume schafft. Die Lebensqualität an<br />
sich nimmt zu.<br />
Der Mensch hat die Möglichkeit, aus seinen<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> aus denen anderer
10 AKTIVITÄTEN DER DEV-SEKTIONEN<br />
Aus der DEV-Sektionsgemeinschaft NRW<br />
DEV-Erfindertreff der etwas anderen Art<br />
Gemütlicher Grillnachmittag bei Familie Torkel mit interessanten Gästen <strong>und</strong><br />
Gesprächen (Fotos: Möller / Felten)<br />
Mit einem Grillnachmittag bei Familie<br />
Torkel, der Familie unseres<br />
Vorstandsmitglieds, wurde Ende<br />
September ein lockerer Rahmen<br />
gewählt, um über neue Wege im DEV,<br />
Gemeinschaft NRW, nachzudenken. Es<br />
war gut, dass Herr Torkel die Einladung<br />
auf zum Thema passende Personen<br />
seines Netzwerkes erweitert hat. So<br />
waren wir 29 Personen, die einen schönen<br />
Grillnachmittag erlebten <strong>und</strong> sehr<br />
interessante, interdisziplinäre Gespräche<br />
führten.<br />
Besondere Freude bereitete uns die<br />
Teilnahme unserer DEV- Mitglieder Prof.<br />
Dr. Helge Cohausz <strong>und</strong> Prof. Dr. med.<br />
Abolghassem Pakdaman. Hier wurde<br />
die „Hilfe zur Selbsthilfe“ im DEV wieder<br />
einmal besonders deutlich. Der einfache<br />
freie Erfinder würde den Rat solch hochkompetenter<br />
Personen privat nicht<br />
finanzieren können.<br />
Was hat der Grillnachmittag<br />
außer Vergnügen gebracht?<br />
✓ Neue Kontakte zu interessanten<br />
Menschen<br />
✓ Von Anfang an eine sehr vertrauliche<br />
Gesprächsatmosphäre<br />
✓ Ein Erfinder konnte die Prototypen<br />
zweier seiner Erfindungen vorstellen<br />
✓ Informationen <strong>und</strong> Transparenz zu<br />
laufenden Projekten plus neuer<br />
Beteiligung<br />
✓ Eine Erfindung zum Thema<br />
Ges<strong>und</strong>heit kam mit einem<br />
Ges<strong>und</strong>heitsnetzwerk zusammen<br />
✓ Ein junger IT-Unternehmer bekam<br />
einen bezahlten Auftrag aus der<br />
R<strong>und</strong>e<br />
✓ Eine Kommunikationsberaterin kam<br />
mit einem Erfinder zusammen. Sie<br />
hat inzwischen seine LED-Erfindung<br />
bis in die Geschäftsleitungsebene<br />
der Firma Osram gebracht<br />
✓ Ein Netzwerk zum Thema regenerative<br />
Energie interessiert sich <strong>für</strong><br />
Erfinder zu dieser Thematik<br />
✓ Einzelgespräch zur Gründung einer<br />
Akademie <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> innovativer<br />
Medizin (Gründung in den<br />
kommenden Monaten)<br />
✓ Das Projekt „Kultur des Erfinderwesens“<br />
im Rahmen der Kulturhauptstadt<br />
2010 konnte vorgestellt <strong>und</strong><br />
weiterentwickelt werden<br />
Gegen Ende der Veranstaltung moderierte<br />
Herr Torkel noch ein Gruppengespräch.<br />
Er machte die thematischen<br />
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
<strong>und</strong> personellen Verbindungen der<br />
anwesenden Gruppe deutlich. So hatten<br />
alle die Meinungl „Es war ein erfolgreicher<br />
Grillnachmittag“ (Erfindertreff).<br />
Einzelne Kontakte waren zudem sehr<br />
erfolgversprechend bezüglich zukünftiger<br />
Intensivierung <strong>und</strong> gegenseitiger<br />
Unterstützung.<br />
Tage nach der Veranstaltung hat Herr<br />
Torkel <strong>für</strong> das Ruhrgebiet einen<br />
Erfinderstammtisch nach dem Muster<br />
„Erfinderstammtisch Berlin“ ins Leben<br />
gerufen. Hier werden sich alle am<br />
Thema interessierten einmal im Monat<br />
zum Gespräch treffen können, wobei<br />
auch Jugendarbeit berücksichtigt wird.<br />
Großes Ziel ist, zur großen Ruhrgebietsveranstaltung<br />
„Europäische<br />
Kulturhauptstadt 2010“ die nationale<br />
<strong>und</strong> europäische „Kultur des Erfinderwesens“<br />
zu präsentieren. Die Schirmherrschaft<br />
zur Veranstaltung in 2010 hat<br />
der Europäische Erfinderverband AEI<br />
mit dem Präsidenten Joachim Bader<br />
(auch Vorstand im DEV), übernommen.<br />
❑<br />
Deutscher Erfinder-Verband,<br />
Sektionsgemeinschaft NRW<br />
Dipl.- <strong>und</strong> Patent-Ing. Hans-Georg Torkel
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
AKTIVITÄTEN DER DEV-SEKTIONEN<br />
Aus der DEV-Sektion Hamburg<br />
Erfinderausstellung zur Einweihung des neuen<br />
Elbcampus in Hamburg<br />
Im September 2008 wurde das neue<br />
Kompetenzzentrum der Handwerkskammer<br />
Hamburg – der Elbcampus –<br />
mit einem Tag der Offenen Tür eingeweiht.<br />
In diesem imposanten Neubau ist<br />
unter anderem das Bildungswesen der<br />
Handwerkskammer zusammengefasst<br />
untergebracht.<br />
Die Sektion Hamburg des Deutschen<br />
Erfinder-Verbands arbeitet im Rahmen<br />
der Erfinderkontaktstelle Hamburg seit<br />
Jahrzehnten mit dem Zentrum <strong>für</strong><br />
Energie-, Wasser- <strong>und</strong> Umwelttechnik,<br />
ZEWU, der Handwerkskammer Hamburg<br />
zusammen. Dort finden auch die<br />
regelmäßigen Erfindertreffen statt. Das<br />
ZEWU ist jetzt in den neuen Elbcampus<br />
umgezogen <strong>und</strong> die Sektion konnte die<br />
Foto: Werner Wiesner, Buchholz<br />
DEV-Sektion Kempten/Allgäu<br />
Gelegenheit nutzen, sich mit einer<br />
Leistungsschau ihrer Erfinder am Tag<br />
der Offenen Tür zu beteiligen.<br />
Den Erfindern stand eine geräumige,<br />
helle Ausstellungsfläche in der Nähe<br />
des Zugangs zum großen Hörsaal zur<br />
Verfügung. An den Ausstellungsständen<br />
konnten sich die Besucher von der<br />
Kreativität der Hamburger Erfinder überzeugen.<br />
Die Spannweite der vorgestell-<br />
Wie verdient man Geld mit Kreativität?<br />
Der 1½-stündige fesselnde Vortrag von<br />
Herrn Burkhart vom 29.09.08, der seine<br />
Ausbildung als Pädagoge <strong>und</strong><br />
Elektroingenieur in den USA absolvierte,<br />
wurde mit dem Satz eingeleitet: Wie verdient<br />
man Geld mit Kreativität?<br />
Das ist die große Frage, die auch die<br />
Erfinder quält <strong>und</strong> eine Frage, die auch<br />
ihn beschäftigt. Er gründet deswegen<br />
2009 ein Kreativitätslabor in München <strong>und</strong><br />
ist z. Z. dabei, ein Buch hinsichtlich seiner<br />
Erkenntnisse zur Kreativität zu schreiben.<br />
Anhand eines Beispiels mit einem toten<br />
Fisch führte Herr Burkhart ein plastisches<br />
Beispiel vor, was Kreativität wirklich ist.<br />
Sie ist nämlich nicht das, was wir als oft<br />
naheliegendste kurze Idee <strong>für</strong> eine<br />
Lösungsfindung sehen. Kreativität fragt<br />
zum Anfang nach dem Ziel, ohne dieses<br />
Ziel endgültig festzuschreiben. Kreativität<br />
ist nicht, einfache schnelle Lösungen zu<br />
finden, sondern im Laufe einer längeren<br />
Zeit unter stetiger Zurückführung auf die<br />
Problemstellung <strong>und</strong> unter Berücksichtigung<br />
aktueller Erfahrungen neue<br />
Detaillösungen zu finden, die letztendlich<br />
durch einen Impuls oder durch<br />
Kombination zu der gewünschten kreativen<br />
Lösung führen. Herr Burkhart verdeutlichte<br />
die Aussage von Albert Einstein<br />
„Imagination is more important then<br />
knowledge“, also „Phantasie ist wichtiger<br />
als Wissen“. Phantasie ist jedoch nur<br />
dann hilfreich, wenn wir ihr auch Zeit<br />
geben <strong>und</strong> Ideen gären lassen bis das<br />
entsteht, was wir wünschen. Herr<br />
Burkhart benannte dazu das Beispiel,<br />
Essig zu Wein werden zu lassen.<br />
Zusammenfassend lässt sich über ein<br />
kreatives Genie folgendes sagen:<br />
- Es macht am Anfang eine treffende<br />
Analyse.<br />
- Es geht unkonventionelle Wege <strong>und</strong><br />
benutzt entsprechend unkonventionelle<br />
Werkzeuge.<br />
- Es hat lange Assoziationsketten.<br />
11<br />
Foto: Werner Wiesner, Buchholz<br />
ten Ideen reichte vom speziellen<br />
Babybett bis zur umweltschonenden<br />
Güllemaschine.<br />
Alle Beteiligten freuten sich über den<br />
guten Erfolg dieses Tages.<br />
❑<br />
Prof. Dr. Berend Brouër<br />
Leiter der DEV-Sektion Hamburg<br />
- Es bleibt über lange Zeit an Aufgaben.<br />
- Es generiert aus Teillösungen größere<br />
Lösungen <strong>und</strong> kombiniert diese.<br />
- Es arbeitet spielerisch.<br />
- Es transformiert <strong>und</strong> kombiniert.<br />
- Es gibt sich nicht mit Shortcuts, also<br />
mit banalen, naheliegenden Problemen<br />
<strong>und</strong> Lösungen zufrieden.<br />
- Es ist bescheiden <strong>und</strong> kennt das<br />
Problem selbst nach dem Erfassen<br />
noch nicht komplett (1000mal muss<br />
zum Schneider gegangen werden, bis<br />
ein Anzug wirklich perfekt sitzt).<br />
- Es nimmt sich Zeit, Zeit, Zeit ...<br />
Ein Genie ist gekennzeichnet durch<br />
Beharrlichkeit. Wichtig sind ein Rezept<br />
aus Ideenmatrix <strong>und</strong> Zeit, ein Rezept aus<br />
Pausen <strong>und</strong> Perspektivenwechsel.<br />
�<br />
Karl Bauch
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Innovation mit “einem Dreh”<br />
Die Innovation im Treppenbau –<br />
die 3D-H-Stiftverbindung <strong>für</strong> Handläufe<br />
Der 3D-H-Stiftverbinder ist ein neuartiges<br />
Verbindungssystem zur einfachen<br />
<strong>und</strong> schnellen Montage von Handläufen in<br />
allen erdenklichen Formen. Er eignet sich<br />
<strong>für</strong> jeden Schmiegenschnitt. Mit Hilfe der<br />
patentierten 3D-H-Schraube lassen sich<br />
Handläufe stufenlos bis hin zum<br />
Krümmling verbinden. Der R<strong>und</strong>handlauf<br />
kann wie ein Metallrohr verschraubt werden.<br />
Die 3D-H-Schraube ist die technische<br />
Weiterentwicklung des 3D-H-Verbinders<br />
von Velken <strong>und</strong> ermöglicht die passgenaue<br />
Montage von Holzhandläufen ohne<br />
die Verwendung eines Schattennutrings.<br />
Diese innovative Weiterentwicklung entstand<br />
aus dem Anspruch, eine Verbindung<br />
zu schaffen, die auch eine Montage im<br />
öffentlichen Sektor - beispielsweise<br />
Krankhäusern - ermöglicht. Hier kommt es<br />
besonders darauf an, die Holzstäbe fugenlos<br />
miteinander zu verbinden, um mögliche<br />
Stellen zu vermeiden, die Bakterien<br />
<strong>und</strong> Schmutzpartikeln Raum gewähren.<br />
Mit dieser neuartigen Verbindung lassen<br />
sich beliebige Schmiegenschnitte ohne<br />
aufwendiges Verleimen fugenlos realisieren.<br />
Durch die fugenlose Verbindung entsteht<br />
ein erhöhter Komfort bei der<br />
Benutzung <strong>und</strong> Reinigung des Handlaufs<br />
<strong>und</strong> schafft optisch eine Lösung wie aus<br />
einem Guss. Da sich die Verbindung wieder<br />
lösen lässt, ist der 3D-H-Verbinder<br />
auch ein ideales Produkt <strong>für</strong> den Laden<strong>und</strong><br />
Messebau.<br />
Zur Realisierung sind neben den praktischen<br />
Verbindern auch die passenden<br />
Bohrlehren erhältlich. Die zwei praktischen<br />
Schablonen aus Hartkunststoff lassen eine<br />
flexible Montage der Metallscheiben zu<br />
<strong>und</strong> lassen sich dann fixieren; so ist ein flexibles<br />
Arbeiten je nach Handlaufdurchmesser<br />
möglich. Für Schmiegenschnitte<br />
wird die speziell entwickelte Schablone mit<br />
Winkelanschlag eingerichtet <strong>und</strong> auch <strong>für</strong><br />
elliptisch geformte Handläufe bieten die<br />
Schablonen eine Lösung. Nachdem die<br />
Bohrungen (12,5-13 mm) jeweils 22 mm<br />
AKTEURE IM INNOVATIONSWESEN<br />
Bislang war das Anbringen von Holzhandläufen in Treppenhäusern häufig mit exakten Aufmaßen <strong>und</strong> zeitaufwendigen<br />
Montagen verb<strong>und</strong>en, nicht selten wurden die Hölzer ungenau <strong>und</strong> zeitaufwendig verleimt. Diese<br />
Zeiten sind nun vorbei. Dank der patentierten 3D-H-Verbindung der Firma Velken aus Velen sind Handläufe<br />
mit Schmiegenschnitten exakt <strong>und</strong> zeitsparend zu montieren.<br />
3D-H-Schraube, 3D-H-Stift, 3D-H-Dübel<br />
Bohrlehren<br />
3D-H-Verbinder<br />
13<br />
tief in die Handläufe gebohrt sind, können<br />
die Muffen verschraubt <strong>und</strong> verklebt werden.<br />
Anschließend erfolgt das Einsetzten<br />
des Gewindestiftes. Jetzt werden die<br />
Elemente verschraubt.<br />
Der besondere Clou: Die 3D-H-<br />
Verschraubung lässt über den Nullpunkt<br />
hinaus noch eine bis eineinhalb<br />
Drehungen zu <strong>und</strong> ermöglicht so eine<br />
exakte Positionierung der montierten<br />
Elemente, ohne an Festigkeit zu verlieren.<br />
Die 3D-H-Schraube lässt sich außerdem<br />
exzellent <strong>für</strong> die feste Verschraubung von<br />
eckigen Tischbeinen usw. verwenden.<br />
Sicher gibt es noch weitere effektive<br />
Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Sowohl die Schrauben als auch die<br />
Bohrlehren sind bei der Rudolf Ostermann<br />
GmbH in Bocholt beziehbar.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.3D-H-Verbinder.de<br />
❑<br />
Redaktion<br />
Für jede Form gibt es eine passende Lösung
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
ANTRAG AUF MITGLIEDSCHAFT IM DEV<br />
19
20 AKTEURE IM INNOVATIONSWESEN<br />
Schlussbilanz<br />
Mit einer erfreulichen Bilanz ging die<br />
60. iENA Nürnberg, Internationale<br />
Fachmesse „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“<br />
nach vier Tagen zu Ende. Mit<br />
über 700 vorgestellten Erfindungen aus<br />
29 Ländern <strong>und</strong> Fachbesuchern aus 39<br />
Ländern unterstrich die Messe im<br />
Jubiläumsjahr eindrucksvoll ihre weltweite<br />
Führungsposition. Die iENA<br />
gewährte den Besuchern Einblicke in<br />
das weltweite Erfinderschaffen <strong>und</strong><br />
weckte vor allem Interesse <strong>für</strong> das<br />
Engagement der freien Erfinder, die auf<br />
der iENA ihre neuesten Entwicklungen<br />
präsentierten. Beeindruckt waren die<br />
Messebesucher vom hohen Niveau der<br />
Erfindungen, die von echten Problem-<br />
lösungen <strong>und</strong> Erleichterungen <strong>für</strong> viele<br />
Bereiche des täglichen Lebens bis hin<br />
zu High-tech-Erfindungen reichten.<br />
Die iENA konnte in diesem Jahr ihre<br />
internationale Bedeutung weiter festigen<br />
<strong>und</strong> viele Nationen zeigten in Form von<br />
Länderkollektiven Flagge, wobei die<br />
größten Beteiligungen aus Russland,<br />
Taiwan <strong>und</strong> Malaysia kamen. Auch der<br />
hohe Anteil von ausländischen<br />
Fachbesuchern unterstrich die wachsende<br />
Internationalität der Messe. Die<br />
Fachbesucher kamen diesmal aus<br />
Russland, Frankreich, Türkei, Belgien,<br />
USA, Iran, Mazedonien, Indien, Korea,<br />
Malaysia, Österreich, England, Taiwan,<br />
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Erfindermesse iENA 2008 war vielbeachtete<br />
Drehscheibe <strong>für</strong> Erfindungen <strong>und</strong><br />
Problemlösungen<br />
Zum 60. Jubiläum unterstrich die Nürnberger Fachmesse „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“ eindrucksvoll ihre<br />
weltweite Führungsposition. Fachbesucher kamen aus 39 Ländern. Gute Kontakte <strong>und</strong> konkrete Abschlüsse.<br />
Erfinder sind mit Messeverlauf hoch zufrieden.<br />
Slowenien, Schweden, Niederlande,<br />
Spanien, Libanon, Saudi-Arabien,<br />
Kroatien, China, Ungarn, Italien, Japan,<br />
Ceylon, Dubai, Schweiz, Australien,<br />
Bolivien, Tschechische Republik,<br />
Ukraine, Bosnien-Herzegowina, Mongolei,<br />
Lettland, Kuwait, Hongkong, Jordanien,<br />
Algerien, Vereinigte Arabische<br />
Emirate.<br />
Positives Fazit des Veranstalters <strong>und</strong><br />
der Aussteller<br />
Am Ende der Messe zeigten sich die<br />
Aussteller hoch zufrieden mit dem<br />
Messeverlauf <strong>und</strong> viele Erfinder konnten<br />
an den vier Messetagen erfolgversprechende<br />
Kontakte zu Vermarktern,
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Produzenten <strong>und</strong> Lizenznehmern knüpfen. Einige Erfinder<br />
konnten noch auf der Messe konkrete Abschlüsse tätigen <strong>und</strong><br />
ihre Erfindung erfolgreich vermarkten.<br />
Besonderes Interesse fanden die r<strong>und</strong> 160 Erfindungen, die<br />
von deutschen Erfinderinnen <strong>und</strong> Erfindern auf dem großen<br />
Gemeinschaftsstand von 37 SIGNO-Erfinderclubs vorgestellt<br />
wurden. Auch die genialen Ideen jugendlicher Erfinder fanden<br />
große Beachtung <strong>und</strong> die Messebesucher zeigten sich überrascht,<br />
dass man schon in jungen Jahren so tolle Ideen entwickeln<br />
kann.<br />
Entsprechend positiv fällt das Fazit von Lydia Zetl,<br />
Projektleiterin der veranstaltenden AFAG Messen <strong>und</strong><br />
Ausstellungen aus: „Die iENA präsentierte in diesem Jahr viele<br />
überzeugende Ideen <strong>und</strong> Problemlösungen, denen eine reelle<br />
Chance am Markt eingeräumt wird. Die hohe Zufriedenheit der<br />
iENA-Aussteller spiegelt sich in den Ergebnissen der<br />
Ausstellerbefragung wider. So bewerteten 79 % der Aussteller<br />
die Kontaktqualität der iENA mit „sehr gut“ <strong>und</strong> „gut“, 16 %<br />
waren zufrieden <strong>und</strong> nur 9 % waren weniger zufrieden. 28 %<br />
der Aussteller konnten noch während der Messe konkrete<br />
Abschlüsse tätigen. Viele Erfinder sehen aufgr<strong>und</strong> der geführten<br />
Gespräche mit Vertretern aus der Industrie, dem Handel<br />
sowie Lizenznehmern noch gute Chancen <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Vermarktung ihrer Erfindung zu einem späteren Zeitpunkt. Im<br />
Rahmen der Messe wurde auch auf die Sorgen der Erfinder<br />
aufmerksam gemacht, deren wirtschaftlicher Erfolg u.a. durch<br />
Produktpiraterie <strong>und</strong> die Missachtung geistiger Eigentumsrechte<br />
gefährdet wird. Mehr <strong>und</strong> mehr gewinnt die Messe als<br />
fachliche Plattform an Bedeutung, denn sie liefert Erfindern<br />
<strong>und</strong> Fachleuten aus dem Bereich des Erfindungswesens wertvolle<br />
Informationen r<strong>und</strong> um die Erfindertätigkeit. Dazu hat das<br />
hervorragend besuchte iENA-SIGNO Symposium zum Thema<br />
„Produkte schützen. Rechte durchsetzen“ einen wichtigen<br />
Beitrag geleistet – allein 38 % der deutschsprachigen<br />
Aussteller haben am Symposium 2009 Interesse gezeigt.<br />
Auch die Veranstaltungen auf der iENA-Aktionsbühne mit<br />
Vorträgen im Erfindungsbereich <strong>und</strong> Präsentation besonderer<br />
Erfindungen hat sich bewährt <strong>und</strong> fand regen Zuspruch“, so<br />
Lydia Zetl.<br />
Messe war <strong>für</strong> deutsche SIGNO Erfinderclubs eine wichtige<br />
Kontaktbörse<br />
Überaus zufrieden mit dem Verlauf der Messe war Beate Treu,<br />
die beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln <strong>für</strong> das<br />
Projektmanagement der SIGNO-Erfinderclubs zuständig ist:<br />
„Die Erfindungen der 37 deutschen SIGNO-Erfinderclubs stie-<br />
Vollbesetzte Reihen bei der Eröffnungveranstaltung der iENA<br />
AKTEURE IM INNOVATIONSWESEN<br />
Am Rande der Messe iENA haben die persönlichen Gespräche<br />
einen hohen Stellenwert. V.r.n.l.: Dr. Thomas Zielke, Referatsleiter<br />
Patentpolitik, Erfinderförderung beim B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong><br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie, Gerhard Möller, Vorstand Deutscher<br />
Erfinder-Verband e.V. <strong>und</strong> Dipl.- <strong>und</strong> Patent-Ing. Gerd H. Felten<br />
als Redaktionsleiter des <strong>Innovations</strong>-Forums beim Abwägen<br />
gemeinsamer Interessen <strong>und</strong> zukünftiger Zusammenarbeit.<br />
ßen beim internationalen Fachpublikum auf enormes<br />
Interesse <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Erfinderclubs war die Nürnberger iENA<br />
eine überaus wichtige Kontaktbörse. Sie erhalten hier sehr viel<br />
Feedback, das als Motivation <strong>für</strong> ihre Erfindertätigkeit ungeheuer<br />
wichtig ist“. Als vollen Erfolg wertet Beate Treu das diesjährige<br />
iENA-SIGNO-Symposium „Produkte schützen. Rechte<br />
durchsetzen“. Das hochaktuelle Thema Produktpiraterie <strong>und</strong><br />
der Schutz geistiger Eigentumsrechte, das auch die freien<br />
Erfinder sehr stark tangiert, stieß auf großes Interesse <strong>und</strong> die<br />
Erfinder <strong>und</strong> Fachleute des Erfindungswesens folgten<br />
gespannt den Ausführungen der Referenten <strong>und</strong> beteiligten<br />
sich rege an der Diskussion. Ein weiterer Programm-<br />
Höhepunkt der iENA war die Ehrung der Preisträger des<br />
SIGNO-Erfinderclub-Wettbewerbs „i hoch 3“.<br />
Internationale Fachjury prämierte die besten Erfindungen<br />
der iENA 2008 mit Medaillen <strong>und</strong> Ehrenpreisen<br />
Wie jedes Jahr zeichnete auch diesmal eine internationale<br />
Fachjury die besten nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Erfindungen der iENA 2008 mit Sonderpreisen <strong>und</strong> Medaillen<br />
aus. Insgesamt vergab die Fachjury in den Kategorien:<br />
Schüler/Jugend:<br />
18 x Bronze, 20 x Silber, 11 x Gold,<br />
Hochschulen/Universitäten:<br />
22 x Bronze, 33 x Silber, 40 x Gold<br />
<strong>und</strong> Freie Erfinder:<br />
116 x Bronze, 117 x Silber, 66 x Gold.<br />
Neben diesen Medaillen wurden <strong>für</strong> herausragende<br />
Erfindungen weitere Ehren- <strong>und</strong> Sonderpreise vergeben.<br />
Der „Große Preis der iENA 2008“ ging nach Deutschland<br />
In diesem Jahr ging der „Große Preis der iENA“ an Lothar<br />
Perner, SIGNO Patentschmiede Westerwald e.V., <strong>für</strong> seine<br />
Erfindung „Spalzfix-Doppelhubspalter“.<br />
Die nächste iENA Nürnberg findet vom 5. bis 8. November<br />
2009 statt.<br />
Infos: www.iena.de<br />
21<br />
❑<br />
Redaktion
24 AKTEURE IM INNOVATIONSWESEN<br />
<strong>Innovations</strong>motor Mittelstand<br />
Im Jahre 2008 gründete ich, Andreas<br />
Satzkowski, 38 Jahre alt <strong>und</strong> verheiratet,<br />
die AS – Zerspanungstechnik<br />
GmbH. Als ich erfuhr, dass ich nach<br />
dem Eröffnungsartikel des Unternehmensberaters<br />
nun als erster<br />
Unternehmer berichten darf, war ich<br />
erfreut <strong>und</strong> überrascht zugleich.<br />
Schließlich habe ich mein Unternehmen<br />
zwar mit Know-how <strong>und</strong> ständigem<br />
Streben nach Innovation gegründet,<br />
aber ohne jegliches Patent. Hieran ist<br />
wohl zu erkennen, dass auch im<br />
<strong>Innovations</strong>-Forum als <strong>Zeitung</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Ideenfindung</strong> <strong>und</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />
im Deutschen Erfinder-Verband e.V. die<br />
Meinung vertreten wird, dass nicht jede<br />
Idee <strong>und</strong> jedes Know-how gleich<br />
geschützt werden muss.<br />
Mein Wunsch zur<br />
Selbständigkeit <strong>und</strong> die<br />
Geschäftsidee<br />
Nach langjähriger Erfahrung <strong>und</strong><br />
Tätigkeit als Fertigungsleiter im<br />
Werkzeug- <strong>und</strong> Formenbau, war ich<br />
nicht mehr bereit, von Dritten bei der<br />
Verwirklichung meiner Ideen <strong>und</strong> innovativen<br />
technischen Lösungen abhängig<br />
zu sein. Meine Erfahrungen im<br />
Sonderformenbau <strong>und</strong> im Umgang mit<br />
den verschiedensten Werkstoffen <strong>und</strong><br />
Technologien wollte ich endlich in<br />
Gänze anwenden können. Hierzu setzte<br />
ich mir zum Ziel, ein Unternehmen zu<br />
gründen, in dem die Zerspanung auf<br />
dem jeweils aktuellsten technischen<br />
Stand erfolgt <strong>und</strong> insbesondere<br />
Speziallösungen in höchster Präzision<br />
<strong>und</strong> Qualität erfüllt.<br />
Selbst Standardarbeiten in den<br />
Bereichen Fräsen <strong>und</strong> Drehen kann<br />
man einen Tick besser machen. Dies<br />
schafft einfach den Unterschied.<br />
Papier ist geduldig sagt man, eine<br />
Zeichnung kann man auslegen wie man<br />
will, aber einen K<strong>und</strong>en mit seinem<br />
Produkt glücklich <strong>und</strong> zufrieden zu stellen<br />
ist doch eigentlich die Aufgabe eines<br />
jeden Unternehmens. Jeder K<strong>und</strong>e wird<br />
sich auch in schlechten Zeiten an Sie<br />
erinnern.<br />
Die meisten meiner Mitbewerber sehen<br />
nur noch sich selbst, ohne sich<br />
Gedanken darüber zu machen, neue<br />
Wege zu gehen. Warum auch? Hat<br />
doch immer so geklappt! Ich dagegen<br />
versuche, den K<strong>und</strong>en zu verstehen.<br />
Wir bieten Service, wenn andere schon<br />
die Türe zuschließen <strong>und</strong> nach Hause<br />
gehen. Wir versuchen die Maschinen so<br />
zu nutzen, dass Fertigung möglich ist,<br />
wo andere den Umsetzungsaufwand<br />
scheuen.<br />
Die AS–Zerspanungstechnik GmbH<br />
setzt Zerspanungswerkzeuge ein, die<br />
mit dem Hersteller wachsen <strong>und</strong> optimiert<br />
werden:<br />
• Kann man denn auch mal ein<br />
Werkstück anders spannen als mit<br />
dem Schraubstock?<br />
• Gibt es denn nicht auch Möglichkeiten,<br />
ein intelligentes Spritzgusswerkzeug<br />
zu bauen?<br />
Das sind beispielhaft Punkte, die ASZ<br />
motivieren. Wir erarbeiten Lösungen,<br />
wo andere aufgeben.<br />
Aber um diese Ziele umsetzen zu können,<br />
waren große Investitionen in<br />
moderne Maschinen, Software <strong>und</strong><br />
Werkzeuge notwendig.<br />
Bei der Umsetzung war professionelle<br />
Hilfe angesagt<br />
Der erste Schritt war der Besuch eines<br />
Existenzgründerseminars bei der<br />
Handwerkskammer. Dort wurden mir die<br />
ersten Gr<strong>und</strong>informationen über die<br />
weitere Vorgehensweise vermittelt.<br />
Ein Berater der HWK stand mir helfend<br />
zur Seite. Dieser informierte mich über<br />
den Aufbau der Liquiditäts- <strong>und</strong><br />
Rentabilitätsplanung, die Bankgespräche<br />
<strong>und</strong> mögliche Anmietung von<br />
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Mit innovativen Ideen <strong>und</strong> Know-how<br />
zur erfolgreichen Unternehmensgründung<br />
Es müssen nicht immer Patente <strong>und</strong> sonstige Schutzrechte sein<br />
Gewerbeflächen. Viele Informationen,<br />
die man erst einmal richtig verarbeiten<br />
muss.<br />
In meiner schon begrenzten Freizeit<br />
beschäftigte ich mich mit der<br />
Vorbereitung der Gründungsunterlagen<br />
<strong>und</strong> der Besichtigung von Gewerbeflächen.<br />
Bei einem meiner Besichtigungstermine<br />
lernte ich durch Zufall meinen<br />
heutigen Steuerberater kennen. Durch<br />
seine Erfahrung bei Existenzgründungen<br />
<strong>und</strong> sehr guten Branchenkenntnissen<br />
bekam ich wertvolle Informationen<br />
<strong>und</strong> Tipps, die vieles einfacher machten.<br />
In Zusammenarbeit mit meinem Steuerberater<br />
machte ich mich an die<br />
Aufstellung des Investitionsplanes, die<br />
Liquiditäts- <strong>und</strong> Rentabilitätsplanung<br />
sowie des gesamten Businessplans.<br />
Entwurf des<br />
Existenzgründungskonzeptes<br />
Der Investitionsplan beinhaltet die<br />
Aufstellung der Anschaffungskosten<br />
über den gesamten Maschinenpark,<br />
über Werkzeuge, Werkstattbedarf, Soft<strong>und</strong><br />
Hardware, Büroausstattung inkl.<br />
Anlaufkosten etc. Ganz wichtig: Die<br />
Bank kostet natürlich auch ein bisschen<br />
Bares. Die Bearbeitungsgebühren sind<br />
nicht ohne - also die Startkosten sollte<br />
man nicht unterschätzen.<br />
Die Vielzahl der Aufgaben auf Gr<strong>und</strong> der<br />
komplexen Darlehenskonstellation mit<br />
Förderdarlehen, der Beantragung von<br />
eventuellen Fördermitteln, der<br />
Planungen, der Organisation <strong>und</strong> des<br />
gesamten Aufbaus der Firma erforderten<br />
eine fachmännische Unterstützung<br />
durch einen Unternehmensberater. Die<br />
Beratung durch gelistete Unternehmensberater<br />
kann übrigens vom Land<br />
oder B<strong>und</strong> bezuschusst werden.<br />
Mein Weg zu den Banken<br />
Die ersten Gespräche bei verschiedenen<br />
Banken beinhalten eine kurze<br />
Vorstellung des Firmenkonzeptes <strong>und</strong><br />
der benötigten Finanzierungsmittel.<br />
Das Interesse war in meinem Fall bei<br />
allen kontaktierten Banken vorhanden.<br />
So konnte ich die Konditionen der einzelnen<br />
Kreditinstitute vergleichen. Hier
26 AKTEURE IM INNOVATIONSWESEN<br />
Internet-Fernsehen<br />
macht Erfindungen <strong>und</strong><br />
Know-how publik<br />
Seit dem Sommer 2008 gibt es im Internet ein neues multimediales<br />
Angebot, das auf die Zielgruppe Erfinder zugeschnitten<br />
ist. Inventions-TV heißt der „Sender“ – <strong>und</strong> der<br />
Name ist auch Programm! Es geht um Informationen r<strong>und</strong> ums<br />
Erfinden, es werden aber auch interessante innovative Ideen<br />
vorgestellt. Das Spektrum reicht von Studiosendungen mit<br />
Hintergr<strong>und</strong>berichten über Interviews mit Experten der Szene<br />
<strong>und</strong> Erfindern bis zur Vorstellung von Produkten, die vor der<br />
Vermarktung stehen. Das bunte Programm ist <strong>für</strong> die technisch<br />
interessierte Öffentlichkeit zugeschnitten, lockt aber<br />
auch potenzielle Investoren, Vermarkter <strong>und</strong> Geldgeber.<br />
Die Webadresse, unter der der TV-Sender mit DSL-Anschluss<br />
kostenlos <strong>für</strong> Jedermann zu empfangen ist:<br />
www.inventions-tv.com<br />
Das laufende Programm wird zusätzlich durch eine Archiv-<br />
Funktion ergänzt, die über Video-On-Demand gewählt werden<br />
kann. Dort sind alle Beiträge jederzeit individuell abrufbar.<br />
Derzeit präsentiert Inventions-TV ein Sonderprogramm<br />
anlässlich der Internationalen Erfindermesse iENA 2008 in<br />
Nürnberg. Das umfangreiche Programm zeigt zuerst einmal<br />
Messeberichte, die über Aussteller <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong> informieren.<br />
Für einen dieser Beiträge wurde auch der DEV-Vorstands-<br />
Vorsitzende Karl Bauch interviewt. Diesen Messebericht kann<br />
man im Video-Archiv in der Rubrik „Produkte“ unter dem Titel<br />
„Produkt-Highlights der iENA 2008 - Neuheiten der internationalen<br />
Erfindermesse“ sehen.<br />
<strong>Innovations</strong>-Forum im Deutschen Erfinder-Verband / 4-08<br />
Weiterhin gibt es bei Inventions-TV im Rahmen des<br />
Sonderprogramms zur iENA interessante Gespräche mit<br />
Experten, darunter Interviews mit Verantwortlichen aus dem<br />
Europäischen Patentamt <strong>und</strong> dem Deutschen Patent- <strong>und</strong><br />
Markenamt sowie aus der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer.<br />
Inventions-TV spricht mit ihnen über Patentierungsfragen <strong>und</strong><br />
unterschiedliche Dienstleistungen, die vom Staat <strong>und</strong> diesen<br />
Institutionen <strong>für</strong> Erfinder bereitgestellt werden. Ebenso steht<br />
das Gespräch mit einem Patentanwalt auf dem Programm, um<br />
Fragen des Patentschutzes zu diskutieren.<br />
Präsentiert werden auch Erfinder <strong>und</strong> SIGNO-Erfinderclubs in<br />
Deutschland, in denen sich freie Erfinder sowie Jugendliche<br />
lokal organisieren. Zu sehen gibt es außerdem Beiträge von<br />
den Gewinnern des diesjährigen <strong>Innovations</strong>preises der<br />
Quelle-<strong>Innovations</strong>Stiftung <strong>und</strong> des Europäischen<br />
Patentamtes sowie Reportagen über Künstler-Ingenieure, die<br />
im Rahmen eines Projektes der Migros-Kulturstiftung in der<br />
Schweiz Musikinstrumente der ganz besonderen Art entwickelt<br />
haben.<br />
„Wir hoffen, unseren Zuschauern eine bunte Mischung aus<br />
Information <strong>und</strong> Unterhaltung r<strong>und</strong> um Erfinder <strong>und</strong> ums<br />
Erfinden anbieten zu können“, so Susanne Päch,<br />
Programmchefin der Inventions-TV GmbH.<br />
Die in Grünwald bei München ansässige Inventions-TV GmbH<br />
wird auf der Plattform der GRID-TV ausgestrahlt, auf der fast<br />
dreih<strong>und</strong>ert Internet-Spartensender laufen.<br />
�<br />
Redaktion