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2. Una Voce - Una Voce Deutschland eV

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Die katholische Lehre von den zwei Quellen der Offenbarung<br />

Vorzeiten durch die Propheten in den heiligen Schriften verheißen worden war und das<br />

dann unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, zunächst mit eigenem Munde verkündete<br />

und danach durch seine Apostel als die Quelle aller heilsamen Wahrheit und der<br />

Ordnung von Sitten und Gebräuchen jedem Geschöpf predigen ließ (vgl. Mk 16,15).<br />

Es ist sich darüber im klaren, daß diese Wahrheit und (kirchliche) Ordnung in geschriebenen<br />

Büchern und ungeschriebenen Überlieferungen enthalten ist, die von den<br />

Aposteln aus dem Munde Christi selbst oder von den Aposteln selbst durch Diktat des<br />

Heiligen Geistes empfangen worden waren, gleichsam von Hand zu Hand weitergegeben<br />

wurden und so in einem fort bis auf uns gekommen sind.<br />

Es folgt dem Beispiel der rechtgläubigen Väter und nimmt an und verehrt mit dem<br />

gleichen Gefühl der Ergebenheit und mit der gleichen Hochachtung alle Bücher ebenso<br />

des Alten wie des Neuen Testamentes, da der eine Gott Urheber von beiden ist,<br />

und nicht minder gerade auch die Überlieferungen – sowohl die, welche sich auf den<br />

Glauben als auch die, welche sich auf die Sitten und Gebräuche beziehen – als entweder<br />

mündlich von Christus oder vom Heiligen Geist diktiert und in beständiger Folge in<br />

der katholischen Kirche bewahrt.«<br />

Syntaktische Überlegungen zum Verständnis des grundlegenden Textes<br />

Zunächst sind einige philologische Bemerkungen zum sauberen Verständnis des Textes<br />

angebracht. 59<br />

1) Inhaltlich angemessener als: »Wahrheit und Lehre« (so DH 1501) erscheint mir<br />

am Anfang unseres Textes die Übersetzung zu sein »Wahrheit und Ordnung« (so<br />

Dekrete der Ökumenischen Konzilien, hg. von Josef Wohlmuth, Bd. 3, 663) Zum<br />

einen würde man für »Lehre« im Lateinischen eher »doctrinam« statt »disciplinam«<br />

erwarten. Zweitens versteht man nicht recht, wie sich »Wahrheit« und »Lehre« hier<br />

zueinander verhalten sollen. Vor allem aber ist der vorangegangene Kontext zu beachten:<br />

Das Demonstrativpronomen »hanc« vor »veritatem et disciplinam« bezieht sich<br />

auf folgende Worte im vorangegangenen Text: »… quod (sc. Evangelium) … Dominus<br />

noster Iesus Christus Dei Filius … per suos Apostolos tamquam fontem omnis<br />

59 Der einzige, der sich auch vom philologischen Standpunkt aus bisher um eine eingehende<br />

und genaue Analyse des gesamten Textes bemüht hat, scheint Nikolaus Hens zu sein (Was<br />

sagt der vorliegende Text der IV. Sitzung des Tridentinischen Konzils über das Verhältnis<br />

von Schrift und Tradition? – Eine philologische Erklärung, in: Schrift und Tradition, 85-88).<br />

In manchen Punkten folgen wir ihm. Einiges ist zu ergänzen bzw. zu korrigieren.<br />

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