2. Una Voce - Una Voce Deutschland eV
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146 Dokumente, Briefe, Informationen<br />
delt – oder andersherum: weil es sich um Pater<br />
Basile handelt?<br />
Tatsächlich scheint das Gefühl des Unbehagens<br />
aus zwei Gegebenheiten heraus zu entstehen.<br />
• Die erste Gegebenheit besteht darin, daß<br />
Pater Basile sich wie ein wirklicher »Moderner«<br />
benimmt, ohne jenen Geist des Respektes,<br />
der auch bis in kontroversen Streit<br />
hinein gegeben sein muß. Er behandelt<br />
Msgr. Gherardini, als sei dieser einer seiner<br />
Schüler. Er verteilt gute und schlechte Noten,<br />
vor allem aber letztere. Es mag wohl<br />
sein, daß Pater Basile im Grunde recht hat.<br />
Aus seinem Text geht jedoch hervor, daß er<br />
Msgr. Gherardini unbedingt den Mund stopfen<br />
will, und daß er das nicht unbedingt in<br />
der respektvollsten Art und Weise tut.<br />
• In der Theologie ist die Autorität tatsächlich<br />
das stärkste Argument. Wenn man jedoch<br />
eine kritisierte Autorität anruft, um gegen die<br />
Kritik daran zu argumentieren, dann riskiert<br />
man, daß man mit dem eigentlichen Problem<br />
nicht recht vorankommt. Wenn Pater<br />
Basile zum Beispiel Papst Johannes Paul II.<br />
gegen Msgr. Gherardini unter dem Vorwand<br />
anführt, daß dieser (Gherardini) die Gültigkeit<br />
der vom verstorbenen Papst approbierten<br />
Anaphora bestreitet, dann löst das überhaupt<br />
kein Problem. Das zeigt nur, wie breit<br />
gelagert eben dieses Problem ist. Das bringt<br />
nichts Neues. So zeigt sich nur, daß es eben<br />
ein Problem gibt. Sicherlich »birgt (dieses<br />
Problem) die Gefahr«, »das Vertrauen der<br />
Gläubigen zu erschüttern«. Aber genau das<br />
ist der Punkt, den Msgr. Gherardini aufzeigt;<br />
er ist der Ansicht, daß es an dieser Stelle ein<br />
Problem gibt und daß dieses Problem erfordert<br />
(und damit ist er in Rom ganz und<br />
gar nicht allein), daß das Lehramt sich hier<br />
eindeutig ausspreche. Pater Basile meint,<br />
das sei der Fall. Und damit steht er allein.<br />
Denn wir Laien fragen uns nicht wegen der<br />
Einwände Msgr. Gherardinis über die Treue<br />
zum Lehramt. Pater Basile muß sich nicht<br />
beunruhigen – er ist es auch nicht. Eine große<br />
Unsicherheit über das rechte Verständnis<br />
des Lehramtes wird vielmehr hervorgerufen<br />
durch die Krise der Kirche seit dem Konzil,<br />
durch Äußerungen seitens gewisser Bischöfe,<br />
durch Stellungnahmen gewisser Theologen,<br />
durch schweigende Komplizenschaft<br />
usw.<br />
Was Pater Basile nicht sagt, ist, daß seine These<br />
über das, was das ordentliche Lehramt und<br />
seine Ausübung ist, durchaus überlegenswert<br />
ist, daß sie aber von Theologen im gleichen<br />
Rang wie Pater Basile heftig diskutiert wird.<br />
Pater Basile ist ein sehr ernstzunehmender<br />
Theologe, aber er ist lediglich ein Theologe<br />
neben anderen. Natürlich steht es »La Nef« frei,<br />
ihn zum Haustheologen zu machen, so wie<br />
es andere auch mir Msgr. Gherardini tun. Es<br />
scheint aber, als habe er die Gültigkeit seiner<br />
These noch nicht der Allgemeinheit der Theologen<br />
aufgezeigt. Und deshalb ist es nicht sicher,<br />
ob sein Artikel letztlich wirklich zu etwas<br />
dienlich ist. Das Urteil darüber steht aber<br />
sicherlich den Lesern zu.<br />
Übersetzung: Joh. F. Günther<br />
Seine-Saint-Denis:<br />
16,5 % würden an traditioneller<br />
Messe teilnehmen<br />
Die Diözese Saint-Denis ist eine der schwierigsten<br />
in Frankreich, was die religiöse Praxis<br />
und die Annahme des Motuproprio »Summorum<br />
Pontificum« anbetrifft. Dazu kommt, daß<br />
nur etwa 1/3 der Bevölkerung katholisch ist;<br />
unter den jüngeren (unter 24 Jahren) sind es<br />
etwa 24 %. - Es gibt in diesem Bistum keine<br />
einzige Messe im traditionellen Ritus, ausgenommen<br />
in Noisy-le-Grand, wo die Priesterbruderschaft<br />
St. Pius X. in der wunderschönen<br />
Kirche St.-Martin-des-Gaules die Messe<br />
feiert und ähnlichen Zulauf hat wie in St.-Nicolas-du-Chardonnet<br />
in Paris.<br />
Die Organisation »Paix Liturgique« läßt seit langem<br />
auf streng wissenschaftlicher Basis repräsentative<br />
Umfragen durchführen, die regelmä-