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2. Una Voce - Una Voce Deutschland eV

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Die katholische Lehre von den zwei Quellen der Offenbarung<br />

121<br />

sieht, wie aktuell die Entscheidungen von Trient und Vatikanum I zur Offenbarung<br />

auch heute noch sind, es sich also wahrlich lohnt, ihnen wissenschaftlich mit Sorgfalt<br />

nachzugehen und die sich aus ihnen ergebenden Konsequenzen zu beachten.<br />

Jedenfalls sind unbedingt, wie wir schon gesehen haben, die vielen verbindlichen Vorgaben<br />

des Lehramtes aus der Vergangenheit bei der Dogmenentfaltung in der Geschichte<br />

der Kirche zu berücksichtigen: Bei der lehramtlichen Entwicklung muß eine wirkliche<br />

»Hermeneutik der Kontinuität« greifen und sich auch in Texten, die Verbindlichkeitscharakter<br />

beanspruchen wollen, manifestieren, keine »Hermeneutik des Bruches«. Wenn<br />

dies im katholischen Sinne geschieht, dürfte es auch mit den »Traditionalisten« überhaupt<br />

keine Probleme geben, jedenfalls nicht mit denen, die sich die geistige Offenheit<br />

bewahrt haben, ihrerseits Argumente der Gegner anzuhören und, falls diese wirklich<br />

überzeugend sein sollten, sie auch anzunehmen! Jener entscheidende Faktor der Kontinuität<br />

wird leider jedoch in den derzeitigen Diskussionen oft genug überhaupt nicht<br />

berücksichtigt. Sieht man auf seiten der Verteidiger so mancher Neuerungen selbst nicht<br />

klar, worum es eigentlich geht, oder verschleiert man bewußt die Problematik, weil man<br />

Angst vor einem echten und aufrichtigen Dialog über die anstehenden Fragen hat?<br />

Der Heilige Vater hat jedenfalls vor kurzem noch einmal die Kontinuität zur Tradition<br />

der Kirche als entscheidendes Kriterium bezeichnet und allen revolutionären Ideologien<br />

eine Absage erteilt. Wörtlich sagte Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache während der<br />

Generalaudienz vom 10. März 2010, in der er sich mit Leben und Werk des hl. Bonaventura<br />

beschäftigte: »Wir wissen, wie einige nach dem II. Vatikanischen Konzil davon<br />

überzeugt waren, dass alles neu ist, dass da jetzt eine andere Kirche ist, dass die vorkonziliare<br />

Kirche zu Ende ist und wir eine andere, eine völlig andere Kirche haben werden,<br />

ein anarchischer Utopismus, und Gott sei Dank haben die weisen Steuermänner des<br />

Schiffes des Petrus – Papst Paul VI. und Papst Johannes Paul II. – einerseits die Neuheit<br />

des Konzils und gleichzeitig die Einzigkeit und Kontinuität der Kirche verteidigt, die<br />

immer Kirche der Sünder und immer Ort der Gnade ist.« 233 Bei den derzeit laufenden<br />

Schatten der Vergangenheit; die Minderheit sah darin aber den Bruch mit einer jahrhundertealten<br />

Tradition. Das Konzil hat die Lehrtradition weiterentwickeln müssen – denn den Staat<br />

als »geschlossene Gesellschaft« gibt es nicht mehr, FAZ vom 1. Okt. 2009, S. 7).<br />

233 Originalwortlaut: »Sappiamo, infatti, come dopo il Concilio Vaticano II alcuni erano convinti<br />

che tutto fosse nuovo, che ci fosse un’altra Chiesa, che la Chiesa pre-conciliare fosse finita<br />

e ne avremmo avuta un’altra, totalmente ›altra‹. Un utopismo anarchico! E grazie a Dio i<br />

timonieri saggi della barca di Pietro, Papa Paolo VI e Papa Giovanni Paolo II, da una parte<br />

hanno difeso la novità del Concilio e dall’altra, nello stesso tempo, hanno difeso l’unicità<br />

e la continuità della Chiesa, che è sempre Chiesa di peccatori e sempre luogo di Grazia.«<br />

Hier findet man die ganze Ansprache: ZG10031011 – 10.03.2010 Permalink: http://www.<br />

zenit.org/article-20033?l=german.

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